Finden sich Steine in der Blase, handelt es sich um Konkremente (Kalziumoxalat, Harnsäure), die entweder direkt in der Blase gebildet wurden (primäre Blasensteine), oder die aus Niere und Harnleiter eingewandert sind (sekundäre Blasensteine).
Ca. zehn Prozent der Bevölkerung erkranken in ihrem Leben an Harnsteinen (Urolithiasis), wobei Männer doppelt so oft betroffen sind wie Frauen und die Erkrankung sich hauptsächlich zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr zeigt.
Bei jedem dritten Patienten, der in eine urologische Praxis kommt, werden Harnsteine diagnostiziert. In den letzten Jahren hat die Häufigkeit von Blasen- und Harnsteinen so zugenommen, dass schon von einer Volkskrankheit gesprochen werden kann.
Durch Wanderung der Steine in der Harnblase zeigt sich ein fraktioniertes Miktionsverhalten (= Stakkatomiktion, das Wasserlassen ist immer wieder unterbrochen), teilweise ist es verbunden mit heftigen Schmerzen. Betroffene klagen über kolikartige Unterbauchbeschwerden, die seitlich zum Rücken ziehen können, einem Fremdkörpergefühl im Harntrakt, Übelkeit, Brechreiz sowie sichtbares Blut im Urin. In ausgeprägten Fällen kommt es zu einem totalen Harnverhalt.
Harnsteine können monate- oder jahrelang unbemerkt bleiben, weil sie zunächst keine Symptome verursachen. Früher oder später verklemmen sie sich aber im Harnleiter oder Nierenbecken, was sehr starke Schmerzen verursacht.
Während sehr kleine Steine (bis zu zwei Millimeter) durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ausgeschwemmt werden können, bedarf es bei großen Steinen und Steinen im Bereich des oberen Harntrakts der medizinischen Unterstützung.
Ursachen für Harnsteine
Steine entstehen u.a. durch Entzündungen der Harnwege, bei einer Prostatavergrößerung, einer Verengung der Harnröhre, bei Gicht, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Flüssigkeitsmangel, falscher Ernährung (hoher Purin- und Oxalsäuregehalt der Speisen), Mangelernährung (v.a. in Entwicklungsländern, Mangel an Phosphat und Eiweiß) oder Fremdkörpern in der Blase (z.B. Katheter, bestimmte Sexualpraktiken).
Laut führenden Experten liegen die Ursachen für das vermehrte Auftreten von Harnsteinen vor allem in der ungesunden Lebensweise in den Industrieländern. Die meisten Menschen essen zu viel Fett und Eiweiß, nehmen nicht genug Flüssigkeit zu sich und bewegen sich zu wenig.
Eine sehr fleisch- und salzhaltige Kost kann alleinverantwortlich für die Entstehung von Blasensteinen sein. Auch Übergewicht ist ein Risikofaktor.
Schulmedizinische Therapie
Mit einer Blasen- oder Harnröhrenspiegelung lassen sich kleinere Steine entfernen. Der Facharzt für so etwas ist der Urologe. Bei der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie (spezielle Stoßwellentherapie von außen) werden größere Steine zertrümmert und können ausgeschieden werden.
Auch Laser kann die Steine von außen zertrümmern, sodass sie dann auf natürlichem Weg ausgeschieden werden können. Zusätzlich unterstützen krampflösende und schmerzlindernde Medikamente. Je nach Größe und Lage der Harnsteine wird auch eine minimal-invasive Operation empfohlen.
Harnsteine weisen eine hohe „Rezidivrate“ auf: Sie haben also die Tendenz wieder aufzutreten. Durch Ernährungsumstellung und medikamentöse Therapie (auch aus dem Bereich der Naturheilkunde), lassen sich Neubildungen aber häufig verhindern.
Lesen Sie auch den Beitrag zu: Blasenschmerzen – Harndrang
Sprache der Symptome
Immer wiederkehrende Blasenprobleme deuten auf ein unerledigtes Problem hin. Die Blase weint die Tränen, die man sich zu weinen nicht zugesteht. Wenn sie auch dies nicht darf, versteinern die Tränen. Welchen Ballast schleppen Sie noch mit sich herum? Warum haben Sie sich dermaßen verhärtet?
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie Alternative Therapieverfahren und Hausmittel, die bei Blasensteinen oder Harnsteinen in Frage kommen können. Ebenso können Ratschläge dazu dienen, weiteren Steinleiden vorzubeugen (sog. Metaphylaxe).
Dem Verständnis der Naturheilkunde nach, sind Blasensteine, Harnsteine und Nierensteine ein Problem von zu wenig Bewegung und / oder ein Ernährungsproblem. In den Harnwegen bilden sich die Steine auch, weil nicht genügend „Schutzstoffe“ zur Verfügung stehen, um die Ausscheidung der im Harn gelösten Salze zu fördern.
