Zimt gehört seit Jahrhunderten zu den auch in Europa beliebten exotischen Gewürzen.
Er aromatisiert Süßspeisen, Heißgetränke oder Gebäck und ist aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken.
Doch Zimt ist mehr als nur eine Würzzutat. Die traditionelle chinesische sowie indische Heilkunde kennt den „echten Zimt“ als potentes Heilmittel bei verschiedenen Leiden. Verwendet wird dabei die Rinde der Zimtgewächse.
Abb.1: Zimtstangen im Vergleich. Quelle: Mit freundlicher Genehmigung des Bundesinstituts für Risikobewertung
Geschichte
Laut einigen Quellen wurde Zimt bereits 2700 vor Christus in Asien eingesetzt. Seine englische Bezeichnung cinnamon geht auf ein phönizisches Wort aus dem ersten Jahrtausend vor Christus zurück und wird zuerst im fünften Jahrhundert vor Christus von Herodot verwendet. (1)
Auch in der Bibel wird Zimt mehrfach erwähnt. In den Büchern Mose etwa empfiehlt der Prophet die Verwendung von Echtem Zimt sowie Cassia-Zimt für Salböl (2), das verschiedenen rituellen Zwecken dient.
An anderer Stelle wird Zimt zur Beduftung des Ehebetts oder der Kleidung genannt.
Ceylon Zimt: Der echte Zimt als Heilmittel
Nur Echter Zimt, besser bekannt als Ceylon-Zimt oder botanisch Cinnamomum verum, entfaltet seine volle Wirkung als Heilmittel.
Er wächst auf der südostasiatischen Insel Sri Lanka, deren frühere Bezeichnung Ceylon namensgebend war, sowie in einigen anderen Ländern mit tropischem Klima.
Cassia oder Ceylon-Zimt?
Da Zimt immer beliebter wurde und von Echtem Zimt nur begrenzte Mengen produziert werden können, wird heute vor allem Cassia-Zimt, auch Zimtkassie, vermarktet.
Er kann weit billiger produziert werden, ist jedoch von geringerer Qualität. Wer gemahlenen Zimt als Gewürz im Discounter kauft, kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um Cassia-Zimt, botanisch Cinnamomum cassia, handelt.
Leider reicht in Deutschland die Bezeichnung „Zimt“ aus, sodass man nicht feststellen kann, welche Pflanze verwendet wurde. Es handelt sich bei Cassia- und Ceylon-Zimt um zwei verschiedene Pflanzenarten aus der Familie der Lorbeergewächse.
Wie man Ceylon-Zimt von Cassia-Zimt unterscheidet
Wer echten Ceylon-Zimt sucht, wird in Reformhäusern, einigen Asia-Shops oder Apotheken fündig.
Bei Zimtstangen ist die Unterscheidung jedoch simpel und jedem ersichtlich.
Cassia-Zimt besteht aus einer eingerollten, dicken Rindenschicht, die im Schnitt oft etwas wie der Buchstabe G aussieht. Ceylon-Zimt dagegen besteht aus vielen feineren Schichten, die im Schnitt wie Borkenschokolade oder eine Zigarre aussehen. Zudem ist der Echte Zimt mehr zerfasert, während Cassia-Zimt robust und glatt ist:
Worin liegt der Unterschied genau?
Doch was genau macht den Echten Zimt zu einer wertvollen Heilpflanze und Cassia-Zimt nur zur zweiten Wahl?
Immerhin sind beide Arten eng verwandt und enthalten weitgehend dieselben Inhaltsstoffe.
Ist Zimt giftig? Die Sache mit dem Cumarin…
Es gibt jedoch einen feinen und doch wichtigen Unterschied: Ceylon-Zimt ist von Natur aus arm an Cumarin, einem Stoff der in Cassia-Zimt bis zu 100-mal mehr vorhanden ist. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) enthält der in Deutschland erhältliche Cassia-Zimt durchschnittlich 3 Gramm Cumarin pro Kilo, kann aber Spitzenwerte von bis zu 10 g/kg aufweisen. (3)
Ceylon-Zimt dagegen enthält nur rund 0,02 g/kg. Cumarin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der beispielsweise Waldmeister und Heu ihr typisches Aroma verleiht.
Cumarin gilt als gesundheitsgefährdend und kann in größeren Mengen die Leber belasten oder sogar Gelbsucht herbeiführen.
Im Tierversuch ist Cumarin in hohen Dosen sogar krebsauslösend. Dabei ist Cumarin aus Zimt so wirksam wie isoliert verabreichtes Cumarin, wie Studien im Auftrag des BfR belegen. (4)
Zu den Cumarinen zählt übrigens auch der Wirkstoff Phenprocoumon, der beispielsweise in Marcumar steckt, und die Blutgerinnung hemmt. Es verwundert daher nicht, dass in bis zu 10 Prozent der Fälle bei Phenprocoumon-Einnahme eine Leberentzündung als Nebenwirkung auftritt. (5)
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Cumarin Höchstwerte für Zimt
Für zimthaltige Lebensmittel hat die Europäische Union Höchstwerte für Cumarin eingeführt.
Sie liegen seit 2011 bei 50 mg pro Kilo für „traditionelle und/oder saisonale Backwaren“, die Zimt unter den Zutaten auflisten (Zimtsterne, Lebkuchen, etc.), und bei 5 mg Cumarin pro Kilo für Dessertspeisen. (3)
Für einige Produkte wie beispielsweise Gewürzmischungen wird kein Höchstwert angegeben.
Auch für Zimt wird wie für alle natürlichen Kräuter und Gewürze kein Höchstwert festgelegt, da er von Natur aus Cumarin enthält.
Der Verbraucher kann also schwer abschätzen, wie viel Cumarin in Nahrungsmitteln steckt.
Doch wie viel Cumarin ist für uns überhaupt gefährlich?
Das BfR hat aus der aktuellen Studienlage abgeleitet, dass täglich 0,1 mg Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen werden können, ohne dass es zu gesundheitlichen Schäden kommt.
Diese Dosis gilt auch für eine lebenslange Einnahme und für sensible Personen. Ein Mensch von 70 Kilogramm Körpergewicht kann also 7 mg Cumarin täglich tolerieren. Das entspricht einer Menge von rund 2 Gramm durchschnittlichem Cassia- oder 350 (!) Gramm Ceylon-Zimt jeden Tag, das ganze Jahr durch.
Selbst von Cassia-Zimt mit Spitzenwerten an Cumarin darf täglich noch fast ein Gramm aufgenommen werden.
Solche Zimtmengen werden in Deutschland in der Regel nicht verzehrt. Auch einer bewussten Anwendung von Zimt als Heilmittel steht damit kaum etwas im Wege. So kann beispielsweise täglich ein halber Teelöffel (1 Gramm) zum Müsli das Wohlbefinden steigern.
Zimt kann auch zur leichteren Einnahme in einen Löffel Joghurt oder Quark eingerührt werden.
Besonders der hochwertigere und sichere Ceylon-Zimt eignet sich für die Daueranwendung. Der günstige Zimt vom Discounter eignet sich jedoch ebenfalls, da es keine Gesundheitsrisiken zu befürchten gibt.
Kleine Einschränkungen gibt es jedoch, wenn es um stark zimthaltige Lebensmittel oder Zimt als Nahrungsergänzung geht:
- Erwachsene können mit 24 Zimtsternen oder 400 Gramm Lebkuchen am Tag bereits die empfohlene Cumarinaufnahme überschreiten. Wer jedoch auf seine Gesundheit achtet, wird kaum solche Mengen Süßwaren an einem Tag zu sich nehmen.
- Zimtkapseln oder –tabletten werden derzeit nicht als Arzneimittel, sondern als Nahrungsergänzung eingestuft. Damit unterliegen sie kaum Einschränkungen. Ihre Wirkung, Dosierung, eventuelle Wechselwirkungen und insbesondere mögliche Nebenwirkungen sind nicht ausreichend erforscht. Außerdem schwankt ihr Cumaringehalt je nach verwendeter Zimtsorte und Vorbehandlung.
Wer Medikamente nimmt oder Leberprobleme hat, sollte darauf verzichten, ebenso wie Schwangere und Stillende. Dies gilt vor allem für Diabetiker, die blutzuckersenkende Mittel einnehmen, denn hier gibt es Hinweise, dass Zimt deren Wirkung verstärkt und eine Unterzuckerung herbeiführen kann.
Wer Zimt als Therapeutikum einsetzen will, sollte sich mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten absprechen.
Zimt bei Diabetes
Nachdem dies diskutiert wurde, wird im Folgenden darauf eingegangen, was Echter Zimt, aber auch Cassia, so alles vermag, insbesondere in Sachen Diabetes.
Zunächst einmal werden Zimt in der traditionellen Heilkunde zahlreiche, verschiedene Wirkungen zugeschrieben, die meist nicht wissenschaftlich erforscht, sondern durch Anwendung und Beobachtung bekannt sind.
