Endlich wieder mal etwas Neues an der medizinischen Front: Diesmal sind es keine dubiosen Heilmittelchen oder neue Formen des Handauflegens, die heftig beworben werden.

Diesmal ist es ein Peptid, das real und ein integraler Bestandteil des Immunsystems ist: Die Transferfaktoren.

Wie neu sind diese Faktoren? Was sind sie? Und was sind sie zu leisten im Stande?

Die Transferfaktoren sind nicht unbedingt als neu einzuordnen. Sie wurden schon 1949 von einem amerikanischen Immunologen namens Herny Sherwood Lawrence entdeckt. Transferfaktoren sind Moleküle des Immunsystems, die sich aus Aminosäuren zusammensetzen.

Bislang sind über 200 verschiedene wasserlösliche Varianten bekannt, die sich alle durch ein niedriges Molekulargewicht auszeichnen. Sie werden von weißen Blutkörperchen (den Lymphozyten) produziert.

Die genaue molekulare Struktur dieser Proteine ist jedoch noch nicht bekannt. Das wiederum ist überraschend, weil dies ein Hinweis dafür ist, dass die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Substanzen mehr als dürftig zu sein scheint.

Man kann davon ausgehen, dass die Entschlüsselung des Genoms von verschiedenen Lebewesen ähnlich kompliziert bzw. noch komplizierter ist, als die Strukturanalyse dieser kleinen Peptide.

Dennoch wird der Analyse von Genomen der Vorrang gegeben. Vermutlicher Grund: Profitabilität. Genetische Manipulationen lassen sich patentieren und umsetzen in genetisch (zum Beispiel) veränderte Kulturpflanzen, die man vermarkten kann (Stichwort: Grüne Gentechnik).

Transferfaktoren (falls sie das machen, was man ihnen nachsagt), könnten so durchaus eine ernste Bedrohung für die Pharmaindustrie und zum Beispiel für deren Impfkampagnen werden.

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Denn: diese Transferfaktoren speichern Informationen über erfolgte Infektionen, indem sie die Antigene der Infektionserreger „registrieren“, diese Information dann weiterreichen an natürliche Killerzellen und die Antigene von weiteren Infektionserregern markieren. Damit machen sie die Identifizierung der Eindringlinge leichter und schneller, besonders bei einer erneuten Infektion.

Ein besonders interessanter Vorteil dieser Transferfaktoren scheint zu sein, dass sie auf andere Menschen und Tiere, bzw. umgekehrt von Tieren auf Menschen übertragbar sind, ohne dass die Informationen verloren gehen.

So könnte man eine Kuh z.B. mit Herpes simplex Viren infizieren und die dadurch gebildeten Transferfaktoren einem Menschen injizieren oder auch oral verabreichen. Dadurch bekäme dieser Mensch eine „Vorab-Immunisierung“, ohne je mit dem Erreger in Berührung gekommen zu sein. Das wäre möglicherweise das Ende für die bislang gängige Impfpraxis.

Denn man würde Tiere mit Infektionserregern impfen und dann die gebildeten Transferfaktoren nur im Falle einer Infektion beim Menschen zum Einsatz bringen. Das ist natürlich eine Überlegung die rein theoretisch, aber interessant ist.

Ein prophylaktischer Einsatz wäre auch denkbar. Aber immerhin könnte durch Transferfaktoren das erreicht werden, was Impfungen zu erreichen vorgeben: Ausbildung von „Erinnerungsfaktoren“ an eine erfolgte Infektion – nur hier bei den Transferfaktoren ganz ohne die „leckeren“ Zusatzstoffe, wie Quecksilber, Formaldehyd, Antibiotika usw. (siehe hierzu auch mein Beitrag zu den sog. Wirkverstärkern am Beispiel des Schweinegrippen-Impfstoffs).

Also: Die Transferfaktoren könnten (nach meinem derzeitigen Kenntnisstand) aus weißen Blutkörperchen von Tiere extrahiert werden, als auch aus Kolostrum und Eigelb.

Transferfaktoren in der ersten Muttermilch (das entspricht genau dem vorhin diskutierten Prinzip der prophylaktischen natürlichen Immunisierung des Säuglings), der gegen die durchgemachten Infektionen der Mutter geschützt wird, ohne selbst diese Infektionen gehabt zu haben. Somit scheinen die Transferfaktoren ein optimaler Ersatz für das beim Säugling noch fehlende Immunsystem zu sein.

