Darmprobleme

Colon Hydro Therapie – Darmspülung zum Wohl der Gesundheit

Die Colon-Hydro-Therapie (CHT) ist nichts anderes als eine sehr intensive Darmspülung, sozusagen die gesteigerte Form eines Einlaufs. Mit dieser Therapie werden alte, für den Körper schädliche Ablagerungen aus dem Darm entfernt.

Keine Sorge: Die meisten Patienten empfinden die Behandlung sogar als angenehm. Geruchsentwicklung gibt es dabei nicht.

Schon die Väter des indischen Ayurveda gingen davon aus, dass die Ursachen vieler Krankheiten im Darm zu suchen sind und beschäftigten sich daher mit der Darmreinigung. Einläufe wurden auch in der römisch-griechischen und ägyptischen Antike angewandt.

Von den Römern ist die Empfehlung überliefert, zur Darmspülung eine entmarkte Kürbisranke in den Enddarm einzuführen und damit zu auszuspülen. Heute müssen wir zum Glück nicht mehr auf solche Methoden zurückgreifen!

Ein weiteres Vorbild für die Colon-Hydro-Therapie war das sogenannte subaquale Darmbad oder Sudabad nach Anton Brosch (1912). Es bestand aus einer Spezialwanne, in der sich der Patient selber das Wasser in den Dickdarm einlaufen lassen musste. Durch das Öffnen eines Ablaufventils konnte er dann den ausgespülten Darminhalt durch einen Schlauch ablassen.

Diese Art der Behandlung war aber viel zu aufwändig und auch für den Patienten sehr unangenehm, da er sich eben selber behandeln musste. Die heute bekannte und auch sehr erfolgreich durchgeführte Methode der Colon-Hydro-Therapie wurde aus den USA bekannt, wo sie schon jahrelang vorher erfolgreich durchgeführt wurde.

Entwickelt wurde sie von der NASA, um Darminhalte auf Weltraumflügen einfach und hygienisch entsorgen zu können. Ob sie jemals für diesen Zweck eingesetzt wurde, ist nicht bekannt.

Sicher ist aber, dass die neuen Geräte für die Patienten ein Segen sind: In einem geschlossenen System werden nach und nach zehn bis zwölf Liter Wasser in den Darm eingebracht und wieder abgelassen.

Abwechselnd ist es etwa 41°C warm (dadurch werden verspannte Darmmuskeln gelockert) und 21°C kühl (diese Temperatur lässt verdickte Darmabschnitte abschwellen). Diesen grundlegenden Effekt propagierte schon Sebastian Kneipp, der „Wasserdoktor“ des 19. Jahrhunderts.

Während der CHT liegt der Patient entspannt auf dem Rücken und auf der Seite. Da das Wasser ohne starken Druck in den Darm eingebracht wird, entstehen keine Schmerzen.

Viele Patienten empfinden die Behandlung noch nicht einmal als unangenehm, sondern eher als entspannend und erleichternd. Da das System in sich geschlossen ist, kommen weder der Behandler noch Patient mit dem Darminhalt in Berührung.

Es gibt auch keine Geruchsbelästigung. Während der Behandlung massiert der Therapeut sanft den Bauch des Patienten und löst so zusätzlich festsitzende Schlacken. Die Massage beginnt am linken unteren Bauch und wird zum rechten Oberbauch geführt.

Die Spüllösung kann Essig und/oder Milch enthalten, wodurch ein besserer Reinigungs-Effekt erzielt wird. Kaffee als Additiv soll die Darm-Peristaltik fördern.

Zum letzten Spülgang während der Behandlung kann noch Sauerstoff oder Ozon hinzukommen. So fördert der Therapeut die Vermehrung positiver Darmkeime. Für anaerobe Fäulnis-Bakterien hingegen ist Sauerstoff giftig und sie werden abgetötet.

Um alle störenden Stoffe loszuwerden, sind mehrere Behandlungen notwendig. Je nach Krankheitsbild und Zustand des Darms sind mindestens 3 bis 4 Anwendungen erforderlich.

Oft sind aber bis zu 15 Sitzungen nötig, bis im Sichtfeld des Gerätes keine Altlasten mehr zu sehen sind. Bei gravierenden chronischen Krankheitsbildern ist eine wiederholte CHT nach einem halben Jahr angezeigt.

Selbstverständlich ist der Therapeut während der gesamten Therapie persönlich zugegen. Dies ist nicht nur aus Sicherheitsgründen angezeigt, sondern auch deswegen, weil der Behandlungserfolg und dessen Fortgang permanent kontrolliert werden muss. Dies geschieht durch ein Fenster im geschlossenen Spül-System, das die Beobachtung der austretenden Darminhalte ermöglicht.

Die CHT sorgt für eine unkomplizierte und sorgfältige Reinigung des Darms. Angewandt werden kann sie auch zur Vorbereitung auf OPs und Gastroskopien.

Doch was muss da eigentlich aus dem Darm entfernt werden?
Durch unsere heutige (meist falsche) Ernährung, durch Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln, durch hohe Umweltbelastung, durch Missbrauch von Genussmitteln wie Tabak und Alkohol, durch Antibiotika und weitere Aspekte unseres „modernen“ Lebens hat fast kein Mensch mehr eine gesunde Darmfunktion.

Kotreste, verdickte Schleimnester, sogar in der Kindheit verschluckte Gegenstände können sich über Jahrzehnte hinweg an den Darmwänden festsetzen. Vor allem die Stellen, an denen der Darm eine Biegung macht, setzen sich leicht zu.

