Blasenentzündungen (oder auch allgemein: Harnwegsinfektion) sind weit verbreitet. In diesem Beitrag gehe ich auf einige Besonderheiten ein, die schulmedizinische Behandlung, aber vor allem die Hilfe aus dem Bereich der Naturheilkunde: Ernährung, Heilpflanzen, Homöopathie, Vitamine und noch mehr.
Die Blasenentzündung
Jede zweite Frau hat im Laufe ihres Lebens mindestens einmal eine Blasenentzündung. Männer trifft es seltener, zumindest bis etwa zu ihrem sechzigsten Lebensjahr. Ab diesem Alter sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen. Bei Männern treten dann allerdings häufiger gravierende Komplikationen auf. Harmlos ist die Blasenentzündung keineswegs. Von den weltweit über 400 Millionen registrierten Fällen in 2019 verliefen 238.000 tödlich.
Die Harnblase speichert Urin und regelt den Harnabfluss. Es handelt sich um ein muskuläres Hohlorgan, das von einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Die Harnröhre führt von der Blase nach außen. Wenn eine Blasenentzündung vorliegt, ist meist die Schleimhaut in der Blase entzündet, und zwar in den meisten Fällen durch Bakterien.
Symptome
Die Symptome einer Blasenentzündung (medizinischer Fachbegriff: Zystitis) sind ausgesprochen unangenehm. Die Betroffenen haben starken Harndrang, der auch dann nicht nachlässt, wenn die Blase eigentlich schon geleert ist.
Für jedes Tröpfchen müssen die Patienten „rennen“. Gleichzeitig ist das Wasserlassen schmerzhaft und verursacht starkes Brennen.
Bei einer starken Blasenentzündung bleibt das Brennen auch nach dem Wasserlassen noch bestehen. Manchmal kann die Blase trotz starken Harndrangs nicht oder nicht vollständig entleert werden, was die Schmerzen noch verstärkt.
Bauchschmerzen (meist im Unterleib) und Übelkeit können hinzukommen. Schließlich kann der Urin eine rötliche Farbe annehmen, da er Blutbeimischungen aus der entzündeten Blasenschleimhaut enthält. Viele Betroffene merken auch eine leichte Harninkontinenz, es gehen also kleine Mengen Urin beim Lachen, Heben oder Husten unkontrolliert ab.
Heilt die Blasenentzündung nicht vollständig ab, kann sie chronisch werden und das Gewebe in Blase und Harnröhre dauerhaft schädigen. Zu Komplikationen kann es kommen, wenn die Infektion sich aus den unteren Harnwegen in die Nieren verlegt.
Dann kann sich eine Nierenbeckenentzündung entwickeln. Und von dort können sich die Keime im schlimmsten Fall im ganzen Körper verteilen und eine „Blutvergiftung“ (Sepsis) auslösen.
Bei einer chronischen Blasenentzündung sind die Symptome oft schwächer ausgeprägt. Manche Patienten spüren sie fast gar nicht. Sie bemerken nur ein Stechen, wenn sie zu wenig getrunken haben. Natürlich hat die Entzündung trotzdem sehr negative Auswirkungen auf den Körper, auch wenn sie keine starken Symptome verursacht.
Warnzeichen sind Schmerzen im unteren, seitlichen Rücken und Fieber, Schüttelfrost und Nachtschweiß. Neben Übelkeit und Erbrechen können auch noch Verwirrtheitszustände eintreten. Bei diesen Symptomen ist davon auszugehen, dass eventuell schon eine Entzündung der Nieren vorliegt. Suchen Sie deshalb sofort einen Arzt auf, wenn Sie diese Symptome bei sich bemerken!
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Diagnose
In den meisten Fällen genügt die Beschreibung der Symptome, um eine Blasenentzündung zu diagnostizieren. Eventuell wird der Urin untersucht, aber oft verzichtet der Arzt auch darauf, vor allem wenn die Blasenentzündung zum ersten Mal oder nach langer Zeit wieder auftritt. Geprüft werden sollte, ob die Nieren bereits in “Mitleidenschaft” gezogen sind.
Wenn Sie vermuten, dass Sie eine Blasenentzündung haben könnten, können Sie aber auch selbst einen ersten Test durchführen, sofern Sie noch keine Antibiotika einnehmen (sonst wird das Ergebnis zu stark verfälscht). Holen Sie sich dafür in der Apotheke Urin-Teststreifen, mit denen Bakterien und rote und weiße Blutkörperchen nachgewiesen werden können.
Verwenden Sie zum Testen am besten Morgenurin, in ihm ist die Bakterienkonzentration am höchsten. Optimal ist Mittelstrahlurin am Morgen.
Dafür verwerfen Sie den ersten Teil des Urins, fangen dann eine ausreichende Menge auf und verwerfen den Rest ebenfalls. Wichtig: Waschen Sie vor dem Testen gründlich die Hände und verwenden Sie zum Urinsammeln nur ein absolut sauberes Behältnis. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie den Test anderweitig verunreinigen. Stecken Sie dann den Urin-Teststreifen in den Urin und lesen Sie das Ergebnis nach einer Minute gemäß der Packungsanleitung ab. (Alternativ können Sie den Teststreifen auch gleich in den Mittelstrahlurin halten.)
Zeigt die Färbung des Teststreifens eine Erhöhung von roten oder weißen Blutkörperchen im Urin oder das Vorhandensein von Bakterien, haben Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Blasenentzündung. Ist der Test unauffällig, dann könnte es sich um eine Blasenreizung oder eine Blasenentzündung ohne die Beteiligung von Bakterien handeln.