Da wären Anregung des Kreislaufs, Aktivierung des Stoffwechsels, Schutz der Gefäße, antibakterielle Wirkung, senkender Effekt auf Blutzucker- und Blutfettwerte sowie Blutdruck, krampflösend, durchblutungs- und verdauungsfördernd, lindernd bei Rheuma und Erkältung, schmerzstillend, hilfreich bei Menstruation und Menopause, entzündungshemmend, etc.
Wie immer: Die Pharmaindustrie hat kein Interesse am Zimt
Das Interesse der Forschung an Zimt ist leider eher gering. Heilpflanzen lassen sich nicht patentieren und Zimt kann jeder im Supermarktregal finden. Daher investiert die Pharmaforschung wenig in dieses gängige Gewürz.
Nur die akademische Forschung widmet sich gelegentlich dem Zimt, doch fehlen hier oft die Mittel. Zudem interessiert man sich besonders dort für die Heilpflanze, wo sie traditionell angewendet und weithin als Heilmittel bekannt ist.
Und dies sind in diesem Fall meist Länder mit kaum Forschungsbudget. So gibt es leider eine eher magere, aber durchweg positive Datenlage. In keiner Studie erlitten Teilnehmer schädliche Nebenwirkungen von Zimt.
Diabetes Typ II
Viel diskutiert wird Zimt in Zusammenhang mit Diabetes Typ II. Hier liegen bereits erste klinische Studien vor, die Zimt gegen Placebo untersuchen.
Zunächst jedoch wurde im Tiermodell getestet. Forscher aus Sri Lanka zeigten dabei, dass Ceylon-Zimt-Extrakt bei Ratten die Blutzuckerlevel nach Glukose-Aufnahme schneller absinken lässt und den Cholesterinspiegel senkt. Dies geschah sowohl bei gesunden Tieren als auch bei Tieren mit Diabetes Typ II. Bei den Diabetes-Ratten wirkte der Extrakt zudem appetithemmend und ließ sie weniger fressen. Außerdem verbesserten sich bei ihnen Blutzuckerwerte im Fastenzustand und nach Nahrungsaufnahme. Bei den gesunden Tieren gab es diese Effekte nicht. (6)
Bereits 2003 wurde die erste Patienten-Studie veröffentlicht. Die Forscher gaben Menschen mit Diabetes Typ II entweder täglich Zimt zum Einnehmen (1, 3 oder 6 Gramm) oder Placebo über den Zeitraum von 40 Tagen.
Es zeigte sich in der Zimt-Gruppe, dass sich die Blutzuckerwerte im Fastenzustand und Blutfettwerte dosisabhängig deutlich verbesserten. Dies blieb in der Placebo-Gruppe aus. (7)
Eine Studie aus China, die im Jahr 2012 Zimtextrakt (gegen Placebo) an Patienten mit Diabetes Typ II untersuchte, untermauert diese Ergebnisse. (8)
Ebenfalls in 2012 kamen Wissenschaftler aus Teheran zu ähnlichen Ergebnissen, als sie Zimt an Diabetes Typ II-Patienten (wieder gegen Placebo) testeten. Sie untersuchten dabei zusätzlich den als „Langzeitblutzuckerspiegel“ geltenden HbA1c-Wert. Auch dieser konnte nur in der Zimtgruppe deutlich gesenkt werden. Zudem reduzierte sich bei den Zimtanwendern Gewicht und Körperfettanteil. Verwendet wurde ein Zimtpräparat, das der Einnahme von 3 Gramm Zimt pro Tag entspricht. (9)
Bereits 2006 zeigten Forscher der Universität Hannover die senkende Wirkung von Zimt auf den Blutzuckerspiegel von Diabetes Typ II-Patienten. Laut ihren Untersuchungen konnte jedoch kein Einfluss auf den HbA1c-Wert gemessen werden. (10)
Der Einfluss von Zimt auf den Insulinstoffwechsel ist weitgehend ungeklärt. Eine niederländische Studie zeigte 2006, dass 1,5 Gramm Zimt täglich bei Typ II-Diabetikerinnen nach der Menopause die Sensitivität für Insulin nicht verbessert. (11)
Auch der Effekt von Zimt auf gesunde Menschen oder sein Wirkmechanismus sind noch nicht genau bekannt. Immerhin zeigten Wissenschaftler aus China, wo der Zimt einen festen Platz in der traditionellen Medizin hat, dass bestimmte Polyphenole aus Zimt die Insulinkonzentration im Blut erhöhen und den Fettstoffwechsel beeinflussen können, zumindest im Mausmodell. (12)
