Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (= Hypothyreose) besteht ein Mangel an Schilddrüsenhormonen. Folgen sind Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Gewichtszunahme und weitere Symptome.
Aber was macht die Schilddrüse eigentlich?
Die Schilddrüse (Thyreoidea) ist ein Organ, das unter dem Adamsapfel im vorderen Halsbereich positioniert ist. Die beiden „Lappen“ der schmetterlingsförmigen Drüse legen sich um die Luftröhre. Die Thyreoidea produziert verschiedene Hormone, die für den Cholesterinabbau, die Hirnentwicklung, das allgemeine Wachstum, die Wärmeproduktion und einen gut funktionierenden Stoffwechsel notwendig sind.
Bei einer Hypothyreose ist die Stoffwechsel-Aktivität generell reduziert, was sich mit verschiedenen Beschwerden bemerkbar macht.
Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion
Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion können vielfältig sein: Möglich sind entzündliche Veränderungen des Schilddrüsengewebes (zum Beispiel chronische Immunthyreoditis, auch bekannt als Hashimoto-Thyreoiditis), vorangegangene Schilddrüsenoperationen (zum Beispiel Entfernung von Schilddrüsengewebe wegen einer Vergrößerung oder eines Tumors), Strahlentherapie (zum Beispiel Radiojodtherapie oder Röntgenstrahlung), bestimmte Medikamente (zum Beispiel Thyreostatika in zu hoher Dosierung) oder ein extremer Jodmangel.
Ist die Schilddrüse selbst unauffällig, kann die Ursache auch eine Störung der Hormone sein, die die Hormonbildung und -ausschüttung der Schilddrüsenhormone beeinflusst, (zum Beispiel Mangel an Thyreoidea-Stimulierendem Hormon, TSH bei Tumoren oder nach Bestrahlung der Hypophyse).
TSH wird durch ein weiteres Hormon kontrolliert. Dieses TRH (Thyreotropin Releasing Hormon) stammt aus dem Hypothalamus, der über der Hypophyse liegt und über die Hirnanhandrüse ausgeschüttet wird. Dieses System nennt der Physiologe „Hypothalamus-Hypophysen-Achse“. Innerhalb des ganzen Regelkreises können Störungen vorliegen.
Seltenere Ursachen der Schilddrüsenunterfunktion sind eine angeborene Unterfunktion der Schilddrüse (zum Beispiel bei Fehlanlage der Schilddrüse), Hormonresistenz der Schilddrüsenhormonerfolgsorgane, bakterielle Entzündungen oder Ablagerungen im Schilddrüsengewebe, die ihre Funktion beeinträchtigen.
Bei Neugeborenen wurde eine Schilddrüsenunterfunktion manchmal durch zu starke Desinfektionsmaßnahmen während der Geburt ausgelöst. Das Jod, das zur Desinfektion verwendet wurde, hemmt nämlich in zu hohen Dosen die Schilddrüsenfunktion. Heute kommen jodhaltige Desinfektionsmittel weniger zum Einsatz.
Symptome einer Unterfunktion
Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion entwickeln sich langsam. Bei stärkerer Beeinträchtigung bemerkt man allgemeine Müdigkeit mit gesteigertem Schlafbedürfnis, Antriebsminderung, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche, Depressionen, Kälteempfindlichkeit, Verstopfung und Gewichtszunahme sowie Muskelkrämpfe.
Auch eine Gehörschwäche, Geruchsstörung und Geschmacksstörungen können auftreten. Der Herzschlag ist verlangsamt (Bradykardie) und die Blutfettwerte geraten aus dem Gleichgewicht. So ist die LDL- (Low Density Lipoprotein) und Triglycerid-Konzentration erhöht, wodurch die Arteriosklerose rasch fortschreitet und sogar eine Früharteriosklerose möglich ist. Zudem droht eine Herzinsuffizienz, wenn die Hypothyreose lange unentdeckt bleibt.
Daneben können weitere folgende Begleiterscheinungen auftreten: Die Haut ist trocken, blass, rau, schuppig, kühl (siehe auch: Hautprobleme), stets etwas geschwollen und schmiegt sich fest an das darunter liegende Bindegewebe an.
