Viele Menschen kennen das Gefühl: Kloß im Hals. Dieses “Gefühl” zeigt sich übrigens bei fast jedem zweiten Menschen mindestens einmal im Leben. Der medizinische Begriff für dieses “Kloß im Hals-Gefühl” ist Globus hystericus oder auch Globus pharyngis.

Die Prävalenz (Häufigkeit der Krankheitsfälle), bezogen auf drei Monate, liegt bei ca. sechs Prozent, wobei vermehrt Frauen unter dem Gefühl leiden. Das Globusgefühl kennzeichnet vegetative Störungen (bezogen auf das Nervensystem), die durch psychische Einflüsse (psychosomatisch), wie z.B. StressDepression oder Angstzustände entstehen können, oder aber in seltenen Fällen auf eine Erkrankung des Organismus zurückzuführen sind.

Die Schulmedizin definiert den Globus hystericus mit einem Fremdkörpergefühl im Bereich des Kehlkopfes, das wiederkehrend (mindestens drei Mal) über einen gemessenen Zeitraum von zwölf Monaten in Erscheinung tritt.

Betroffene empfinden eine zunehmende Trockenheit im Hals. Zusätzlich scheint etwas wie ein großer Krümel, ein Haar oder ein Fremdkörper dort festzusitzen. Dies führt zu einer Reizauslösung, durch vermehrtes Räuspern oder Schlucken wird versucht, den „gefühlten Gegenstand“ zu beseitigen.

Dabei steigt der Druck im Hals, verstärkt das Gefühl und führt zusätzlich zu Erstickungsängsten. Während Sprechen und Leerschlucken erschwert sind, können Speisen und Getränke normal aufgenommen werden.

Zu den eher seltenen Erkrankungen, die einen Globus hystericus verursachen können, zählen Störungen der Speiseröhre (z.B. Tumore), der Schilddrüse (Thyreoidea), des Magens (Gaster) und auch hoher Darmanteile.

Daneben können auch Ohrenentzündungen oder MandelentzündungenSchnupfen oder Bronchitis das Gefühl im Hals vermitteln. In Ausnahmefällen führt auch eine Wirbelsäulenveränderung zum Symptom. Bei ca. einem Viertel aller Erkrankungsfälle entwickelt sich zusätzlich zum „Kloßgefühl“ ein gastroösophagealer Reflux (Sodbrennen durch einen Überschuss an Magensäure).

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Meist reichen Inspektion und Anamnese zur Diagnostik aus. In vielen Fällen kann eine psychiatrisch unterstützte Gesprächstherapie das Gefühl beseitigen.

Zusätzlich werden sogenannte Vermeidungs- und Bewältigungsstrategien (Coping) vermittelt. Der Betroffene soll lernen, das reizverstärkende Räuspern, Husten und Schlucken zu unterdrücken. Ablenkungsmethoden helfen, die Konzentration vom Symptom wergzunehmen, wodurch sich häufig eine Besserung zeigt.

Bei Verdacht einer auslösenden Organerkrankung werden apparative Hilfsmittel genutzt. Hierzu zählen unter anderem die Gastroskopie und die Ösophagoskopie. Zur Beseitigung des Reflux werden in der Schulmedizin z.B. Protonenpumpenhemmer (hemmen die Säureproduktion des Magens) verordnet. Bei Vorliegen einer schwerwiegenden Grunderkrankung erfolgt die hierfür notwendige Therapie.


Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 07.07.2011 aktualisiert.

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