Krankheiten/Beschwerden

Volksleiden Darmbeschwerden: 4 Anzeichen für schlechte Darmgesundheit

Ein Lehrsatz der Naturheilkunde lautet: “Der Tod sitzt im Darm.” Und in der Tat: chronische Darmstörungen sind das unbekannteste, weitverbreitetste und verhängnisvollste Leiden von Millionen Patienten. Und in der Tat erzählen Witze von den Lieblingsthemen älterer Menschen: Essen, Wetter, Krankheiten und der letztmalige Stuhlgang. Der Magen-Darm-Trakt ist ein komplexes Organ und kann unter Umständen sehr störanfällig sein. Daneben gibt es einige Erkrankungen, die das Verdauungssystem betreffen. In diesem Beitrag möchte ich Ihnen die phantastischen Möglichkeiten der Naturheilkunde bei der Heilung verschiedener Darmbeschwerden zeigen.

4 Anzeichen für eine schlechte Darmgesundheit

Hier erst einmal die vier Anzeichen. Weiter unten im Beitrag gehe ich dann genauer auf mögliche Lösungen und Hilfe aus der Naturheilkunde ein:

1. Ein chronisch aufgeblähter Bauch

Ein “chronischer Blähbauch” und auch häufige Blähungen sind oft ein Hinweis darauf, dass der Darm Probleme hat, bestimmte Nahrungsmittel zu verdauen. Das ist ein deutlicher Hinweis, dass Sie etwas nicht vertragen.

2. Unregelmäßiger Stuhlgang

Ein Stuhlgang, der nicht der “Bristol 4” Kategorie entspricht, kann ein Indikator für ein gestörtes Mikrobiom sein. Die Bristol Stuhlskala beschreibe ich hier: Stuhlgang: Der normale Stuhl, Farbe, Konsistenz und mehr. (gesund-heilfasten.de)

3. Mangelnde Energie

Ein direkter Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Energieleveln besteht ebenfalls. Ein ungesunder Darm kann das Risiko für Autoimmunerkrankungen erhöhen und zu einem Gefühl ständiger Müdigkeit führen.

4. Häufige Infektionen und schwaches Immunsystem

Ein neues, viertes Anzeichen für schlechte Darmgesundheit ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und ein allgemein schwaches Immunsystem. Ein großer Teil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Dazu habe ich u.a. hier ausführlich geschrieben: Immunsystem Darm (gesund-heilfasten.de)

Wenn die Darmgesundheit leidet, kann dies zu einer schlechteren Immunabwehr führen. Eine vielfältige, ballaststoffreiche Ernährung kann die Vielfalt der Darmmikroben fördern, die für ein starkes Immunsystem unerlässlich sind.

Häufige Erkrankungen des Darms

Häufig ist der Reizdarm bzw. der Reizmagen. Bei diesen Krankheitsbildern kommt es in bestimmten Situationen oder immer wiederkehrend zu Verdauungsunregelmäßigkeiten mit Bauchschmerzen und Blähungen. Eine “organische Ursache” für die Beschwerden kann beim Reizdarm- bzw. Reizmagen-Syndrom durch die meisten Schulmediziner nicht gefunden werden;

Diese Erkrankungen gehören für die meisten Ärzte zu den “funktionellen Störungen”, bei denen eine psychosomatische Ursache vermutet wird.

Vornehmlich im Kindesalter, aber auch in allen anderen Altersklassen, kann es zu einer Infektion des Magen-Darm-Trakts mit Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten kommen (Magen-Darm-Grippe = Gastroenteritis).

Häufig findet man hier Noro-Viren oder Rotaviren, das Bakterium Campylobacter jejuni, welches vor allem durch nicht durchgebratenes Geflügelfleisch übertragen wird, Salmonellen (Salmonelleninfektion vor allem über Eier und Eiprodukte), den Pilz Candida albicans oder Würmer und Amöben.

