Die Osteopathie ist ein ganzheitliches, hauptsächlich manuell angewandtes Verfahren, das sich positiv auf Muskeln, Gelenke und knöcherne Strukturen des menschlichen Körpers auswirkt und zudem gesundheitsfördernd auf Nerven- und Lymphsystem sowie den Blutkreislauf wirkt.

Die Osteopathie wird zur Alternativmedizin gerechnet und ist ein schonendes, die Schulmedizin ergänzendes Verfahren, das auf eine lange Geschichte zurückblicken kann.

Geschichte der Osteopathie

Der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still entwickelte die Osteopathie vor ca. 130 Jahren, nachdem er mit ansehen musste, wie seine Frau und vier seiner Kinder von Erkrankungen dahingerafft wurden, ohne dass die Schulmedizin dazu in der Lage war, ihnen zu helfen.

Still verkörperte ein neues Verständnis von Medizin und betrachtete den menschlichen Körper mit all seinen Strukturen und Funktionen als untrennbare Einheit. Er verbreitete seine Lehre in den Vereinigten Staaten im späten 19. Jahrhundert und gründete unter anderem Schulen für Osteopathie.

Wie “funktioniert” Osteopathie?

Die damals festgelegten Grundsätze sind auch heute noch Bestandteil der Osteopathie. Der Ansatz dieses Behandlungsverfahrens liegt in einer ganzheitlichen Betrachtung des menschlichen Körpers.

Über die Kenntnis des Bewegungsverhaltens des Menschen mit allen kleinen und großen Bewegungen spüren die Osteopathen Bewegungseinschränkungen auf und lösen diese durch sanfte manuelle Techniken.

Diese Techniken beinhalten unter anderem Manipulation, Mobilisation, leichte Dehnung und sanfte Druckausübung. Auch die Diagnosestellung erfolgt neben einer sehr detaillierten und ausführlichen Anamnese ausschließlich über die Untersuchung des menschlichen Körpers mit den Händen, wobei Bewegungseinschränkungen und Spannungen erspürt werden.

Dabei werden nicht nur die schmerzenden oder in ihrer Beweglichkeit eingeschränkten Strukturen betrachtet, sondern der gesamte Organismus mit seiner Krankheitsgeschichte.

Die Osteopathie fördert insbesondere die Selbstheilungskräfte des menschlichen Organismus, indem Bewegungseinschränkungen und Funktionsstörungen gelöst und bewältigt werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich die eingeschränkte Beweglichkeit einer bestimmten Struktur zu einer Schädigung bzw. Erkrankung derselben ausweitet.

Ohne den Einsatz von Medikamenten oder invasiven Methoden, sondern nur durch den Einsatz seiner gut geschulten, feinfühligen Hände, behandelt der Osteopath seine Patienten. Da durch das Verfahren eine Schädigung der Strukturen verhindert wird, handelt es sich bei der Osteopathie um eine präventive Medizin.

Die Therapie wird individuell an den Patienten angepasst und kann in Intensität und Dauer stark variieren. Die Osteopathie erhebt jedoch nicht den Anspruch ein Allheilmittel zu sein, sondern sieht ihre Grenzen dort, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht mehr ausreichen, um die Gesundheit wieder herzustellen.

Daher ist die Osteopathie ein ergänzendes und nicht etwa ein ersetzendes Verfahren der Schulmedizin. In speziellen privaten Osteopathie- Schulen wird diese berufsbegleitende Ausbildung für Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister angeboten.

Das Verfahren erfreut sich aufgrund zahlreicher Behandlungserfolge immer größerer Beliebtheit im europäischen Raum.

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Beitragsbild: 123rf.com – Puwadol Jaturawutthichai

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 9.8.2012 aktualisiert.

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