Wenn die Beschwerden nicht zügig verschwinden, sollten Sie aber auch das abklären lassen.
Sind genauere Untersuchungen nötig (zum Beispiel weil ein Antibiotikum nicht wirkt und die genaue Bakterienart bestimmt werden soll), können intensivere Laboruntersuchungen durchgeführt werden. In besonders schweren chronischen Fällen sieht sich der Arzt möglicherweise auch mit einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung die anatomischen Gegebenheiten an und schließt Ursachen wie Harnsteine oder eine vergrößerte Prostata aus.
Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten aus schulmedizinischer Sicht
Die gängige Theorie der Schulmedizin zur Ursache einer Blasenentzündung lautet:
Wenn Bakterien in die Harnblase eindringen, kann sich die Schleimhaut entzünden, es entsteht eine Zystitis. Diese kommt bei Frauen viel häufiger vor als bei Männern, weil Frauen einen viel kürzeren Harnleiter haben.
Als Folge dieser Theorie wird bei einer Blasenentzündung fast immer schon “reflexartig” ein Antibiotikum verordnet. Obwohl meistens das Darmbakterium Escherichia coli die Ursache ist, sollten die Erreger identifiziert werden, damit die Antibiose darauf ausgerichtet werden kann.
Besonders problematisch: Wenn die Blasenentzündung immer wiederkommt (und das ist bei etwa der Hälfte der Betroffenen der Fall), wird nicht etwa zu einem anderen Mittel gegriffen, sondern (schon wieder) zu mehr Antibiotika. Bei chronischen Harnwegsinfektionen verschreiben viele Ärzte sogar eine Dauertherapie, bei der die Patienten monate- oder gar jahrelang täglich Antibiotika einnehmen sollen.
Können Sie bitte folgende Frage beantworten:
Wenn eine Infektion (wie mit Escherichia coli) für Blasenentzündungen verantwortlich sein soll und wenn Frauen häufiger Blasenentzündungen haben sollen, weil ihre Harnröhre kürzer ist als beim Mann:
Warum haben dann Säuglinge, die eine Windel tragen, so selten eine Blasenentzündung?
Schließlich liegen die ja in ihrem eigenen Kot, in dem es vor diesen Bakterien nur so wimmelt? Wenn Sie hierzu eine Antwort haben: Hinterlassen Sie diese doch bitte im Kommentar im Blog unter: Blasenentzündung und Antibiotika.
Eine mögliche Antwort lautet: Es sind nicht nur die Colibakterien, die eine Rolle spielen. Das ist zwar bei 80 % bis 90 % aller Fälle so, aber keineswegs durchweg. Besonders nach den Wechseljahren steigt das Risiko bei Frauen, mit mehreren Bakterien-Arten infiziert zu werden. Dazu zählen Streptokokken (auch die Gruppe B) und Staphylokokken sowie Klebsiella pneumoniae, Proteus mirabilis, Pseudomonas aeruginosa und Enterococcus faecalis. Oft kommt es während eines Krankenhausaufenthaltes zu Blasenentzündungen, an denen diese „Krankenhauskeime“ nicht unwesentlich beteiligt sein dürften. Viele der in Kliniken verbreiteten Bakterien sind mittlerweile mehr oder weniger resistent gegen Antibiotika, wodurch die Blasenentzündung hochproblematisch wird.
Eine andere Erregerquelle ist Fleisch aus der Massentierhaltung. Untersuchungen aus den USA offenbarten, dass 80 % entsprechender Proben mit E. coli verseucht waren. Eine Studie befasst sich mit den Coli-Stämmen, die bei Blasenentzündungen in Kliniken auftreten. Dabei fanden die Forscher Zell-Linien, die typischerweise in Vögeln vorkommen: Linie ST131, speziell die Sublinie ST131-H22, die bei Mastgeflügel global verbreitet ist. Die Erreger gelangen wohl über den Darm und Anus des Fleisch-Konsumenten in die Harnwege. In den USA sollen bereits 8 % aller Patienten mit Blasenentzündung von der Zoonose betroffen sein. Bei Vegetariern ist das Risiko für eine Blasenentzündung um 16 % niedriger als bei Fleischessern.
Parasiten und Pilze sind ein weiteres Risiko
Auf eine weitere Möglichkeit bin ich auch erst in den letzten Jahren gestoßen: Parasiten. Vor allem Schistosoma hämatobium (ein Egel, Erreger der Bilharziose) kann Blasenentzündungen auslösen. Man fängt sich den Egel vor allem bei Fernreisen ein:
Südafrika, Ägypten, Indonesien und andere Länder bergen die Gefahr einer Infektion. Dieser Parasit nistet sich gerne in der Blasenschleimhaut ein und kann auch von Zeit zu Zeit Blutungen verursachen.
Neben diesem Parasiten würde ich auch auf jeden Fall nach Madenwürmern fahnden, denn die sind gar nicht so selten. Vor allem, wenn Sie Mutter (oder Vater) kleiner Kinder sind, sollten Sie hier aufmerksam sein: Man geht davon aus, dass ca. 30 – 50% aller Kinder mit Würmern befallen sind.
Ferner würde ich bei chronischen und/oder immer wiederkehrenden Blasenentzündungen auch an eine übermäßige Belastung mit Hefepilzen denken (Candida). Eine Darmpilzbelastung kann zum Beispiel über eine “ansteigende Mykose” auch eine Schwäche der Blasenschleimhäute bewirken.
