Der sog. Tennisarm oder Tennisellenbogen hat mit einer Überlastung durch Tennis spielen bei den allermeisten Patienten eigentlich gar nichts zu tun. Die meisten Patienten, die darunter leiden können nicht einmal Tennis spielen.

Bei einem (umgangssprachlich genannten) Tennisarm kommt es zu einer schmerzhaften Veränderung des umliegenden Gewebes im Ellenbogengelenk (Epicondylitis humeri radialis), bei der die Sehnenansätze der Muskulatur des Unterarms betroffen ist – so jedenfalls die “schulmedizinische” Erklärung.

Abb. 1: Eine anatomosche Darstellung der Muskel-Strukturen des Ellenbogens (Aussenseite). Es soll sich zwar generell um “entzündete Muskelansätze” handeln, dennoch ist die Entzündungs-Theorie meines Erachtens nur in einem geringen Umfang der Fall. Bildquelle: fotolia.com – bilderzwerg

Besonders monotone Bewegungsmuster des “Gebrauchsarms” oder auch eine übermäßige Beanspruchung sollen zu einer Entzündung mit der Gefahr eines Verschleißes am Ellenbogen führen.

Der Tennisarm zeigt sich auch bei Menschen, die noch nie Tennis gespielt haben. Besonders disponiert sind Handwerker, Mechaniker, Straßenarbeiter, Sekretärinnen, Sportler (Bodybuilding) und Menschen mit Computerarbeitsplätzen (Mausarm, Tastaturarm). Auch degenerative Veränderungen (z.B. Arthrose – Gelenkabbau und Gelenkumbau) können die Symptome eines Tennisarms begünstigen.

Symptome

Leitsymptom ist der Schmerz im Ellenbogengelenk, der bis in die Hand ausstrahlen kann, und den gesamten Arm in seiner Bewegung und auch Kraft einschränkt. Händeschütteln oder das Heben einer Tasse fallen schwer.

Bei Druck auf das Gelenk kommt es zu stichartigen Schmerzen, Drehbewegungen des Arms lösen weitere Missempfindungen aus, eine Ruhigstellung lindert die Symptome. Unbehandelt kann die Epicondylitis zu einem vollständigen Verlust der Griffstärke führen, im betroffenen Gelenk bilden sich entzündliche Narben- und Granulationsgewebe der Muskulaturansätze.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:

Die “konventionelle” Therapie

Schmerztabletten und Cortison (gerne auch als Cortisonspritze), sowie die die sogenannte Tennisarm Operation sind die “Klassiker” der Schulmedizin. Klar, gibt es auch ein Rezept für klassische Krankengymnastik oder Massage.

Zu den verschiedenen Schmerztabletten und Cortisonspritzen habe ich ja schon hinreichend geschrieben, unter anderem:

Und natürlich auch zu beliebten Schmerzmitteln wie AspirinParacetamol usw.

Von der Tennisarm-Operation halte ich auch nichts. Nicht, weil die Operation nicht gut ausgeführt würde. Ich halte nichts davon, weil ich die Operation in allen Fällen, die ich bisher gesehen habe, schlicht und ergreifend für nicht notwendig halte.

Hier muss ich noch einfügen, dass Patienten die bereits mit Cortison behandelt wurden und / oder bereits operiert sind, wesentlich schwieriger zu behandeln sind, als wenn diese gleich zu mir gekommen wären.

Man sehe mir diesen “Einwurf” nach, weil ich jetzt nicht mehr “neutral” schreibe. Aber man muss einmal den “Unfug” der da (meiner Meinung nach) teilweise praktiziert wird, einfach mal so benennen.

siehe auch: Gelenkprobleme – Schmerzen – Sehnenscheidenentzündung

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einem Tennisarm in Frage kommen.

Mein Kollege, der schweizer Naturarzt Hermann Kaufmann, schreibt zur Therapie des Tennisarms:

“Nach meiner Erfahrung ist eine Epicondylitis immer ein Energiestau, den ich meistens über den Dickdarm-Meridian ableite. Die Patienten sind immer überrascht, wie schnell die Schmerzen nachlassen, wenn sie ab und zu den Entzündungsherd mit einem Coolpack oder ähnlich etwa 5 Minuten kühlen (Energieabbau). Zusätzlich den Oberarm auf der Aussenseite vom Ellbogen zur Schulter ausstreichen (Akupunktur-Lehre).”

Meine Meinung: Man kann es so sehen. In den allermeisten Fällen ist die Therapie des Tennisellenbogens, bzw. des Tennisarms relativ einfach.

Hierzu haben sich entsprechende Techniken der manuellen Therapie und der Faszialtherapie bewährt, sowie “Dehnübungen”, die in einer bestimmten Intensität und im korrekten Winkel ausgeführt werden sollten. Ich werde hierzu noch ein Video drehen und die genau Ausführung zeigen.

