Die Entzündung der Prostata (Prostatitis) ist eine Reaktion des Immunsystems auf pathogene Reize, die auf die Vorsteherdrüse wirken. In den meisten Fällen ist eine Infektion mit Bakterien die Ursache. Die Erreger können über Infekte der Harnwege (Harnröhrenentzündung, Blasenentzündung, Nebenhodenentzündung) in die Prostata eindringen oder von außen aufsteigend in die Vorsteherdrüse gelangen (vor allem Chlamydien und Escherichia coli).

Risiko-Faktoren sind Urinal-Katheter, Blasenspiegelungen Biopsien der Prostata mittels Stanze)oder bei einer Verengung der Harnröhre (Harnröhrenstenose) sowie ungeschützter Geschlechtsverkehr.

Selten sind über das Blut oder die Lymphe fortgeleitete Infektionen aus anderen Körperbereichen die Ursache. Die Prostatitis tritt in mehreren Formen auf, deren Symptome sich sehr ähnlich sind.

Die akute bakterielle Prostatitis:

Die akute bakterielle Prostatitis macht sich plötzlich mit heftigen Beschwerden bemerkbar. Nur etwa 10 % der Patienten mit der Diagnose „Prostatitis“ leiden an dieser Erscheinungsform der Erkrankung. Betroffen sind hauptsächlich Männer im Alter zwischen 20 und 40 sowie über 70 Jahren. Die Infektion führt zu einer Reihe von Symptomen wie:

  • erschwertem, teils unterbrochenem Wasserlassen (Dysurie),
  • einem häufigen Absetzen nur kleiner Urinmengen (Pollakisurie),
  • Brennen beim Wasserlassen (Algurie),
  • plötzlichen und unkontrolliertem Harndrang (imperativer Harndrang)
  • Schmerzen in der Leistengegend und beim Stuhlgang und
  • hohem Fieber mit Schüttelfrost
  • Übelkeit bis zum Erbrechen

Die chronische bakterielle Prostatitis:

Die chronischen bakterielle Prostatitis entsteht schleichend über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Typische Symptome sind:

  • Druckgefühl im Bereich des Damms, Penis und Hodensack
  • eine Dysurie,
  • eine gestörte Sexualfunktion und / oder Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr
  • sowie Rücken- und Unterleibschmerzen

Andere Formen der Prostatitis

Die bakterielle Entzündung kann auch völlig ohne die genannten Beschwerden verlaufen. In diesem Fall spricht der Arzt von der „asymptomatischen bakteriellen Prostatitis“. Die Erkrankung wird dann eher zufällig bei Blut- oder Urin-Untersuchungen erkannt.

Ungeklärt sind die Ursachen der abakteriellen Prostatitis. Trotz ähnlicher Beschwerden wie bei der akuten und chronischen Form lassen sich keine Erreger nachweisen. Möglicherweise spielen bei dieser Erkrankung Stress oder psychische Probleme eine Rolle. Fast 90 % aller Patienten mit der entzündlichen Erkrankung leiden an der chronischen abakteriellen Variante.

Diagnose

Grundsätzlich sollte bei allen oben genannten Symptomen durch eine entsprechende Diagnostik ein Prostatakarzinom und eine Prostatahyperplasie ausgeschlossen werden.

weitere Themen: Prostatabeschwerden

Doch zunächst wird der Arzt bei diesen Beschwerden die Protstata abtasten und eine Sonografie vornehmen, um zu prüfen, ob eine Schwellung vorliegt. Dies wäre ein erstes Anzeichen für eine Entzündung, die mit Blut- und Urin-Untersuchungen belegt werden kann. Wenn Leukozyten und Bakterien im Urin vorhanden sind und die Entzündungswerte im Blut erhöhte Werte angenommen haben, ist die Diagnose bestätigt. Liegt die abakterielle Prostatitis vor, müssen die Symptome alleine zur Feststellung der Krankheit hinreichen.

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Sprache der Symptome

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Schulmedizinische Therapie

Die bakteriellen Formen der Prostatitis werden mit Antibiotika, meist Fluorchinolonen oder – in schweren Fällen – mit einem Breitband-Antibiotikum behandelt. In akuten Fällen erhält der Patient eine hochdosierte Stoß-Therapie, die eventuell per Infusion verabreicht wird. Bei chronischem Verlauf appliziert der Arzt eine niedrig dosierte Antibiotika-Medikation über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen. Zusätzlich können Analgetika und Antiphlogistika zur Linderung der Beschwerden beitragen. Manche Urologen wenden auch eine Mikrowellen- und/oder Laser-Therapie an.

Die abakterielle Prostatitis behandelt der Arzt mit Alpha-1-Rezeptorenblocker, die die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin hemmen und so eine Entspannung der Beckenboden-Muskulatur herbeiführen.

Mögliche Folgen

Eine vollständige oder teilweise Entfernung der Prostata Prostatektomie, Prostataenukleation) ist nur dann erforderlich, wenn andere Therapien nicht helfen. Dies kann dann der Fall sein, wenn bereits eine Abszess-Bildung, eine schwere Harnwegs- oder Nieren-Infektion (Urosepsis) oder gar eine Blutvergiftung (Septikämie) eingetreten sind. Die operative Entfernung der Prostata hat fast immer eine Impotenz oder/und Inkontinenz zur Folge. Verhindern Sie das frühzeitig.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer Prostataentzündung in Frage kommen.

Darmsanierung

Sorgen Sie auch mit probiotischen Präparaten wie Kombucha für eine optimale Darmflora. Erwägen Sie aus diesem Grunde auch eine Darmsanierung.

Ernährung

Essen Sie mehr Lebensmittel, die reich an Zink sind: Austern, Lamm, Joghurt, Kefir, Pilze, Cashew-Kerne, Weizenkeime und vor allem Kürbiskerne. Ebenso sind frisches Obst und Gemüse hilfreich, wodurch entzündungshemmende sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen werden. (siehe Heilpflanzen). Verzehren Sie viel ballaststoffreiches Blattgemüse, Kreuzblütler (Kohl, Radieschen), Hülsenfrüchte, Beeren und Samenkörner wie Lein. Fleisch sollte von Bio-Rindern stammen.

Nutzen Sie auch die entzündungshemmenden Eigenschaften der Omega-3-Fettsäuren. Gute Lieferanten sind Oliven-, Lein- und Hanföl sowie Fettfische, Avocados, Kokosnüsse, Walnüsse und Chiasamen.

Essen Sie möglichst wenig Fett, Süßigkeiten, künstliche Süßstoffe, scharfe Gewürze, saure Lebensmittel und Weißmehlprodukte. Ungünstig sind oft auch Allergene wie Gluten, Milch, Soja, Erdnüsse und Mais. Lassen Sie diese Lebensmittel bzw. Inhaltsstoffe aus verarbeiteten Produkten einige Zeit weg und nehmen Sie den Verzehr einzeln wieder auf. So können Sie Unverträglichkeiten feststellen (Eliminations-Diät).  Streichen Sie Schweinefleisch von Ihrem Speiseplan.

Enzymtherapie

Die Prostata ist bedingt durch Ihre Lage nur schwer durch Medikamente zu therapieren. Deshalb ist hier eine allgemeine Enzymtherapie z.B. mit Wobenzym aussichtsreich.

Heilpflanzen

Das Polyphenol Quercetin kann bei abakterieller Prostatitis Schmerzen lindern und Entzündungs-Symptome zurückdrängen. Empfehlenswert sind 500 mg Quercetin 2 Mal täglich, mindestens 4 Wochen lang. Der sekundäre Pflanzenstoff ist in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten (besonders viel in Kapern, Liebstöckel und Zwiebeln).

Bei abakterieller Prostatitis können auch Bienenpollen zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung beitragen. Ratsam ist 1 Teelöffel dreimal täglich.

Zur Entspannung der Beckenmuskulatur können ätherische Öle topisch appliziert werden. Geeignet sind die Extrakte aus Myrrhe und Weihrauch. Das Öl aus Oregano wirkt antibakteriell und kann äußerlich und innerlich angewendet werden. Die orale Einnahme erfolgt mit 3 bis 4 Tropfen auf einem halben Teelöffel zweimal täglich für mindestens 2 Wochen.

Orthomolekular-Medizin

Oft führt ein Zink-Mangel zu diesem Problem. Ich empfehle generell wenigstens 30 mg Zink pro Tag.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Das Prostatasekret hat einen leicht sauren ph Wert von 6,3-6,5. Im Fall einer Prostataentzündung kann sich dieser Wert deutlich ändern.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Sonstiges

Warme Sitzbäder entspannen die Muskulatur des Unterleibes. Hilfreich ist auch Biofeedback-Training und Beckenboden-Gymnastik, besonders die Übungen nach Kegel: mehrmaliges Unterbrechen des Urinierens und Kontraktionen des After-Schließmuskels.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.05.2019 aktualisiert.

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