Zu fragen ist auch, warum die Krankheitserreger überhaupt so einfach in die Harnröhre eindringen können. Hat der Körper dafür keine Schutzmechanismen?
Natürlich hat er diese, aber nur solange er über eine gesunde Abwehr verfügt. Ist das Immunsystem geschwächt, fallen auch diese Schutzmechanismen aus und öffnen den Keimen, Parasiten und Pilzen Tür und Tor.
Macht man sich diesen Zusammenhang klar, wird deutlich, dass eine Behandlung wie so oft beim Immunsystem ansetzen muss. Und es wird auch klar, was die dauernde Antibiotikagabe anrichtet: Antibiotika zerstören die Scheidenflora und Darmflora.
Damit setzen sie nicht nur die Schutzmechanismen direkt am Harnleiter außer Kraft, sondern schädigen das komplette Immunsystem, das ganz erheblich von einer gesunden Darmflora abhängt. Kein Wunder, wenn die Infektionen immer wiederkehren.
Bei vielen Frauen treten direkt nach einer Antibiotikatherapie Scheidenpilze auf. Sie finden sich daher schnell in einem unangenehmen Kreislauf wieder: Die Blasenentzündung wird mit Antibiotika behandelt.
Diese schädigen die Scheidenflora und führen zu einem Scheidenpilz, der wiederum mit einem Antimykotikum (Antipilzmittel) behandelt wird. Dieses schädigt die Scheidenflora weiter, was schnell wieder einen Harnwegsinfekt zur Folge hat, der wiederum mit Antibiotika behandelt wird. Herzlichen Glückwunsch.
Als Hauptursache für eine Blasenentzündung muss also ein schwaches Immunsystem angesehen werden, lokal oder generell. Die Gründe dafür sind allerdings vielfältig.
Bakterielle Versteckspiele bei Blasenentzündungen
Bakterien haben viele Tricks entwickelt, um sich vor Antibiotika zu schützen. Bekanntestes Beispiel sind Resistenzen, die die Medikamente auf molekularem Weg unwirksam machen.
Einen ganz anderen, sehr speziellen Mechanismus haben Wissenschaftler beim Darmbakterium Escherichia coli entdeckt. Dringen die Keime über die Harnwege in die Blase ein, verursachen sie dort die schmerzhaften Entzündungen. Dazu hatte ich ja weiter oben bereits geschrieben.
Eine Frage blieb bisher aber immer noch offen: Warum die Coli-Stämme im Milieu des Ausscheidungs-Systems so hartnäckig sind. Und diese Frage scheinen Forscher bei Experimenten mit Mäusen beantwortet zu haben:
Eine Schutzmaßnahme der Bakterien ist die gemeinsame Bildung eines Biofilms auf der Blaseninnenwand. Diese Matrix schützt die Erreger davor, dass sie mit Antibiotika in Kontakt kommen. Über diesen Bakterienrasen berichtete Dr. Anderson bereits 2003 im Fach-Journal „Science“ im Jahr 2003. Die Erreger haben auch einen Mechanismus entwickelt, um sich an der Blaseninnenwand zu verankern. Dafür wachsen Vorsprünge („Fimbrien“) aus der Zellmembran hinaus, die mit dem klebrigen Glycoprotein Lectin überzogen sind. Auf diese Weise am Endothel der Blase angeheftet, können die Bakterien nur schwerlich herausgespült werden.
Noch raffinierter ist ein anderer Trick der winzigen Einzeller. Sie nutzen einen Mechanismus der Endothelzellen der Blase, um ins Innere dieser Zellen zu gelangen. Das „Endothel“ ist die Innenhaut, die die Blase innen auskleidet.
Dieses Gewebe kann sich dehnen, wenn die Blase große Urinmengen aufnehmen muss. Dieser Vorgang beruht nicht nur auf der Elastizität der Blase und des Endothels, sondern auch auf der Fähigkeit der Endothelzellen zur spontanen Vergrößerung.
Dazu müssen die Zellen nicht nur Wasser aufnehmen, sondern auch ihre Zellmembran vergrößern, um nicht zu platzen. Im Inneren der Endothelzellen bilden sich Nano-Vesikel, kleine membranumschlossene Bläschen, die an die Zelloberfläche wandern.
Dort verschmelzen sie mit der Außen-Membran, wodurch diese vergrößert wird. Wenn die Endothelzellen nach der Entleerung der Blase wieder schrumpfen, stülpen sich die Vesikel ins Zell-Innere zurück, denn die Zell-Membran muss an Fläche verlieren, da auch das Zell-Volumen abnimmt.
In dem Moment, in dem die Vesikel in die Zelle versinken, haften sich die Coli-Bakterien an deren Oberfläche. So nutzen sie die Nano-Tröpfchen als Transport-Behälter in den intrazellulären Raum. Dort sind die fremden Einzeller sicher vor den Antibiotika.
Die Vesikel-Bildung und den gesamten Vorgang der Endothelzellen-Vergrößerung steuert unser Körper mit dem Mediator cAMP. Ein Anstieg des cAMP-Spiegels löst die Vesikel-Entleerung (Vergrößerung der Zell-Membran) aus.
Dann können auch die Erreger mit dem Urin ausgeschieden oder durch Antibiotika abgetötet werden. Eine Erhöhung des cAMP-Spiegels können die Mediziner mit einem Naturheilmittel erzielen: Forskolin, ein Inhaltsstoff der indischen Pflanze Coleus forskolii.
