Zwei Sätze kursieren unter Patienten & Therapeuten: “Sie haben eine Bindegewebsschwäche” und “Sie haben eine Bindegewebsstörung”. Beide Dinge werden von Patienten oftmals gar nicht verstanden. Und das hat bestimmte Gründe, denn das Bindegewebe gehört zu den am meisten missverstandenen “Organen”.

Das liegt auch daran, dass unser Bindegewebe das Organ ist, dem in der Medizin wohl die geringste Bedeutung beigemessen wird. Dabei sind viele Patienten überrascht, wenn ich Ihnen sage, dass das Bindegewebe ein Organ wie Herz, Leber oder Lunge ist.

Das Bindegewebe ist natürlich nicht so kompakt – und Sie können es auch nicht “herausnehmen”, weil es nämlich Ihren gesamten Körper durchzieht.

Das Bindegewebe ist ein wichtiges Transportmedium in Ihrem Körper und es kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Grundsätzlich besteht das Bindegewebe aus den Bindegewebszellen und der sog. Matrix, in die die Zellen “eingebettet” sind.

Die Bindegewebsmatrix wäre bei einem Haus das Gerüst, nämlich Wände, Pfeiler, Decken. Nur wenn diese Matrix stimmt, fühlen Sie sich in Ihrem Haus wohl.

Die Ernährung beeinflusst den Zustand des Bindegewebes erheblich. Das ganze hängt mit dem Thema Übersäuerung und Säure-Basen-Haushalt zusammen. Durch ein Übermaß an Eiweißprodukten und Einfachzuckern kommt es zu Ablagerungen von Stoffwechselendprodukten im Bindegewebe.

Damit wird das Bindegewebe weniger durchlässig für Nährstoffe, aber auch für den Abtransport von “Schlackestoffen”, die in den Zellen beim Stoffwechsel anfallen — es kommt zu einer regelrechten “Versulzung” des Bindegewebes.

Das Bindegewebe verliert dadurch seine Elastizität, sowie die Fähigkeit, hormonelle und zwischenzelluläre Reize zu übertragen. Damit verliert es die Eigenschaft als Kommunikationsnetz und als Nährstofftransporter.

Mögliche Folgen einer Bindegewebsstörung

Patienten mit Bindegewebsstörungen haben eine Neigung zu Blutergüssen nach Anstoßen oder Anschlagen. Dabei werden die unter der Haut liegenden winzigen Blutgefäße (Kapillaren) verletzt, wobei die Haut ansonsten unversehrt bleibt.

Eine weitere Folge ist das häufige Umknicken und andere Gelenkerkrankungen wie z.B. ein Knorpelschaden und vorzeitiger Gelenkverschleiß.

Das Hauptproblem ist aber sicherlich vor allem für Frauen die Orangenhaut, bzw. Zellulitis. Und in dem Beitrag Zellulitis (siehe Link), gehe ich genauer auf diese Begriffe ein, denn die werden auch fortlaufend verwechselt oder falsch gebraucht.

Mögliche Ursachen

Mit zunehmendem Alter spielt der Faktor Übersäuerung eine wesentliche Rolle, sodass dadurch fast alle chronischen Krankheiten negativ beeinflusst werden.

Die Genetik scheint eine Rolle zu spielen. Manche Menschen (und vor allem Frauen), haben von Haus aus ein schwächeres Bindegewebe und neigen somit auch mehr zu einer Bindegewebsschwäche beziehungsweise Bindegewebsstörung.

Eine genetische Disposition ist wahrscheinlich auch die Ursache der Autoimmunkrankheiten. Dieser Selbstangriff der Körperabwehr auf eigene Gewebe und Organe betrifft auch viele Störungen des Bindegewebes.

Derartige Krankheiten werden unter dem Begriff Kollagenosen zusammengefasst. Die Beteiligung genetischer Faktoren wies eine US-amerikanische Studie nach, die eine überproportionale Erkrankung bei Afro-Amerikanern belegt. Auch die Ausprägung der Arteriosklerose als gravierendste Folge der Kollagenosen kam in dieser Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich häufig vor.

