Ein Mensch gilt als übergewichtig, wenn sein BMI (Body Mass Index) über 25 kg pro Meter zum Quadrat liegt. Ein BMI über 30 wird als Fettsucht (Adipositas) bezeichnet.
Der Body Mass Index errechnet sich aus dem vorhandenen Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Meter zum Quadrat. Angenommen, Sie sind 1.72 m groß und wiegen 72,8 Kilogramm. Sie multiplizieren die Körperlänge von 1.72 m mit sich selbst (im Quadrat), das ergibt den Wert: 2,958. Nun dividieren Sie das Körpergewicht von 72,8 kg durch den Wert 2,958: Resultat 24,6 d.h., Ihr Body-Mass-Index beträgt = 24,6. Werte von 19 – 25 gelten als akzeptabel, solche von 26 – 30 gelten als übergewichtig.
Aus gesundheitlicher Sicht ist aber der sog. Taille-Hüft-Quotient interessanter. Lesen Sie hierzu auch meinen Artikel: Hüftspeck und Bachfett
Manchmal sind Stoffwechselstörungen die Ursache
Neben ernährungsbedingtem Übergewicht führen auch verschiedene Erkrankungen und Störungen des Organismus zu einer Gewichtszunahme.
Bei der Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) kommt es infolge eines Hormonmangels zu einer Gewichtszunahme. Das Stein-Leventhal-Syndrom (polyzystisches Ovarsyndrom), welches zu einer erhöhten Androgen-Produktion (Vermännlichung) sowie einer zystischen Veränderung der Eierstöcke führt, ist ebenfalls gekennzeichnet durch Fettleibigkeit.
Eine Gewichtszunahme entsteht auch bei verschiedenen, hormonproduzierenden Tumoren (z.B. Hypophysentumor, Insulinom, Nebennierenrinden-Tumor).
Das Cushing-Syndrom beschreibt einen Symptomkomplex, bei dem es infolge einer Überfunktion der Nebennierenrinde neben dem typischen Vollmondgesicht zu einer Stammfettsucht (Fettanlagerung im Bereich des Rumpfes, Abdomens) kommt.
Vielfach zeigt sich auch bei Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21) die Tendenz zu Übergewicht.
Verschiedene Stoffwechselstörungen (u.a. Protein-, Lipid-, Kohlenhydrat-, Purinstoffwechsel) behindern die physiologische Verwertung von Kohlenhydraten oder Fetten, sodass es zu einer Gewichtszunahme kommt.
Genetische Faktoren sind eher selten als Ursache für eine Gewichtszunahme zu sehen. Bei dem Bardet-Biedl-Syndrom z.B. kommt es neben einer geistigen Minderentwicklung auch zu einem übergewichtigen Körperbau.
Übergewicht entsteht nicht nur durch eine Zunahme von Fettgewebe oder dem Anwachsen von Fettzellen. Auch die Ansammlung von Gewebewasser (z.B. in Ödemen, u.a. bei Stauungen, Venenschwäche) oder die Bildung von Aszites (Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle (Wasser im Bauch), z.B. bei Lebererkrankungen oder Bauchspeicheldrüsenerkrankung) führen zu einem erhöhten Körpergewicht.
Was erst seit einigen diskutiert wird, ist die Zusammensetzung der Darmbakterien. Unter den etwa 100 Billionen Bakterien des menschlichen Darms existiert bei “Dicken” die Bakterienkultur der Firmicuten besonders häufig. Tests zeigten, dass dies auch bei dicken Mäusen der Fall ist.
Eine Frage des Lebensstils
Immer mehr wird bekannt, dass der gesamte Lebensstil mit Adipostitas und Stoffwechselkrankheiten im Zusammenhang steht. So werden die Regelkreise der metabolischen Hormone auch von der inneren Uhr gesteuert. Beispielsweise ist die Konzentration von Glucocorticoiden morgens vor dem Aufwachen am höchsten.
Dadurch wird die Gewinnung von Stoffwechselenergie aus Zuckern und Fetten gefördert und der Körper von der Ruhe- in die Aktivitätsphase versetzt. Wahrscheinlich unterliegt auch der Glucocorticoid-Rezeptor einer circadianen Rhythmik. Diese Annahme wird im Helmholtz-Zentrum in München tierexperimentell erforscht.
Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen soll das Risiko von Schichtarbeitern für Stoffwechselerkrankungen besser eingeschätzt werden können. Die Forschungen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung haben auch gezeigt, dass die metabolischen Hormone bei übergewichtigen Menschen anders wirken als bei normalgewichtigen.
Demnach befänden sich übergewichtige Personen in einem Teufelskreis, der es ihnen doppelt schwer macht, ihr Gewicht zu reduzieren.
Der diurnale Rhythmus des Glucocorticoid-Rezeptors dürfte künftig eine Bedeutung erlangen für medikamentöse Therapien, die über den Mediator als Wirkansatz nutzen. Die tageszeitlichen Schwankungen des Rezeptors muss bei der Gabe synthetischer Glucocorticiode berücksichtigt werden.