Die Vorsorge aus Sicht der Schulmedizin
Schulmediziner empfehlen Impfungen, die die Blasenentzündungen ein für alle Mal beenden sollen. Ein bekanntes Mittel ist zum Beispiel das “Strovac“. Ich stehe dieser “Impfung” skeptisch gegenüber, denn die Realität scheint eher so auszusehen, dass den möglichen Wirkungen auch Nebenwirkungen gegenüberstehen.
Zudem wirkt die Impfung bei einer großen Zahl der Patienten nicht. Urologen sprechen aus der täglichen Erfahrung von 50 % der Betroffenen, die auf die Impfung nicht ansprechen. Aber spätestens seit dem Jahr 2021 gelten die “Impfungen” ja als das Non-Plus-Ultra der klassischen Medizin.
Sprache der Symptome
Wenn wir mal physiologische Betrachtungen außer Acht lassen, können wir auch nach der Sprache des Symptoms fragen. Immer wiederkehrende Blasenentzündungen deuten vielleicht auf ein “unerledigtes Problem” hin.
Etwas pathetisch ausgedrückt: Die Blase weint die Tränen, die man sich zu weinen nicht zugesteht. Der psychische Druck wird nach unten in die Blase geschoben.
Fragen, die man sich stellen könnte, wären zum Beispiel: Wodurch stehe ich unter Druck? Welchen Ballast schleppe ich noch mit mir herum? Auch ein Partnerschaftskonflikt (vor allem im Bereich der Sexualität) ist zu prüfen.
Kommen wir aber wieder zu physiologischen Zusammenhängen …
Weitere mögliche Ursachen und Risikofaktoren
Risikofaktoren (nicht Ursachen) für eine chronische Blasenentzündung und rezidivierende (wiederkehrende) Harnwegsinfekte sind: Stress (siehe auch: Stressabbau), falsche Intimhygiene, bestimmte Sexualpraktiken (bei denen Darmbakterien in die Scheide gelangen), Schwangerschaft, Zuckerkrankheit, Harnabflussstörungen (Blasensteine, Prostatabeschwerden), Blasen-Dauer-Katheter und andere neurologische Störungen, aber (wie bereits erwähnt) auch eine Antibiotikatherapie oder Pilzerkrankungen.
Tritt die Blasenentzündung nach einem Krankenhausaufenthalt oder einer Antibiotikatherapie auf, ist die Gefahr groß, es mit antibiotikaresistenten Keimen zu tun zu haben. Schulmedizinisch wird dann mit verschiedenen weiteren Antibiotika gearbeitet, bis sich eines findet, das noch wirkt.
Welche Konsequenzen das für neue Resistenzen und das Immunsystem hat, muss ich wohl nicht genauer erläutern. Untere Harnwegsinfekte gehören übrigens zu den häufigsten Krankheiten, die man sich im Krankenhaus einfangen kann.
Lesen Sie auch den Beitrag zu: Blasenschmerzen
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Naturheilkunde, Alternative & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie Hausmittel und alternative medizinische Therapieverfahren, die bei einer Blasenentzündung infrage kommen.
Zuerst möchte ich erwähnen, dass Frauen mit Spirale (Kupferspirale) und mehreren Amalgamfüllungen in den Zähnen (die zudem auch “schlecht gemacht” sind) aus meiner Sicht “schwerer” zu therapieren sind. Deutliche Besserungen sind immer möglich, aber bei diesen Patienten scheint das Problem einer wiederkehrenden Blasenentzündung nicht ganz zu verschwinden.
Mit einer alternativen Therapie lässt sich aber (nach meiner Erfahrung fast immer) die Gabe von Antibiotika verhindern. Außerdem verlängern sich die Intervalle der Entzündungen und auch die Stärke der Symptome. Damit sind die allermeisten Patienten schon sehr zufrieden.
Akupunkt-Massage nach Penzel
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Nur geeignet bei wiederkehrender chronischer Blasenentzündung – nicht geeignet bei akuter Blasenentzündung, aber in chronischen Fällen einen Versuch wert.
Akupunktur
Akupunktur kann eine unterstützende Behandlung bei Blasenentzündungen sein. Diese traditionelle chinesische Therapieform wird oft zur Schmerzlinderung und zur Verbesserung der körperlichen Funktionen eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf, dass Akupunktur das Immunsystem stärken und Entzündungen reduzieren kann, was bei der Bekämpfung von Infektionen hilfreich sein kann.
Bei Harnwegsinfektionen und Blasenentzündung sind folgende Alarmpunkte und Zustimmungspunkte druckempfindlich:
- KG 3 – Alarmpunkt der Blase
- KG 4 – Alarmpunkt des Dünndarms
- B 28 – Zustimmungspunkt des Blasenmeridians
- B 23 – Alarmpunkt des Nierenmeridians
Aromatherapie
Aromatherapie kann ebenfalls eine ergänzende Behandlungsmethode bei Blasenentzündungen sein. Sie nutzt ätherische Öle, um körperliches und seelisches Wohlbefinden zu fördern. Hier sind einige ätherische Öle, die oft im Zusammenhang mit der Linderung von Symptomen einer Blasenentzündung verwendet werden:
- Teebaumöl: Bekannt für seine antimikrobiellen Eigenschaften, kann es helfen, Bakterien zu bekämpfen, die Harnwegsinfektionen verursachen. Für die Anwendung auf der Haut sollte Teebaumöl zu etwa 1-2% verdünnt werden. Das bedeutet, 1 bis 2 Tropfen Teebaumöl in etwa einem Teelöffel (5 ml) Trägeröl, wie Kokos- oder Jojobaöl, zu mischen. Für die Verwendung in einem Diffusor können einige Tropfen in Wasser gegeben werden, abhängig von den Anweisungen des Diffusors.