Dies weist aber auch darauf hin, dass chronische Entzündungen mit Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose generell in Zusammenhang stehen (Quelle: Sciencedaily).

Die Symptome der Kollagenosen sind entsprechend der Verteilung des Bindegewebes im ganzen Körper außerordentlich facettenreich:

  • Systemischer Lupus erythematodes: (SLE): Nierenentzündungen, Gelenkeinschränkungen, Haarausfall, schmerzhafte Durchblutungsstörungen, Lichtüberempfindlichkeit, Krampfanfälle und psychiatrische Krankheiten wie Psychosen
  • Sjögren-Syndrom: Lymphknoten-Schwellungen bis zur Verhärtung oder Entartung, Trockenheit des Mundes und der Augen
    Antiphospholipid-Syndrom (APS): Gefäßverschlüsse, Fehlgeburten
  • Sklerodermie: Bindegewebsverhärtungen in der Haut und inneren Organen, arthritische Gelenk-Deformationen, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen,
    CREST-Syndrom (Verkalkungen der Haut, Schluckbeschwerden, Erweiterungen der Hautgefäße)
  • Polymyositis: Schmerzhafte Muskelverhärtungen mit Lähmungserscheinungen, manchmal Dermatosen (Dermatomyositis) und Mitbeteiligung von Herz und Lunge
  • Sharp-Syndrom: Misch-Kollagenose, die all diese Symptome umfassen kann

Behandlung der Kollagenosen in der Schulmedizin

Die schulmedizinische Behandlung der Kollagenosen zielt auf eine Dämpfung der Entzündungen ab, die im Rahmen der Autoimmun-Reaktion auftreten.

Die Schulmedizin bedient sich dazu in erster Linie der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Dazu gehören in der Therapie der Kollagenosen die Coxibe. Das sind sogenannte COX-2-Hemmer, die in die enzymatische Reaktions-Kette der Entzündung eingreifen.

Coxibe blockieren die Cycoloxygenase-2 („COX-2“). Leider ist die Medikation mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden. So sollen Coxibe sogar Herzinfarkte verursachen können. Zur Bekämpfung der Schmerzen gilt bei Kollagenosen in der Schulmedizin Ibuprofen als probates Mittel.

Nach meiner Erfahrung sind aber selbst schwere Kollagenosen durch eine naturheilkundliche Therapie gut zu bessern. Das erfordert selbstverständlich mehr Aufwand, als “nur” drei Mal eine Ibuprofen einzunehmen oder irgendein anderes Medikament der Sorte “Hammer” (mit entsprechenden Nebenwirkungen).

Und noch ein Aspekt kommt dazu: Die Kollagenosen “heilen” ein, denn durch die Medikamente der “Schulmedizin” findet keine wirkliche Heilung statt. Eine wirkliche Heilung würde ja bedeuten, dass der Patient wieder seine jugendliche Vitalität hat und KEINE Mittel mehr einnehmen muss.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Heilpflanzen-Newsletter dazu an. Darin geht es im Wesentlichen um Heilpflanzen, aber auch um Bachblüten oder Homöopathische Mittel:

Naturheilkunde & Alternativmedizin

In der Naturheilkunde können unterschiedliche Verfahren zur Anwendung kommen. Vor allem bei einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche sind Homöopathie und Schüssler Salze sinnvoll.

Bestehen Schmerzzustände (wie bei Kollagenosen usw.), geht es meiner Erfahrung nach nicht ohne eine Ernährungsumstellung, Vitalstoffe (Orthomolekulare Medizin), sowie eine “vernünftige” Manualmedizin, bzw. Training. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag zum Thema Schmerzen und Muskelrheuma.

Ernährung

Insgesamt eine gesunde Ernährung, bei der keine oder nur wenig saure Valenzen (siehe Übersäuerung) anfallen. Ein wichtiger Aspekt: Streichen Sie Schweinefleisch komplett! Weiter unten gehe ich auf wichtige Vitamine, Mineralstoffe und mehr ein, die bedeutend sind für das Bindegewebe.