Die Symptome sind ÜbelkeitDurchfall und Bauchschmerzen; auch Reisedurchfall wird durch Infektionen verursacht.

Neben den Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien (z.B. Laktoseintoleranz, Zöliakie) können auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosaMorbus Crohn) Durchfälle und Bauchschmerzen verursachen.

Manche Menschen reagieren negativ auf Getreide, ohne dass eine klassische Zölikalie, verbunden mit einer Darmschleimhautentzündung, vorliegt. Die Beschwerden ähneln sich aber. Manchmal wird diese Form der Unverträglichkeit von den Medizinern mit dem Reizdarmsyndrom verwechselt. Für die Getreideunverträglichkeit scheinen Proteine verantwortlich zu sein, die die Pflanzen resistenter gegenüber Schädlingen machen und in großem Maße in den modernen Zuchtformen vorkommen.

Ebenfalls häufig ist die Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkrankheit). Hierbei kommt es durch eine Funktionsstörung des unteren Speiseröhrenschließmuskels zu einem Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre (Ösophagus). Das führt zu Sodbrennen vor allem nach großen Mahlzeiten, im Liegen oder beim Vornüberbeugen. Außerdem kann es zu Oberbauchschmerzen kommen. Die chronische unbehandelte Refluxkrankheit kann zu HustenKehlkopfentzündung oder Asthma führen und erhöht das Risiko, an einem Speiseröhrenkrebs (Ösophaguscarcinom) zu erkranken.

Auch häufig kommt es zu Magenschleimhautreizungen und Magenschleimhautentzündungen sowie einem Magengeschwür und Zwölffingerdarmgeschwüren (Ulcus ventriculi bzw. Ulcus duodeni). Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann durch eine dauerhafte Einnahme von Schmerzmedikamenten (z.B. ASS, Ibuprofen), Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum oder Stress entstehen.

Aber auch Autoimmunerkrankungen oder die Infektion der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori können eine Gastritis hervorrufen. Bei einer chronischen Gastritis steigt das Risiko ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür zu bekommen sowie das Risiko einen Magenkrebs (Magencarcinom) zu entwickeln.

Blinddarmreizungen und Blinddarmentzündungen (genauer eine Entzündung des Wurmfortsatzes = Appendizitis) treten vor allem im Kindes- und jungen Erwachsenenalter auf und äußern sich durch Übelkeit, Erbrechen, eine erhöhte Temperatur und Bauchschmerzen (im Krankheitsverlauf im rechten Unterbauch lokalisiert). Wird die Blinddarmentzündung nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, kann es zu ernsthaften Komplikationen mit Todesfolge kommen.

Die Divertikulitis wird oft als Appendizitis des älteren Menschen bezeichnet. Dabei entzünden sich Darmausstülpungen (Darmdivertikel) des Dickdarms und verursachen Schmerzen, die im linken Unterbauch lokalisiert sind. Hinzu können Stuhlunregelmäßigkeiten kommen.

Bei fast jedem Menschen findet man Hämorrhoiden. Das sind Gefäßaussackungen im Analbereich, die die Kontinenz auch für Darmgase gewährleisten. Hämorrhoiden werden zu einer Erkrankung, wenn der Blutabfluss aus dem Gefäßpolster nicht mehr möglich ist und eine dauerhafte Schwellung besteht. Die Schleimhaut kann an dieser Stelle einreißen, es kommt zu Blutauflagerungen auf dem Stuhl und am Toilettenpapier, im Krankheitsverlauf kann es zu Jucken, Brennen und Nässen kommen.

Darmkrebs betrifft vor allem ältere Menschen und kommt häufiger im Dick- als im Dünndarm vor. Erste Anzeichen können Stuhlunregelmäßigkeiten und verdeckte (okkulte) Blutbeimengungen sein. Später ist sogar ein Darmverschluss (Ileus) möglich. Eine Vorstufe von Darmkrebs können Darmpolypen (Schleimhautwucherungen) sein.