- Sandelholzöl: Wird verwendet, um Entzündungen zu reduzieren und hat antibakterielle Effekte. Sandelholzöl kann ähnlich verdünnt werden wie Teebaumöl. Für die topische Anwendung mischt man 1 bis 2 Tropfen Sandelholzöl mit einem Teelöffel Trägeröl.
- Bergamotteöl: Dieses Öl hat sowohl beruhigende als auch antibakterielle Eigenschaften, die hilfreich sein können. Dieses Öl sollte ebenfalls verdünnt verwendet werden, um Hautirritationen zu vermeiden. Eine Verdünnung von 1% (1 Tropfen auf einen Teelöffel Trägeröl) ist in der Regel sicher für die meisten Menschen. Bergamotteöl kann photosensibilisierend wirken, daher sollte die behandelte Haut nicht der Sonne ausgesetzt werden.
- Wacholderbeeröl: Kann förderlich für die Nierenfunktion sein und bei der Reinigung der Harnwege helfen. Für die topische Anwendung sollte Wacholderbeeröl auf etwa 1% verdünnt werden. Auch hier entspricht dies etwa 1 Tropfen ätherischem Öl pro Teelöffel Trägeröl.
Die Anwendung von Aromatherapie kann auf verschiedene Weisen erfolgen, zum Beispiel durch Einatmen der Dämpfe, Verwendung in einem Diffusor oder durch direkte Anwendung verdünnter Öle auf die Haut. Es ist jedoch wichtig, die Öle immer verdünnt zu verwenden, da sie in konzentrierter Form Hautirritationen verursachen können.
Bachblüten
Bei einer Blasenentzündung könnten bestimmte Bachblüten dazu beitragen, die emotionalen und mentalen Belastungen zu lindern, die möglicherweise mit der körperlichen Krankheit zusammenhängen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Bachblüten keine direkte Behandlung der physiologischen Symptome oder Ursachen einer Blasenentzündung darstellen. Sie könnten aber helfen, mit Stress umzugehen, der möglicherweise durch den Unbehagen und Schmerz der Blasenentzündung entsteht. Hier sind einige Bachblüten, die in solchen Fällen nützlich sein könnten:
- Crab Apple: Wird oft als die “Reinigungsblüte” angesehen und könnte nützlich sein, wenn man sich durch die Symptome einer Blasenentzündung physisch “unrein” fühlt.
- Mimulus: Geeignet für bekannte Ängste, wie zum Beispiel die Angst vor weiteren Schmerzen oder vor einer Wiederholung der Infektion.
- Olive: Könnte hilfreich sein, wenn man sich durch die Krankheit sehr erschöpft und müde fühlt.
Die Anwendung von Bachblüten erfolgt in der Regel durch Einnahme von ein paar Tropfen des Blütenextrakts, direkt oder verdünnt in Wasser, mehrmals täglich.
Darmsanierung
Vor allem wenn Sie schon häufiger wegen Blasenentzündungen Antibiotika nehmen mussten, ist davon auszugehen, dass die Darmflora gestört ist. Auch eine unentdeckte chronische Darmentzündung kann eine Ursache für immer wiederkehrende Blasenentzündungen sein. In beiden Fällen ist eine Darmsanierung anzuraten, um das Immunsystem wieder auf Vordermann zu bringen und den Teufelskreis (Blasenentzündung – Antibiotika – kaputte Darmflora – Blasenentzündung – Antibiotika …) zu durchbrechen.
Die Darmsanierung umfasst in der Regel eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Darmgesundheit zu verbessern und ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora zu fördern. Dies kann beinhalten:
- Ernährungsumstellung: Reduzierung von Zucker, verarbeiteten Lebensmitteln und Lebensmitteln, die als entzündungsfördernd gelten, wie bestimmte Fette und einfache Kohlenhydrate. Stattdessen liegt der Fokus auf ballaststoffreichen Lebensmitteln, frischem Obst und Gemüse. Dazu im nächsten Punkt weiter unten gleich mehr.
- Einnahme von Präbiotika und oder Probiotika: Präbiotika sind Nahrungsbestandteile, die das Wachstum von gesunden Bakterien im Darm fördern. Sie finden sich in Lebensmitteln wie Knoblauch, Zwiebeln, Bananen und Hafer. Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die in Nahrungsergänzungsmitteln und fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut vorkommen.
- Ausschluss von Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Manchmal werden Tests durchgeführt, um zu bestimmen, ob bestimmte Lebensmittel Unverträglichkeiten hervorrufen, die die Darmgesundheit beeinträchtigen könnten.
Ernährung
Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge mit neutraler Flüssigkeit: Wasser und Kräutertee (siehe weiter unten unter dem Stichwort Heilpflanzen). Im Allgemeinen wenigstens 30 bis 40ml pro Kilogramm Körpergewicht. Trinkmenge langsam steigern.
Zusätzlich eine “reizarme Kost” – ohne Kaffee, Alkohol (vor allem kein Rotwein) und ohne scharfe Gewürze.
Vermeiden Sie wie bei allen Entzündungen vor allem Zucker, Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, Milch und Schweinefleisch. Wenn Sie Geflügelfleisch essen, dann nur von Ihrem lokalen Bio-Bauern. So verringern Sie das Risiko, sich resistente Keime einzufangen.
Studien zufolge sind Cranberries durch die enthaltenen Proanthocyanidine ein wirksames Mittel, um rezidivierenden Blasenentzündungen vorzubeugen. Daneben sind Kefir und Sauerkraut zu Prophylaxe geeignet. Zu den Cranberries weiter unten gleich mehr im Abschnitt Heilpflanzen.
