Medikamentenskandale

Wie Frauen mit Hormonen “abgefüttert” werden und was jede Frau zur Hormonersatz-Therapie wissen sollte!

Hormonpräparate für Frauen im Klimakterium?

Diese Produkte bringen ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Bei Frauen in den USA hat man längst die Konsequenzen gezogen. In Deutschland sträuben sich Ärzte und Pharmaindustrie noch dem Vorbild konsequent zu folgen.

Frau Prof. Ingrid Mühlhauser von der Uni Hamburg spricht im Zusammenhang mit der Hormonersatz-Therapie von einem “unkontrollierbaren Experiment”.

Viele Ärzte fordern inzwischen verstärkte Anforderungen vor der Zulassung von neuen Präparaten.

Mehr Langzeitstudien und der Nachweis der Wirksamkeit des Medikaments im Sinne einer Lebensverbesserung und Lebensverlängerung wären notwendig.

Das Bremer Institut für Klinische Pharmakologie spricht von mehr als 200 000 Fällen von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach der Einnahme von Medikamenten pro Jahr in Deutschland. Die Bremer Forscher gehen davon aus, dass 16 000 Menschen an diesen Nebenwirkungen sterben.

Gerade der Einsatz der Hormonpräparate in der Hormonersatztherapie zeigt mehr als deutlich, dass Nebenwirkungen und mögliche Todesfälle beim Geschäft mit der Gesundheit kaum eine Rolle zu spielen scheinen. Verkauft wird das Ganze als “Wohltat” für Frauen. Frauen, die Schwierigkeiten bei der hormonellen Umstellung während der Menopause beziehungsweise des Klimakteriums haben.

Doch die Hormon-Propaganda geht weiter!

Mittlerweile sieht es so aus, dass (gefühlt) jedes Mal wenn eine neue Studie veröffentlicht wird (die z.B. Hormongaben mit Brustkrebs in Verbindung bringt), der Berufsverband der Frauenärzte auf der Matte steht und sagt: Stimmt alles nicht! “Unsere” Frauen sind anders.

Gegenstudien dazu? Keine. Frau Prof. Ingrid Mühlhauser (die ich oben schon mal zitierte) schreibt dazu: Mitteilungen des Berufsverbands der Frauenärzte sollten mit einem Warnhinweis versehen werden: “Achtung! Der Berufsverband vertritt Geschäftsinteressen. Informationen nicht für den Gebrauch geeignet.”

Die medizinische “Werbeartillerie” für die Hormontherapie schießt seit den 1980er und 90er Jahren sogar so weit, dass die Hormonersatztherapie als einen “Quell von Jugendlichkeit und Gesundheit” angepriesen wird.

Keine Frage, dass diese Aussagen von der “evidenzbasierten” Medizinwissenschaft erforscht und bestätigt worden waren – angeblich. Denn, wenn Hormone fehlen, weil die dumme Natur vergessen hat, sie den Frauen lebenslang zu gewähren, dann muss Ersatz her. Und diesen Ersatz besorgt die “Hochschul”-Medizin.

Ich erinnere mich noch genau an die End-90er: Fast jede Patientin über 50, die ich in der Praxis sah, bekam Hormone.

Eine Ausnahme bildeten eigentlich nur der Naturheilkunde und der Homöopathie zugewandte Patientinnen. Ich fand das mit der Hormontherapie schon merkwürdig. Als Kind (Ärztefamilie), bekam ich mit, dass Frauen Testosteron gegen “Wechseljahresbeschwerden” empfohlen wurde. 20 Jahre später wurden Östrogene verordnet.

Also was jetzt? Die Suche nach Studien etc. war damals wesentlich schwieriger und die Fachliteratur teuer. Aber es gab Stimmen und Studien, die die umfangreiche Östrogentherapie der Frauen in Frage stellten – dazu weiter unten etwas mehr. Zuerst aber die Frage nach der “künstlichen” und der natürlichen Hormontherapie…

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Natürliche Hormone oder künstliche Hormone?

Man könnte hier natürlich einwenden: Wenn das Fehlen von natürlichen, körpereigenen Hormonen Probleme bereitet, dann ersetzt man sie eben mit natürlichen Hormonen aus anderen Quellen – warum nicht?

Das Problem hier ist, dass der Einsatz von natürlichen Hormonen, auch bio-identische Hormone genannt, kein lukratives Geschäft darstellt.

Diese von der Natur 1 : 1 kopierten Hormone, wie zum Beispiel Östrogen und Progesteron, lassen sich zwar wunderbar einsetzen, aber nicht beim Patentamt patentieren.

Das adäquate „Gegenmittel“ zu diesem Dilemma: Künstliche Hormone, die den Natürlichen ähneln, in etwa deren Wirkung haben und geeignet sind, als eigenständige „Kreation“ oder „Erfindung“ beim Patentamt Anerkennung zu finden.

Und das wirkliche Problem: Danach begann die Behandlung mit den patentierten, synthetischen Hormonen, ohne dabei jedoch grundlegende Studien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit im Vergleich zu natürlichen Hormonen gemacht zu haben.

Man ging einfach mal davon aus, dass die synthetischen Varianten genau so gut und sicher waren wie die vom Körper selbst hergestellten Hormone. Grundlage für diese Annahme (meiner Meinung nach): Überheblichkeit, Unfähigkeit wissenschaftlich zu Denken oder die Prinzipien der Logik anzuwenden – oder noch schlimmer: Dogmatismus und die Gier nach Geld.

