Die Nägel an Händen und Füßen bestehen aus verhornten Zellen der Körperoberhaut, die als Platte aufliegen und den Endbereich von Zehen und Fingern schützen (= Anhangsgebilde).
Während der Nagel an drei Seiten von Haut umgeben ist, liegt der vordere Rand frei und ermöglicht so das Wachstum. Dieses geht von der Verankerungsstelle (Nagelwurzel) aus, wobei der Nagel pro Woche eine Längenzunahme von bis zu einem Millimeter aufweisen kann (abhängig unter anderem vom Alter, Gesundheitszustand und der Ernährung).
Die matt glänzende, durchscheinende Nagelplatte ist durch die darunter liegenden Gefäße von rosiger Farbe und weist eine relativ glatte Struktur auf.
Der Nagel gilt mit als Spiegel der Befindlichkeit. Durch sein langsames Wachstum lassen sich (z.B. beim Dermatologen) unterschiedliche innere und äußere Störungen des Organismus, wie z.B. Hautkrankheiten (z.B. Dermatitis) oder Immunstörungen, an ihm erkennen. Daneben kann der Nagel selbst erkranken, was sich meist in einer veränderten Farbe oder Form darstellt.
Nagelerkrankungen
Eine der häufigsten Störungen ist die Nagelbettentzündung (Paronychie). Diese entsteht vornehmlich durch kleine Verletzungen im Bereich der Nagelpfalz oder des Nagelhäutchens, z.B. beim Versuch der Entfernung. Krankheitserreger, z.B. Bakterien, können ungehindert eindringen und schmerzhafte Entzündungen verursachen.
Dabei kommt es zu einer Schwellung entlang des Nagelbetts, einhergehend mit einer Rötung und in ausgeprägten Fällen auch einer Eiterbildung. Die zunehmende Schwellung kann dazu führen, dass sich die Nagelplatte vom Bett löst oder sich verformt.
Der Bakterienbefall wird in der Schulmedizin meist mit antibiotischen Salben behandelt, zum Teil wird der Eiterherd entlastet, zum Teil wird der Nagel vollständig entfernt (sog. Nagelziehen), um gesunden Hornzellen Platz für das Wachstum zu geben.
Eine chronische Nagelbettentzündung lässt sich bei einigen inneren Erkrankungen feststellen, z.B. dem Diabetes mellitus. Hier ist die Symptomatik wesentlich undeutlicher ausgeprägt, weshalb die Entzündung häufig nicht bemerkt wird (vor allem an den Zehen) oder erst durch die auftretenden Wundheilungsstörungen ärztlich abgeklärt wird.
Die Nagelplatte kann verschiedene Farben und Formen aufweisen, die auf Erkrankungen oder Störungen hindeuten. Weißliche Verfärbungen sind z.B. ein Hinweis auf Vergiftungen, Verbrennungen oder auch fiebrige Erkrankungen (= Mees-Streifen). Kleine weiße Punkte geben Hinweis auf Mangelerscheinungen des Körpers. Daneben zeigt sich eine ausgeprägte Weißfärbung bei Störungen der Nierenfunktion oder bei chronischen Darmentzündungen.
Siehe auch: Verfärbung und Verformung der Nägel
Verletzungen unterhalb des Nagels führen zum Teil zu Hämatomen, die den Nagel dunkel verfärben. Der schwarze Fleck (schwarzer Nagel) ist z.B. ein typisches Erscheinungsmuster bei Schlag auf den Nagel mit einem Hammer.
Das Hämatom (Bluterguss) geht eigenständig mit dem Wachstum und ist nach ca. drei Monaten verschwunden. Zu braunen Verfärbungen (brauner Nagel) kann es durch bösartiges Zellwachstum kommen (= Melanochia striata).
Gelbe Nägel entstehen z.B. bei intensivem Zigarettenkonsum, können aber auch ein Hinweis auf einen Nagelpilz (Onychomykose) sein (die vermehrt bei Abwehrschwächen entstehen und hauptsächlich die Zehennägel betrifft).
Verformungen der Nagelplatte entstehen unter anderem durch Verletzungen. Das Zurückschieben der Nagelhaut führt zu kleinen Querrillen in der Hornplatte, die mit dem Längenwachstum sichtbar werden.
