Lymphatismus ist in der Naturheilkunde ein Ausdruck für die konstitutionelle Situation des betreffenden Patienten. Meistens sind es Kinder, bei denen wir eine deutliche “lymphatische Konstitution” sehen. Wichtig dabei zu wissen: Lymphatismus ist an sich KEINE Krankheit und sollte nicht mit dem Lymphödem, Lipödem oder einer einfachen Lymphknotenschwellung verwechselt werden.
In der Kinderheilkunde betrachten wir den Lymphatismus eher als eine konstitutionelle Anlage oder “Schwäche”, die die Entstehung einiger “Kinderkrankheiten” begünstigt. Gerade bei Kindern, bei denen sich die Gesamtheit des Immunsystems erst noch vollständig entwickeln muss, spielt das Lymphsystem bei allen Abwehrprozessen gegen Krankheitserreger eine entscheidende Rolle.
Babys stehen in den ersten sechs Monaten noch unter dem sogenannten “Nestschutz”. Das bedeutet, dass sie Abwehrstoffe von der Mutter für die ersten Lebensmonate nach der Geburt mitbekommen haben. Doch nach und nach muss sich bei Säuglingen das eigene Immunsystem entwickeln.
Spätestens im Kindergartenalter werden bei dem Kind durch den Kontakt mit anderen Kindern verstärkt Infekte auftreten. Dies ist ein wichtiger Prozess, der das Immunsystem trainiert.
Doch bei vielen Kleinkindern treten so häufig infektiöse Erkrankungen auf, dass man von einer chronischen Infektanfälligkeit spricht. Die Neigung, von einer Erkrankung in die nächste zu geraten (ohne dass die Infekte richtig ausheilen können), wird als “Lymphatismus” bezeichnet.
In der älteren Literatur findet man auch häufig noch den Begriff der Skrofulose. Heute wird der Begriff der Skrofulose von manchen Naturheilkundlern auch noch für eine sehr ausgeprägte Form des Lymphatismus verwendet.
Konstitutionelles Krankheitsbild
Die nicht vorhandene Fähigkeit, Infektionen vollständig überwinden zu können und deshalb laufend an Erkrankungen zu leiden, wird naturheilkundlich mit dem Vorhandensein einer behandlungsbedürftigen, lymphatischen Schwäche erklärt. Das Lymphsystem schafft es nicht, die Krankheitserreger und die Stoffwechselendprodukte aus dem Krankheitsgeschehen vollständig abzubauen und auszuscheiden.
Es bildet sich in schweren Fällen die Skrofulose als eine chronische Grunderkrankung heraus, die sich vor allem bei Kindern mit Nasenpolypen, geschwollener und entzündeter Nasenschleimhaut und Rachenschleimhaut, geschwollenen Mandeln, Mandelentzündungen, Mittelohrentzündungen, Husten und häufigem Fließschnupfen zeigt. Bei den Kindern kommt es bei Mittelohrentzündungen oft zu einem Paukenerguss und der Husten entwickelt sich (nicht selten), zu einer chronischen Bronchitis.
Auch im späteren Alter reagieren Patienten mit einer unbehandelten, lymphatischen Konstitution auf die Angriffe von Krankheitserregern mit einer überschießenden Reaktion des Lymphsystems. Das Lymphsystem ist bei einem Lymphatiker nicht einfach reaktionsschwach.
Im Gegenteil, die Organe des Lymphsystems sind in ständiger Bereitschaft. Erfolgt eine Infektion, werden vor allem die Organe des Lymphsystems als Zeichen, dass der Abwehrprozess in Gang ist, krankheitsbedingte Veränderungen aufweisen. Allerdings fehlt es an der Dynamik und Kraft, die Krankheitserreger zu überwinden.
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“Humoralpathologische Hintergründe”
Das Krankheitsbild des Lymphatismus oder der Skrofulose gibt es in der “modernen” Schulmedizin nicht mehr. Und ich bin mir nicht mehr sicher, wer hier die “modernere” Therapieoptionen anbietet:
Die “Schulmedizin” mit den ständigen Verordnungen von Antibiotika, wegen angeblicher Streptokokkeninfektionen, wegen Mittelohrentzündungen und Mandelentzündungen? Oder die Naturheilkundler, die darauf setzen den chronischen Lymphatismus z.B. mittels Homöopathie und Ernährung zu beseitigen?
Eine Anmerkung sei mir an dieser Stelle noch gestattet: Ich bin nicht gegen die Verordnung von Antibiotika. Ich bin aber gegen den sinnlosen Einsatz dieser Mittel. Und dieser Antibiotika-Einsatz IST sinnlos, weil zahlreiche Mittelohrentzündungen nicht bakterieller Art sind, Streptokokken auch bei zahlreichen Kindern in Abstrichen zu finden sind, die keine Symptome zeigen oder bei einer akuten Bronchitis. Das sind jetzt keine “alternativen” Spinnereien eines Heilpraktikers, sondern Fakten, die zum Teil medizinische Richtlinien sind. Beispiel Bronchitis: Richtlinie sollte sein, dass die Antibiotikaverordnung bei einer Bronchitis gegen NULL gehen sollte. Deutsche Ärzte machen aber generell das Gegenteil.