Eines ist aber klar: sind die Steine so groß, dass diese nicht mehr durch die Harnröhre passen, sind Maßnahmen der Schulmedizin (Operation, Zertrümmerung) sinnvoll. Auch sinnvoll: die Steine in einem Labor analysieren lassen.
So kann gefolgert werden ob und wie die Ernährung umgestellt werden sollte. Bei Kalziumoxalatsteinen sind zum Beispiel Milch und Milchprodukte zu meiden (generell empfehle ich ja sowieso keine Milch zu trinken). Bei Uratsteinen sind Fleisch und Wurst einzuschränken, sowie schwarzer Tee.
In die Naturheilpraxis kommen die Patienten sowieso erst dann, wenn bereits mehrere Koliken und schmerzhafte Steinabgänge aufgetreten sind oder eine „große“ Operation ansteht.
Eher sieht man schon ein „chronisches“ Steinleiden: dumpfer Druck in der Nierengegend, der nach unten im Bereich der Harnleiter ausstrahlt. Eine Abklärung und „vernünftige“ Diagnose halte ich daher für erforderlich.
Ernährung
Aus den oben angeführten Ursachen ergibt sich fast zwangsläufig: ohne eine Veränderung der Ernährung geht es nicht. Die Harnsteine bzw. Blasensteine werden ja aus Kristallen im Urin gebildet. Und diese Kristalle werden mit der Zeit immer größer. Die Steine werden im wesentlich durch hohen Fleisch – und Wurstkonsum bedingt. Aus meiner Sicht auch durch den hohen Zuckerkonsum in Verbindung mit zu wenig Gemüse und Obst: der „Klassiker“ also. Mehr zum Thema „Gesunde Ernährung“ finden Sie hier: www.gesund-heilfasten.de/ernaehrung/
Entscheidend ist aber auch das Trinken: Wasser mit einem neutralen ph-Wert ist ideal, ebenso wie bestimmte Kräutertees. Alkohol, Limonade (vor allem Cola) sind zu streichen. Und vor allem MEHR TRINKEN: „Steinträger“ trinken generell zu wenig, bzw. das Falsche.
Entspannungsverfahren
Der heute oftmals zu beobachtende „Dauerstress“ in Verbindung mit bestimmten Erwartungshaltungen ist nicht gerade förderlich. Ich empfehle einen Ausgleich zu suchen: Atemtherapie, Autogenes Training oder auch Yoga, was eigentlich eher zu den Bewegungsformen gehört.
Homöopathie
- Homöopathische Mittel die in Frage kommen können:
- erleichtert den Steinabgang: Berberis vulgaris D 3
- zusätzlich: Lycopodium D 4
Heilpflanzen
Ich empfehle gerne die Wacholdersaftkur von Dr. Ritter oder eine Kur mit Frischpflanzensäften: Löwenzahn, Brennnessel und Birkensaft. Insgesamt 3 Wochen.
Neutraltherapie
An den Fokus Tonsillen (Mandeln) ist bei Steinleiden zu denken.
Schüssler Salze
Ausscheidung fördern: Magnesium phos. Nr. 7, Natrium phos. Nr. 9, Silicea Nr. 11.
Vorbeugung: Calcium phos. Nr. 2, Magnesium phos. Nr. 7, Natrium phos. Nr. 9, Silicea Nr. 11.
Säure-Basen-Haushalt
Dieses Thema spielt bei zahlreichen Erkrankungen eine Rolle. Bei den Blasensteinen und Harnsteinen ist der Zusammenhang offensichtlich.
Eine ph-Wert Kontrolle des Urins halte ich für sinnvoll – vor allem auch zur Therapiekontrolle. Mehr dazu unter: www.gesund-heilfasten.de/urin-ph-werte.htm – Das erfordert aber die Mitarbeit des Patienten.
Wasserheilkunde
Ansteigende Sitzbäder oder Halbbäder waren noch im letzten Jahrhundert ein Mittel der Wahl. Der Leidende verbrachte zum Teil mehrere Stunden im Bad, währenddessen er auch Wasser lassen sollte. Danach wurde meist ein Heilpflanzentee gereicht: Lindenblüten, Pfefferminz oder Fliederbeerentee. Bis die Steine abgehen, können einige Tage vergehen. Solange wurden die Bäder wiederholt. Zwischendurch wurde auch hüpfen, springen oder reiten empfohlen – also eine Art der Erschütterungsbelastung. Das ist nicht verkehrt, weswegen ich generell auch dazu rate sich mehr zu bewegen.
Zur Vermeidung von weiteren Steinen halte ich es für wichtig, dass das Problem „kalte Füße“ beseitigt wird: ansteigende warme Fußbäder schaffen Abhilfe.
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Bildquelle: pixabay.com – mirkosajkov
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 8.5.2014 aktualisiert.