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Längsrillen entstehen auf ähnliche Weise, hierbei kann der Nagel auch splittern und in das Nagelbett hinein einreißen (wodurch es zu Blutungen kommt). Mangelerscheinungen (Mineralstoffe, Vitaminmangel) können ebenfalls zu brüchigen oder rissigen Nägeln führen. Wesentlich häufiger ist die Ursache jedoch in einem häufigen Kontakt mit aufweichenden oder schädigenden Substanzen (z.B. Nagellackentferner) zu suchen. Mehr zu diesem Thema auch unter: Nageldiagnose.
Unebenmäßig ausgeprägte Nagelplatten können auf Organerkrankungen hindeuten. Die Eisenmangelanämie z.B. führt zu Hohlnägeln oder Napfnägeln. Der wie ein Uhrglas verdickte Nagel zeigt sich unter anderem bei der Blutarmut, der Tuberkulose oder auch verschiedenen Tumoren. Bei der Schuppenflechte (Psoriasis) kann auch der Nagel in Mitleidenschaft gezogen werden.
Eingewachsene Nägel an Fingern oder Zehen sind zum einen auf eine unzureichende Nagelpflege zurückzuführen, können daneben aber auch genetisch bedingt sein oder durch einengende Kleidung verursacht werden (z.B. zu enge Schuhe). Häufig sind die Zehen betroffen, seltener zeigt sich dies an den Fingern.
Ein nicht regelmäßig zurückgeschnittener Nagel kann an den Seiten in die Haut einwachsen und dort schwere Entzündungen hervorrufen. Die Haut wird dabei wulstig und weist eine schmerzhafte, meist mit Eiter einhergehende Rötung auf. Bei der genetisch bedingten Variante ist das Nagelwachstum zu stark ausgeprägt, die verhornten Zellen schieben sich verdrängend in das umliegende Gewebe.
In der Schulmedizin wird bei einem eingewachsenen Nagel oft ein kleiner operativer Eingriff Abhilfe schaffen. Bei der Emmert-Plastik wird (unter Narkose oder lokaler Betäubung) der Nagelrand freigelegt.
Dazu wird die Hornhautplatte etwas vom seitlichen Nagelrand entfernt eingeschnitten, längs abgetrennt und beidseitig entfernt. Hierdurch hat der Nagel die Möglichkeit, sich neu zu beiden Seiten und nach vorne hin auszubreiten, das entzündete Gewebe kann, nach Entlastung, in Ruhe abheilen. Alternativ kommt auch die Phenol-Methode in Frage.
Wachstumsstörungen gelten zum Teil als erblich bedingt (z.B. Dystrophia unguium mediana canaliformis = Längsspaltung des Nagels), können aber auch durch verschiedene Krankheiten oder eine Fehlernährung verursacht sein.
Viele Nagelprobleme lassen sich durch eine gute Pflege vermeiden oder rasch lindern. Hierzu zählt, neben dem Reinigen, vor allem die regelmäßige Kürzung durch Schere oder Feile (besser, da geringeres Verletzungsrisiko).
siehe auch: brüchige Nägel –Hautprobleme
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Nagelproblemen in Frage kommen können.
Ernährung
Ernähren Sie sich mineralstoffreicher: Essen Sie zum Beispiel täglich zwei Esslöffel Braunhirse (z.B. im Müsli, Saft). Hier ist sehr mineralstoffreich, sollte aber im Rohzustand gegessen werden. Es ist somit wertvoll für Gelenke, Knochen, Bänder, Haut, Haare und Nägel.
Orthomolekular-Medizin
Vitamin-B-Komplex:
Mangel führt zu brüchigen Nägeln.
Vitamin C: 500 mg:
Vitamin C kann die Nägel stärken
Kalzium 600 mg:
Kann die Nägel stärken
Zink 30 mg:
Kann weiße Flecken auf den Nägeln beseitigen.
Eisen 10 mg:
Am besten als Teil eines Multi-Mineral-Präparates. Chronischer Eisenmangel führt zu schwachen, flachen und nach oben verdrehten Nägeln.
L-Cystein 500 mg:
Liefert Schwefel, der für starke Nägel erforderlich ist.
Proteinsupplement 10 – 20 g:
In Form von niedermolekularem Protein oder Primärhefe.
Schüssler Salze
brüchige, schlecht wachsende Nägel, auch rissig und gelblich: Silicea
zusätzlich: Calcium fluoratum
Beitragsbild: 123rf.com – subbotina
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.12.2013 aktualisiert.