doc Arnika ist eine Salbe der Firma „doc“, die bei Schwellungen, Blutergüssen, stumpfen Traumen, wie sie bei Prellungen, Zerrungen, Quetschungen und Verstauchung vorliegen, usw. zum Einsatz kommt.

Die Salbe/Creme kann natürlich nur äußerlich angewandt werden. Die Firma verspricht eine rasche Linderung der Schmerzen und ein ebenso rasches Abklingen der verletzungsbedingten Symptome.

Grund für diese „phänomenale“ Wirksamkeit ist der Inhaltsstoff der Salbe: Arnica montana, kurz die Echte Arnika, auch als Bergwohlverleih bekannt. Diese Pflanze zählt zu den Arzneipflanzen und wurde 2001 sogar zur „Arzneipflanze des Jahres“ gewählt.

Die Firma doc beschreibt ihr Produkt als eine „sanfte und effektive Alternative“ in der Behandlung der „typischen Symptome bei Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen“.

Ein weiterer Vorteil dieser Salbe ist, dass Arnika offensichtlich über eine nicht zu unterschätzende entzündungshemmende Wirksamkeit verfügt. Damit könnte die Salbe, vorausgesetzt sie kommt frühzeitig zum Einsatz, Entzündungen bereits im Frühstadium verhindern, was eine Anschwellung der betroffenen Areale verhindern wird.

Für die Herstellung von doc Arnika werden die Blüten der Pflanze verwendet. Dazu wird ein Alkoholextrakt gefertigt, der in Form einer Tinktur verarbeitet wird und den Trägerstoffen der Salbe zugegeben wird. So enthalten z. B. 10 Gramm der Salbe 2,15 Gramm Tinktur.

Wie viele Heilpflanzen und Heilpilze kann man auch die Arnika als eine kleine Apotheke bezeichnen. Denn die Pflanze enthält ein reiches Sortiment an biologisch aktiven Substanzen, wie z. B. ätherische Öle, Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Sesquiterpene usw. Über eine synergistische Wirksamkeit all dieser Stoffgruppen kommt es zu den medizinischen Effekten seitens der Heilpflanze.

doc empfiehlt den Einsatz ihrer Salbe bei den oben erwähnten Verletzungen, wie sie häufiger z. B. beim Sport auftreten. Allerdings gibt die Firma keine Empfehlung für einen Einsatz der Salbe bei Kindern unter 12 Jahren.

Auch während der Schwangerschaft rät doc von einem Einsatz ab, da es bislang keine Untersuchungen zur Verträglichkeit und Sicherheit der Salbe auf den Fötus gibt. Während der Stillzeit kann die Salbe eingesetzt werden, sollte aber nicht im Bereich der Brustwarzen aufgetragen werden, da beim Stillen die Salbe vom Säugling verschluckt werden würde.

Die praktische Seite der Anwendung sieht so aus, dass, laut Empfehlung seitens der Herstellerfirma, die Salbe auf die betroffenen Areale des Körpers aufgetragen und dann vorsichtig in die Haut einmassiert wird. Dieser Vorgang sollte 2 bis 3 mal täglich durchgeführt werden.

Die Menge der Salbe, die aufgetragen werden muss, wird vom Hersteller wie folgt definiert: Zum Einsatz kommt ein 3 Zentimeter langer Strang der Salbe, der auf einer 10 mal 10 Zentimeter großen Fläche einmassiert wird.

Einen Einsatz der Salbe im Gesicht wird vom Hersteller nicht empfohlen. Auch der Kontakt mit Augen, offenen Wunden und Schleimhäuten sollte vermieden werden. Nach der Anwendung müssen die Hände gründlich gereinigt werden.

Bis hier referiere ich lediglich die wesentlichen Aussagen der Herstellerfirma zu diesem Produkt, die ich aber aufgrund meiner eigenen Erfahrung beim Einsatz in meiner Praxis voll bestätigen kann. Spannend ist nun die Frage, ob die naturheilkundlichen Aussagen und Erfahrungen speziell mit Arnica montana auch einer wissenschaftlichen Prüfung standhalten.

Oder haben wir es hier „wieder einmal“ mit einem „Plazeboeffekt“ zu tun?

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Arnika und die Wissenschaft

Wie es aussieht, haben die Naturwissenschaftler ein großes Interesse an dieser Heilpflanze. Es gibt nicht nur umfangreiche Arbeiten zur „Heilkraft“ der Pflanze, sondern es gibt vor allem interessante Arbeiten neueren Datums. Die erste Arbeit stammt vom September 2012 und kommt aus Rumänien:

Craciunescu et al.
Department of Cellular und Molecular Biology, National Institute of Research und Development for Biological Sciences, 296, Splaiul Independentei, 060031, Bucharest, Romania.