Es kann zu typischen Schwellungen im Bereich der Augenlider und Hände kommen, die sich über den gesamten Körper ausdehnen können (das sogenannte Myxödem).
Möglich ist auch die Bildung eines Kropfes (Struma) durch Jodmangel. Auch Haarausfall und Zahnverluste treten auf. Die Stimme klingt oft heiser.
Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion werden außerdem schlechter schwanger. Störungen der Menstruation zeigen einen nicht regelgerechten Eisprung an. Ein anderer möglicher Zusammenhang mit der herabgesetzten Fruchtbarkeit ist die reduzierte Libido.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter “Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.” dazu an:
Bei Kindern führt eine Schilddrüsenunterfunktion zu Entwicklungsstörungen, weil die Hormone auch für die Gehirnentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Leider wird diese oft auch erst dann erkannt, wenn überhaupt. Nicht immer sind dann die Folgen rückgängig zu machen. Deshalb ist eine frühe Diagnose sehr wichtig.
Bei einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion sieht man auch bei Neugeborenen schon Auffälligkeiten: Neugeborene mit einer Hypothyreose haben eine vergrößerte Zunge und eine eher teigige Haut und fallen durch besonders „braves“ Verhalten auf.
Sie trinken schlechter, neigen zu Verstopfung, Neugeborenengelbsucht und wenig Bewegungsdrang. Da sie durch das Stillen noch einige Wochen lang die Hormone der Mutter bekommen, fällt die Unterfunktion der Schilddrüse aber oft längere Zeit gar nicht auf oder kann nicht gut diagnostiziert werden. Inzwischen ist sie aber Teil der üblichen Früherkennungsuntersuchungen und kann deshalb in vielen Fällen frühzeitig behandelt werden.
Auch bei schwangeren Frauen wird eine Schilddrüsenunterfunktion zum Problem: Die geistige Entwicklung des Kindes kann leiden. Deshalb gehört die Untersuchung der Schilddrüse häufig zum Standard während der Schwangerschaft. Noch besser wäre natürlich eine vorherige Untersuchung, wenn ein Kinderwunsch besteht.
Bei älteren Menschen fällt die Schilddrüsenunterfunktion ebenfalls oft nicht auf. Die typischen Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Gewichtszunahme werden mit dem Alter in Verbindung gebracht und oft nicht genauer untersucht.
Sprechen Sie deshalb im Zweifelsfall Ihren Arzt/Ihre Ärztin ganz konkret auf die Möglichkeit eines Schilddrüsenproblems an und bitten Sie um Abklärung, wenn Sie sich oft schlapp und müde fühlen.
Diagnose und schulmedizinische Therapie
Da die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion schleichend auftreten und unspezifisch sind, dauert es oft lange, bis betroffene Patienten den Arzt aufsuchen und bis dann die richtige Diagnose gestellt wird.
Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion wird das Blut auf bestimmte Schilddrüsenhormone, die sogenannten Schilddrüsenblutwerte, untersucht. Bestimmt werden fast immer nur die Werte TSH, T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Dieses Vorgehen ist allerdings nicht die allgemein verbreitete Praxis.
T3 ist das “eigentlich” wirksame Schilddrüsenhormon.
Es trägt drei Jod-Atome mit sich und sollte in einer Konzentration von 0,9 – 1,8 Mikrogramm pro Liter vorkommen. Tatsächlich wirksam ist aber nur das „freie T3“.
Dessen normale Konzentration ist um etwa den Faktor Tausend niedriger und liegt nur bei 3,5 – 8 Picogramm pro Milliliter. (Das entspricht übrigens in etwa der Konzentration eines homöopathischen Mittels in der Potenz D12, von der viele Schulmediziner behaupten, sie könne keine Wirkung mehr haben. Aber das nur so nebenbei.) T4 ist die Vorstufe zu T3 und trägt vier Jod-Atome.
Schilddrüsenmedikamente enthalten üblicherweise diese Form. Sinnvoller ist allerdings eine Kombination aus T3 und T4.
TSH ist der Botenstoff, den die Hirnanhangdrüse aussendet, um der Schilddrüse mitzuteilen, dass sie schleunigst mehr T3 und T4 produzieren sollte. Das Problem bei einer hormonellen Therapie ist, dass die Hirnanhangdrüse diesen Botenstoff immer weniger aussendet.
Schließlich nimmt sie ja einen ausreichenden (oder sogar zu großen) Vorrat an T4 wahr. Die Schilddrüse wird also immer weniger zur Eigenproduktion von T4 und T3 angeregt und wird durch die Therapie immer träger.
Diesen Mechanismus nennt man Rebound-Effekt. Ein weiteres Problem: TSH wird von den gleichen Zellen produziert wie ein weiterer Botenstoff, das FSH (Follikelstimulierendes Hormon, Follitropin). Dieses ist für die Produktion von Ei- und Samenzellen verantwortlich.
Die Produktion von TSH und FSH sind also aneinander gekoppelt, was auch erklärt, warum in der Pubertät und während der Wechseljahre Schilddrüsenerkrankungen so viel häufiger auftreten als in anderen Lebensphasen.
TSH wird zudem durch ein weiteres Hormon kontrolliert. Dieses TRH (Thyreotropin Releasing Hormon) stammt aus dem Hypothalamus, der über der Hypophyse liegt über diese Drüse ausgeschüttet wird (Hypothalamus-Hypophysen-Achse).
Reverse T3 (rT3) ist eine unwirksame Form vom T3. Der Körper bildet diese Jodverbindung ebenfalls aus dem T4. Weil rT3 die Rezeptoren von T3 blockiert, ist die Wirksamkeit des „eigentlichen“ Hormons stark reduziert. Die verminderte Stoffwechsel-Aktivität, die daraus resultiert, wird als Schutz-Reaktion des Körpers betrachtet. Auf diese Weise sollen in Krisen-Situationen knappe Ressourcen durch eine niedrige Stoffwechselrate geschont werden. Solche Tiefpunkte kommen bei zweifelhaften Diäten und sonstiger Fehl- und Mangelernährung vor.
Dies tritt auf bei extremen Hunger-Perioden, schweren Erkrankungen und Traumata. Dieses Phänomen bezeichnen Mediziner als „Low-T3-Syndrom“. Die Bestimmung des rT3-Wertes kann bei zu niedrigem T3 eine Hypothyreose ausschließen. Eine erhöhte Konzentration von rT3 ist ein Zeichen für entzündliche Prozesse und andere Erkrankungen.
Die Enzyme, die die biologischen Jodverbindungen umwandeln heißen „Dejodinasen“ (D1 bis D3). Das sind Katalysatoren, die Jod aus den Molekülen entfernen können. D1 und D2 bewirken dies beim T4, sodass T3 entsteht. D3 wandelt T4 in rT3 um. Die Dejodinasen sind überwiegend in den Nieren und der Leber aktiv. Die direkte Ausschüttung von T3 durch die Schilddrüse ist praktisch zu vernachlässigen.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:
Vor allem wenn Sie für den Erhalt der Homöopathie sind, sollten Sie sich unbedingt dazu eintragen, denn die “Politik” und etablierte Medizinerschaft ist bestrebt die Homöopathie zu verbieten und / oder abzuschaffen!
Zur Einschätzung der tatsächlichen “Lage” rate ich fast immer zu folgenden Laborwerten:
-
TSH
-
Freies T4
-
Freies T3
- rT3
- Freies Cortisol (DUTCH-Test, Dried Urine Test for Comprehensive Hormones)
-
TPO-AK (Thyreoperoxidae-Antikörper)
-
Anti-TG (Anti-Thyroglobulin)
Oft wird nur die TSH-Konzentration als Leitwert für die Schilddrüsen-Aktivität bestimmt. Dabei gehen Ärzte davon aus, dass ein niedriger TSH-Wert gleichbedeutend ist mit hohem T3- und T4-Werten.
Diese, eher an praktische Notwendigkeiten angepasste, Vorgehensweise lässt jedoch einige Tatsachen außer Acht und produziert immer wieder Fehldiagnosen. Denn die sekundären Hypothyreosen sind durch normale TSH-Werte gekennzeichnet.
Vermittelt das Hormon den Reiz zur T3- und T4-Bildung nicht in ausreichendem Maße, etwa weil die Schilddrüse geschädigt ist. Dann ist der TSH-Wert im Normbereich, aber die Jod-Hormone sind trotzdem erniedrigt.
Bei der latenten Hypothyreose hingegen ist der TSH-Wert erhöht, ohne dass die Konzentrationen von T3 und T4 herabgesetzt sind. Daran wird klar, dass eine bloße Bestimmung des TSH-Wertes zur Diagnose von Schilddrüsen-Funktionsstörungen niemals alleine herangezogen werden sollte. Der obere Grenzwert von TSH ist ohnehin umstritten.
Wenn T4 größtenteils zu rT3 umgewandelt wird, dann sinkt der T4-Wert bei weiterhin niedrigem und wirkungslosem T3. Die TSH-Bestimmung hingegen deutet fälschlicherweise auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin. Eine Behandlung mit einer Hormon-Ersatztherapie bringt in dem Falle überhaupt nichts. Ursache der Störung ist dann eine erhöhte Aktivität des Enzyms D3. Begünstigt wird diese Stoffwechsellage durch chronisch ablaufende Entzündungen sowie Insulinresistenz (Übergewicht, Metabolisches Syndrom). Dies zeigt, wie wichtig auch die Bestimmung des rT3-Wertes ist.
Allgemeinen Richtlinien zufolge liegt er bei 0,3 bis 4,5 mU/l (mU/l: Maß für eine Enzym-Aktivität). Einige Mediziner fordern eine Herabsetzung des oberen Wertes auf 2,0 mU/l, manche sogar auf 1,2 mU/l, damit latente Formen der Hypothyreose aufgedeckt werden können. Diese, weniger gravierende, Variante des Krankheitsbildes soll es nach den „Hardlinern“ eigentlich gar nicht geben.
Nach einer operativen Entfernung der Schilddrüse produziert der Körper gar kein T4 mehr. Die Gabe von Schilddrüsen-Hormonen ist dann unerlässlich. Es sind Fälle bekannt geworden, bei denen die Medikation mit T4 nicht zum Erfolg führte, weil der Organismus die Dejodierung zum T3 nicht mehr bewerkstelligen konnte. Dann ist eine direkte Medikation mit T3 erforderlich.
Schulmedizinische Therapie
Zunächst wird versucht, mit einer Jod-Supplementierung die Produktion der Jod-Hormone in der Schilddrüse zu steigern. Meistens reicht dies aber nicht aus, sodass viele Ärzte sofort nach der Diagnose Thyroxin (T4) verschreiben.
Daraus bildet der Körper das aktive Hormon T3. (Das gilt interessanterweise übrigens auch bei der Schilddrüsenüberfunktion. Hier macht man sich den Rebound-Effekt ganz gezielt zunutze.
Eine ältere, aber durchaus wirksame Therapie ist die Applikation tierischer Schilddrüsen-Extrakte oder getrockneter Tierschilddrüse. Diese Präparate geben die Wirkstoffe langsam, aber stetig an den Organismus ab. Wird eine Unterfunktion der Schilddrüse optimal therapiert, bessern sich die Symptome rasch und auf Dauer.
Sprache der Symptome
Das Hormonsystem muss immer in seiner Ganzheit angesehen (und diagnostiziert) werden, weil hier „alles mit allem zusammenhängt“. Für die Schilddrüsen-Funktion sind die Nebennieren von besonderer Bedeutung. Diese Hormondrüsen sind Organe, die uns seit Urzeiten in die Lage versetzten, bei plötzlicher Gefahr schnell zu fliehen. Sie schalten das vegetative Nervensystem um, bringen das Herz zum Rasen, schütten Adrenalin aus, sodass wir unsere ganze Kraft für eine schnelle Flucht nutzen können. Allerdings haben sich seit der Zeit der Urmenschen die Gefahren in unserem Leben deutlich verändert.
Cortisol ist ein weiteres Nebennieren-Hormon. Es lässt den Blutzucker in die Höhe schnellen, notfalls mit einem Abbau von Eiweißen, sodass ein (hoffentlich kurzfristiger) organischer Substanz-Verlust eintritt. Die Kraft, die für eine Flucht oder Abwehrkampf gebraucht wird, wird durch den Botenstoff Aldosteron unterstützt. Dieses Hormon verstärkt den blutdrucksteigernden Effekt von Adrenalin.
