Als “wildes Fleisch” bezeichnet man in der Medizin einen gutartigen Tumor, der durch überschießendes Wachstum von Fibroblasten (Bindegewebe) entsteht. In der Fachsprache wird das “wilde Fleisch” als Kelloid bezeichnet.

Solche Kelloide entstehen nach Operationen, Verletzungen und bisweilen spontan, die Ursache soll genetisch bedingt sein. Jedenfalls ist der Heilungsprozess oftmals gestört und es entsteht eben dieses überschießende, sogenannte “wilde Fleisch”.

Ursachen und Symptome

Die Entstehung eines Keloids ist nicht völlig erforscht, man nimmt jedoch an, dass das gestörte Zusammenwirken von Wachstumsfaktoren der Entzündungszellen und epidermalen Keratinozyten eine Rolle spielt. Das Gleichgewicht zwischen Abbau und Synthese von dermalem Kollagen wird offensichtlich verschoben.

Als Symptom stellt die betroffene Person eine Wulst fest, die zwischen zartrosa bis tiefrot gefärbt und elastisch bis hart ist. Das Keloid tritt bevorzugt auf der Brust, dem Rücken und den Schultern auf und ist weitgehend beschwerdefrei bis auf gelegentliches Jucken, Dysästhesien (gestörte Empfindungen) und eine Berührungsempfindlichkeit.

Therapiemöglichkeiten in der Schulmedizin

Ein Keloid wird in der Schulmedizin meist mit mehreren Therapien parallel behandelt, da es “das Eine” gesicherte Verfahren noch nicht gibt. Die Patienten leiden körperlich eher wenig, allerdings kann das ästhetische Empfinden je nach Körperstelle teilweise erheblich beeinträchtigt sein, sodass eine Behandlung gefordert wird.

Es werden daher angewendet:

1. Die chirurgische Therapie

Eine Exzision (das Herausschneiden) wird vorgenommen, hilft allein jedoch nicht, denn das Keloid bildet sich erneut im Narbenbereich. Daher wird diese Operation mit der Injektion von Interferonen oder Kortikosteroiden verbunden, welche die Neubildung verhindern. Auch eine Zelltransplantation von Keratinozyten kommt infrage, ebenso die Anwendung von Spalthaut.

2. Medikamentöse Therapie

Es können lokal Kortikosteroiden wie beispielsweise Triamcinolonacetonid eingespritzt werden (intraläsionale Instillation), wodurch in den Fibroblasten die Kollagenproduktion reduziert wird. Auch kortikosteroidhaltige Salben, Cremes oder Pflaster werden eingesetzt, allerdings mit geringerer Wirkung. Dies ist indiziert, wenn das Keloid an unauffälliger Stelle nicht allzu störend wirkt und der Patient weder eine operative Methode noch die Spritze wünscht. Alternativ zu Kortikosteroiden werden auch Zytostatika (aus dem Bereich der Chemotherapie) angewendet, zumeist Bleomycin oder 5-Fluorouracil.

3. Lasertherapie

Hierbei wird das Keloid je nach seiner Aktivität behandelt. Man unterscheidet zwei Untergruppen:
3.a) das unreife Keloid, das vasokonstriktiv mit langpulsigem Infrarot zwischen 755 bis 1064 nm gelasert wird und
3.b) das reife Keloid, das mindestens zwei Monate alt und rötungsfrei ist und mit CO2-Lasern per Skin-Resurfacing behandelt wird. Dabei werden sowohl die sichtbaren Wulste abgetragen als auch die Basis eingeschrumpft. Danach können Glukokortikoide intraläsionale gegeben werden.

4. Kryotherapie

Diese lokale Kälteapplikation ist langwierig und aufwendig, die Wirkung beruht auf der Veränderung von Mikrozirkulationen im Keloid. Die Behandlung wird durchgeführt, indem in mehreren Sitzungen das Keloid eingefroren wird (Sprüh- oder Kontaktverfahren), die Reduktion erfolgt schrittweise. Die Haut wird allerdings depigmentiert, was rein ästhetisch unbefriedigend bleiben kann, der Heilungsprozess dauert relativ lange.

5. Druckbehandlung

Hierbei werden Kompressionen angewendet, nach längerer Dauer flacht die Narbe ab. Durch Kompressionsbandagen stellt sich der Erfolg nach sechs Monaten bis maximal zwei Jahren ein, was nicht für jeden Patienten geeignet ist.

6. Strahlentherapie

Auch ionisierende Strahlung wird eingesetzt, allerdings erst, wenn alle anderen Verfahren versagt haben. Diese Behandlung ist nur in den ersten sechs Monaten wirksam, danach wird das Keloid strahlungsunempfindlicher.

siehe auch: Hautprobleme – Hühneraugen – Warzen

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Problemen mit Wildem Fleisch in Frage kommen.

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Vor allem die Meridiane der Ausscheidungsorgane sollten bei Problemen mit dem “Wilden Fleisch” behandelt werden.

Homöopathie

Zum einnehmen kommen in Frage:

  • Calcium fluoratum D6
  • Silicea D6 oder D12
  • Graphites D12

Zur äußerlichen Anwendung kommen die Graphites Salbe oder auch eine Aristolochia-Salbe infrage.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Schüssler-Salze

Es kommen infrage:

  • Kalium chloratum Nr. 4
  • Silicea Nr. 11

Beitragsbild: 123rf.com – nito500

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: