Alle auf dem Element Wasser basierenden Behandlungsmethoden werden dem Anwendungsspektrum der Balneotherapie zugeordnet, die daher alternativ auch als Bädertherapie bezeichnet wird.
Die Balneotherapie nutzt dabei zum einen die physikalischen Eigenschaften des Wassers, zum anderen natürliche oder künstlich beigemischte Wirkstoffe wie beispielsweise Schwefel, Radon, Kochsalz, Jod oder Kohlensäure. Letztere kommt im Rahmen der Balneotherapie vor allem im Kohlensäurebad zum Einsatz.
Durchführung des Kohlensäurebades
Das Kohlensäurebad wird entweder als Teilbad-Anwendung oder als Ganzkörperbad durchgeführt. Grundlage des Bades ist kohlensäurehaltiges Wasser.
Dieses tritt entweder als natürliches Quellwasser aus kohlehaltigen Erdschichten zutage oder wird aus normalem Leitungswasser unter Zugabe von CO2 hergestellt. Wichtig für den Behandlungserfolg des Bades ist vor allem die Sättigung mit CO2.
Als therapeutisch wirksam gelten nur Konzentrationen ab 800 Milligramm Kohlendioxid pro 1.000 Milliliter Wasser.
Die optimale Temperatur des Kohlensäurebades liegt bei 30 bis 34 Grad. Als Ganzkörperbad sollte eine Badedauer von 20 Minuten nicht überschritten werden.
Eine 30-minütige Ruhephase schließt sich an. Die Ganzkörperanwendung kann ein- bis zweimal wöchentlich durchgeführt werden. Als Teilbad hingegen kann das Kohlensäurebad sogar mehrmals täglich zur Anwendung kommen.
Da das kohlensäurehaltige Wasser seine Wirkung am besten entfaltet, wenn die aufsteigenden Bläschen sich an der Oberfläche des Körpers absetzen können, sollte sich der Patient im Bad möglichst wenig bewegen. Auf diese Weise reichert sich das Gas auf der Haut des Badenden an, wo es von den Poren aufgenommen wird.
Gemeinsam mit der angenehmen Wassertemperatur wird dadurch eine Absenkung der Puls- und Herzfrequenz sowie eine Dämpfung der Stoffwechselprozesse bewirkt. Die Durchblutung hingegen wird gefördert.
Anwendungsbereiche des Kohlensäurebades
Kohlensäurebäder wirken antiseptisch, desinfizierend und schmerzlindernd zudem fördern sie die Durchblutung und begünstigen die Fließeigenschaften des Blutes. Sie werden daher angewendet bei arteriellen beziehungsweise funktionalen Durchblutungsstörungen, chronischen oder schlecht heilenden Wunden und nach Verletzungen sowie bei Bluthochdruck und psychosomatischen Beschwerden.
Für Menschen mit Krebserkrankungen, Lungenbeschwerden, Herzmuskelschwäche und fiebrigen Infekten sind Kohlensäurebäder nicht geeignet.
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3.9.2013 aktualisiert.
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