Eine Flucht ist in den seltensten Fällen das Mittel der Wahl, um einer Bedrohung zu entgehen. Wenn also der Chef mal wieder zu einem unangenehmen Gespräch lädt oder der Kontostand bedenklich ins Minus zuckt, schalten die Nebennieren noch immer um auf „Flucht“. Aber wir setzen die Energie, die sie uns freisetzt, nicht mehr als solche um, sondern fressen die Angst vor der Bedrohung in uns hinein.
Der Körper, dessen Funktionen noch immer auf die Umstände in der Urzeit gepolt sind, ist irritiert, allen voran die Nebennieren, die uns doch in den wertvollen Fluchtzustand versetzt haben. Wer viel Stress hat, viel zu Ängsten und unausgelebten Gefühlen neigt, können auch Probleme mit der Schilddrüse bekommen.
Fragen, die man sich stellen kann: Wo bin ich nicht ehrlich?
Entspricht mein Verhalten meiner Einstellung? Woher kommen meine Aggressionen? Welche Impulse unterdrücke ich? Gegen was kämpfe ich permanent an? Warum äußere ich nicht meine Ängste oder mein Anlehnungsbedürfnis, anstatt immer noch mehr Verantwortung zu übernehmen? Was befürchte ich eigentlich?
Nebennierenmüdigkeit kann eine Schilddrüsenunterfunktion vortäuschen
Menschen im Dauerstress riskieren, dass die Nebennieren ermüden und zu wenig Hormone produzieren. Auch bestimmte Erkrankungen der Hormon-Drüsen können zu dieser Art der Nebennierenrinden-Insuffizienz führen. Die Symptomatik umfasst dann ähnliche Beschwerden wie die einer Schilddrüsenunterfunktion. Mit dem DUTCH-Test (Urin-Test) kann die Konzentration von freiem, aktivem Cortisol und dessen Abbau-Produkten bestimmt werden, um die Funktion der Nebennieren zu beurteilen.
Wenn der Cortisol-Spiegel im Norm-Bereich ist, kann es allerdings sein, dass die ausufernde Produktion des Hormons zur Entstehung von Abbau-Produkten geführt hat. Dazu gehören Alpha-Tetrahydrocortisol(a-THF), Tetrahydrocortison (THE) und Beta-Tetrahydrocortisol (b-THS). Diese Metaboliten von Cortisol fördern die Insulinresistenz (Diabetes), die Resistenz gegen Leptin (Sättigungshormon) und Übergewicht. Die Folge ist eine schleichende Entzündung, die im Körper um sich greift. Allerdings sind dann streng kohlenhydratarme Ernährung oder gar striktes Fasten kontraproduktiv für die Schilddrüsen-Funktion.
Es sollte also alles vermieden werden, was die Nebennieren zu stark zur Hormon-Ausschüttung reizt. Kurz gesagt: kein Stress!
In “Die Botschaft Deines Körpers” schreibt Kurt Tepperwein:
Der Schilddrüsenkranke muss lernen, seine seelischen Belastungen abzubauen bzw. zu lösen, um innerlich wieder zur Ruhe zu kommen. Dazu gehört vor allem auch, dass er lernt, seine Angst aufzulösen, die bei ihm stark ausgeprägt ist. Aber auch seine starken Aggressionen, die daher rühren, dass er seine feindseligen Gefühle verleugnet und unterdrückt, müssen verarbeitet werden. Hinzu kommt ein starkes Bedürfnis, bemuttert und umsorgt zu werden, was er durch ein fast zwanghaftes Bedürfnis kompensiert, für andere zu sorgen. Er strebt unaufhörlich nach Unabhängigkeit, obwohl er sich am liebsten selbst anlehnen möchte. Quelle: Kurt Tepperwein, Die Botschaften Deines Körpers.
Naturheilkunde und Naturheilverfahren
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternativmedizinische Therapieverfahren, die bei einer Schilddrüsenunterfunktion infrage kommen können.
Ein Wort vorweg: Die meisten Patienten sind mit Hormonen bereits eingestellt und damit zufrieden.
Dennoch lohnt sich eine alternative oder naturheilkundliche Therapie bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Im Gegensatz zur Hormongabe, bei der nur die Symptome beseitigt werden, kann eine naturheilkundliche Behandlung auch bei den Ursachen ansetzen und diese im Idealfall auflösen. Dadurch können in vielen Fällen auch die Hormongaben reduziert oder sogar ganz beendet werden.
Den größten Erfolg erzielt man bei geringen Funktionsstörungen. Vor allem bei älteren Patienten wird eine Hypothyreose gerne übersehen, vor allem wegen des schleichenden Beginns.
Noch ein Wort zur Diagnose: Man sieht selten Patienten, bei denen nicht auch mindestens einer der folgenden Werte abweicht:
-
Vitamin B12
-
Vitamin D
-
Magnesium, Kalium Kalzium, Natrium
-
Ferritin und Gesamteisen
-
DHEA
-
Östrogen/Progesteron/Testosteron
-
Nebennieren: Cortisol (evtl. zu bestimmen über einen 24h Test)
Bei Abweichungen wären diese Dinge ebenfalls zu optimieren. Damit befinden wir uns natürlich schon im Bereich der Orthomolekularen Medizin. Ich rate dazu zuerst Vitamin B12 und Vitamin D zu optimieren. Erst zum Schluss die anderen Hormone anschauen, denn vor allem das Vitamin D kann einiges bereits ausgleichen…
So, jetzt aber zu den weiteren Verfahren:
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternative Therapieverfahren, die bei einer Schilddrüsenüberfunktion infrage kommen können.
Akupunktur
Ni 6 (auch bei genitalen Störungen), 3E16 als lokaler Punkt (vor allem bei Halsenge), KG22 bei bestehender Struma (Kropf) und Atembeklemmung, M9 als lokaler Punkt.
Bachblüten
Findet man Probleme, wie ich diese oben unter “Sprache der Symptome” beschrieben habe, können Bachblüten helfen.
Ernährung
Meeresfische, Schalentiere und Meeresfrüchte enthalten viel Jod, das die Schilddrüse so dringend braucht. Würzen Sie Ihre Speisen mit Meersalz. Die Sache mit dem Jod ist allerdings nicht unumstritten. Mehr dazu im Beitrag: Jodmangel oder industrielle Interessen in Deutschland?
In meinem Beitrag zum Spurenelement Jod, gehe ich auch auf die Biologie des Jods, Jod in der Ernährung und ein paar weitere Aspekte ein.
Verschiedene Nahrungsmittel enthalten sogenannte strumigene Substanzen (Goitrogene), vor allem die Mitglieder der Kohlfamilie: Brokkoli, Kohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Sojabohnen, Steckrüben oder Grünkohl. Aber auch Erdnüsse (sollte sowieso niemand essen), Hirse und Spinat gehören dazu. Die strumigenen Substanzen werden beim Kochen deaktiviert, deswegen sollten gerade Patienten mit Schilddrüsenproblemen Gemüse roh essen. Dazu bieten sich verschiedene Gemüsesäfte an. Beginnen Sie mit einem Glas täglich (200 ml) und steigern Sie sich auf drei Gläser. Von diesen Gemüsen wird ja generell abgeraten, weil sie die Aufnahme von Jod behindern sollen. Ich halte das für “Unfug”, denn wenn ich das richtig berechnet habe, müsste man schon ca. 40 Kilo Brokkoli pro Tag essen, damit sich dies so auswirken könnte.
Generell ist eine ausgewogene Ernährung mit möglichst biologisch produzierten Lebensmitteln wichtig, um die Ursachen der Unterfunktion positiv zu beeinflussen. Vermeiden Sie industriell verarbeitete Lebensmittel.
Greifen Sie lieber zu Leinsamen. Dieser ist reich an essenziellen Fettsäuren und hat eher die Eigenschaft die Schilddrüsenhormone anzukurbeln…
Da Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion sich viele Funktionen verlangsamen, einschließlich der Verdauung, haben diese Patienten auch oft Probleme mit der Verdauung. Unter “Hausmittel bei Verstopfung” schreibe ich mehr dazu.
Und dann gibt es eine Reihe von Faktoren, die es zu vermeiden gilt: Alkohol, Nikotin, Kaffee, koffeinhaltige Limos (besonders Energy-Drinks), künstliche Süßstoffe, Zucker und Glucose-Fructose-Sirup (Maissirup, versteckt in Lebensmitteln), Öle mit zu viel Omega-6-Fettsäuren (Maisöl, Rapsöl) und natürlich: Fast Food. Im Grunde sind alle industriell verarbeiteten Nahrungsmittel aufgrund billigster Zutaten verdächtig.
Auch eine Unverträglichkeit auf Gluten (Weizen) und Milch sollte überprüft und entsprechend gehandelt werden. So kann man eine Histamin-Überproduktion vermieden.
Heilpflanzen
Zu den heilenden Pflanzen gehören für mich: Blasentang (Fucus vesiculosus, auch wegen des hohen Jod-Gehaltes), Schwarznuss, Blaubeeren, Korianderblätter, Hanfsamen, Knoblauch, Kokosöl, die Rinde von Pau Pereira (Geissospermum velloss) und ein paar Paranüsse. Gerade in der Kombination sind diese interessant.
Adaptogene, die bei Schilddrüsenunterfunktion empfohlen werden:
- Ashwagandha (Schlafbeere), der hormonmodulierende Effekte zugeschrieben werden.
- Asiatischer Ginseng (Panax ginseng), der möglicherweise rT3 hemmen könnte.
- Rhodiola wird manchmal angeraten bei Depressionen und Angststörungen.
- Borstige Taigawurzel („Sibirischer Ginseng“) soll das Immunsystem unterstützen und eine allgemeine Kräftigung bewirken.
- Indisches Basilikum („Tulsi“) enthält Antioxidantien und steht im Ruf, den Blutzucker regulieren zu können.
Homöopathie
Eine Vielzahl von Homöopathie-Mitteln kommt infrage. Die wichtigsten “Konstitutionsmittel” sind: Calcium Carbonicum, Graphites, Pulsatilla und Barium Jodatum.
Neuraltherapie
Nach potenziellen Störfeldern suchen, vor allem im Bereich des kleinen Beckens. Die neuraltherapeutische Injektion (s.c.) an die Schilddrüsenpole zeigt oft eine gute Wirkung.
Orthomolekular-Medizin
Wenn ihre Schilddrüse zwar Hormone produzieren kann und das Blut die Schilddrüsenhormone auch zu den Zellen transportiert, kann trotzdem alles „umsonst“ gewesen sein.
Denn: Die Hormonmoleküle müssen noch „eingeschaltet“ werden. Dazu brauchen Sie Selen und letztlich auch alle essenziellen Aminosäuren. Aber vor allem das L-Tyrosin besitzt die Fähigkeit, Schilddrüsenhormone zu steigern.
Mangan ist wichtig für die Produktion des T3.
Es kommen noch weitere Vitalstoffe in Frage, aber ich rate dazu, erst mal das Jod, Zink und das Selen zu prüfen. Aber auch die Eisen- und Folsäureversorgung sind bei einer Schilddrüsenunterfunktion manchmal gestört.
Und dann natürlich die Vitamine der B-Gruppe.
Von Algen halte ich ja eine ganze Menge. Dennoch werde ich öfter gefragt, ob das Jod in den Algen ein Problem sein könnte. Mehr dazu in meinem Beitrag: Ist Jod in Algen bei Schildrüsen-Problemen gefährlich?
Zahnstörfeld
Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen können gefährlich sein. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.
Sonstiges
Rauchen ist natürlich verboten.
Aus der Volksheilkunde kennt man warme Halswickel mit Kohlblättern.
Lernen Sie eine Strategie zum Stressabbau.
Versetzen Sie Ihren Körper bei Stress in Bewegung, zum Beispiel durch einen strammen Spaziergang. So kann ein Teil der „Fluchtenergie“ abgebaut werden.
Der Aufenthalt am und im Meer kann einen Jodmangel beseitigen.
Atemtherapie, Singen und Jodeln regen die Aktivität der Schilddrüse an.
Weil ich ab und zu danach gefragt werde: Hier meine Meinung zur Logolschen Lösung.
Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter mit den “5 Wundermitteln” an:
Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…
Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 07.11.2023 aktualisiert.