Homöopathie

Mit ihrer Eleganz bietet die Homöopathie eine effektive Möglichkeit, selbst schwierigste Erkrankungen mit simplen Mitteln zu heilen. Die Erfahrung des Homöopathen und die Geduld der Patienten sind hierbei besonders zu Behandlungsbeginn wichtig.

Aus dem Bereich der Homöopathie kommen sehr viele Mittel infrage. Hier möchte ich nur einmal exemplarisch die klassischen “Bindegewebsmittel” erwähnen zur Stärkung des Bindegewebes, der Bänder und Gelenkkapseln: Calcium fluoratum D 6 oder / anschließend Calcium fluoratum D 12. Dieses Mittel nimmt man zwei bis drei Mal am Tag, jeweils zwei Tabletten im Mund zergehen lassen.

Medizinische Massagen

Klassische Massage und Bindegewebsmassagen helfen, die Stoffwechselendprodukte, die sich im Bindegewebe abgelagert haben, zu lösen.

Orthomolekular-Medizin

Gegen die Entzündungserscheinungen bieten sich bei Kollagenosen Kombinationspräparate an, die unter anderem Vitamin C und die Aminosäuren Prolin, Glycin und Lysin, sowie das Flavonoid Cetechin enthalten. Die Aminosäuren sind Bestandteil des Kollagens. Das Cetechin ist u.a. vom grünen Tee bekannt. Die Wirkung dieser Kombination ist in Versuchen an Gewebekulturen mit glatten Muskelzellen belegt (JCP).

Eine weitere Studie mit einer ähnlich zusammengesetzten Wirkstoff-Kombination, die zusätzlich Quercetin und Hesperidin enthielt, kommt zu dem selben Ergebnis (IJMM).

Wichtig: Silicium. Silicium ist ein Mineral, das eine Rolle bei der Bildung und Erhaltung von Bindegewebe spielen kann. Bindegewebe, einschließlich Haut, Haare, Nägel, Sehnen und Bänder, enthält natürlicherweise Silicium. Hier sind einige Wege, wie Silicium das Bindegewebe beeinflussen kann:

  • Kollagenproduktion: Silicium ist an der Synthese von Kollagen beteiligt, einem strukturellen Protein im Bindegewebe. Kollagen ist wichtig für die Festigkeit und Elastizität der Haut, Knorpel, Sehnen und Bänder.
  • Elastinbildung: Silicium trägt zur Produktion von Elastin bei, einem weiteren Protein im Bindegewebe, das für die Elastizität und Flexibilität verantwortlich ist.
  • Knochengesundheit: Silicium spielt auch eine Rolle bei der Knochengesundheit, indem es dazu beiträgt, Kalzium und andere Mineralien in den Knochen einzubinden.

Ausführlich habe ich zum Silicium hier berichtet: https://www.vitalstoffmedizin.com/silizium/

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Vor allem werden im Bindegewebe zahlreiche “Verbindungen” abgelegt, die dort eigentlich nichts zu suchen haben.

Schüssler-Salze

Schüßler Salze, auch als Biochemie nach Dr. Schüßler bekannt, basieren auf der Idee, die klassische Homöopathie abzukürzen und die Mittelauswahl auf die Mineralverbindungen zu reduzieren, die auch unseren Körper ausmachen, vor allem Kalzium, Phosphor, Kalium, Natrium, Magnesium und Eisen.

Grundsätzlich zur Stärkung des Bindegewebes: Calcium fluoratum Nr. 1Silicea Nr. 11Calcium sulfuricum Nr. 12

Wenn Entzündungen auch eine Rolle spielen: Ferrum phosphoricum Nr. 3Natrium phos. Nr. 9Natrium sulf. Nr. 10

Störfelder

Bei therapieresistenten Kollagenosen und starken Beschwerden immer auch an Störfelder (z.B. Zahnstörfleder) denken.

Training/Fitness

Es gibt eine hocheffektive Trainingsform (mit Übungen für zu Hause), die ich zusammengestellt habe und seit mehreren Jahren Patienten sehr erfolgreich zeige und auch in Gruppen unterrichte. Ich bereite dazu gerade ein Buch/Video vor. Wenn Sie das interessiert, sollten Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter anfordern.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:


Bildquelle: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 03.12.2023 aktualisiert.

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