In zahlreichen Fällen einer chronischen Epicondylitis (chronischer Tennisarm) finden wir meist auch sogenannte “unterschwellige” Entzündungen. In solchen Fällen ist auch an eine anti-entzündliche Therapie zu denken!

Wenn Sie solche Informationen interessieren, sollten Sie meinen kostenlosen Praxis-Newsletter anfordern:

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel beim Tennisarm

AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel

Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Mit dieser Methode kann ein “Energiestau” abgebaut werden.

Chiropraktik

Eine Blockierung der Handwurzelknochen ist beim Tennisellenbogen fast immer anzutreffen. Eine Blockierung des Ellenbogengelenks muss ebenfalls geprüft werden. Bei einer chronischen Epicondylitis findet man fast immer eine Blockierung einzelner Segmente der unteren Halswirbelsäule.

Klassische Massage

Da meistens die gesamte Muskulatur des Unterarms betroffen ist, sollte diese wieder in einen normalen Spannungszustand versetzt werden.

Muskeltraining

Ich halte aber sehr viel davon, dass sich Patienten selbst helfen können. Ein Verfahren dass sehr wirksam ist und Eigenübungen vom Patienten verlangt ist die Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht.

Wenn man die Schmerzen erst einmal im Griff hat, empfehle ich unbedingt ein vernünftiges Fitnesstraining. Was auch verordnet werden kann und effektiv ist (wenn es richtig gemacht wird): Medizinische Trainingstherapie

Darüber hinaus bin ich dabei, spezielle Programme gegen Muskelschmerzen auszuarbeiten. Wenn Sie dazu auf dem laufenden gehalten werden wollen, dann fordern Sie doch meinen kostenlosen Gesundheits-Newsletter an.

Osteopathie

Osteopathen sehen immer gerne “Zusammenhänge”, die auch durchaus stimmig sind. Ähnliche wie die Chiropraktik, sehen auch Osteopathen beim Tennisellenbogen einen Zusammenhang zwischen der Halswirbelsäule und den Beschwerden: Überstreckung des Halses, verspannte kurze und lange Nackenmuskulatur, nach “vorne fallende Schultern” mit einer Rotation des Schlüsselbeines (=Clavicula posterior), was eine verspannte Muskulatur im Oberarm begünstigt, was wiederum für eine Überlastung, bzw. Reizung der Muskelansätze um den Ellenbogen herum sorgt. Daher wird gerne immer die Halswirbelsäule behandelt, was ich übrigens früher auch gerne gemacht habe. Aber (wie ich oben bereits schrieb), kann das Problem für die meisten Patienten viel einfacher und eleganter gelöst werden.

Störfelder

Bei einem hartnäckigen Tennisellenbogen (der häufig auch beidseits auftritt), muss man mögliche Störfelder in Betracht ziehen. Als Störfeld kommen vor allem die Zähne Nummer 4 bis 7 im Oberkiefer, als auch im Unterkiefer in Frage. Entsprechende wurzelbehandelte Zähne in diesem Bereich (Wurzelkanalfüllungen, Stiftzahn, Wurzelspitzenresektion, Zahngranulome) sollten vollständig entfernt werden.

Kinesiotape 

Das Tapen des Tennisellenbogens: Das wird ja immer beliebter. Es hilft in vielen Fällen auch. Bei akuten Problemen bringt es nach meiner Erfahrung eine gute Linderung und ist auch besser als die ganzen Manschetten und Bandagen die angeboten werden. Aber es ist das gleiche Problem wie bei den Bandagen / Manschetten: Der Patient lernt keine “Eigenübungen”, bzw. wie er dem Problem dauerhaft begegnen kann. Insofern sind dies für mich alles nur vorübergehende Hilfsmittel.

In schweren Fällen bringt das Tape meiner Erfahrung nach nichts bis wenig.

Triggerpunkte

Bei einer chronischen Epicondylitis finden sich in der betroffenen Unterarmmuskulatur fast immer Triggerpunkte, auch Myogelosen genannt. Diese sind einer Akupunktur oder Neuraltherapie gut zugänglich.

Sonstiges

Folgendes Rezept stammt aus der “Volksmedizin”. Ich erwähne es eigentlich nur der Vollständigkeit halber: Fünf Eiweiße zu Schnee schlagen. Pulver von Beinwell, Eukalyptus, Kampfer langsam unter den Schnee ziehen. Die Masse auf ein Geschirrtuch breiten und auf die schmerzenden Stelle legen. Mit einer elastischen Binde befestigen. Nach 24 Stunden den fest gewordenen Verband entfernen und die Hautfläche mit Euterbalsam (Mischung aus versch. Ölen: Johanniskraut, Kampfer, Eukalyptus, Rosmarin, Lorbeer, Nelken) einreiben.

Beitragsbilder: 123rf.com – nito500

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren: