Die Fettleber: eine Volkskrankheit, von der die meisten Betroffenen gar nichts wissen. Rund jeder Vierte Bundesbürger hat eine verfettete Leber und bei den stark Übergewichtigen sind es sogar über 75 Prozent. Die gute Nachricht: Mit Naturheilkunde kann hier sehr viel erreicht werden.
„Steatosis hepatis“ nennen die Mediziner diese Erkrankung, die landläufig als “Fettleber” bekannt ist. Sie tritt zumeist als Begleiterscheinung bei Übergewicht und/oder Diabetes Typ-2 auf. Zu viel Alkohol ist bekanntlich die zweithäufigste Ursache für die Fetteinlagerungen in dem lebenswichtigen Stoffwechselorgan.
Die hohe Inzidenz bei großer Dunkelziffer ist nur dadurch erklärbar, dass sich die Erkrankung bei einem entsprechenden Lebensstil ziemlich schnell entwickelt. Schmerzen oder andere Symptome verspüren die Patienten auch nicht – zumindest zu Beginn. Das sind sehr augenscheinliche Parallelen zum Bluthochdruck, der auch schmerz- und symptomlos daher kommt und problematisch wird, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Was ist eine Fettleber?
Die Definition ist schon fast zu simpel. Denn eine Fettleber ist eine Leber mit einem Zuviel an eingelagertem Fett. Das lateinische Wort „Steatose“ bedeutet so viel wie „Verfettung“ und „hepar“ = „Leber“. Das eingelagerte Fett besteht aus sogenannten „Neutralfetten“. Dies sind Triglyceride und Phospholipide.
Die alten Fachbegriffe „alkoholische“ (kurz AFLD, Alcoholic Fatty Liver Disease) und „nicht-alkoholische“ Fettleber (kurz NAFLD, Non Alcoholic Fatty Liver Disease) gelten ab August 2023 nicht mehr, beziehungsweise standen sie zu diesem Zeitpunkt kurz vor der offiziellen Abschaffung.
Unter dem Oberbegriff Steatotische Lebererkrankung (SLD) werden nach der aktualisierten Terminologie diese Subsyndrome zusammengefasst:
- MetALD: Metabolische Alkohol-Assoziierte Lebererkrankung – ist eine Fettleber bei metabolischem Syndrom und zu hohem Alkohol-Konsum
- MASLD: Metabolische Dysfunktions-Assoziierte Steatotische Lebererkrankung – ist eine Fettleber bei metabolischem Syndrom
- MASH: Metabolische Dysfunktions-Assoziierte Steatohepatitis – ist eine Fettleber bei metabolischem Syndrom mit Leberentzündung (Hepatitis)
- Kryptogene Steatotische Lebererkrankung – eine Fettleber unbekannter Entstehungsgeschichte
Laut Definition hat jeder eine Fettleber, dessen Leber mehr als 5 Prozent ihrer Leberzellen mit Fett aufgeladen hat. Und mit steigender Zahl der Leberzellen (Hepatozyten) ändert sich auch der Schweregrad.
Ärzte betrachten eine leichte Fettleber Grad 1 als eine Leber, bei der weniger als ein Drittel der Hepatozyten verfettet sind. Grad 2 ist die mäßige Fettleber weist eine Verfettung von ein bis zwei Dritteln der Hepatozyten auf. Und Grad 3 ist die starke Fettleber, hier sind zwei Drittel der Hepatozyten verfettet.
“Volkskrankheit Fettleber” – Oder: Wie häufig ist denn eine Volkskrankheit?
Wegen der hohen Dunkelziffer der Erkrankung schätzen Fachleute, dass 40 Prozent der Bevölkerung in den sogenannten “westlichen Industrienationen” eine Fettleber haben. Die „offiziellen“ Zahlen wurden am 20. November 2023 auf dem Deutscher Lebertag bekanntgegeben: Von den weltweit 115 Millionen Betroffenen leben 18 Millionen in Deutschland, das sind 23 % der Inländer. Die globale Prävalenz könnte 2030 über 350 Millionen Fälle betragen.
Statistiken aus den USA lassen ahnen, in welchem Maße allein Typ-2-Diabetiker betroffen sind. 50 Prozent dieser Patienten haben dort eine MASL oder sogar eine DMASH. Der Anteil der US-Kinder mit dem Leber-Syndrom beträgt rund 10 Prozent. Das sind ziemlich erschreckende Zahlen!
Übergewichtige haben sehr oft auch eine Fettleber, weil sie meistens am metabolischen Syndrom leiden. Bei Übergewicht, das die DGE als einen BMI von über 30 definiert, erreicht die Prävalenz 76 bis 89 Prozent. Der BMI (Body-Mass-Index) ist allerdings nicht besonders aussagekräftig, wenn es um eine Reihe von Faktoren geht, die mit Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Fettwerte (Triglyceride), Insulinresistenz, metabolisches Syndrom und so weiter zu tun haben.
