Ein Ödem beschreibt eine Wasseransammlung im Gewebe außerhalb von Zellen. Dabei zeigt sich ein Ungleichgewicht zwischen Austritt und Wiederaufnahme von Gewebeflüssigkeit.Dabei strömt Wasser aus dem Gefäßsystem in die interstitiellen Räume (das Volumen zwischen den Zellen).
Dieser Flüssigkeitsaustritt erfolgt meistens aus den Blutgefäßen, manchmal aber auch aus den Lymphbahnen heraus. Je nach der zugrunde liegenden Ursache erscheinen die Schwellungen an verschiedenen Körperstellen.
Die peripheren Ödeme sind an Armen, besonders aber an den Beinen lokalisiert. Doch auch im Bauchraum, der Lunge und dem Gehirn kann sich ein Übermaß an Wasser ansammeln.
Ursachen
Ein Ödem entwickelt sich als Symptom oder Folge vieler Organerkrankungen und Störungen. Zu den wichtigsten Ursachen zählen:
- Herzkrankheiten (z.B. Insuffizienz),
- Durchblutungsprobleme (z.B. Thrombose),
- pulmonale Hypertonie
- Krampfadern
- Nierenprobleme (z.B. Insuffizienz),
- Leberschwäche und Erkrankungen (z.B. Leberzirrhose),
- Stoffwechselstörungen (z.B. Hyperthyreose),
- Krebserkrankungen,
- Medikamente (z.B. Cortison, Ibuprofen, Antihypertonika),
- neurologische Erkrankungen,
- Allergien,
- Insektenstiche,
- Entzündungen (z.B Infektionen, Gicht) oder
- Eiweißmangel (z.B. durch bestimmte Ernährung)
- Langes Stehen und Sitzen
- Übergewicht
Häufig kommt es durch einen Verschluss oder eine Verengung (Stenose) von Gefäßen zu einer Drucksteigerung in diesen, wodurch Flüssigkeit ausgepresst wird.
Zu einer Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites) kann es z.B. durch Eiweißmangel bei Fehlernährung kommen. Auch eine geschädigte Leber produziert zu wenig Serum-Eiweiße, wodurch ein Wasseraustritt aus den Blutgefäßen vor allem in die Leibeshöhle ausgelöst wird.
Bei Ödemen ist der Natrium-Haushalt besonders wichtig. Ein Überschuss des Minerals, dessen Konzentration im extrazellulären Raum ohnehin höher ist als in den Zellen, führt zu einem Sog in das Interstitium hinein. Nicht nur eine zu salzhaltige Ernährung, sondern auch eine Nierenschwäche können den Natrium-Spiegel ungünstig erhöhen.
Auch hormonelle Störungen können dabei eine Rolle spielen.
Insektenstiche oder Allergien lösen Zirkulationsstörungen aus, die lokale Ödemen hervorrufen, die sich meist nach kurzer Zeit wieder im Gewebe verteilen. Das Lymphödem wird durch geschädigte Lymphgefäße ausgelöst.
Ursache können chirurgische Entfernungen einzelner Lymphknoten, Mastektomien (Brustentfernungen) und Strahlenbehandlungen sein.
Bei Adipositas drückt Fettgewebe auf die Blutgefäße, aus denen dann Flüssigkeit austritt und periphere Ödeme hervorruft. Eingeengte Blutgefäße sind auch bei Schwangerschaften ein häufiger Grund für die Wasseransammlungen in den Beinen. Oft kommt es dadurch zur Bildung von Krampfadern und zu einem ständigen Rückstau von Blut. Der lokal überhöhte Druck führt auch dabei zu Ödemen.
Symptome
Leitsymptome eines Ödems sind Schmerzen (durch eine Minderdurchblutung) sowie eine typische Verfärbung der betroffenen Region, die sich in drei Stadien zeigt: Die anfängliche Weißfärbung (Verengung von Gefäßen) geht in ein Blau (Zyanose = Sauerstoffmangel) über und endet in einer Rotfärbung, bedingt durch eine plötzlich gesteigerte Durchblutung oder Reizung.
Daneben zeigt sich eine Zunahme des Umfangs, besonders der Extremitäten, vermehrt zum Abend hin. Beine wirken schwer und müde, an Knöcheln und Handgelenken bilden sich weitere Schwellungen. Unbehandelt können Ödeme (je nach Grunderkrankung) zu Gewebezerstörungen (Ulcera) und lebensbedrohliche Situationen (Lungenödem, Hirnödem) führen.