Zimt-Polyphenole regulieren im Zellversuch aktiv Insulin- sowie Fettstoffwechsel und Entzündungsreaktionen. (13)
Diese Polyphenole werden inzwischen als Wirkstoffe erforscht. (14)
Studien aus China zeigen weitere Funktionen von Zimt bei Diabetes. Verwendet wurde wässriger Zimtextrakt. Dieser hemmte im Versuch die Plaquebildung des Hormons Amylin. Dieses Hormon wird bei Diabetes nicht mehr ausreichend produziert und lagert sich zudem als krankhafter Plaque in der Bauchspeicheldrüse ab. Amylin spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Die im Zimt enthaltenen Proanthocyanidine stabilisieren Amylin und verhindern, dass es sich ablagert. (15)
Dies könnte ein Grund sein, warum Zimt das Risiko senken kann, an Diabetes zu erkranken. Ein Effekt, der aus Kaffee bereits bekannt ist. (16)
Wer täglich Kaffee trinkt, senkt sein Risiko, Diabetes zu entwickeln, sogar, wenn es sich um entkoffeinierten Kaffee handelt. (17)
Auch koffeinhaltiger Tee zeigt diese Wirkung. (18)
Schwarzer Tee mit Zimt, der in einigen Ländern getrunken wird, ist also ein gesundes Heißgetränk mit Anti-Diabetes-Wirkung.
Eine klinische Studie aus London bestätigt die positiven Ergebnisse anderer Untersuchungen. Zusätzlich konnte bei den Diabetes-Patienten durch die Zimtanwendung (täglich 2 Gramm über 12 Wochen) nachweislich der Blutdruck gesenkt werden. (19)
Reviews und Metaanalysen kommen zu dem Schluss, dass Zimt tatsächlich einen blutzuckersenkenden Effekt hat, er jedoch weiter erforscht werden sollte, um Sicherheit, Wirkung und Dosierung näher zu bestimmen, bevor Zimt zur Diabetes-Therapie eingesetzt werden kann. (20-23)
Traditionell wird Zimt nicht nur bei Diabetes eingesetzt.
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Zimt gegen Entzündungen
Alternativmediziner schätzen seine entzündungshemmenden Eigenschaften. Diese wurden von koreanischen Wissenschaftlern für wässrigen Zimtextrakt sowie für Zimt-Polyphenole an Mäusen bereits belegt. (24)
Diese Polyphenole des Zimts sind es auch, die bei Mäusen auf zucker- und fettreicher Diät Blutzucker- und Blutfettwerte verbessern. (25)
Stuttgarter Mediziner zeigten 2013, dass Zimtextrakt die Bildung von Entzündungsparametern in den Mastzellen des menschlichen Immunsystems hemmt. (26)
Zimt gegen Krebs
Cassiazimtextrakt kann sogar bei menschlichen Gebärmutterhalskrebszellen den Zelltod herbeiführen. (27) Koreanische Forscher konnten zeigen, dass wässriger Cassia-Zimtextrakt im Zellversuch sowie bei Mäusen mit Melanom den Tod verschiedener Tumorzellen auslöst und Tumorzellen zudem am Wachstum hindert. (28)
Neurodegenerative Erkrankungen
In der asiatischen Kräuterheilkunde wird Zimt auch bei neurodegenerativen Krankheiten eingesetzt und gilt als nervenschützend. Forscher aus Taiwan zeigten, dass die in Zimt enthaltenen Cinnam-Aldehyde tatsächlich Entzündungsreaktionen des Nervengewebes bremsen. (29)
Parkinson
Zimtextrakt wurde 2012 an Fruchtfliegen mit Parkinson getestet. Es zeigte sich, dass der Extrakt verhindert, dass sich das Protein α-Synuclein zu krankhaften Strukturen ändert, die typisch für Parkinson sind. (30)
Alzheimer und Demenz
α-Synuclein findet sich im Gehirn, wo es im gesunden Zustand lösliche Tetramere bildet. In pathologischen Fällen wie Parkinson oder Demenz schließt es sich zu unlöslichen Fibrillen zusammen. Auch Alzheimer ist mit einem solchen krankhaften Zusammenschluss von Proteinen verbunden. Hier entstehen Ablagerungen aus Beta-Amyloid-(Aβ-)Peptiden im Gehirn.