In diesem Fall sagt ein hoher Index nur aus, dass die Leute zu viel Gewicht für ihre Körpergröße mit sich herumtragen. Man ist halt zu schwer für die Körpergröße oder man ist zu klein für sein Gewicht (Association of adult weight gain and nonalcoholic fatty liver in a cross-sectional study in Wan Song Community, China).
Zum Weiterlesen: Fettleber bereits bei Kindern.
Im Frühstadium gut behandelbar
Eine Fettleber ist (theoretisch) kein Problem, wenn man sie rechtzeitig erkennt und dementsprechend reagiert. Denn im frühen Stadium ist sie vollkommen reversibel. Man kann sich hier die erstaunliche Regeneration-Fähigkeit der Leber zunutze machen, die sogar nach 90-prozentiger Entfernung wieder zu normalen Größe heranwachsen kann.
Wie man eine Fettleber zur Rückbildung bringt, darauf komme ich noch später zu sprechen. Ohne diese Bemühungen besteht nämlich die Gefahr, dass die Erkrankung weiter fortschreitet und in einer Leberzirrhose und/oder einem Leberkrebs ausartet.
Ein Patient mit MASH muss es zuerst schaffen, der Leberentzündung Einhalt zu gebieten (ja, das meiste muss der Patient machen!). Der Status MASLD gilt dann bereits als Fortschritt. Dieser erste Schritt stellt zwar nicht den endgültigen Erfolg dar, kann aber lebensgefährliche Komplikationen verhindern.
Bei etwa 20 Prozent der Betroffenen mit Fettleber kommt es zur Leberentzündung. Davon sind es dann weitere 5 Prozent, die daraus eine Leberzirrhose bilden. Aber auch ohne diese Zuspitzung ist die Fettleber riskant. So steigt beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen auszubilden, die auch tödlich enden können.
Nach diesen Zahlen lässt sich leicht rückschließen, dass die häufigste Lebererkrankung überhaupt die MASLD ist und mit Alkohol wenig zu tun hat. Und damit hat sie die „Auszeichnung“ „Volkskrankheit“ ehrlich verdient. Die Zahlen für die alkoholbedingte Fettleber liegen deutlich niedriger, können aber dennoch als „stolz“ bezeichnet werden: Rund 10 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland haben eine Fettleber durch Alkoholabusus. Etwa 50 Prozent aller Alkoholiker haben eine Fettleber.
Ursache Alkohol
Wie Alkohol die Leberzellen zerstört, ist gut beschrieben. Bei der Verstoffwechslung des Alkohols entstehen Produkte, die die Leber auf verschiedenen Wegen schädigen.
Da Alkohol nicht von normalen Körperzellen verwertet werden kann, kommt der Leber praktisch zu 100 Prozent die Aufgabe zu, die im Alkohol enthaltenen Kalorien und die Substanz selbst zu verwerten beziehungsweise abzubauen. Dabei entstehen Triglyceride, die im Fettgewebe und in den Leberzellen eingelagert werden.
Da es sich bei den anfallenden Kalorien um tote Kalorien handelt, ist ein lang anhaltender und ausgiebiger Konsum an Alkohol das beste Rezept, sich eine Fettleber zu ersaufen und zuzunehmen. Hinzu kommt noch, dass Äthanol zu Acetaldehyd abgebaut wird.
Acetaldehyd ist ein hochreaktives Molekül, das sich mit Proteinen verbindet und somit deren Funktion ausschaltet. Ausreichende Mengen an Acetaldehyd können durchaus zum Zelltod führen.
Die Verstoffwechslung von Acetaldehyd zu Acetat bringt die nächste Überraschung für die Leberzellen. Denn bei diesem Stoffwechselschritt entstehen vermehrt reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die ebenfalls die Zellstrukturen zerstören.
Damit verbürgt ein dauerhafter und ausgiebiger Alkoholkonsum eine Zerstörung der Leber mit einer zuvor schon sich aufbauenden Fettleber. Und wie die ernährungsbedingte Fettleber zeigt, ist das in den Hepatozyten eingelagerte Fett auch in der Lage, langfristig zu Leberschäden zu führen, auch wenn hier Acetaldehyd und ROS keine Rolle bei der Leberschädigung spielen.
Ursache üppige Ernährung
Hauptursache, so lese ich immer wieder, ist die Ernährung. Denn eine Fettleber entsteht, wenn man sich zu viel Fett einverleibt, ohne dafür zu sorgen, dass der Abbau des Körperfetts im gleichen Maße gewährleistet ist.