Blasenreizungen ohne Bakterienbeteiligung können auch durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst und „befeuert“ werden. Lassen Sie sich bei immer wiederkehrenden Problemen dahingehend untersuchen. Ausführlich zu den Unverträglichkeiten in meinem Beitrag: Nahrungsmittelunverträglichkeit – Was tun? (gesund-heilfasten.de)
Heilpflanzen
Die Nutzung von Heilpflanzen kann eine wirkungsvolle Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung von Blasenentzündungen sein. Viele Pflanzen haben Eigenschaften, die dazu beitragen können, Symptome zu lindern und die Heilung zu unterstützen.
Heilpflanzen die infrage kommen wären:
Cranberry (Preiselbeere): Cranberries sind bekannt für ihre Fähigkeit, das Anhaften von Bakterien an die Wände der Harnwege zu verhindern, was ihre Wirksamkeit bei der Vorbeugung und Behandlung von Harnwegsinfektionen unterstützt. Sie können als Saft oder in Kapsel-/Tablettenform eingenommen werden. Saft: Täglich 300 bis 400 ml ungesüßten Cranberrysaft trinken. Kapseln/Tabletten: 400 bis 500 mg zweimal täglich. Preiselbeersaft gilt als gute Langzeitvorbeugung vor allem beim chronischen Blasenleiden. Gute Säfte bekommt man im Bio-Laden / Reformhaus. Im Akutfall ist das weniger geeignet und meines Erachtens nicht alleine ausreichend.
Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi): Die Blätter dieser Pflanze enthalten Arbutin, das im Körper in Hydrochinon umgewandelt wird und eine antiseptische Wirkung auf die Harnwege hat. Bärentraube sollte nur kurzzeitig verwendet werden, da eine längere Anwendung zu Nebenwirkungen führen kann. Tee: 2-3 Gramm getrocknete Blätter in 150 ml Wasser; maximal 5 Tage in Folge verwenden. Extrakt: Dosierungen von 100-250 mg des Wirkstoffs Arbutin pro Tag, aufgeteilt in mehrere Dosen; nicht länger als eine Woche verwenden.
Goldrute (Solidago): Goldrute wird traditionell genutzt, um Entzündungen zu reduzieren und die Harnausscheidung zu fördern, was bei der Ausspülung von Bakterien helfen kann. Sie ist oft Bestandteil von Kräutertees zur Unterstützung der Harnwege. Als Tee: 1-2 Teelöffel getrocknete Kräuter auf eine Tasse Wasser, als Tee bis zu drei Mal täglich. Extrakt: Die Dosierungen könnn variieren; üblich sind 1 bis 4 ml des flüssigen Extrakts drei Mal täglich.
Birkenblätter: Diese haben eine harntreibende Wirkung, die helfen kann, die Harnwege zu spülen und Bakterien auszuschwemmen. Birkenblätter sind ebenfalls ein häufiger Bestandteil von Tees für die Gesundheit der Harnwege. Tee: 1-2 Teelöffel getrocknete Blätter auf eine Tasse kochendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen, bis zu dreimal täglich.
Kapuzinerkresse und Meerrettich: Beide Pflanzen haben starke antibakterielle Eigenschaften und werden oft gemeinsam in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um Harnwegsinfektionen zu bekämpfen. Kombinationspräparate: Oft in Kapseln erhältlich; typische Dosierung ist 200 mg Kapuzinerkresse und 50 mg Meerrettichextrakt, bis zu dreimal täglich. Zu einem bewährten Kombipräparat (Angocin) habe ich hier mehr geschireben: Wundermittel Angocin? Wirkung, Anwendung und Nutzen
Forskolin: Oben hatte ich ja bereits das Forskolin angesprochen, das eine Erhöhung des cAMP-Spiegels bewirkt. Forskolin ist ein Inhaltsstoff der indischen Pflanze Coleus forskolii.
In der Praxis gebe ich meist die Tinkturen dieser oben erwähnten Pflanzen in einer ausgewählten Kombination, weil diese dann relativ einfach und auch hoch dosiert werden können – je nach Zustand der Entzündung.
Homöopathie
Hinweis zur “Selbstbehandlung”: Um eine akute Entzündung zu heilen, muss die richtige Arznei zügig zum Einsatz kommen. Sie sollten keinen Tag mit erfolglosem Ausprobieren von Arzneien verstreichen lassen. Nach der ersten, spätestens aber nach der zweiten Arzneiwahl muss es zu einer deutlichen Besserung und danach zu einer zügigen Ausheilung der Beschwerden (nach ein bis zwei Tagen) kommen. Ist dies nicht der Fall, wenden Sie sich an einen homöopathischen Fachmann.
Folgende homöopathische Mittel können infrage kommen:
Apis D12: Sie können keine Wärme ertragen, haben keinen Durst. Häufig trifft zu: Ihnen ist schnell zu warm, Sie vertragen keine warmen geschlossenen Zimmer und sind sehr berührungsempfindlich. Sie haben aufgedunsene Tränensäcke, Druck in der Blase, Harndrang, stechend brennende Schmerzen beim Urinieren, Mund und Hals sind trocken, Sie haben aber keinen Durst.
Das kann sein: Sie sind geschäftig, ruhelos, ungeschickt, lassen Sachen fallen und neigen zu Eifersucht.
Einnahme: Apis D12 3 Mal halbstündlich 5 Globuli, anschließend 3 Mal stündlich, danach bei Bedarf alle 2 bis 3 Stunden; am folgenden Tag noch 3 Mal über den Tag verteilt.