Sprache der Symptome

Es gibt eine ganz einfache Frage zu den Darmbeschwerden: Gibt es etwas, was Sie einfach nicht verdauen können?

Weitere mögliche Ursachen

Die Haupt-Ursache für jegliche Art von Darmproblemen und Darmbeschwerden sind grundsätzlich immer falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Stress.

Abb.1: Das Sprichwort: “Du bist was Du isst”, gilt auch für die allermeisten Darmbeschwerden. Bildquelle: ksenia_bravo – Fotolia.com

Natürlich sind die Lehrbücher zu den verschiedensten Darmproblemen lang und für eine spezifische naturheilkundliche oder alternative Therapie ist eine genauere Diagnose wichtig.

Ein weitere Störquelle ist das latente Problem der Darmflora, die durch Medikamente (vor allem Antibiotika) und falsche Ernährung stark beeinflusst wird.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Darmbeschwerden in Frage kommen können.

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

Man glaubt es kaum, aber diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Die Akupunktmassage eignet sich, wenn die Darmprobleme vor allem durch Stress verschlechtert werden. Das erkennt man daran, dass die Symptome alle besser sind, wenn man Urlaub hat. Auf jeden Fall einen Versuch wert, vor allem wenn Ernährung und Heilpflanzen wenig oder nichts bringen.

Aromatherapie

Aromatherapie kann auch bei Darmleiden unterstützend wirken, indem sie zur Entspannung beiträgt und somit indirekt Verdauungsbeschwerden lindern kann. Spezifische ätherische Öle können je nach Symptomatik unterschiedliche Wirkungen haben. Hier sind einige Beispiele:

  • Pfefferminzöl: Bekannt für seine krampflösenden Eigenschaften, kann es bei Blähungen, Reizdarmsyndrom und anderen krampfartigen Beschwerden im Verdauungstrakt helfen.
  • Ingweröl: Kann Übelkeit lindern und die Verdauung fördern. Es ist besonders hilfreich bei Verdauungsstörungen und kann auch die Darmmotilität unterstützen.
  • Fenchelöl: Wird oft bei Blähungen und Verdauungsproblemen eingesetzt. Fenchel hat eine entspannende Wirkung auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes, was bei Krämpfen helfen kann.
  • Kamillenöl: Kamille ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften. Sie kann bei Verdauungsbeschwerden, einschließlich Gasschmerzen und Entzündungen im Darmtrakt, unterstützend wirken.

Gut zu Wissen: bei der Verwendung von ätherischen Ölen muss man genau wissen was man tut, da sie sehr konzentriert sind und bei unsachgemäßer Anwendung Hautreizungen oder andere Nebenwirkungen verursachen können. Die Verwendung sollte am besten nach Rücksprache mit einem Fachmann erfolgen, vor allem wenn man unter chronischen Darmleiden leidet oder andere Medikamente einnimmt.

Ernährung

Nach meiner Erfahrung geht es bei Darmleiden ohne eine Ernährungsumstellung NICHT. Hier sind einige allgemeine Ernährungsempfehlungen:

Es gibt viele Dinge, die ich empfehle zu meiden, vor allem aber Schweinefleisch und Milch. Industrielle Fertigprodukte müssen weg, ebenso alle Süßigkeiten! Es hilft nicht.

Darüberhinaus bespreche ich weitere Punkte mit betroffenen Patienten:

  1. Vielfältige Ballaststoffe: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann die Verdauung unterstützen und für regelmäßige Stuhlgänge sorgen. Lösbare Ballaststoffe, die in Hafer, Leinsamen und Früchten vorkommen, können besonders bei Reizdarmsyndrom (RDS) hilfreich sein. Unlösliche Ballaststoffe, wie sie in Vollkornprodukten und Gemüse vorkommen, fördern die Darmbewegung. Allerdings sollten Menschen mit bestimmten Darmbeschwerden wie akuten Entzündungen die Ballaststoffzufuhr anpassen, um die Symptome nicht zu verschlimmern. Mehr zu den Ballaststoffen in meinem Beitrag: Ballaststoffe und Gesundheit (gesund-heilfasten.de)
  2. Ausreichend Flüssigkeit: Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, vorzugsweise Wasser, unterstützt die Verdauung und kann Verstopfung vorbeugen. Viel zu viele Patienten trinken zu viel Kaffee, schwarzen Tee oder Limonaden, Cola, etc. Diese Dinge müssen WEG. Zumindest bis es den Patienten besser geht. Danach kann man moderat Kaffee oder Tee trinken.
  3. Probiotische Lebensmittel: Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi enthalten probiotische Bakterien, die die Darmflora positiv beeinflussen können. Probiotika können besonders bei Symptomen des Reizdarmsyndroms hilfreich sein. Aber auch hier muss man auf die Qualität achten. Lebensmittel sollten BIO sein.
  4. Fettarme Ernährung: Eine Ernährung, die niedrig in gesättigten Fetten ist und stattdessen gesunde Fette aus Fisch, Nüssen und Olivenöl enthält, kann die Darmgesundheit fördern und Entzündungen reduzieren! Als weg mit dem Plundergebäck, Pommes, usw.
  5. Vermeiden von Reizstoffen: Bestimmte Nahrungsmittel und Getränke können bei Menschen mit Darmleiden Symptome verschlimmern. Dazu gehören Koffein, Alkohol, scharfe Gewürze, frittierte und sehr fettige Speisen sowie künstliche Süßstoffe. Es kann hilfreich sein, ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Lebensmittel individuell Probleme verursachen!
  6. Schonkost bei akuten Beschwerden: Bei akuten Entzündungen oder Schüben kann eine Schonkost sinnvoll sein. Leicht verdauliche Speisen wie gekochtes Gemüse, weißer Reis und mageres Fleisch können die Verdauung entlasten. Wie diese aussehen kann, beschreibe ich im Beitrag: Schonkost – Eine Anleitung für Patienten.

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Fußreflexzonenmassage

Es klingt kurios, aber die Fußreflexzonenmassage eignet sich, wenn die Darmprobleme vor allem durch Stress verschlechtert werden. Das erkennt man daran, dass die Symptome alle besser sind, wenn man Urlaub hat. Ich hatte Patienten, die ihre funktionellen Darmprobleme (ohne weitere Befunde) lediglich mit dieser Therapie über die Fußreflexzonen gut im Griff hatten. Es lohnt sich also, vor allem wenn “Klassiker” wie Ernährungsumstellung, Probiotika, Heilpflanzen, etc. nicht wie erhofft wirken.

Klassische Homöopathie

Klassische homöopathische Mittel können bei einer Vielzahl von Darmproblemen eingesetzt werden, wobei die Auswahl des Mittels stark von den individuellen Symptomen und Beschwerden abhängt. Hier nur einige Beispiele für homöopathische Mittel, die häufig bei Darmproblemen empfohlen werden:

  1. Nux Vomica: Wird oft bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Verstopfung und Übelkeit eingesetzt, besonders wenn diese Symptome nach übermäßigem Essen, Alkohol- oder Kaffeekonsum auftreten. Darmprobleme in Folge von Antibiotika erfordern oft Sulfur D4 (mehrmals täglich gegeben).
  2. Pulsatilla: Kann hilfreich sein bei Verdauungsstörungen, die mit einem Gefühl von Übelkeit und einem Mangel an Durst einhergehen, besonders nach dem Verzehr von fettem Essen.
  3. Arsenicum Album: Wird bei Verdauungsstörungen mit Symptomen wie Durchfall und Erbrechen empfohlen, besonders wenn diese durch verdorbenes Essen verursacht wurden. Es ist auch bekannt für seine Wirkung bei Angstzuständen und Unruhe.
  4. Lycopodium: Kann bei Blähungen und Aufstoßen eingesetzt werden, besonders wenn die Beschwerden im rechten Oberbauch lokalisiert sind und sich im Laufe des Tages verschlimmern.
  5. Carbo Vegetabilis: Wird verwendet, um Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl zu behandeln, insbesondere wenn sich diese nach dem Essen verschlimmern und der Betroffene das Bedürfnis hat, aufzustoßen.
  6. Sulphur: Ist hilfreich bei häufig wiederkehrenden Verdauungsstörungen, besonders bei Verstopfung, Juckreiz und einem allgemeinen Gefühl von Wärme.

Diese Aufzählung soll ihnen nur eine kleine “Idee” geben, wie die Homöopathie denkt und welche Mittel infrage kommen können.

Heilfasten

Bei den Heilverfahren liegt das Fasten für mich eindeutig vorne. Was bedeutet das? Heilfasten, also das bewusste und zeitlich begrenzte Absehen von fester Nahrung, wird oft als Methode zur Entlastung und Regeneration des Verdauungssystems betrachtet. Bei Darmleiden kann Heilfasten potenziell positive Effekte haben, jedoch hängt seine Eignung stark von der Art des Darmleidens, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Einzelnen und der Durchführung des Fastens ab.

Potenzielle Vorteile des Heilfastens bei Darmleiden:

  • Entzündungshemmung: Durch die reduzierte Nahrungsaufnahme kann der Darm entlastet werden, was zu einer Verringerung von Entzündungsprozessen im Verdauungstrakt führen kann.
  • Verbesserung der Darmflora: Es gibt Hinweise darauf, dass Fasten die Zusammensetzung der Darmmikrobiota beeinflussen und somit positiv auf bestimmte Darmleiden wirken kann.
  • Förderung der Autophagie: Autophagie ist ein Prozess der Zellreinigung, bei dem beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden. Fasten kann diesen Prozess fördern, was zur Erneuerung der Zellen beitragen kann.

Wichtige Überlegungen und Vorsichtsmaßnahmen:

  • Individuelle Verträglichkeit: Nicht für jeden sind Fastenkuren geeignet. Personen mit bestimmten Darmleiden, wie schweren Entzündungszuständen oder fortgeschrittener Dysbiose, könnten durch Fasten zusätzlich belastet werden.
  • Begleitung durch Fachpersonal: Vor dem Beginn einer Fastenkur rate ich dazu Rat einzuholen, insbesondere bei bestehenden Darmleiden. Idealerweise wird das Fasten medizinisch begleitet, um mögliche Risiken zu minimieren und den Nutzen zu maximieren. Leider wissen die meisten Ärzte vom Fasten herzlich wenig.
  • Langsame Wiedereinführung von Nahrung: Nach einer Fastenkur ist es wichtig, die Ernährung schrittweise und sorgfältig wieder aufzubauen, um den Darm nicht zu überlasten und die positiven Effekte des Fastens zu erhalten. Vor allem sollte man sich merken, auf welche Speiden man reagiert und diese meiden (siehe 4 Anzeichen für eine schlechte Darmgesundheit ganz oben).

Ausführlicher schreibe ich dazu auch in meinem Beitrag: Fasten bei Chronischen Darmstörungen und Darmkrankheiten (gesund-heilfasten.de)

Heilpflanzen

Bei der Aromatherapie weiter oben hatte ich bereits die Öle erwähnt. Hier jetzt die Heilpflanzen die vor allem als Tee oder als Tinktur eingenommen werden können:

  1. Kamille (Matricaria chamomilla): Kamille ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften. Sie kann bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Entzündungen im Magen-Darm-Trakt helfen. Mehr dazu: Die Kamille: universelles Heilmittel aus der Natur
  2. Pfefferminze (Mentha piperita): Pfefferminzöl wird häufig bei Reizdarmsyndrom (IBS) eingesetzt. Es kann Krämpfe lindern und die Bewegung des Darms regulieren. Mehr dazu: Pfefferminze (Mentha piperita) (heilpflanzen-lexikon.com)
  3. Ingwer (Zingiber officinale): Ingwer hat eine lange Tradition in der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen. Es kann auch bei der Linderung von Magenschmerzen und der Förderung der Verdauung helfen. Mehr dazu: Ingwer – Wirkung, Anwendung und Nutzen
  4. Fenchel (Foeniculum vulgare): Fenchelsamen sind nützlich bei Blähungen, Krämpfen und Verdauungsbeschwerden. Sie können auch helfen, die Darmflora zu unterstützen und die Darmgesundheit zu fördern. Mehr dazu: Fenchel (Foeniculum vulgare) (heilpflanzen-lexikon.com)
  5. Mariendistel (Silybum marianum): Mariendistel wird oft zur Unterstützung der Leberfunktion verwendet, aber ihre Vorteile können sich auch auf den Darm erstrecken, indem sie Entzündungen reduzieren und die Regeneration der Darmwand unterstützen. Ausführlich dazu: Die Mariendistel – kaum eine andere Heilpflanze stärkt Ihre Leber besser (gesund-heilfasten.de)
  6. Aloe Vera: Aloe Vera Saft wird traditionell zur Linderung von Entzündungen im Verdauungstrakt und zur Förderung der Heilung bei Bedingungen wie Colitis ulcerosa verwendet. Mehr zur Aloe: Aloe Vera
  7. Knoblauch (Allium sativum): Knoblauch ist bekannt für seine antibakteriellen und antimikrobiellen Eigenschaften. Er kann bei der Bekämpfung von Darminfektionen hilfreich sein und trägt zur allgemeinen Gesundheit des Verdauungssystems bei. Darüber hinaus unterstützt Knoblauch die Immunfunktion und kann helfen, das Wachstum von schädlichen Bakterien im Darm zu hemmen. Mehr dazu: Knoblauch – Studien zeigen Wirkung bei Infektionen, Krebs, Gefäßverkalkung, Diabetes und Demenz
  8. Kümmel (Carum carvi): Kümmel ist besonders wirksam bei der Linderung von Verdauungsproblemen wie Blähungen, Krämpfen und Magen-Darm-Beschwerden. Er kann die Verdauung fördern und dazu beitragen, Gasbildung zu reduzieren. Kümmel wirkt auch krampflösend, was ihn zu einer guten Wahl bei Reizdarmsyndrom macht. Mehr dazu: Kümmel
  9. Heilerde: Heilerde wird traditionell zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, saurem Reflux und Verdauungsstörungen verwendet. Sie wirkt durch die Bindung von Toxinen, Schwermetallen und überschüssiger Magensäure und kann dadurch zur Linderung von Entzündungen im Verdauungstrakt beitragen. Heilerde kann auch bei der Regulierung der Darmfunktion und bei der Entgiftung des Körpers unterstützend wirken. Ausführlich zur Heilerde: Heilerde – Wirkung, Anwendung und Nutzen (gesund-heilfasten.de)
  10. Flohsamen (Plantago ovata): Flohsamen sind eine ausgezeichnete Quelle für lösliche Ballaststoffe. Sie können Wasser im Darm absorbieren, was zu weicherem Stuhl und einer leichteren Darmpassage führt. Flohsamen sind besonders hilfreich bei Verstopfung, können aber auch bei Durchfall nützlich sein, da sie überschüssiges Wasser im Darm aufnehmen. Darüber hinaus können sie bei regelmäßiger Einnahme das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern und sind eine Hilfe beim Reizdarmsyndrom (IBS). Ausführlich dazu: Flohsamen und Flohsamenschalen: Anwendung, Nutzen und Wirkung (gesund-heilfasten.de)
  11. Weizenkleie: Weizenkleie ist reich an unlöslichen Ballaststoffen, die die Darmtätigkeit anregen und die Verdauung fördern. Sie trägt dazu bei, die Transitzeit von Nahrungsmitteln durch den Darm zu verkürzen und kann bei chronischer Verstopfung sehr wirksam sein. Die Aufnahme von Weizenkleie in die Ernährung kann auch dazu beitragen, das Risiko von Darmkrebs zu verringern. Mehr dazu: Weizenkleie – Wirkung, Anwendung und Nutzen (gesund-heilfasten.de)
  12. Resistente Stärke: kann die Darmgesundheit fördern.