Die Passage wird dann immer enger, leicht können sich mehr und mehr „Schlacken“ ablagern, die dann nicht nur den Weg versperren, sondern auch paradiesische Zustände für Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger bieten.

Alleine wird der Körper diese Stoffe nicht mehr los. Sie belasten den Körper teilweise ganz massiv. Die Colon-Hydro-Therapie hilft, diesen „Körpermüll“ loszuwerden.

Ein wichtiges Indikations-Gebiet sind daher viele Darmerkrankungen wie Darmentzündungen, Divertikulose und Reizdarm sowie der Entzug während der Suchtbehandlung. Die CHT dient auch zur Einleitung der Umstellung auf vegetarisch orientierte Ernährung.

Dies steht oft im Zusammenhang mit einer Änderung der gesamten Lebensweise. Gegebenenfalls ist hier zusätzlich eine Gesprächs-Therapie in Betracht zu ziehen. So kann die CHT auch bei psychischen Beschwerden Behandlungserfolge unterstützen.

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Doch noch ein weiterer Aspekt kommt dazu:

Krankheitsfördernde Darmbakterien können unseren Darm befallen und sich weiter ausbreiten. Dies bewirkt, dass Giftstoffe nicht mehr schnell genug aus unserem Körper abgebaut und ausgeschieden werden können.

Stimmt die Zusammensetzung der Darmflora nicht mehr, gerät manches im Körper aus den Fugen: Zum Beispiel gelangt nicht mehr genügend Sauerstoff in das Darmgewebe.

Die Folgen zeigen sich dann als psychische und physische Beschwerden, wie zum Beispiel Depression, Aggressivität, Angstzustände, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Abwehrschwäche, Rheumatismus, Migräne, Hautkrankheiten und einiges mehr. Lange Zeit konnte man keine Verbindungen dieser Krankheiten zu unserem Darmsystem erkennen.

Heute hingegen ist bekannt, dass das Mikrobiom des Darmes auch die Verdauung wesentlich unterstützt. Die Bakterien des Dünndarms sind sogar in der Lage, einige Vitamine selbst herzustellen. So profitieren wir von den Mikroben durch Biotin, Vitamin K und Folsäure.

Der wichtigste Teil des Abwehrsystems ist das darmassoziierte Immunsystem. Heute weiß man, dass sich 80 % unseres körpereigenen Verteidigungs-Systems in der Wand des Dick- und Dünndarms befinden.

Eine Schädigung dieser lebenswichtigen Funktion ist unbedingt zu vermeiden und es darf keinesfalls durch Schadstoffe beeinträchtigt werden. Auch hier kann der Therapeut mit der CHT unterstützend eingreifen.

Nur eine gesunde Darmschleimhaut ist in der Lage, Giftstoffe und Krankheitserreger abzuwehren. Durch das jahrelange falsche Ernährungsverhalten der meisten Menschen, hat die Darmschleimhaut sehr gelitten.

Schaden richten auch die zahlreichen Genussgifte wie Alkohol und Nikotin an (Die Ablagerungen des Tabakrauches im Mund gelangen auch in den Darm). Eine Folge dieser Überflutung mit toxischen Verbindungen ist unter anderem z.B. das Leaky-Gut-Syndrom, bei dem die Darmwände durchlässig werden und Krankheitserreger, Giftstoffe und vieles mehr in das Blut abgeben. Daraus resultieren ganz unterschiedliche Krankheiten.

Die Colon-Hydro-Therapie hilft dabei, die natürliche Darmflora wiederherzustellen, indem sie den Körper von Altlasten befreit. Anschließend kann das Mikrobiom mit probiotischen Präparaten regeneriert werden.

Von Seiten der etablierten Medizin wird heute die Bedeutung der Darmflora nicht mehr in Abrede gestellt. Anerkannt ist, dass der gesamte Stoffwechsel einschließlich der körpereigenen Abwehr eng mit einem gesunden Mikrobiom im Darm zusammenhängt.

In der Schulmedizin ist hingegen die Wirkung der CHT nicht unumstritten. Die Vertreter der konventionellen Ärzteschaft mahnen fehlende wissenschaftliche Belege an. Doch das war lange Zeit im Bezug auf viele althergebrachte Methoden wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auch der Fall.

Dass weitere Studien zur CHT erforderlich sind, um sie wissenschaftlich zu fundieren, soll aber auch nicht bestritten werden.

Schwangere Frauen, Menschen mit Darmkrebs und Patienten kurz nach Darmoperationen sollten auf die Colon-Hydro-Therapie verzichten. Dasselbe gilt beim Vorliegen schwerer Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschwäche und Prostata-Vergrößerung.

Für die meisten anderen Patienten ist die CHT eine Wohltat und die Vorstellung einer strapaziösen Prozedur ist gänzlich unangebracht.

Nebenwirkungen konnten nur vereinzelt beobachtet werden. Sehr selten auftretende Infektionen sind höchstens die Folgen einer krassen Nichteinhaltung hygienischer Grundsätze bei der Durchführung. Unter normalen Umständen ist dies sicherlich nicht der Fall.

Störungen des Elektrolyt-Haushaltes können durch die Zuführung isotonischer Getränke ausgeglichen werden.

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Beitragsbild: fotalia.com – Tonpor Kasa

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.7.2016 aktualisiert.

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