Im Zellversuch mit Säugetierzellen und im Tierversuch mit Fliegen sowie Mäusen mit Alzheimer konnte Zimtextrakt die Kondition deutlich verbessern und den Zusammenschluss von A-Peptiden verhindern. Bei Mäusen wurde zudem die kognitive Leistung wieder verbessert. Die kranken Tiere hatten vier Monate lang Zimtextrakt ins Trinkwasser bekommen. Anschließend verhielten sie sich wieder wie die gesunden Vergleichsmäuse und schnitten in Gedächtnistests ebenso gut ab. (31)
Zimtöl gegen Bakterien
Die antimikrobiellen Eigenschaften von Zimtextrakt sowie Zimtöl sind inzwischen für verschiedene Arten von Bakterien belegt, darunter gram-positive wie gram-negative Bakterien und Krankheitserreger wie Listerien und Salmonellen. (32, 33, 34)
Vorsicht ist jedoch bei der Anwendung von Zimtöl geboten, denn es wirkt reizend auf empfindliche Haut und einige Menschen reagieren allergisch auf das ätherische Zimtöl. In Gebäck bewirkt Zimt als Gewürz eine bessere Konservierung und unterdrückt das Wachstum von Keimen. (35)
Einige Forscher vermuten, dass die vielfältige Wirkung von Zimt auf seine Kraft als Antioxidans zurückgeht. Tatsächlich wurde für verschiedene Zimtextrakte, darunter der wässrige Extrakt (vergl. Zimttee), im Reagenzglas eine deutliche antioxidative Wirkung nachgewiesen. (36)
Französische Forscher testeten daher wässrigen Zimtextrakt gegen Placebo an Menschen mit kritischen Blutzuckerwerten und Übergewicht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Zimt eine gute Prävention gegen Diabetes Typ II sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen kann, denn sie konnten belegen, dass nur in der Zimtgruppe die Konzentration von Malon-dialdehyd, einem Marker für oxidativen Stress, im Blut abnahm. (37)
Da oxidativer Stress die Alterung beschleunigt und verschiedene Krankheiten begünstigt, kann Zimt eine sichere und leicht verfügbare Prophylaxe darstellen.
Die Forschung entdeckte Zimtextrakt kürzlich auch als mögliches Antiaging-Mittel für die Hautpflege. (38) Die Ergebnisse werden durch eine Studie an Ratten unterstützt, die Strahlung ausgesetzt wurden. Bei den Tieren, die Zimtextrakt bekommen hatten, heilten Schäden durch oxidativen Stress und Entzündungsreaktionen schneller. (39)
Fazit
Gesunde Menschen können sich mit etwas mehr Zimt auf dem Speiseplan oder Zimtgetränken viel Gutes tun. Sie brauchen keine Nebenwirkungen oder Gesundheitsbelastung fürchten.
Besonders Menschen, bei denen ein Risiko besteht, Diabetes Typ II oder ein Herzleiden zu bekommen, die Probleme mit ihrem Blutzuckerspiegel haben oder übergewichtig sind, können von Zimt profitieren.
Wer an chronischen Krankheiten leidet, sollte Zimt nur nach Absprache mit dem behandelnden Therapeuten einnehmen. Bei gleichzeitiger Medikamenteneinnahme ist besondere Vorsicht geboten.
Zimt-Ergänzungsmittel sind meist überflüssig und Geldverschwendung. Zudem sind sie für einige Personengruppen (siehe oben) generell nicht zu empfehlen und können übermäßige Mengen an Cumarin enthalten. Gemahlener Zimt aus dem Lebensmittelhandel tut es auch. Besonders wertvoll und sicher ist dabei Echter Ceylon-Zimt.
Mit Zimtstangen können Heißgetränke aromatisiert werden. Zimttee gilt als wohltuend und verdauungsfördernd. Man überbrüht Zimtstangen mit kochendem Wasser und lässt den Tee zehn Minuten ziehen. Auch fertige Zimtteebeutel sind erhältlich. In der traditionellen Heilkunde wird Zimttee gegen vielerlei Leiden eingesetzt – und diese Praxis ist durch die wenigen Studien auch gut belegt.
Quellen:
1: Janick, Jules. Horticultural Reviews, Volume 39. John Wiley & Sons, 2011.
2: Exodus 30:22-25
3: BfR, Fragen und Antworten zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln.
4: Cassia-Zimt mit hohen Cumaringehalten nur maßvoll verzehren 26/2012, 27.09.2012. Bioverfügbarkeitsstudie des BfR bestätigt Risikobewertung.
