Zitronenwickel gehören zu den weniger bekannten Wickeln. Sie sind aber durchaus auch „Alleskönner“.
Vermutlich stammt das Rezept für die Zitronenwickel ursprünglich aus Indien und gelangte im 13. Jahrhundert mit den Arabern nach Spanien. Zitronen selbst geben Gerichten ein erfrischend fruchtig-säuerliches Aroma und ersetzen auch „chemische“ Putzmittel und helfen bei der Entfernung von Schmutz, Flecken und Verkalkungen im Haushalt.
Und – sie sind wahre Vitamin-C-Bomben und enthalten wichtige Antioxidantien.
Zitronenwickel – alternative Allroundhilfe bei Erkältungskrankheiten und mehr
Bei Husten, Bronchitis und sogar Lungenentzündung können Zitronenwickel im Brustbereich den Heilungsprozess unterstützen, da sie die gesamten Atemwege beeinflussen. Zitronen wirken antibakteriell und entgiftend, unterstützen das Immunsystem und es wird ihnen sogar ein positiver Einfluss bei Krebserkrankungen nachgesagt.
Ihre basische Wirkung schützt vor Viren und Bakterien, die enthaltenen Enzyme fördern die Verdauung und die Schale enthalten zudem hochwertige ätherische Öle.
Für einen Brustwickel werden benötigt: eine unbehandelte (Bio)Zitrone, ein Gefäß – beispielsweise eine Plastikschüssel – für ein bis zwei Liter fast kochendes Wasser sowie eine Gabel, ein spitzes Messer und ein Glas.
Ein großes Innentuch, beispielsweise aus Molton, das den Brustkorb vollständig umschließt sowie ein ebenso großes Außentuch zur Fixierung des Wickels und ein Frottee-Handtuch als Auswringtuch. Als wärmendes Schultertuch eignet sich ein Frottee-, Woll- oder Moltontuch. In Einzelfällen zusätzlich eine Wärmflasche einsetzen.
Zitronenwickel mit verdünntem Saft – kostengünstig und natürlich
Nun den Zitronensud herstellen: Das Wasser in die vorbereitete Schüssel gießen. Damit die ätherischen Öle aus der Schale nicht entweichen, die Zitrone auf die Gabel spießen und unter Wasser fixieren, dann die Ränder mit dem Messer einritzen und anschließend mit dem Glas ausdrücken. Faustregel: Pro 0,5 bis 0,75 Liter Wasser eine halbe Zitrone verwenden.
Besonders wichtig bei Kindern: Um die Hautverträglichkeit zu prüfen, vorab am Unterarm etwas Zitronensaft auftragen und circa 30 Minuten einwirken lassen.
Zitronenwickel im Brustbereich – am besten zu zweit anwenden
Jetzt das Außentuch von beiden Seiten aufrollen und unter dem Rücken des Patienten platzieren. Danach das ebenfalls beidseitig eingerollte Innentuch in das Auswringtuch einschlagen, ins heiße Wasser tauchen und kräftig auswringen.
Tipp: Je trockener das Innentuch, desto heißer kann der Wickel sein. Die Wärmeverträglichkeit kann durch vorsichtiges Betupfen des Rückens beim sitzenden Patienten vorab getestet werden. Ist alles ok, kann sich der Patient nun auf das heiße Tuch legen.
Nun nacheinander die eingerollten Seitenteile des Innentuchs und des Außentuchs faltenfrei um den Brustkorb schlagen. Dabei darf das Innentuch nicht herausschauen, da der Wickel sonst zu schnell auskühlt.
Anschließend die Schultern abdecken und den Patienten sorgfältig zudecken. Den Wickel so lange anwenden, wie sich der Patient wohlfühlt – meist zwischen 20 bis 45 Minuten. Danach das Innentuch entfernen. Im Anschluss sollte der Patient wohlig verpackt noch eine halbe bis eine Stunde ruhen.
Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.4.2014 aktualisiert.