Als Keimdrüsen (=Gonaden) werden Geschlechtsorgane bezeichnet, in denen Sexualhormone und Keimzellen gebildet werden. Bei Männern heißen sie Hoden (=Testis), bei Frauen sind es die Eierstöcke (=Ovarien). Sie sind bei beiden Geschlechtern paarig angelegt.

Die Hoden des Mannes befinden sich im Hodensack. Ihre Aufgabe ist die Spermienproduktion (=reife Samenfäden), was als Spermatogenese bezeichnet wird. Die eigentliche Spermatogenese beginnt erst mit der Pubertät (=Geschlechtsreife) und dauert bis ins hohe Alter an.

Außerdem bilden die Hoden die männlichen Sexualhormone (=Androgene), vor allem das Testosteron. Testosteron bewirkt in der Pubertät die Entwicklung der Geschlechstmerkmale (Penis, Hodensack, Geschlechtsdrüsen, Körperbehaarung, Muskelaufbau), beim erwachsenen Mann die Aufrechterhaltung dieser Merkmale und die Reifung der Spermien.

Die Eierstöcke der Frau befinden sich im Körperinneren. In ihnen werden die Eizellen produziert. Die Ureizellen sind schon bei der Geburt vorhanden, ab der Pubertät reifen diese in monatlichen hormonabhängigen Zyklen. In den Eierstöcken werden außerdem die weiblichen Geschlechtshormone, vor allem Östrogene und Gestagene gebildet. Diese steuern die Eizellenreifung.

Keimdrüsen Anregung

Die Keimdrüsen oder Gonaden sind beim Mann die Hoden (Testes) und bei der Frau die Eierstöcke (Ovarien). Ihre Funktion ist die Sexualität, worunter Biologen die Rekombination der Gene verstehen.

Daraus resultieren Zellen und Individuen mit neuen Eigenschaften, weil die Chromosomen neu verteilt werden und so das Erbgut neu gemischt wird. Sogar einzelne Bruchstücke der Chromosomen können untereinander ausgetauscht werden.

Diese genetische Rekombination beginnt bereits während der Entstehung der Keimzellen. Daher haben die Spermien und die Eizellen (Oocyten) schon vor der Befruchtung eine individuelle, auch vom Elter abweichende Erbausstattung.

Während der Bildung der Spermien und Eizellen (Spermatogenese und Oogenese) vollzieht sich sogar der wichtigste Schritt der genetischen Rekombination. Dieser Prozess ist eine besondere Zellteilung, die Reifeteilung oder Meiose.

Doch auch die Befruchtung ist Teil der Rekombination. Die Verschmelzung von Eizelle und Spermium kreiert eine zufällige Zusammenstellung eines einzigartigen Chromosomen-Satzes und mündet so ins Heranwachsen eines unverwechselbaren Menschen.

Eine Ausnahme bilden hier nur eineiige Zwillinge. Doch auch hier ist das Erbgut nicht völlig identisch. Ein winziger Teil des Genoms unterscheidet auch sie.

Anmerkung: Grund dafür ist die zufällige Aufteilung des extrachromosomalen Erbgutes. Diese Genom-Fraktion ist nicht in den Chromosomen, sondern außerhalb des Zellkerns beheimatet. Das extrachromosomale Erbgut ist das Genom der „Zell-Kraftwerke“, den Mitochondrien. In ihnen findet die „Verbrennung“ (Oxidation) von Zucker und Fett statt. Die mitochondriale DNA (mt-DNA) wird nur von den Eizellen auf die Nachkommen vererbt und niemals von den Spermien. Daher entstammt es ausschließlich von der Mutter.

Fortpflanzung ist auch ohne Sexualität denkbar und bei niederen Organismen heute noch verbreitet. Die Rekombination der Gene durch Sexualität bietet aber Vorteile für die Arterhaltung. Neue Zusammenstellungen des Erbgutes verhindern nicht nur die Ausprägung von Erbkrankheiten („Inzucht“), sondern erhöhen auch die Chance einer Spezies, sich an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Und das sichert das Überleben der Art.

Die Gonaden entwickeln sich sehr spät in der Embryogenese. Erst, wenn alle anderen Organ-Systeme angelegt sind, werden die Hoden und Eierstöcke gebildet.

Gleichwohl werden die Urkeimzellen (UKZ) schon am 20. Tag der Schwangerschaft abgelegt. Aus diesen Zellen entwickeln sich die Spermien und Oocyten. Die Urkeimzellen wandern in die Anlagen der Gonaden ein, nachdem deren Entwicklung bereits begonnen hat.

Die Geschlechtsreifung (Pubertät) führt dazu, dass die Gonaden aktiv werden und ihre Funktion erfüllen können. Hormonelle Signale aus dem Hypothalamus und der Hypophyse lösen in den Ovarien und den Hoden die Produktion der Hormone aus, die zur Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale führen.

Das männlichkeitsbestimmende Hormon ist das Testosteron, während die Östrogene die Ausprägung der weiblichen Eigenschaften induzieren. Beide Hormon-Typen werden in auch in beiden Geschlechtern gebildet.

Entscheidend ist das Verhältnis der Konzentrationen von Testosteron und Östrogenen zueinander. Beim Mann überwiegt die Ausschüttung des Testosterons und bei der Frau die der Östrogene.

Fruchtbarkeit und Sexualität sind aufgrund ihrer Bedeutung ein herausragender Teil unseres Lebens. Die Fortpflanzung zu sichern und die sexuelle Potenz zu fördern und zu erhalten war das Bestreben der Menschen in allen Kulturen zu allen Zeiten.

Schon in der Antike empfahlen Ärzte Naturheilmittel zur Steigerung der Fruchtbarkeit. Einige der Präparate aus der althergebrachten Naturheil-Medizin sind auch heute noch aktuell. Das gilt für die Präparate der antiken Heilkunde der Griechen, Römer und Araber genauso wie für das Wissen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mehr dazu in meinem Beiträgen:

Freilich sind in der Geschichte der Medizin auch viele Mythen entstanden. Das betrifft besonders die Behandlung von Fruchtbarkeitsstörungen und Potenz-Störungen (Impotenz).

Viele der Mittel und Methoden beruhen auf unsinnigen Legenden und Phantastereien. Ebenso fragwürdig sind aber auch viele Machenschaften der modernen Reproduktions-Medizin.


Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 26.4.2016 aktualisiert.

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