Cantharis D12: starker Harndrang bei heftig brennendem Schmerz in Blase oder Harnröhre; der Urin geht jedoch nur tropfenweise ab.
Das kann sein: Sie sind überempfindlich gegen Berührung; trotz brennendem Durst mögen Sie nichts trinken. Cantharis D12 3 Mal halbstündlich 5 Globuli, anschließend 3 Mal stündlich, danach bei Bedarf alle 2 bis 3 Stunden; am folgenden Tag noch 3 Mal über den Tag verteilt.
Nux vomica D12: Sie sind geräuschempfindlich, verkrampft, angespannt, gereizt und wütend. Sie können die Beschwerden nicht ertragen, weil Sie auch sonst keinerlei Einschränkungen ertragen können. Häufig trifft zu: Sie haben starken Druck und Schmerzen in der Blase, es gehen jedoch nur wenige Tropfen ab. Der Harndrang ist schlimmer in der Kälte, bei Konzentration und nach Kaffee; Wärme lindert und entspannt. Nux vomica D12 3 Mal halbstündlich 5 Globuli, anschließend 3 Mal stündlich, danach bei Bedarf alle 2 bis 3 Stunden; am folgenden Tag noch 3 Mal.
Sarsaparilla D12: heftige Schmerzen zum Ende des Wasserlassens. Sie sind sehr kälteempfindlich. Die Beschwerden treten auf, wenn Sie nass geworden sind. Sarsaparilla D12 3 Mal halbstündlich 5 Globuli, anschließend 3 Mal stündlich, danach bei Bedarf alle 2 bis 3 Stunden; am folgenden Tag noch 3 Mal.
Ich rate aber auf jeden Fall dazu sich von einem Therapeuten beraten zu lassen. Wie gesagt: das richtig Mittel muss sitzen! Vom “ausprobieren” der Homöopathie halt ich generell nichts.
Orthomolekular-Therapie
Die orthomolekulare Therapie basiert auf der Idee, dass Krankheiten durch chemische Ungleichgewichte und Nährstoffmängel im Körper verursacht werden und dass diese durch die Einnahme optimierter Mengen von Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren und anderen essentiellen Nährstoffen behoben werden können. Bei der Behandlung von Blasenentzündungen können bestimmte Nährstoffe besonders nützlich sein, um das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu reduzieren und den Körper bei der Bekämpfung der Infektion zu unterstützen.
Vitamin D: Die vielleicht wichtigste Substanz bei chronischen Erkrankungen, auch bei chronischen Blasenentzündungen. Wenn der Vitamin D Spiegel zu niedrig ist, wird es schwierig – mit zahlreichen Leiden. Ausführlicher dazu in meinem Grundsatzbeitrag: Vitamin D: Formen, Vorkommen und Bedarf (vitalstoffmedizin.com)
Vitamin C: Rolle: Vitamin C ist bekannt für seine immunstärkenden Eigenschaften und seine Fähigkeit, das Wachstum von E. coli, einem häufigen Erreger von Harnwegsinfektionen, zu hemmen. Dosierung: 500 bis 1000 mg zwei- bis dreimal täglich. Höhere Dosen können bei akuten Infektionen sehr hilfreich sein. Manche Kollegen empfehlen bis zu 10.000mg in Akutfällen pro Tag in mehreren Einzeldosen gegeben. In Akutfällen sind Vitamin-C Infusionen auch eine gute Idee. Ausführlicher zum Vitamin C hier: Vitamin C – Vorkommen, Wirkung und Bedarf (vitalstoffmedizin.com)
D-Mannose: Die D-Mannose ist ein Zucker, der helfen kann, bestimmte Bakterien daran zu hindern, sich an die Wände der Harnwege zu heften. Dosierung: 500 mg ein bis zwei Mal täglich zur Vorbeugung; bei akuten Infektionen bis zu 2000 mg täglich in geteilten Dosen.
Probiotika: Probiotika, besonders solche mit Stämmen von Lactobacillus, können helfen, eine gesunde Flora in den Harnwegen zu fördern und pathogene Bakterien zu bekämpfen. Dosierung: Suchen Sie nach Produkten, die mehrere Milliarden koloniebildende Einheiten (KBE) pro Dosis enthalten, und nehmen Sie diese gemäß den Herstelleranweisungen. Ausführlicher zu Probiotika in meinem Grundsatzbeitrag: Probiotika und Präbiotika: Fakten und Wirkung (vitalstoffmedizin.com)
Zink: Zink spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems. Dosierung: 15 bis 30 mg täglich. Mehr zum Zink hier: Wann sollte man Zink nehmen? Wieviel Zink? Kann man überdosieren? (vitalstoffmedizin.com)
Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Reduzierung der Symptome einer Blasenentzündung helfen können. Dosierung: 1.000 bis 2.000 mg täglich. Mehr dazu hier: Omega-3-Fettsäuren: Wirkung und Kauf-Tipps (vitalstoffmedizin.com)
Methylenblau: der technisch-synthetische Farbstoff Methylenblau hat sich als antiseptisches Mittel erwiesen. Aus der Verbindung stellt der Körper Hydroxychloroquin her, das die Bakterien durch oxidativen Stress abtötet. Das Mikrobiom wird (im Gegensatz zu Antibiotika) nicht angegriffen. Methylenblau hat aber “offiziell” keinerlei Indikationen dafür, weswegen ich davon auch abraten muss, dies in Selbstanwendung “auszuprobieren” – sonst heißt es wieder: “Der Gräber hat das aber empfohlen!” – Pustekuchen: habe ich nicht. Ich rate davon ab. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Ausführlicher schreibe ich zum Methylenblau hier: Wundermittel Methylenblau? Eine unterschätzte Substanz! (vitalstoffmedizin.com)
Säure-Basen-Haushalt
Einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt halte ich bei einer Blasenentzündung für sehr wichtig, da basischer Urin den Bakterien ein schlechteres Wachstumsmilieu bietet. Mehr dazu unter dem Stichpunkt “Übersäuerung“. In akuten und chronischen Fällen können Basenpulver die Therapie sehr gut unterstützen.