„Evaluation of antioxidant und cytoprotective activities of Arnica montana L. und Artemisia absinthium L. ethanolic extracts.“
Chem Cent J. 2012 Sep 9;6(1):97. doi: 10.1186/1752-153X-6-97.
https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22958433

In dieser Arbeit wurden Arnika und Beifuß (Artemisia) auf ihre Fähigkeit untersucht, eine anti-oxidative und protektive Wirksamkeit gegen oxidativen Stress bei Mäuse-Fibroblasten zu entwickeln.

Es zeigte sich, dass der Beifuß eine höhere anti-oxidative Wirksamkeit als Arnika besitzt. Beide Pflanzenextrakte zeigten eine beträchtliche Anregung des Wachstums der Fibroblastzellen. Beide schützten die Fibroblasten gegen mit Wasserstoffperoxid eingeleiteten oxidativen Stress. Der beste Schutz vor oxidativem Stress wurde beobachtet, wenn die Zellkulturen mit den Extrakten beider Pflanzen vorbehandelt wurden. Der Schutz vor den freien Radikalen war so ausgeprägt, dass strukturelle Veränderungen der Zellen komplett verhindert wurden.

Die Autoren schlossen aus ihren Beobachtungen, dass Arnika und Beifuß als Extrakt eine gute anti-oxidative und zellschützende Wirksamkeit gegen oxidativen Stress bei Fibroblasten hat. Diese Resultate betrachten die Autoren als eine wissenschaftliche Unterstützung für den traditionellen Einsatz der beiden genannten Heilpflanzen bei der Behandlung von Hauterkrankungen.

Castro et al.
Herminio Ometto University Center, Araras, SP, Brazil.
„Effects of microcurrent application alone or in combination with topical Hypericum perforatum L. und Arnica montana L. on surgically induced wound healing in Wistar rats.“
Homeopathy. 2012 Jul;101(3):147-53. Doi: 10.1016/j.homp.2012.05.006.

https://ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22818231

In dieser Studie wurden die Wundheilkapazitäten von 3 Behandlungsformen untersucht. Zum Einen wurde ausschließlich mit Mikrostrom behandelt. Weitere Behandlungsformen kombinierten den Mikrostrom mit Arnika oder Johanniskraut bei chirurgischen Hauteinschnitten auf dem Rücken von Wistar Ratten.

Die Tiere wurden zufallsbedingt in 6 Gruppen eingeteilt.

  1. keine Behandlung,
  2. Mikrostrom,
  3. topische Behandlung mit einem Gel mit Johanniskraut,
  4. topische Behandlung mit einem Gel mit Johanniskraut plus Mikrostrom,
  5. topische Behandlung mit einem Arnika-Gel und
  6. topische Behandlung mit einem Arnika-Gel plus Mikrostrom.

Die Gewebeproben wurden nach 2, 6 und 10 Tagen nach dem Eingriff gewonnen und auf strukturelle und morphologische Veränderungen untersucht.

Als Resultat zeigte sich eine signifikante Wundheilung unter der Therapie mit Mikrostrom in Kombination mit Johanniskraut bzw. Arnika im Vergleich zur nicht behandelten Gruppe. Dies drückte sich in einer deutlichen Zahl an neu geformten Blutgefäßen und einer erhöhten Zahl an reifen Kollagenfasern aus.

Fazit

Dies ist nur eine kleine Kollektion an Arbeiten über Arnika und deren Effektivität bei der Unterstützung des Wundheilprozesses. Aber auch hier wird schon deutlich, warum Produkte, wie doc Arnika, eine so gute Wirksamkeit haben (müssen). Auch hier gehen wieder einmal eine die gute Wirksamkeit Hand in Hand mit einer ausgezeichneten Verträglichkeit; eine Konstellation, die wir bei den Produkten der pharmazeutischen Industrie in dieser Form nur selten antreffen können.

Die doc Salbe liegt bei mir sowohl zu Hause, als auch in der Praxis, sowie in der Sporttasche jederzeit griffbereit. Eine letzte Anmerkung: von der Doc Schmerzsalbe (mit Ibuprofen) oder auch den Salben mit Diclofenac (wie z.B. dem Voltaren Schmerzgel) halte ich nicht viel…

Beitragsbild: 123rf.com – nito500

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