5: Fachinformation der Meda Pharma GmbH zu Marcumar, Abrufdatum: 22.04.2013: fachinfo.de/data/
fi/jsearch/FachInfo/data/fi/pdf/00/30/003056.pdf
6: Ranasinghe et al. Effects of Cinnamomum zeylanicum (Ceylon cinnamon) on blood glucose and lipids in a diabetic and healthy rat model. Pharmacognosy Res. 2012 Apr;4(2):73-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22518078
7: Khan et al. Cinnamon improves glucose and lipids of people with type 2 diabetes. Diabetes Care. 2003 Dec;26(12):3215-8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14633804
8: Lu et al. Cinnamon extract improves fasting blood glucose and glycosylated hemoglobin level in Chinese patients with type 2 diabetes. Nutr Res. 2012 Jun;32(6):408-12. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22749176
9: Vafa et al. Effects of cinnamon consumption on glycemic status, lipid profile and body composition in type 2 diabetic patients. Int J Prev Med. 2012 Aug;3(8):531-6. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22973482
10: Mang et al. Effects of a cinnamon extract on plasma glucose, HbA, and serum lipids in diabetes mellitus type 2. Eur J Clin Invest. 2006 May;36(5):340-4. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16634838
11: Vanschoonbeek et al. Cinnamon supplementation does not improve glycemic control in postmenopausal type 2 diabetes patients. J Nutr. 2006 Apr;136(4):977-80.http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16549460
12: Chen et al. Diverse mechanisms of antidiabetic effects of the different procyanidin oligomer types of two different cinnamon species on db/db mice. J Agric Food Chem. 2012 Sep 12;60(36):9144-50. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22920511
13: Qin et al. Cinnamon polyphenols regulate multiple metabolic pathways involved in insulin signaling and intestinal lipoprotein metabolism of small intestinal enterocytes. Nutrition. 2012 Nov-Dec;28(11-12):1172-9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22858201
14: Cheng et al. In vivo and in vitro antidiabetic effects of aqueous cinnamon extract and cinnamon polyphenol-enhanced food matrix. Food Chem. 2012 Dec 15;135(4):2994-3002. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22980902
15: Jiao et al. Proanthocyanidins are the major anti-diabetic components of cinnamon water extract. Food Chem Toxicol. 2013 Mar 7;56C:398-405. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23499750
16: Cheng et al. Coffee Components Inhibit Amyloid Formation of Human Islet Amyloid Polypeptide in Vitro: Possible Link between Coffee Consumption and Diabetes Mellitus. J. Agric. Food Chem., 2011, 59 (24), pp 13147–13155. http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf201702h
17: Greenberg et al. Coffee, diabetes, and weight control. Am J Clin Nutr. 2006 Oct;84(4):682-93. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17023692
18: Bhupathiraju et al. Caffeinated and caffeine-free beverages and risk of type 2 diabetes. Am J Clin Nutr. 2013 Jan;97(1):155-66. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23151535
19: Akilen et al. Glycated haemoglobin and blood pressure-lowering effect of cinnamon in multi-ethnic Type 2 diabetic patients in the UK: a randomized, placebo-controlled, double-blind clinical trial. Diabet Med. 2010 Oct;27(10):1159-67. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20854384
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21: Leach & Kumar. Cinnamon for diabetes mellitus. Cochrane Database Syst Rev. 2012 Sep 12;9:CD007170. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22972104
22: Akilen et al. Cinnamon in glycaemic control: Systematic review and meta analysis. Clin Nutr. 2012 Oct;31(5):609-15. doi: 10.1016/j.clnu.2012.04.003. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22579946;
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27: Koppikar et al. Aqueous cinnamon extract (ACE-c) from the bark of Cinnamomum cassia causes apoptosis in human cervical cancer cell line (SiHa) through loss of mitochondrial membrane potential. BMC Cancer. 2010 May 18;10:210. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20482751
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29: Ho et al. Inhibition of neuroinflammation by cinnamon and its main components. Food Chem. 2013 Jun 15;138(4):2275-82. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23497886
30: Shaltiel-Karyo et al. Differential inhibition of α-synuclein oligomeric and fibrillar assembly in parkinson’s disease model by cinnamon extract. Biochim Biophys Acta. 2012 Oct;1820(10):1628-35. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22575665
31: Frydman-Marom et al. Orally administrated cinnamon extract reduces β-amyloid oligomerization and corrects cognitive impairment in Alzheimer’s disease animal models. PLoS One. 2011 Jan 28;6(1):e16564. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21305046
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