Lassen Sie mich eines vorweg sagen: Fasten ist das wirkungsvollste Heilverfahren das ich kenne.
Der Fastenarzt Dr. Otto Buchinger, der in seiner Klinik viele Tausend Patienten begleitet hat sagt vom Fasten, dass es ein “könglicher Weg” der Heilung für viele chronische und akute Krankheiten sei. Dies kann ich aus Erfahrung mit vielen hundert Fastenteilnehmern bestätigen.
Doch zuerst ein wenig Geschichte…
Die allgemeine Definition von Fasten ist die teilweise, aber meist völlige Enthaltsamkeit von Nahrungsmitteln, Genussmitteln und teilweise auch Getränken. Diese Enthaltsamkeit erstreckt sich auf einen begrenzten Zeitraum.
Das Fasten ist keine „Erfindung“ von neuzeitlichen Alternativmedizinern oder Esoterikern. Fasten in einem religiösen Zusammenhang gibt es seit es Religionen gibt. Je nach Religion ergeben sich verschiedene Fastenzeiten mit verschiedenen Fastenregeln und -ritualen.
In unseren Breiten ist es christlicher Brauch, die letzten 40 Tage vor Ostern zu fasten – die sogenannte „Fastenzeit“. Die reformatorischen Kirchen benutzen den Begriff der „Passionszeit“ dafür.
Diese Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag. Eine weitere Fastenzeit im Zusammenhang mit der christlichen Religion war ursprünglich eine ebenfalls 40-tägige „Bußzeit“ vor dem Weihnachtsfest – der Advent.
Dass das Christentum den Frühling als die Hauptfastenzeit ausgewählt hat, mag historische Gründe haben, die bis in die Zeiten zurückgehen, wo die Germanen noch zu ihren „heidnischen“ Göttern, besonders zu Freya, der Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, beteten.
Das Fasten stellt in diesem Zusammenhang eine Reinigung von Geist und Körper dar. Sogar bei Hippokrates, jenem Hippokrates, dessen Eid bei den meisten Schulmedizinern dekorativ im Behandlungszimmer aufgehängt ist, gibt es einen eindeutigen Satz zum Fasten: „Sei mäßig in allem, atme reine Luft, treibe täglich Hautpflege und Körperübung … und heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei.“
Diese Aussage wiederum kann man getrost als eine Befürwortung des Heilfastens bewerten, da Hippokrates offensichtlich damals schon die heilende Wirksamkeit des Fastens gekannt haben muss.
Warum Menschen fasten…
Es ergeben sich sehr unterschiedliche Motivationen und Ziele, die mit dem Fasten zusammenhängen:
- “Reinigung” von Geist und Körper durch das Fasten.
- Fasten bei Erkrankungen oder als Prophylaxe und Gesundheitspflege in Form des Heilfastens.
- Vorbereitung auf religiöse Feiertage.
- Förderung der Selbstwahrnehmung und der eigenen Aufmerksamkeit.
- Psychische Stärkung durch Fasten zur Stärkung der Willenskraft.
- Trauer bei Todesfällen.
- In Form von Hungerstreik als „Waffe“, um eigene Forderungen durchzusetzen (siehe Mahatma Gandhi).
Fasten in Form von intermittierendem Fasten und Kalorienrestriktion bewirkt eine Verlängerung des Lebens – zumindest bei einer Reihe von Tieren. Daher gibt es Grund für die Annahme, dass auch beim Menschen ähnliche Effekte durch das Fasten erzielt werden können.
Bislang ist aus wissenschaftlicher Sicht das Fasten die einzige Methode, die einen lebensverlängernden Effekt hat nachweisen können. Für den Menschen gibt es streng genommen noch keine Beweise dieser Art. Aber die be- und anerkannten Vorzüge des Heilfastens deuten zumindest deutlich in diese Richtung.
Bei vielen wird das Fasten als eine Form der Diät angesehen, mit der sich das Körpergewicht reduzieren lässt. Wie es aussieht, ist das Fasten als Schlankheitskur ebenso sinnlos und unbrauchbar wie die meisten anderen Schlankheitskuren auch.
Die Tatsache, dass viele Fastende an Gewicht verlieren, heißt noch lange nicht, dass hier ein effektiver und vor allem langanhaltender Gewichtsverlust vorliegt. Mit dem Ende der Fastenzeit und der Wiederaufnahme der Nahrungszufuhr stellen sich nur zu oft die verlorenen Pfunde allzu rasch wieder ein – oft auch noch ein paar Pfunde darüber hinaus (siehe Jo-Jo-Effekt).
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Fasten gegen Krankheiten?
Im Prinzip kann man bei fast jeder Erkrankung fasten. Bei manchen Krankheitsbildern benötigt man therapeutische Unterstützung, in einigen Fällen “nur” eine Überwachung.
Zu den Kranheitsbildern, die zum Teil deutlich gebessert oder sogar geheilt werden können zählt unter anderem:
A) Stoffwechselerkrankungen
- Diabetes Typ 2 (“Alterszucker“)
- Gicht
- Leberschwäche
- Gefäßverkalkung (Arteriosklerose)
- Übergewicht
- Lipödem
- Allergie
B) Herz- und Kreislauferkrankungen
C) Neurologische / Orthopädische Erkrankungen
D) Hautkrankheiten
E) Krankheiten des Verdauungssystems
- Darmprobleme
- Römheld Syndrom
- Blähungen (Flatulenz)
- Meteorismus
- Verstopfung
- M. Crohn
- Colitis Ulcerosa – Dickdarmentzündung
F) Atemwegserkrankungen
Fasten ist normal und Sie können das auch!
