Inkontinenz ist ein unkontrollierbarer, unfreiwilliger Harnabgang. Betroffen sind meist ältere Menschen. Die Funktionsfähigkeit des, die Harnröhre umgebenden Schließmuskels lässt mit dem Alter nach. Harninkontinenz kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern.
Mögliche Ursachen
Für eine Harninkontinenz können verschiedene Ursachen verantwortlich sein: Eine Operation, die die Nerven im Beckenbereich angegriffen hat, eine Schwäche des Beckenbodens (z.B. durch Schwangerschaft oder sehr starkes Übergewicht, mangelnde Bewegung), sowie unterschiedliche Erkrankungen der Harnblase oder deren Verschlussmechanismen. Auch schwere neurologische Erkrankungen wie die Multiple Sklerose können in Frage kommen.
Symptom jedoch ist immer gleich: bei Bewegungen wie schnellem Laufen, Hüpfen etc. können die Betroffenen den Urin nicht mehr halten. Meist geht dieser tröpfchenweise ab.
Häufigkeit
Obwohl sehr viele Menschen nicht darüber sprechen, ist die Harninkontinenz eine auch unter jungen Menschen weit verbreitete Krankheit. Deutschlandweit sind Schätzungen zu Folge ca. 15 Millionen Frauen und 2 Millionen Männer betroffen.
Jedoch lassen sich nur etwa 15 % der Betroffenen medizinisch behandeln. 10% bis 15% der Frauen zwischen 20 und 30 Jahren leiden unter Inkontinenz, bei Frauen ab 40 bis 50 Jahren sind es schon 25% und bei den Frauen über 80 Jahren 40%. Bei Männern beginnt eine Inkontinenz meist später, bis 65 Jahre sind nur 0,4 Millionen der deutschen Männer, ab 65 jedoch 1,6 Millionen betroffen.
Diagnose
Viele Betroffene gehen aus Schamgefühl nicht zum Arzt. Dabei ist Harninkontinenz eine anerkannte Erkrankung, die durch verschiedenste Möglichkeiten behandelt werden kann.
Unfreiwilliger Harnverlust kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Daher ist eine detaillierte Diagnose für die Behandlung unerlässlich. Betroffene sollten sich daher einer fachübergreifenden Untersuchung unterziehen, die auch Psychotherapeuten und Neurologen mit einschließt.
Formen der Inkontinenz
Stressinkontinenz: Übermäßiger und ständig anhaltender Stress können zu einer Harninkontinenz führen. Insbesondere bei plötzlich auftretendem Stress (Lampenfieber) kann ein vermehrter Harndrang und damit ggf. auch unwillkürlicher Harnabgang auftreten. Auch kurz nach der Geburt eines Kindes passiert das oft, weil die Schließmuskeln noch gedehnt sind.
Urgeinkontinent oder Dranginkontinenz
Diese Begriffe beschreiben eine „überaktive Blase“. Dieses führt zu einem plötzlichen, nicht regulierbarem Harndrang, der eine sofortige Entleerung der Blase notwendig macht. Kann beim Sitzen oder Gehen geschehen, meist jedoch bei einem plötzlichen Stellungswechsel.
Der Abgang des Harns kann nicht gestoppt werden, erst bei Entleerung der Blase stoppt der Fluss. Betroffene erreichen bei dieser Form der Inkontinenz häufig die Toilette nicht mehr, was in der Folge zur sozialen Selbstisolation und Vereinsamung führen kann.
Reflexinkontinenz
Eine Reflexinkontinenz entsteht durch eine Schädigung des Gehirns oder des Rückenmarks. Die Schließmuskulatur kann nicht mehr koordiniert werden und es kommt zur unkontrollierten Blasenentleerung.
Überlaufinkontinenz
Sie tritt in Folge einer Abflussbehinderung des Urins und sehr häufig bei Männern mit einer Vergrößerung der Prostata auf. Durch die Prostatavergrößerung ist die Harnröhre verengt. Steigt der Druck der Blase immer mehr an, kann der Urin nicht mehr gehalten werden und “läuft über”.
Extraurethrale Inkontinenz
Diese Form der Inkontinenz ist in der Regel auf Fisteln in der Harnröhre zurückzuführen, die auch durch Tumoren bedingt sein können. Harn geht bei dieser Inkontinenzform ständig ab, auch über die Haut und den Anus.
Absolute Inkontinenz
Dabei fehlt die Beherrschung der Blase vollkommen. Oft geschieht dies auch unter Umgehung der Harnröhre infolge Fisteln zwischen Harnblase und Scheide. Auch bei Entfernung der Harnblase (Harnleiterektopie) tritt diese Art der Inkontinenz auf.
Diese Vielfalt der Inkontinenzformen und ihrer Ursachen macht deutlich, dass es ratsam ist, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn eine Harninkontinenz vorliegt. Denn manchmal kann eine Harninkontinenz eben auch auf eine „schwerere“ Erkrankung zurückzuführen sein.
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Naturheilkunde und Naturheilmittel
Im folgenden finden Sie Hausmittel aus dem Bereich der Naturheilkunde, bzw. Naturheilmittel , die bei einer Harninkontinez in Frage kommen könnnen.
Um eine Harninkontinenz zu behandeln, bieten sich, je nach Ursache verschiedene Möglichkeiten an. Diese reichen vom Beckenbodentraining über die Nutzung von Einlagen, die Einnahme von Medikamenten bis hin zur Operation.
Auf jeden Fall rate ich immer dazu zunächst einmal abzugeklären, ob irgendwelche Medikamente eingenommen werden, die als Nebenwirkung eine Inkontinenz haben können. Dazu gehören zum Beispiel Medikamente wo Anticholinergika enthalten sind.
Ansonsten ist die Alternative bzw. naturheilkundliche Therapie recht überschaubar:
AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Wenn es sich nicht um ein organisches Problem handelt, ist die energetische Arbeit am meisten Erfolg versprechend.
Akupunktur
Akupunktur halte ich für empfehlenswert, vor allem bei der Dranginkontinenz bzw. „überaktiver“ Blase.
Bachblüten
Prüfen Sie, ob den körperlichen Problemen seelische Ursachen zugrunde liegen können. Bachblüten lösen keine Probleme, aber sie helfen, anders damit umzugehen und bringen sie einer Lösung näher. Lassen Sie sich von einem/r Therapeuten/In eine Mischung zusammen stellen.
Biofeedback
Die willkürliche Kontraktion der Beckenbodenmuskulatur wird optisch oder mit Tönen sichtbar, bzw. hörbar gemacht. Biofeedback ist für die Stressinkontinenz gut wirksam.
Homöopathie
Bei einer Harninkontinenz kommen folgende Mittel in Frage: Causticum Hahnemanni D 4/D 6,Hyosciamus niger, Pulsatilla.
Sonstiges
Ein regelmässiges Beckboden-Training ist sicher ratsam. Sie können auch folgende Übung mehrmals täglich machen: Beim Sitzen, aber auch beim Stehen ziehen Sie Ihren After-Schliessmuskel 20 Mal zusammen. Dadurch wird auch der Schliessmuskel um die Harnröhre animiert. Das können Sie selbst in der Öffentlichkeit machen, weil nämlich niemand sieht, was Sie da tun. Aber es bewirkt Wunder!
Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 06.08.2013 aktualisiert.