Damit wird den Patienten mehr geschadet als genutzt. Das Kleinkind wird letztlich noch weiter geschwächt und in den chronischen Lymphatismus getrieben, weil es zu keiner vernünftigen Ausheilung mehr kommt. Und die letzte Bemerkung muss ich auch noch machen: Kinder unter 14 Jahren sollten Antibiotika nur als Infusion bekommen, wegen der massiven Wirkung zahlreiche Antibiotika auf die Darmflora. Auch das ist keine “alternative” Spinnerei, sondern Empfehlungen, die u.a. von Professoren der Medizin vertreten werden. Es tut mir leid: aber für die ständige “Drohmedizin” zahlreicher Ärzte habe ich nicht mehr viel übrig. Natürlich braucht man entsprechende Handlungskompetenz um im akuten Fall etwas “anbieten” zu können. Eine Lösung für betroffene Eltern könnte immer noch so aussehen, dass sie z.B. das Kind ohne akute Symptome einem Naturheilkundler vorstellen und sich von diesem einen Therapie-Vorschlag unterbreiten lassen. Aber jetzt wieder zurück zum Lymphatismus, sonst schweife ich noch weiter ab…
Wie bei allen konstitutionellen Erkrankungen hilft hier meines Erachtens also nur die Herangehensweise, wie sie in der Naturheilkunde üblich ist. Die Beurteilung der Konstitution eines Patienten leitet sich aus der historischen Humoralmedizin her.
Der lateinische Begriff „Humor“ bedeutet Feuchtigkeit oder Saft. Die Humoralmedizin mit ihrer Basis der Vier-Säfte-Lehre war etwa 2.000 Jahre lang bis zum Ende des 19. Jahrhunderts das Erklärungsmodell dafür, wie es zu Erkrankungen kommen kann. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Humoralmedizin von den Professoren an den Universitäten als überholt abgelehnt und nicht mehr gelehrt.
Doch in der Naturheilkunde hat die systemische Betrachtung der Krankheitssymptome des Patienten nach wie vor eine entscheidende Bedeutung. Denn in den vielen Richtungen der alternativen Medizin ist die gesamtheitliche Wahrnehmung der tatsächlichen Beschwerden jedes einzelnen Patienten und deren Auswirkungen auf den Gesamtorganismus die Basis für die Behandlung. Nur mit dieser Herangehensweise kann auch eine konstitutionelle Behandlung erfolgen.
Die heutige Schulmedizin behandelt oftmals nur Einzelsymptome und konzentriert sich auf die Veränderungen an Geweben und Organen. Doch das diese Veränderungen Folgen der konstitutionellen Veranlagung sind, berücksichtigt die Schulmedizin heute nicht mehr. Nur eine Behandlung der Konstitution kann eine grundlegende Änderung im Organismus und damit eine tief greifende Heilung bewirken.
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Symptome des Lymphatismus
Kinder (die an Skrofulose leiden), zeichnen sich durch einen ausgeprägten Mangel an Reaktionsvermögen des Immunsystems aus. In Situationen, in denen das Immunsystem besonders gefordert wird, gelingt es dem Organismus dieser Kinder nicht, die dynamischen Prozesse der Abwehr ausreichend in Gang zu setzen.
Die mangelnde Dynamik der Abwehr eines Lymphatikers verursacht eine Form der “inneren Kälte”. Das führt dazu, dass die Lymphflüssigkeit durch die mangelnde Erwärmung verschleimt und damit ihre optimale Fließfähigkeit einbüßt.
Die Folgen der zähflüssigen Lymphe sind die Hauptprobleme des Lymphatikers: Die Lymphe staut sich in ihrem Gefäßsystem, sie fließt nur mit einer geringen Strömungsgeschwindigkeit. Die Lymphgefäße besitzen wegen des mangelhaften Energiezustandes eine zu geringe Spannung.
Die Krankheitsprodukte werden durch den Lymphstau nicht ausreichend entsorgt. Die Folge ist das Anschwellen der Mandeln im lymphatischen Rachenring und der Lymphknoten. Je nach Ausprägung können die lymphatischen Organe sich akut vergrößern. Es gibt jedoch auch skrofulöse Kinder, bei denen der geschwollene Zustand der Lymphorgane von Dauer ist.
Die Verschlechterung des Zustandes zahlreicher Kinder wird meiner Meinung nach durch einige Faktoren begünstigt:
- weiter oben hatte ich einen wichtigen Faktor bereits angedeutet: die “unetrdrückende” Behandlung durch zahlreiche Medikamente
- Dann die Ernährung: zu viel Zucker und vor allem die Milch und auch das Schweinefleisch. Zusatzstoffe, Konservierungsstoffe, Farbstoffe erledigen dann den Rest.
- Die mangelnde Bewegung vieler Kinder (und der Erwachsenen) fördern nicht gerade den Lymphfluss – im Gegenteil.
- Und schließlich noch das Thema Impfungen, auf das ich in zahlreichen Beiträgen bereits eingegangen bin.
Aus diesen Faktoren lässt sich zwangsläufig eine Therapie für das lymphatische Kind ableiten:
- Impfungen sind kritisch zu hinterfragen. Nicht jede Impfung ist zu empfehlen und erst recht nicht jeder Impfstoff.
- Vor allem die Kuhmilch muss weg. Auch hierzu habe ich bereits mehrfach berichtet: Ist Milch für den Menschen gesund?, Milch – gesundes Lebensmittel oder krankmachendes Gift? oder Milch fördert Diabetes;
- Schweinefleisch; auch hierzu habe ich mich schon geäußert: Krank durch Fleisch
- Zucker und Zuckersucht. Zucker schadet und ist in keinster Weise eine “Belohnung” oder ähnliches. Zucker ist eine Droge und erzeugt suchtabhängige Eigenschaften.
- Nachdem die Ernährung umgestellt ist, erfolgt die Ausleitung und Stützung des Immunsystems bei Kindern vor allem über Probiotika (Aufbau und Modifikation der Darmflora), sowie in der Stabilisierung des Lymphflusses. Hierzu bieten sich Heilpflanzen als auch homöopathische Mittel an.
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Beitragsbild: 123rf.com – ralwel
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.11.2014 aktualisiert.