Der Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist eine alte Nutzpflanze, die wahrscheinlich ursprünglich in China kultiviert wurde. Obwohl die Körner des Buchweizens an Getreide erinnern, handelt es sich in Wirklichkeit um ein Gewächs aus der Familie des Knöterichs.

Damit sind die Körner frei von Gluten und Lektinen. Da Buchweizen alle essentiellen Aminosäuren und viele hochwertige Mineralstoffe enthält, gilt er unter Fachleuten als sehr wertvolles Nahrungsmittel.

Seine Inhaltsstoffe, die unter anderem bei Diabetes und bei Venenleiden helfen, haben dem Pseudogetreide die Auszeichnung „Arzneipflanze des Jahres 1999 eingebracht.

Abb. 1: Buchweizen (Fagopyrum esculentum)

Geschichte des Buchweizens

Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die krautigen Pflanzen bereits im 7. Jahrhundert vor Christus angepflanzt wurden. In Mitteleuropa breitete sich Buchweizen erst im Mittelalter aus und erlangte hier im 17. Jahrhundert eine enorme Bedeutung. Durch den Kartoffelanbau wurde Buchweizen allerdings mehr und mehr verdrängt, denn beide Pflanzen gedeihen auf recht kargen Böden.

Durch den Einsatz von Kunstdünger, der auch auf ärmeren Böden den Anbau ertragreicherer Feldfrüchte ermöglichte, wurde Buchweizen in der mitteleuropäischen Ernährung völlig bedeutungslos. Erst in den letzten Jahren gewinnt die gesunde Pflanze auch hierzulande wieder mehr und mehr an Ansehen.

Buchweizen und Gesundheit

Immer mehr Menschen versuchen auf Getreideprodukte zu verzichten. Denn vor allem der Verzehr von Weizen kann – aufgrund des enthaltenen Gluten und der Lektine – zu Durchblutungsstörungen, zu chronischen Darmentzündungen oder zu Autoimmunerkrankungen führen. Buchweizen stellt eine sehr gesunde Alternative zu den Getreidesorten dar, da es noch dazu sehr hochwertige Proteine und zahlreiche andere Vitalstoffe in einem sehr günstigen Verhältnis enthält (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6380955).

Antioxidative Eigenschaften

Buchweizen ist reich an Rutin, einem Farbstoff, den viele Pflanzen zum Schutz vor UV-Strahlung bilden. Die antioxidativen Eigenschaften des Rutins sind mehrfach nachgewiesen.

In Rattenversuchen konnte beispielsweise gezeigt werden, dass das Rutin aus Buchweizen oxidative Schädigungen der Blutgefäße reduziert. In der Folge senkte sich außerdem der Blutdruck der Tiere, der zuvor zu hoch war (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19140152).

Die antioxidativen Eigenschaften wirken sich außerdem entzündungshemmend aus, was sich vor allem bei Darmerkrankungen zeigt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15652231).

Rutin hat vielerlei Wirkungen

Da Rutin außerdem die Gefäßwände stärkt, setzen Personen mit Krampfadern oder Hämorrhoiden gerne Buchweizen ein, um ihre Leiden zu lindern (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12919112).

Auch bei Schwangerschaftsödem soll das Rutin des Buchweizens ein rasches Ausschwemmen der Flüssigkeit herbeiführen (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16678328).

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Senkung des Blutzuckerspiegels

Buchweizen kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Als wichtiger Bestandteil für diese Funktion gilt das Chiro-Inositol des Buchweizens, dem noch viele weitere positive Aufgaben zugeschrieben werden. Untersuchungen an Ratten mit Diabetes zeigen, dass eine Buchweizenreiche Ernährung den Blutzuckerspiegel um bis zu 19 Prozent senkt (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14640572).

Auch bei Menschen mit Diabetes kann das Pseudogetreide dabei helfen, Folgeerkrankungen zu verhindern.

Lecithin aktiviert Leberzellen und senkt Cholesterinspiegel

Das in Buchweizen enthaltene Lecithin ist auf der einen Seite ein wichtiges Phospholipid, das nötig ist, damit die Leberzellen den Körper entgiften können. Auf der anderen Seite hilft es dabei, den Cholesterinspiegel zu regulieren.

Lecithin ist außerdem ein lebensnotwendiger Bestandteil der Zellmembranen. Besondere Bedeutung hat die fettähnliche Substanz bei den Nervenzellen im Gehirn. Denn Lecithin hilft dabei, die Hirnleistung zu verbessern (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23183298).

Da es noch dazu in einen wichtigen Neurotransmitter (Acetylcholin) umgewandelt wird, kann eine lecithinreiche Ernährung vor DepressionenAngstzuständen und psychischer Erschöpfung schützen.

Buchweizen in der Ernährung

In vielen Ländern sind Gerichte mit Buchweizen sehr beliebt. Während in Russland häufig Buchweizenbrei auf dem Speiseplan steht, nutzen die Italiener das Mehl beispielsweise für Polenta. Hierzulande zählen Buchweizenpfannkuchen zu den regionalen Spezialitäten. Aber auch Bratlinge aus Buchweizen erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit.

Ebenso sind die gekochten Körner eine nahrhafte Beilage zu verschiedensten Gerichten. Aufgrund des fehlenden Glutens ist Buchweizen zum Brotbacken allerdings nur in Mischungen mit anderen Mehlsorten geeignet.

Besonders hochwertig sind Buchweizenkeimlinge, da die enthaltenen Proteine in dieser Form besonders leicht verdaulich sind. Auch steigt durch das Keimen die Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe (beispielsweise ZinkMagnesium und Eisen). Noch dazu enthalten die Buchweizenkeimlinge zahlreiche Vitamine und Coenzyme.

Da der Buchweizen nach der Keimung wesentlich stärkeärmer – und damit basisch – ist, gilt er als hervorragendes Nahrungsmittel gegen Übersäuerung.

Die Keimlinge können ebenso wie die ungekeimten Körner verwendet werden. Noch dazu sind sie aber auch roh, etwa in Salat, Müsli oder pur gegessen, sehr schmackhaft. Der Vorteil beim Verzehr roher Keimlinge ist, dass wichtige Vitalstoffe nicht durch die Verarbeitung zerstört werden.

Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

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