Fazit zu den Heilpflanzen: Diese sind ein wichtiger Baustein in der Therapie von Darmleiden. Aber Sie sehen bereits bei der Vielzahl die ich hier genannt habe (und das sind “nur” 12) — es ist nicht so einfach. Da rate ich immer dazu, dass Sie sich von einem Fachmann beraten lassen, der sich mit diesen Pflanzen, sowohl als Tee, als auch als Tinktur gut auskennt!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Probiotika

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, oft Bakterien oder Hefen, die in bestimmten Mengen gesundheitliche Vorteile bieten können, wenn sie konsumiert werden. Sie sind dafür bekannt, eine wichtige Rolle bei der Erhaltung einer gesunden Darmflora zu spielen, was wiederum verschiedene Aspekte der Gesundheit beeinflussen kann.

Bei verschiedenen Darmleiden können Probiotika potenziell hilfreich sein. Zum Beispiel:

  1. Reizdarmsyndrom (RDS): Einige Studien haben gezeigt, dass Probiotika Symptome des Reizdarmsyndroms wie Blähungen, Durchfall und Verstopfung verbessern können. Die genauen Stämme und die Dosierung können variieren, aber häufig untersuchte und genutzte Stämme umfassen Lactobacillus und Bifidobacterium.
  2. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED): Dazu gehören Krankheiten wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Während Probiotika nicht als Heilmittel angesehen werden, können sie dazu beitragen, die Häufigkeit und Schwere von Schüben zu reduzieren. Besonders bei Colitis ulcerosa gibt es einige vielversprechende Ergebnisse bezüglich der Einnahme von Probiotika.
  3. Antibiotika-assoziierte Diarrhö: Die Einnahme von Antibiotika kann die Darmflora stören und zu Diarrhö führen. Probiotika können helfen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und das Risiko oder die Schwere einer antibiotika-assoziierten Diarrhö zu reduzieren.
  4. Infektiöse Diarrhö (z.B. durch Rotaviren): Es gibt Hinweise darauf, dass Probiotika die Dauer einer infektiösen Diarrhö verkürzen können, besonders bei Kindern.

Mittlerweile sind derart viele Probiotika auf dem Markt, dass man die Übersicht verlieren kann.

Auf meiner Webseite zur Vitalstoffmedizin.com habe ich ausführlich zu einzelnen Stämmen / Baketrienarten berichtet: Probiotika und Präbiotika: Fakten und Wirkung (vitalstoffmedizin.com)
Beispiel: Lactobacillus acidophilus verbessert nachweislich die Verdauungsfunktion. Darüber hinaus wirkt L. acidophilus bei Durchfall in Folge Antibiotika.

Auf meiner Webseite Gesund-heilfasten.de habe ich zu bestimmten Produkten mit Probiotika berichtet: Was sind Probiotika und Probiotische Arzneimittel? (gesund-heilfasten.de)

Schüssler Salze

Ähnlich wie bei der Homöopathie gelten deren Prinzipien auch hier. Die Mittelwahl fällt aber deutlich leichter. Bei den Schüssler Salzen kommen in Frage:
  • akuter Magen-Darm-Katarrh: Ferrum phosphoricum
  • Magen-Darm-Schleimhautentzündung mit Magenschmerzen und Erbrechen von Schleim: Natrium chloratum
  • Magen-Darm-Schleimhautentzündung mit trockener Zunge und körperlicher Schwäche: Kalium phosphoricum
  • Magen-Darm-Schleimhautentzündung, mit krampfartigen Magenschmerzen ohne Fieber, reine Zunge: Magnesium phosphoricum

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein wesentlicher Aspekt der menschlichen Physiologie, der eng mit der Funktion des Darms und des gesamten Verdauungssystems zusammenhängt. Eine ausgewogene Zusammensetzung von Säuren und Basen ist für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und das ordnungsgemäße Funktionieren des Körpers unerlässlich. Der pH-Wert im Körper variiert je nach Bereich: Der Magen benötigt beispielsweise eine stark saure Umgebung, um Nahrung zu verdauen, während das Blut leicht alkalisch gehalten wird.