Die Pharmaka sind dafür bekannt, unbeabsichtigt eine Gewichtszunahme zu bewirken. Die Chronomedizin könnte hier Ansätze liefern, das Problem zu entschärfen.
Abnehmen sollte mit Bedacht geschehen
Aber Vorsicht mit dem Abnehmen. Wer pro Woche ein Pfund abnimmt ist gut, wer 1 Kilogramm abnimmt ist super. Wer aber mehr als das abnimmt, lebt ungesund!
Mit dem Problem Übergewicht ist auch das Thema Übersäuerung und das Thema Bindegewebsschwäche verbunden. Unter diesen Stichpunkten finden Sie ebenfalls nützliche Informationen.
Ausführlich zum Abnehmen lesen Sie auch auf meiner Webseite zum Thema: Abnehmen; dort finden Sie über 65 Diäten beschrieben, sowie zahlreiche Schlankheitsmittel von mir bewertet. Bevor Sie zu einem dieser Mittel greifen, lesen Sie auch bitte den Artikel: Sind Abnehmpillen gefährlich?
Lesen Sie auch den Phönix-Report des Schweizer Naturarztes Hermann Kaufmann.
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Übergewicht in Frage kommen.
Aromatherapie
Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden, z.B. Fenchel, Patschuli, Wacholder.
Bachblüten
Wenn seelische Ungleichgewichte vorliegen ist eine zusätzliche Unterstützung mit Bachblüten sinnvoll.
Ernährung
Lesen Sie zunächst einmal meinen Grundsatzartikel zur gesunden Ernährung. Darüberhinaus empfehle ich Ihnen meinen kostenlosen email-Kurs anzufordern:
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Weitere Tipps:
Essen Sie vor jeder Mahlzeit eine Scheibe frische Ananas. Diese enthält Enzyme, die Fett abbauen. Dieser Tipp stammt übrigens aus der Ananas Diät.
Frischpflanzentropfen(Urtinkturen)
Lassen Sie sich aus folgenden Urtinkturen eine Mischung herstellen:
Je 20 ml Faulbaum, Löwenzahn, Erdrauch, Liebstöckel und je 10 ml Goldruten, Zinnkraut.
Orthomolekular-Medizin
Hier kommen relativ viele Vitalstoffe zur Unterstützung in Frage.
- Vitamin C: 2-4 g; kann als Ergänzung einer kalorienarmen Diät die Gewichtsabnahme beschleunigen.
- Chrom: 200-300 µg; reguliert den Zuckerstoffwechsel und senkt die Lust nach Süßigkeiten.
- Zink: 30-60 mg; besitzt eine regulierende Wirkung auf das Appetitzentrum im Gehirn.
- Carnitin: 1-2 g; Übergewicht und eine stark fetthaltige Ernährung erhöhen den Carnitinbedarf.
Carnitin verbessert die Fähigkeit des Körpers, Fett zu verbrennen. Es hilft, zusammen mit einer kalorienarmen Diät, Körperfett abzubauen. - Coenzym Q10: 120 mg; oft verfügen übergewichtige über zuwenig Coenzym Q10. Es wird für die Fettverbrennung in den Zellen gebraucht.
- Magnesium: stimuliert die “Fettschmelze”
- Ein Mulitvitamin-Mineral-Präparat: beugt während einer Diät Mangelerscheinungen vor.
- Gamma-Linolensäure: 4 – 6 Kapseln Nachtkerzenöl (EPO)
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.
Sanum Therapie
Leitmittel sind Mucedokehl und Lipiscor
Schüssler-Salze
- Schlechte Verdauung mit Blähungen, gestörter Fettverdauung und Völlegefühl:
Natrium phosphoricum - Um den Bauch und die Oberschenkel zu straffen:
Calcium fluoratum Salbe
Spagyrik
In der Spagyrik hat sich der Granatapfel (Prunus granatum) als gutes Mittel gegen Fettsucht bewährt.
Gehen Sie wie folgt vor:
1. Woche täglich 6 x 3 Sprühstöße in den Mund, ab 2. Woche täglich 3 x 3 Sprühstöße jeweils ca. 1 Stunde vor den Mahlzeiten.
Diese Kur sollten Sie über einige Wochen, eventuell sogar über einige Monate durchführen.
Sonstiges
Machen Sie pro Woche einen Fastentag, an dem Sie lediglich Wasser trinken:
ca. 25 bis 35 ml pro Kilogramm Körpergewicht. So hat der Körper einmal Zeit, einige „Pendenzen“ aufzuarbeiten. Es gibt Untersuchungen, wonach Tiere, die auf diese Art ernährt wurden, ein Drittel länger lebten als die Kontrollgruppe.
Mehr dazu lesen Sie unter Fasten und Heilfasten.
Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und einen Tages-Rhythmus, der sich an der Regulation durch die innere Uhr orientiert.
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