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Naturheilkunde, Hausmittel und Alternative Medizin bei Ödemen
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Ödeme in Frage kommen können.
Akupunkt-Massage nach Penzel
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.
Die Nieren regeln den Wasserhaushalt, sie sind zu stärken. Ebenso das Herz, das oft überfordert ist.
Aromatherapie
Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden. Helfen können Koriander und Zwiebel.
Ernährung
Es gibt zahlreiche Formen und Aussagen zur Ernährung bei Ödemen.
Wichtig ist die Reduktion von Natrium (Kochsalz!), das Wasser im Körper zurückhält. Grundsätzlich rate ich dazu:
Fleisch und Wurst drastisch reduzieren. Schweinefleisch sollte komplett gestrichen werden, ebenso wie Milch trinken. Die Sache mit dem Trinken: Wasser, natürlich. Die meisten Mineralwässer sind wegen des hohen Natrium-Gehaltes ungünstig.
Trinken Sie wenigstens 20ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Beobachten Sie, wie sich die Ödeme verhalten und steigern Sie langsam die Trinkmenge auf 25 bis 35ml.
Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)
Lassen Sie sich aus folgenden Urtinkturen eine Mischung herstellen: 40 ml Goldruten, je 20 ml Zinnkraut, Liebstöckel, Rosmarin.
Gemmo-Therapie
Johannisbeer-Knospenmazerat. Edelkastanie, Rotbuche.
Heilpflanzen
Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Mannstreukraut, Zwergholunderwurzel, Brennnessel
Natürliche Diuretika sind die Tees von Löwenzahn, Fenchel und Petersilie. Fenchelöl kann äußerlich mit 3 bis 4 Tropfen in einem Teelöffel Trägeröl oder innerlich mit 2 Tropfen in Wasser oder Tee angewendet werden. Die ätherischen Öle der Grapefruit stärken das Lymphsystem und helfen bei der Entgiftung. Empfehlenswert ist die äußerliche Anwendung mit einer Zubereitung aus 3 bis 4 Tropfen Grapefruitöl in einem Teelöffel Kokosöl.
Homöopathie
Die folgenden Mittel stehen im engen Zusammenhang zu der Stelle an dem das Ödem sitzt.
- Oberlid: Kalium carbonicum D 6
- Unterlid: Apis mellifica D 30
- ganze Augenpartie: Phosphorus D 12
- Ganzes Gesicht: Arsenicum album D 6
gedunsen, pastös:
- Barium carbonicum D 6
- Calcium carbonicum Hahnemanni D 6
- Graphites D 6
- Thuja D 4
Medizinische Massagen
Hier ist vor allem Manuelle Lymphdrainage angezeigt. Bei geschwächtem Herzen jedoch mit größter Vorsicht
Orthomolekulare Medizin
Pycnogenol: Aus ihrer frischen Rinde lässt sich ein sehr wirksamer Extrakt gewinnen, der vor allem gegen Ödeme wirksam sein kann.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.
Schüssler Salze
Grundsätzlich: Kalium chloratum Nr. 4, Natrium chloratum Nr. 8, Natrium sulf. Nr. 10.
Bei Herzleiden: Calcium fluoratum Nr. 1, Silicea Nr. 11.
Spangyrik
Schöllkraut, Wacholder
Sonstiges
Aus der klassischen Naturheilkunde bzw. Volksmedizin stammt folgende Empfehlung: Machen Sie eine 3-tägige Liegekur mit hochgelagerten Beinen. So kann das Wasser in den Körperstamm zurückfließen. Eine andere Hilfe könnten Kompressionsstrümpfe sein. Am Anfang 1-2 Tage fasten und dursten, bis die Schwellung abzunehmen beginnt. Bei starkem Durst dürfen Sie maximal 500 ml stilles Wasser innerhalb von 24 Stunden trinken.
Auch Bewegung unterstützt das Abschwellen der peripheren Ödeme in den Beinen, weil der Rückfluss des Blutes in den Venen durch die Muskel-Aktion gefördert wird. Kurze aber regelmäßige Übungen können bereits helfen: ein rhythmisches Aufstellen auf den Vorfuß, also ein „Hüpfen“ mit der Ferse aktiviert die Wadenmuskulatur und pumpt Blut dem Herzen entgegen.
Lesen Sie auch gerne hier weiter: Ödeme (Wassereinlagerungen): Symptome, Ursachen und Therapie – Yamedo
Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.4.2019 aktualisiert.