Eine Störung des Säure-Basen-Haushalts, oft als “Übersäuerung” (medizinisch als Azidose bekannt) bezeichnet, kann verschiedene Ursachen haben, darunter Ernährung, chronische Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und Stoffwechselstörungen. Den Begriff “Übersäuerung” verwenden wir in der Naturheilkunde, um einen Zustand zu beschreiben, von dem wir annehmen, dass er durch eine zu “säurehaltige Ernährung” entsteht und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen kann. Eine Liste solcher Nahrungsmittel (sauer bis basisch) habe ich hier zusammengestellt: Basische Lebensmittel – Eine ausführliche Tabelle (gesund-heilfasten.de)

Darmprobleme und der Säure-Basen-Haushalt können insofern zusammenhängen, als dass eine schlechte Verdauung oder eine unausgewogene Darmflora zu einer verminderten Nährstoffaufnahme, Entzündungen und einem Ungleichgewicht bei der Produktion von Magensäure führen kann. Ein gesunder Darm trägt zur besseren Regulation des pH-Wertes im Körper bei, indem er eine optimale Nährstoffaufnahme unterstützt und Entzündungen reduziert.

Um den Säure-Basen-Haushalt zu unterstützen und Darmproblemen vorzubeugen, rate ich zu den oben angeführten Punkten unter “Ernährung”: Obst und Gemüse, ausreichend Flüssigkeitszufuhr (Wasser!), regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von zu viel Zucker, verarbeiteten Lebensmitteln und übermäßigem Konsum von tierischen Proteinen empfohlen.

Zahnstörfeld

Wurzelbehandelte Zähne (“Tote Zähne”) stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Toxine bedeuten einen weiteren Störfaktor toter beziehungsweise wurzelgefüllter Zähne. Vor allem Patienten die schon viel des hier genannten umgesetzt haben und dennoch gravierende Probleme haben, sollten an Störfelder denken. Dies sind vor allem auch Patienten die berichten: “Ich kann kaum noch was essen – ich vertrage nichts mehr…”

Sonstiges

Grundsätzlich empfehle ich bei jeglicher Art von Darmbeschwerden mehr Bewegung und verordne wenigstens einen täglichen Spaziergang.

Zur Stimulierung der Verdauung ist nämlich die Bewegung der Eingeweide wichtig und dazu trägt die Erschütterung des Gehens und Laufens bei.

Der Effekt lässt sich mit einem sog. Rebound (Minitrampolin) vervielfachen. Eine Minute leichtes Hüpfen entspricht fünf Minuten gehen. Hüpfen oder wippen Sie täglich zweimal drei bis fünf Minuten.

Und zum Schluss vielleicht noch etwas, von dem Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben und das auch etwas “kurios” anmutet: Das Ano-Darmpessar. Richtig und regelmäßig angewendet, kann dieses Röhrchen dazu beitragen Darmprobleme dauerhaft zu reduzieren.

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Weitere Themen: Eiweissverdauung | Gallensteine | Heißhunger | Lebensmittelvergiftung | Leberschrumpfung | Leberschwäche – Milzleiden | Würmer beim Menschen | Darmspiegelung – Koloskopie

Dieser Beitrag wurde 2008 erstmalig erstellt und letztmalig am 1.4.2024 umfassend ergänzt und überarbeitet.

Beitragsbild: fotolia.com – Tonpor Kasa

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