Kein Wunder also, wenn der Einsatz von Transferfaktoren bei erkrankten Erwachsenen als gut verträglich beurteilt wird. Die Frage ist jedoch, wie wirksam sind diese Faktoren denn wirklich bei Menschen mit einem ausgebildeten Immunsystem?

Laut englischer Wikipedia sind die Transferfaktoren nichts als eine interessante wissenschaftliche Entdeckung, ohne jeden praktischen Bezug. Auch Quackwatch.org warnt vor der Unwirksamkeit von Transferfaktoren bei verschiedenen Erkrankungen.

Demgegenüber stehen Aussagen vom Memorial Sloan-Kettering Cancer Center. Hier wird im klinischen Einsatz eine Reihe von Wirksamkeiten beobachtet bei der Therapie von Herpes, akuten Infektionen bei Kindern, dem chronischen Fatigue-Syndrom und Candidiasis.

Eine weitere Studie zeigte eine Wirkung bei der Erhöhung von weißen Blutkörperchen, CD8-Lymphozyten und Interleukin-2 Konzentrationen bei HIV-Patienten. Erkrankungen, bei denen keine oder keine ausreichende Wirkung beobachtet werden konnte, sind Hepatitis, Multiple Sklerose, Bronchialasthma, Warzen, jugendliche rheumatoide Arthritis und Akne.

Aber auch verschiedene Krebserkrankungen scheinen nicht gut auf eine Therapie mit Transferfaktoren anzusprechen, wie maligne Melanome, Karzinome im Nasen-Rachenbereich oder im Bronchialbereich, Hodgkinsche Krankheit, Weichteilkarzinome und bestimmte Pilzerkrankungen.

Bei Ratten jedoch wurde eine Reduktion der Tumorgrößen durch Transferfaktoren beobachtet bei einer gleichzeitigen Erhöhung der peripheren T-Lymphozyten Konzentrationen. Das sieht nach einer widersprüchlichen Wirkung der Transferfaktoren bei Mensch und Tier aus.

Aber, bei Stadium I Adenokarzinomen und Stadium I Gebärmutterhalskrebs schien der Einsatz von Transferfaktoren die Überlebensrate von menschlichen Patienten zu verbessern. Bei Kindern mit Leukämie bewirkte die Gabe von Transferfaktoren einen Schutz vor Varizella-Zoster-Infektionen.

Fazit

Alles in Allem scheint meines Erachtens die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Transferfaktoren und sein praktischer Einsatz in der Therapie mehr als dürftig. Die Transferfaktoren, obwohl sie kein „alternatives Hirngespinst“ sind, werden aber von der Schulmedizin (und deren Befürwortern) gerne als ein solches behandelt.

Die eigenartigen Stellungnahmen gegen die Wirksamkeit zeugen für mich aber eher nicht für Sachverstand, sondern für ein fundamentales Unwissen über die Transferfaktoren. Denn es ist mehr als unwahrscheinlich, dass die Natur einen solchen Aufwand für etwas betreibt, was wirkungslos ist und keinen Nutzen für das Individuum hat.

Solche Einstellungen und Kommentare sind dann wohl eher geeignet, die wahren Gründe für das Ignorieren der Transferfaktoren zu verschleiern: Man kann mit dem Zeugs keine Knete machen – oder sieht darin keine Möglichkeit.

Eine Möglichkeit haben jedenfalls Firmen wie z.B. die Firma 4Life darin gefunden Transferfaktoren bekannt zu machen und zu vertreiben. Leider in einem Vertriebssystem, dass in Deutschland nicht sehr populär ist – dem sog. MLM (Multi-Level-Marketing) oder auch Network-Marketing-System.

Dennoch: Meine ersten (sehr begrenzten) Erfahrungen mit z.B. schwer allergischen Patienten sind absolut überzeugend. Insofern erhalten die Transferfaktoren zur Zeit einen hohen Stellenwert in meiner täglichen Praxis. Ich werde weiter darüber berichten und diesen Artikel aktualisieren.

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Beitragsbild: 123rf.com – ralwel

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 21.11.2012 bearbeitet.

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