Schüssler Salze
Am ersten Tag der Blasenentzündung sollten Sie Ferrum phosphoricum einnehmen (mit dem behandelnden Arzt absprechen). Vom zweiten Tag an nehmen Sie dann Natrium phosphoricum. Bei einer chronischen Blasenentzündung kommt Silicea in Frage.
Spagyrik
Brennnessel, Hirtentäschchen, Löwenzahn, Schachtelhalm, Spitzwegerich, Tartarus, Uva ursi, Wacholder.
Störfelder
Bei einer chronischen Blasenentzündung sollte grundsätzlich auch an Störfelder gedacht werden. Potenzielle Störfelder sind: Zähne, Nasennebenhöhlen und auch Narben. Bei Narben zuerst an Narben im Bereich der Meridiane denken.
Sonstiges
Kolloidales Silber wird auch immer gerne empfohlen. Es wirkt in der Tat wie eine Art natürliches Antibiotikum und dämmt das Bakterienwachstum ein. Es wird im Allgemeinen drei Mal ein Teelöffel kolloidales Silber eingenommen und möglichst lange im Mund behalten. Abstand zu den Mahlzeiten halten und zur Einnahme nichts trinken! Ich rate vom Kolloidalen Silber eher ab und würde nur im “Notfall” dazu greifen.
Auf warme Füße achten! Wenn Sie das Problem von chronisch kalten Füßen bei einer chronischen Blasenentzündung abstellen, ist das schon fast die halbe Miete. Ich empfehle hierzu täglich (abends) das ansteigende warme Fußbad.
Vermeiden Sie außerdem das längere Sitzen auf kalten Untergründen. Unsere Großmütter hatten recht, wenn sie uns davor warnten: Die Unterkühlung des Unterleibs scheint die Gefahr einer Blasenentzündung deutlich zu erhöhen.
Zur Prophylaxe eignet sich generell die D-Mannose, die ich oben bei den Orthomolekular-Substanzen erwähnt hatte.
Wer vor allem nach dem Sex häufig Blasenentzündungen bekommt, sollte sich angewöhnen, nach dem Sex rasch die Toilette aufzusuchen, um Wasser zu lassen. Trinken Sie dann zwei Gläser Wasser, um die Blase zusätzlich durchzuspülen. Zudem würde ich bei diesem Problem einen Homöopathen aufsuchen. Nach meiner Erfahrung kann dieses Problem mit dem richtigen homöopathischen Mittel dann ziemlich rasch “erledigt” sein.
Stress: Blasenentzündungen und -reizungen (und viele andere Probleme) können auch durch Stress verursacht sein. Einerseits entleert sich die Blase durch die Daueranspannung nicht vollständig und bietet mit dem Restharn den Bakterien ein gutes Wachstumsmedium. Zum anderen setzt dauernder Stress auch das Immunsystem herab. Versuchen Sie, in Ihrem Leben Stress zu reduzieren und sich regelmäßig zu entspannen.
Intimpflege: Um das Milieu im Intimbereich nicht zu zerstören, ist die richtige Intimpflege wichtig: Verzichten Sie so weit wie möglich auf Chemikalien! Duschen ist besser als Baden. Warmes Wasser genügt in den meisten Fällen. Wenn Sie schon ein Reinigungsprodukt verwenden wollen, dann kaufen Sie ein spezielles, möglichst natürliches Intimpflegemittel. Übrigens: Auch Duftstoffe in Damenbinden oder Slipeinlagen können das Scheidenmilieu stören! Lesen Sie hierzu bitte auch meinen Beitrag: Tampons oder Binden? Hauptsache ohne Gift! (naturheilt.com).
Vermeiden Sie unbedingt auch Wäsche aus Synthetik. Der Grund dafür ist, dass synthetische Materialien, wie Polyester oder Nylon, die Feuchtigkeit nahe am Körper halten können, was ein günstiges Umfeld für das Wachstum von Bakterien schafft. Diese Bakterien können zu Infektionen führen oder bestehende Blasenentzündungen verschlimmern. Baumwolle ist eine gute Alternative, da sie atmungsaktiver ist und Feuchtigkeit besser aufnimmt, wodurch die Haut trockener bleibt und das Risiko einer bakteriellen Vermehrung minimiert wird. Es ist ebenfalls sinnvoll, Unterwäsche zu tragen, die gut passt und nicht zu eng ist, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Reibung zu vermeiden, die ebenfalls Irritationen und Infektionen begünstigen kann.
Vermeiden Sie Laptops oder Tablets auf dem Schoß! Viel zu viele Menschen sitzen mit einem Laptop oder einem Tablet auf dem Schoß im Bett oder auf dem Sofa. Dabei kann die Wärme der Geräte ein Problem sein, als auch deren elektromagnitischen Felder. Ausführlich zu diesem Problem hier: Krank durch elektromagnetische Felder, Handystrahlung, WLAN & Co.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 17.4.2024 aktualisiert.