Die “Rache” für diese Art der “evidenzbasierten” Medizin (die aber auf allem anderen als auf Evidenz basierte), kam Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre: In weniger als 15 Jahren wurden zu diesem Themenkomplex drei groß angelegte Studien durchgezogen, die das nachreichen sollten, was bislang nur vermutet worden und was als unbewiesene Hypothese bereits zum Dogma mutiert war.

Im Jahr 1998 wurde die HERS veröffentlicht, in der über 2700 Frauen mit einer koronaren Herzkrankheit und einem Durchschnittsalter von 67 Jahren über 4 Jahre mit „patentierbaren“ Hormonen behandelt worden waren (oder mit Plazebo in der Plazebogruppe).

Das war übrigens die Studie, die ich 1998 in die Hände bekam. Die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls als so gut wie gesichert geltende Aussage, dass die Hormonersatztherapie einen günstigen Einfluss auf Herzerkrankungen haben sollte, konnte in dieser Studie nicht nur nicht bestätigt werden, sondern die Ergebnisse widersprachen der Hypothese entschieden deutlich.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass unter der Hormontherapie ein Rückgang des (angeblich bösen) LDL-Cholesterins zu beobachten war.

Da ein solcher Rückgang immer wieder mit einem gesenkten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht wird (wieder so eine dogmatisierte Hypothese), hätte in der Studie auch ein Rückgang der koronaren Herzkrankheit bei den behandelten Patienten zu sehen sein müssen. Das war aber nicht der Fall. Im ersten Studienjahr war die Zahl der Herzinfarkte in der Verumgruppe deutlich höher als in der Plazebogruppe.

Anmerkung: Das mit dem Cholesterin ist auch so ein Märchen, dass uns (immer noch) aufgetischt wird. Auf diesem Thema gehe ich ausführlich in meinem Cholesterin-Report ein.

Die nächste Studie (“Women´s Health Initiative”), untersuchte dann über 160.000 gesunde Frauen nach der Menopause. Eigentlich sollte die Dauer 15 Jahre betragen. Die Studie wurde jedoch nach 11 Jahren abgebrochen. Denn die Ergebnisse mit den synthetischen Hormonen waren einfach nur katastrophal zu nennen:

Herzinfarkte, Schlaganfälle, Blutgerinnsel, Brustkrebs und Demenz nahmen deutlich unter der Therapie zu. Die zu nennenden Vorteile der Therapie beschränkten sich nur auf ein reduziertes Risiko für Knochenbrüche und ein möglicherweise reduziertes Risiko für Darmkrebs (=kolorektaler Krebs), allerdings nur unter Östrogen plus Progestine.

 

 

Und da alle schlechten Dinge gleich drei sind, sorgte die “Million-Women-Studie” für ein noch schlechteres Abschneiden der synthetischen Hormone. Diesmal wurden in Großbritannien gleich über eine Millionen Frauen im Alter von 50 bis 64 Jahren untersucht.

Das Resultat: Erhöhtes Risiko für Brustkrebs unter der Hormonersatztherapie im Vergleich zu Frauen ohne Hormontherapie. Die kombinierte Gabe von Östrogen und Gestagen erhöhte das Risiko noch einmal signifikant. Die Autoren schätzten, dass die Hormonersatztherapie zwischen 1993 und 2003 für circa 20.000 zusätzliche Fälle von Brustkrebs gesorgt hatte.

Eine Studie, die 2017 veröffentlicht wurde, litt wegen eines massenhaften Zwischenfalles unter einem methologichen Mangel. Die Wissenschaftler verglichen 27 000 Frauen unter Östrogen und Progosteron-Medikation mit eine Placebo-Gruppe.

Fast alle Frauen brachen die Therapie jedoch ab, nachdem sie von den verheerenden Ergebnissen der Studie aus 2002 hörten. Die Forscher waren gezwungen, mit den verbliebenen Daten weiterzuarbeiten.

Die Studie wurde trotzdem weitergeführt, um das Schicksal der verbliebenen 12 000 Frauen zu dokumentieren. Einen Unterschied in der Sterblichkeit zwischen der Verum- und der Placebo-Gruppe war nicht festgestellt werden.

Trotz der etwas “verunglückten“ Studie wagten die Forscher eine Aussage: Eine Hormonersatz-Therapie ist verantwortbar, aber nur bei sehr starke Beschwerden und für einen kurzen Zeitraum

Fazit

Diese drei Studien arbeiten mit Fallzahlen, die aus Sicht der Statistik nichts zu wünschen übrig lassen.

Die Aussagen sind mehr als repräsentativ. Und diese Aussagen von vier Arbeiten “beweisen”, dass die falschen dogmatisierten Annahmen vom Nutzen dieser Therapieform nichts als ein fauler Marketingtrick sind, um mit dem Leid von Patientinnen Umsatz zu machen.

Und wer jetzt immer noch an die Evidenzbasiertheit der Schulmedizin glaubt, der darf von mir aus gerne weiter synthetische Hormone und andere Chemie schlucken.

Eine deutlich ausführlichere Würdigung dieser Therapieform und den Stellenwert, den die sogenannten „bio-identischen“ Hormone als Alternative bei der Hormonersatztherapie haben, erläutere ich in meinem Buch “Die biologische Hormontherapie”, das in Arbeit ist. Wenn Sie dieses Thema interessiert, fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen “Klartext”-Gesundheits-Newsletter an.


Bildquellen:

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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 28.12.2017 aktualisiert

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