Die chronische Schwermetallvergiftung durch Umweltbelastung, Lebensmittel und besonders Amalgam-Zahnfüllungen kann nur durch eine konsequente Entgiftung behandelt werden. Am weitesten verbreitet ist die Methode nach Dr. Klinghardt, dessen Arbeit vom Stuttgarter Institut für Neurobiologie anerkannt wird.
Quecksilber spielt bei der chronischen Intoxikation die größte Rolle. Daneben schädigen auch Blei, Kadmium und Aluminium den Organismus, weil diese Metalle bei einer bestehenden Quecksilberbelastung in besonders großen Mengen akkumuliert werden.
Schwermetalle binden sich an Proteine und modifizieren dadurch deren Form und Funktion. Fatal wirkt sich das auf Enzyme aus, die kaum noch oder gar nicht mehr arbeiten können. Deswegen führen die giftigen Metall-Ionen zu Schäden an mehreren Stellen des physiologischen Systems. So sind beispielsweise die Zellatmung, der Gen-Stoffwechsel und der Nährstoff-Transport gestört. Am stärksten spürbar ist dabei die Beeinträchtigung der Nervenzellen.
Schwermetalle gelangen bereits während der Schwangerschaft in die Leibesfrucht. Auf diese Weise schädigen die Amalgam-Plomben der Mutter schon das werdende Kind.
Die Schwermetallvergiftung ist an deutlichen Symptomen erkennbar, die kurz dargestellt werden sollen.
Die Symptome
Leit-Symptome sind Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Missempfindungen an Gliedmaßen und Schwindel sowie Gedächtnisstörungen. Zusätzlich treten Beschwerden des Magendarm-Traktes auf wie Verdauungsprobleme, Durchfall oder Übelkeit.
Die Diagnose
Der Patient schildert dem Arzt in der Anamnese zunächst die typischen Symptome. Dabei prüft der Mediziner auch die Masse der Amalgam-Füllungen und veranlasst einen Schwermetall-Test. Im Labor werden dann Haare und Stuhl analysiert. Eventuell führt der Arzt auch eine Biopsie des Fettgewebes durch.
Vor der Entgiftung
Eine ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem und versorgt den Körper mit den Spurenelementen und anderen Mineralien. Wichtig ist die ausreichende Zufuhr von Zink, Selen, Mangan, Kalium, und Magnesium. Dabei hilft der Verzehr von Gemüse. Geflügel, Fisch und Eier liefern die Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutamin, aus denen der Körper das Antixodidans Glutathion herstellen kann. Schon eine solche Ernährung kann einer Schwermetallvergiftung vorbeugen helfen.
Die Entgiftung
Die wichtigste Maßnahme ist die Beseitigung der Amalgam-Plomben. Dann müssen die im Körper gespeicherten Schwermetalle herausgelöst und ausgeschieden werden. Dies bewirken Präparate aus der Chlorella-Alge und Bärlauch, der die dreifache Menge organischer Schwefelverbindungen enthält, wie der verwandte Knoblauch. Zwei Tage vor der Plomben-Entfernung wird mit der Einnahme der Algen und des heimischen Lauchs begonnen. Die Wirkstoffe der beiden Pflanzen können die Blut-Hirn-Schranke passieren und dadurch auch das Gehirn von Schwermetallen entgiften.
Chlorella nehme man niedrig dosiert beginnend, bis die Tagesdosis von 2 bis 4 Gramm erreicht ist. Das sind bei handelsüblichen Präparaten 3 bis 6 Tabletten, die über den Tag verteilt zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die persönliche Verträglichkeit entscheidet über die individuelle Dosierung. Nach 8 Tagen wird die Chlorella-Dosis für 2 Tage verzehnfacht, um danach die Aufnahme für 2 Tage vollständig zu unterlassen. Dann wird mit der Dosierung von 2 bis 4 Gramm täglich fortgefahren.
Mit der Chlorella-Einnahme beginnt auch die Medikation mit Bärlauch-Tinktur. Auch dabei wird langsam aufgestockt, am Anfang 2 mal täglich 20 Tropfen, bis nach 2 Wochen die Maximaldosis von 2 mal 40 Tropfen erreicht ist.
Mit dieser Vorgehensweise sollte nach 3 Wochen das Bindegewebe von Schwermetallen befreit sein. Dann kommt ein weiteres Naturheilmittel hinzu: Koriander inform einer Tinktur. Davon werden zunächst 2 mal täglich 2 Tropfen eingenommen.
Die Erhöhung auf 3 mal täglich 5 Tropfen wird je nach Verträglichkeit angestrebt. Die Einnahme geschieht zweieinhalb Stunden vor den Mahlzeiten und niemals zusammen mit Vitamin C, das die Wirkstoffe des Korianders angreift. Nach einer Woche wird die Koriander-Tinktur für 2 Tage ausgesetzt. Dann wird wieder zur Dauer-Medikation zurückgekehrt.
Die 3 Naturheilmittel nimmt der Patient weiter, bis die Symptome der Schwermetallvergiftung beseitigt sind.
Unterstützende Maßnahmen
Zusätzlich kann Knoblauch die Schwermetallentgiftung unterstützen, weil er wie Bärlauch die Metalle durch Oxidation wasserlöslich macht. Empfehlenswert sind auch Zink und Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch reichlich enthalten sind. Die Wirkung des Bärlauchs kann durch Injektionen mit Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) unterstützt werden.
Der Komplex-Bildner kapselt die Schwermetalle ein und wirkt, wenn auch nicht effektiver, aber doch schneller als Bärlauch. Daneben sind entgiftende Fußbäder sowie Massagen hilfreich. Menschen mit einer Unverträglichkeit gegen Chlorella können statt derer auch das Enzym Cellulase nutzen.
Ein Therapeut sollte die Entgiftung leiten
Die Entgiftung nach Dr. Klinghardt sollte ein Therapeut begleiten, der sich mit diesem Verfahren gut auskennt. Er bestimmt die Dosierungen und den zeitlichen Ablauf, er erkennt, ob DMPS erforderlich ist oder nicht, er merkt, wenn einzelne Mittel nicht vertragen werden und sucht nach Alternativen. Der Naturheilkundler sieht anhand der Labor-Tests vor und nach der Entgiftung den Erfolg.
Fazit
Die Kontamination mit Giften aus Umwelt und Lebensmitteln ist vielfältig und schwierig zu bewältigen. Viele Menschen kennen die Gefahren durch Amalgam, Pestizide, Schimmelpilze und vieles mehr. Welche langfristigen Folgen die zunehmende Vergiftung hat, können Toxikologen nur unzureichend einschätzen. Die Entgiftung nach Dr. Klinghardt ist ein Verfahren, mit dem die Bedrohung durch Schwermetalle vermieden werden kann. Mit der Methode können auch andere Giftstoffe wie Medikamente und weitere Chemikalien aus dem Körper beseitigt werden.
Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.10.2018 aktualisiert.