Die Leber ist das größte Organ des Körpers. Dementsprechend groß ist auch die Aufgabenstellung, die das Organ zu bewältigen hat: Sie dient der Entgiftung von schädlichen Substanzen, der Ausscheidung von metabolischen Endprodukten, speichert Stoffwechselprodukte, reguliert die Blutgerinnung, produziert Gallensekrete zur Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen, und bewerkstelligt die Synthese einer Reihe Substanzen, wie Proteine etc., die der Organismus zum Überleben benötigt. Neben der physiologischen Bedeutung des Organs kommt diesem auch eine psychologisch-mentale Bedeutung zu.
Es ist bekannt, dass Persönlichkeitsmerkmale mit der Funktion bzw. Fehlfunktion der Leber verbunden sind. Sie nehmen Einfluss auf das Gefühlsleben und das Verhalten des Betroffenen. Beeinträchtigungen in der Funktion der Leber gehen oft Hand-in-Hand mit Gefühlsausbrüchen, wie Wut, Aggression etc., einher. Ein Sprichwort nimmt darauf Bezug: „Was ist dir denn über die Leber gelaufen.“
Von daher ist das Ziel einer naturheilkundlichen Behandlung immer die Bewahrung bzw. Wiederherstellung von natürlichen Harmonien auf allen Gebieten.
Disharmonien erzeugen Spannungen, die langfristig eine neue, fehlgeleitete Sekundär-Harmonie aufbauen, die die Fehlfunktion und damit die Erkrankung chronisch werden lassen.
Unmittelbar zur Leber gehört die Galle, die für die Steuerung der Peristaltik mit verantwortlich ist. Dies ermöglicht einen kausalen Therapieansatz für Sodbrennen und Reflux. Die Leber und ihr System steht in einem engem Verbund mit hormonellen Vorgängen, dem ebenso Rechnung getragen werden muss.
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Akupunktur
Lebererkrankungen haben keine klassische Indikation für die Akupunktur. Dennoch kann hier die Akupunktur begleitend Symptome abfangen und Heilungsprozesse unterstützen. Hier zu nennen wären chronische Lebererkrankungen, aber auch lokal eingebundene Probleme, wie gastrointestinale Beschwerden, Reflux, chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Reizdarmsyndrom.
Bei der Behandlung einer Fettleber kann die Akupunktur die Leberfunktion verbessern, den Fettaustausch in der Leber verbessern und somit den Fettabbau einleiten oder beschleunigen. Akupunktur kann die Durchblutung der Leber steigern, die Entwicklung von freien Radikalen unterbinden und hepatische Ödeme verbessern. Weitere mögliche Einsatzgebiete wären Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) und Gallensteine. Durch eine Steigerung der Motorik der Gallenblase würden kleinere Steine zum Abgang bewegt.
Ausleitende Verfahren
Das Schröpfen, trocken oder blutig, zeigt bei funktionellen und organischen Erkrankungen von Galle und Leber einen anregenden und staumildernden Effekt. Die Therapiezonen befinden sich auf dem Rücken und präsentieren sich häufig als Fülle- oder Leeregelosen. Lebererkrankungen bzw. die Leberzone darf grundsätzlich nur trocken behandelt werden. Das Schröpfen beeinflusst das Organsystem und dessen Funktionskreis.
Bioresonanztherapie
ZMR (Zell- und Milieu-Revitalisierung) per Bioresonanztherapie eignet sich für die meisten Gallen- und Lebererkrankungen. Es bleibt dabei abzuklären, inwieweit die Bioresonanztherapie hier eine reine Begleittherapie sein soll, zusätzlich zu anderen therapeutischen Maßnahmen.
Ernährungstherapie
Während früher bei Gallen- oder Lebererkrankungen eine fettarme Diät für den Patienten empfohlen wurde, geht der Trend heute mehr in Richtung fetthaltige Ernährung. Hier allerdings wird dann auf die Qualität der Fette geachtet und dass sie gut verdaulich sind. Fette, die für eine Ernährungstherapie in Frage kommen, sind solche, die einen niedrigen Schmelzpunkt (mehr ungesättigte Fettsäuren) haben und nicht chemisch raffiniert worden sind. Fettlieferanten sind Butter, Margarine (Vitaquell), kalt gepresste Öle, Sahne etc. MCT-Fette (middle chain triglycerides), also mittellange Triglyceride sind auf jeden Fall bei komplizierteren Verläufen zu bevorzugen. Sie werden ohne Gallensäure und Lipasenaktivität gut resorbiert und kommen deshalb auch bei einer chronischen Pankreatitis zur Anwendung.
Heilfasten
Fettleber und chronische Hepatitis sind die beiden prädestinierten Indikationen für ein Heilfasten. Untersuchungen konnten unlängst zeigen, dass eine Kalorienrestriktion ebenfalls einen guten Einfluss hat auf entzündliche Vorgänge in der Leber. Gleichfalls wurde gezeigt, dass das Fasten eine Reduktion der Produktion an freien Radikalen mit sich brachte. Von daher scheint das Heilfasten unter ärztlicher Kontrolle eine probate Begleittherapie zur akuten und chronischen Hepatitis zu sein.
Homöopathie
In der Homöopathie gibt es eine Reihe von pflanzlichen Extrakten, deren Potenzierungen von Fall zu Fall ermittelt werden müssen. Dies sind Carduus marianus, Eichhornia crassipes, Myrica cerifera, Nux vomica. Carduus marianus ist die Mariendistel, die in niedrigen Potenzen von D1 bis D6 bei einer Leberentzündung oder auch bei Gallenkoliken gegeben wird.
Neuraltherapie
Sind die Beschwerden chronisch, dann gilt es, Störfelder auszuschließen.
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Ordnungstherapie
Schon Sebastian Kneipp setzte die Ordnungstherapie ein, die er als einen Weg zu einer bewusst gesunden Lebensführung ansah. Der damit verbundene positive Einfluss auf die Gemütslage sollte direkt oder indirekt wiederum Einfluss nehmen auf die organischen Verknüpfungen von Leber und Galle. Schon im Altertum war man sich der Verknüpfungen von Leber und Galle mit den Charaktereigenschaften, wie Choleriker oder Melancholiker, bewusst. Ähnliche Verknüpfungen gibt es auch in der traditionellen chinesischen Medizin, die den Gallenblasen- und Lebermeridian mit der Emotion „Wut“ verbindet.
Physikalische Therapie
In der physikalischen Therapie wird versucht, die Leberdurchblutung zu verbessern, Entzündungen zu limitieren und Schmerzen zu lindern. Massagen, Thermo- und Hydrotherapie etc. kommen hier zum Einsatz. Bei den Massagen handelt es sich um Bindegewebe- und Segmentmassagen. Weitere therapeutische Maßnahmen sind Periost- und Kolonbehandlung und Trinkkuren mit Sulfatwässern.
Heilpflanzen
Bei der Phytotherapie sind die pflanzlichen choleretisch und cholekinetisch (den Gallenfluss anregend und die Kontraktion der Gallenblase bewirkend) wirksamen Varianten Mittel der ersten Wahl bei allen funktionellen Störungen und Dyskinesien der Gallenwege. Begleitend dazu können diätetische Maßnahmen eingesetzt werden. Ihr Einsatz bewirkt eine Anregung der Leber zur Produktion von dünnflüssigem Gallensekret, während die cholekinetische Eigenschaften der Pflanzen die Ausschüttung des Gallensekrets bewirken bzw. unterstützen. Viele dieser Pflanzen besitzen darüber hinaus eine entzündungshemmende, karminative (Verhinderung der Entstehung von Flatulenz), spasmolytische und sekretbildenden Eigenschaft. Von daher eignen sie sich ebenfalls beim Einsatz gegen die funktionelle Dyspepsie, indem sie die Fettverdauung unterstützen.
Pflanzliche Extrakte mit lebertherapeutischem Profil, die einen leberschützenden und wiederaufbauenden Effekt aufweisen (Hepatoprotektion und -regeneration) sind in Kombination mit einer Ernährungs- und/oder Heilfastentherapie ein erfolgreiches Therapieregime bei der Prophylaxe von Schädigungen der Leber durch Chemotherapeutika, Zytostatika, Alkohol, Arzneimittel, virale Entzündungen und andere toxische Einflüsse.
Medizinische Heilpilze, wie Ganoderma lucidum und Cordyceps sinensis, haben bei einer Reihe von hepatischen Erkrankungen besonders gute Wirksamkeit in Therapie und Prophylaxe gezeigt. Im Vordergrund stand immer wieder die Verhinderung des Aufkommens von freien Radikalen, die einen bedeutenden Einfluss auf das Entzündungsgeschehen in der Leber besitzen.
Reflexzonentherapie am Fuß
Diese Form der Therapie versteht sich als begleitende Form einer Lebertherapie durch die Versorgung der Symptomzonen Leber und der Hintergrundzonen, wie der rechte Schultergürtel, Processus transversus an den Wirbeln C3, 4, 5, rechte untere BWS, Darm, Magen.
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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Dieser Beitrag wurde erstmalig am 15.06.2023 erstellt.