Das Fasten ist seit Urzeiten in das menschliche Überlebensprogramm eingespeichert. Der Tisch der Steinzeitjäger war manchmal reich gedeckt, aber ebenso sicher kamen die kargen Hungerzeiten.
Später wurde das Fasten zu einer religiös fundierten Verzichtsleistung, bedeutete Buße, Reinigung, Vorbereitung, Prüfung.
Die heute noch aktuellen Fastenkuren wurden in den meisten Fällen in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt. Hier war es die Industrialisierung, die den Hintergrund bildete.
Der Blick auf die Geschichte hilft, die wichtigsten Stichworte zum Thema Fasten und Heilfasten herauszustellen. Fasten ist ein dem menschlichen Körper vertrauter Zustand. Fasten hat eine sprituelle Komponente. Fasten stellt eine Antwort auf die veränderten Lebensbedingungen seit Beginn der Industrialisierung dar.
Entgiften und Entschlacken mit Heilfasten?
Für die Befürworter stehen Entschlackung und Entgiftung als positive Auswirkungen des Fastens im Vordergrund. Gegenargument: Entschlackung betreibt der Körper sowieso täglich. Oder der finale argumentative Hammerschlag: Schlacken gibt es im Körper nicht, basta! Hier bietet sich die Gegenfrage an: Warum atmen Sie aus?
Offensichtlich gibt es Stoffe, die der Körper loswerden muss, weil ihr Verbleib ihn schädigt. Spricht man hier von Stoffwechselendprodukten, hat man zwar ein Wortmonstrum, aber steht jedoch auf wissenschaftlich sicherem Grund.
Eine Erkrankung wie Gicht beweist, dass der Körper eben nicht fähig ist, im “Alltagsbetrieb” genügend dieser Stoffe abzubauen. Der Abbau kann einfach dann am optimalsten einsetzen, wenn der “Nachschub” ausbleibt. Dies ist zum einen durch eine Ernährungsumstellung im Sinne von “gesund Essen” zu erreichen, als auch durch Maßnahmen der Entschlackung.
Sie lesen fast täglich in der Zeitung über verschiedene Gifte und Zusatzstoffe in Ihrer Ernährung, die nicht dem Wohl des Konsumenten dienen, sondern nur der industriellen Produktion geschuldet sind – und diese sind ein Grund für viele unserer sogenannten Zivilsationskrankheiten. Heilfasten hat also auch mit einer adäquaten Entgiftung zu tun.
Eine der Folgen fehlerhafter Ernährung ist ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers. Auch hier greift das Fasten regulierend ein und beseitigt die Folgen der chronischen Übersäuerung.
Zusätzlich geht es beim Fasten heutzutage darum, sich von Stress, Schlafmangel, übersteigertem Konsum, negativen Lebenshaltungen zu befreien.
Fasten und Heilfasten ist keine einfache “Übung”. Man braucht Entschlossenheit, aber auch Gelassenheit und Konzentration. Heilfasten ist keine Variante irgendeiner Superstar-Diät, mit deren Hilfe man sich in das gerade gängige Modeschema einpresst. Katastrophale gesundheitliche Folgen solcher Crash-Diäten werden zu Unrecht dem Fasten zugerechnet.
Viele Fasten-Interessierte fürchten zudem den Hunger, den sie von Diäten kennen. Das Nichts-Essen ist jedoch in der Tat wesentlich einfacher als nur wenig zu Essen. Wenn der Fastenstoffwechsel in Gange gekommen ist, hört der Hunger sofort auf, weil der Körper sich aus sich “selbst ernährt”.
Kann man mit Fasten Abnehmen?
Fasten kann zwar zum Abnehmen dienlich sein, aber es sollte niemals der Hauptgrund sein – die Gewichtsreduktion ist allenfalls ein Nebeneffekt. Fasten ist unter anderem ein sehr guter Einstieg, um mit vielen Essgelüsten und Süchten gründlich aufzuräumen. Eine Ernährungsumstellung fällt vielen nach dem Fasten wesentlich leichter, weil man dann bewußt Speisen auswählt, die man zu sich nehmen möchte.
Manche Menschen können sich in keinster Weise mit dem Gedanken anfreunden nichts mehr Essen zu dürfen.
Probleme beim Fasten?
In zahlreichen Foren im Internet ist über das Fasten zum schauerliches zu lesen – und in der Tat: der moderne Mensch ist mit einer Vielzahl von chemischen Verbindungen belastet und fehlernährt, wie dies vor noch einhundert Jahren nicht vorstellbar war.
Noch vor einhundert Jahren starben Menschen an Unterernährung in Deutschland, sowie in Folge von schlechten hygienischen Bedingungen.
Heute sterben die meisten Menschen nicht in Folge des Alters, sondern in Folge einer Zivilisationskrankheit: Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs.
Und so ist es auch nicht mehr ratsam “nur” mit Wasser- und Teefasten zu beginnen. Die oben erwähnte Umstellung zum Fastenstoffwechsel könnte sich als “schmerzhaft” erweisen.
Aus diesem Grund befürworte ich ausschließlich ein modifiziertes Fasten, welches alle Belange des Fastenstoffwechsels berücksichtigt.
Fazit
Fasten hat eine Tradition, die bis ins “alte” Griechenland zurückreicht. Fasten war auch im alten Ägypten bekannt. Der Ursprung des Fastens scheint in geistig-religiösen Vorstellungen zu liegen.
Dies sind die körperliche und geistige Reinigung und Vorbereitung auf religiöse Festlichkeiten und Ereignisse. Die spezifische Form des Heilfastens scheint erst viel später entwickelt worden zu sein, als man erkannt hatte, dass das Fasten nicht nur „reinigt“, sondern eine Reihe von Erkrankungen in seine Schranken hat verweisen können.
Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.10.2013 aktualisiert.