Ich halte das für eine ziemlich gewagte Behauptung, denn wie lange schon haben wir Aufklärungskampagnen laufen, in denen vor einem exzessiven Fettkonsum gewarnt wird. Und haben wir nicht an allen Ecken und Kanten einprägsame Werbesprüche der Nahrungsmittelindustrie hängen, die gebetsmühlenartig ihre fettarmen und sogar fettfreien, aber doch ach so schmackhaften Fertiggerichte, Milch und so weiter anbieten!
Ja, du darfst…. Aber trotzdem ist aus einer Alkoholikerkrankheit eine Volkskrankheit geworden, ganz ohne diesen vermaledeiten Alkohol. Wie das? Könnte es doch sein, dass die Volkskrankheit im Grunde eine kryptogene steatotische Lebererkrankung ist, die auf Umwelt-Faktoren und Erbkrankheiten beruht?
Ein mir eher einleuchtender Grund liegt in einer spezifischen Form der Ernährung. Nicht das Fett, das ja inzwischen teilweise berechtigterweise so verpönt ist, macht den Kohl hier fett, sondern die Kohlenhydrate in Form von Zucker sind die eigentlichen Übeltäter.
Und hier spielt der als gesund angesehene Fruchtzucker (Fruktose) eine besonders üble Rolle (Fructose as a key player in the development of fatty liver disease). Denn das Kohlenhydrat wird schneller in Fett umgewandelt als Glukose.
Zucker wird von den Körperzellen und der Leber verarbeitet, wenn es sich um Glukose handelt. Überschüsse kann die Leber als Glykogen speichern, ohne dass sie dabei Schaden nimmt.
Die Speicherkapazität der Leber für Glukose als Glykogen beträgt 10 Prozent des Organ-Gewichts, das sind rund 150 g.
Bei sehr hoher Glukose-Last wandelt die Leber den Zucker in Fette um, die sich in den Hepatozyten ansammeln, wenn die Triglyceride nicht zur Energie-Nutzung gebraucht werden (durch Sport und Arbeit). Die Fett-Reserven akkumulieren sich auch an anderen Körperstellen wie dem Unterhautfettgewebe und dem Darm.
Die verfettete Leber kann ihre Aufgaben nicht mehr in vollem Umfang erfüllen. Es fällt dem Organ schwerer, auf wechselnde Anforderungen des Stoffwechselwechsels korrekt zu reagieren. Besonders während der Nacht versucht die Leber, die Stauung zu beseitigen, indem sie Glykogen zu Glukose abbaut. Morgens beträgt dann der Blutzucker über 100 mg/dl. Das ist folglich nicht nur ein Symptom für Diabetes, sondern auch für die Fettleber.
Es kommt auch darauf an, welche Art von Fett die Ernährung dominiert
Wir haben uns heute an Fette gewöhnt, die es in vorindustrieller Zeit in diesem Umfang nicht gegeben hat. Das sind die eigentlich gesund klingenden Öle von Raps, Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen. Mit dieser Ernährungsweise haben wir das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren zugunsten von Omega-6 verschoben. Wie einige Studien belegen, fördern die Omega-6-Fettsäuren einige Erkrankungen und Störungen. Dazu zählen Arteriosklerose und andere Schäden der Gefäßauskleidung, chronische Entzündungen sowie oxidativen Stress.
Auch die ernährungsbedingte Fettleber kann durch den übermäßigen Konsum von Omega-6-Fettsäuren entstehen (Association between Iron Intake and Diabetic Peripheral Neuropathy in Type 2 Diabetes: Significance of Iron Intake and the Ratio between Iron Intake and Polyunsaturated Fatty Acids Intake). Eine besonders unrühmliche Rolle spielt dabei die Linolsäure in vielen, von der Lebensmittelindustrie bevorzugten (billigen) Speiseölen.
Ein unterschätzter Stoff: Cholin
Cholin ist eine organische Ammonium-Verbindung, die in vielen Lebensmitteln vorkommt. Wir brauchen die Substanz für den Aufbau von Zellmembranen und den Stoffwechsel der Fette und Cholesterine. So ist Cholin an der Bildung von Low-Density-Lipoproteinen (LDL) und Very-Low-Density-Lipoproteinen (VLDL) beteiligt, mit denen Fett aus der Leber ins Blut transportiert wird (Cholin).
Diese Funktion ist derart wichtig, dass einige Forscher im heute herrschenden Cholin-Mangel eine Hauptursache für die Ausbreitung der ernährungsbedingten Fettleber sehen wollen. Was eine zu hohe Aufnahme von Fett und Zucker alleine nicht anrichten kann, das macht ein Cholin-Defizit erst richtig gefährlich. Die moderne Ernährung fördert diesen Mangel an einem Vitalstoff, der teils schon zu den Vitaminen gerechnet wird.
Die kryptogene steatotische Lebererkrankung
Kryptogen heißt „versteckt“, also „unbekannt“. Was natürlich nicht heißt, dass es keine Ursache für diese Form der Fettleber gibt. Nur ist es nicht einfach, die Entstehungsgeschichte der Erkrankung herauszufinden. Leichter macht die Sache nicht, dass diese „kryptischen“ Faktoren oft nur eine begünstigende Rolle spielen und die “üblichen“ Ursachen nur verstärken. Die reine kryptogene steatotische Lebererkrankung ist zwar relativ selten, darf aber keineswegs außer Acht gelassen werden.
Eine schwere infektiöse Hepatitis C kann die Leber ernsthaft schädigen. Wenig bekannt ist die Schwangerschaftsfettleber, die auf einer mitochondrialen Störung der Hepatozyten beruht. Daneben können diverse Erbkrankheiten zu einer Fettleber führen (Fettstoffwechselstörungen wie Hyperlipidämie, Hypobetalipoproteinämie, Kupferspeicherkrankheit und Lipodystrophie; Protein-Stoffwechselstörungen wie Abetalipoproteinäme; Enzymdefekte wie Glykogenosen; hereditäre Fruktoseintoleranz).
Auch einige Störungen des Hormonstoffwechsels sind mit der Entstehung einer Fettleber verbunden. Dazu gehören die Unterfunktion der Schilddrüse und der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), der männliche Hypogonadismus sowie der Hyperandrogenismus, Nebennierenrinden-Tumore, ein Mangel an Wachstumshormonen und Östrogen (Menopause) sowie das polyzystische Ovarsyndrom.
Pilzvergiftungen können auch zu einer Fettleber führen, weil sie in relativ kurzer Zeit massive Leberschäden verursachen.
Beispiele für Medikamente, die eine Fettleber heraufbeschwören, sind Acetylsalicylsäure (Aspirin), Amiodaron (Antiarrhythmikum), Methotrexat und Nukleosidanaloga (Zytostatika), Diltiazem (Calciumantagonist), Tetracyclin (Antibiotikum), antiretrovirale Therapien, hier speziell Didanosin (bei HIV-Infektionen), Stavudin und Irinotecan (Virostatika), Glucocorticoide, Spironolacton (Diuretikum), Sulfasalazin (gegen entzündliche Darmerkrankungen), Tamoxifen (selektiver Östrogenrezeptormodulator), MDMA (Amphetamine) sowie Valproinsäure (Antiepileptikum) und so weiter.
Einige Darmerkrankungen sind weitere Ursachen für die Fettleber. So gilt eine gestörte Darmflora als ein Faktor, ebenso wie das Kurzdarm-Syndrom und Zöliakie.
Daneben gibt es Hinweise darauf, dass zahlreiche Umwelt-Toxine heutzutage zur Leberverfettung beitragen. In der Diskussion darüber wird immer wieder das Herbizid Glyphosat genannt (Glyphosate Excretion is Associated With Steatohepatitis and Advanced Liver Fibrosis in Patients With Fatty Liver Disease).
Darüberhinaus stehen Schwermetalle, endokrine Disruptoren (Kunststoffweichmacher), Mikroplastik und andere Chemikalien im Verdacht, die Erkrankung mitzubedingen.
Ebenso deuten Studien darauf hin, dass Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) an der Krankheitsentstehung beteiligt sein könnten. Die Fluorverbindungen werden von der Textilindustrie eingesetzt, um Oberbekleidung wasserabweisend zu machen. Eine Meta-Studie über 85 Tierversuche und 24 epidemiologische Studien scheint die hepatotoxische Wirkung der Chemikalien zu bestätigen (Exposure to per- and Polyfluoroalkyl Substances and Markers of Liver Injury: A Systematic Review and Meta-Analysis).
Krankheit ohne Schmerzen
Ähnlich wie beim Bluthochdruck (Hypertonie) verläuft die Fettleber ohne Schmerzen, also symptomlos. Es kann unter Umständen ein leichtes Druckgefühl im rechten Oberbauch bestehen oder eine Art Völlegefühl. Wächst die Fettleber dann zu einer Fettleberhepatitis aus, dann treten die ersten Symptome auf.
Dies können sein:
- Vergrößerung von Milz und/oder Leber
- Mehr oder weniger starke Schmerzen auf der rechten Bauchseite
- Gelbe Haut – Ikterus
- Verwirrtheit
- Fieber
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Gewichtsverlust
- Ödeme in den Beinen und der Bauchhöhle (Aszites)
- Abgeschlagenheit
Die Schmerzen und das Druckgefühl entstehen durch die Vergrößerung der Leber, die mehr als ihren „angestammten“ Platz für sich beansprucht. In diesem Fall lässt sich das Organ gut ertasten. Für den Arzt ist dies eine Hilfe bei der Diagnose.
Diagnose
Neben dem Tasten, ob die Leber sich schon ausgedehnt hat oder nicht, hilft oft schon eine gründliche Anamnese (Krankengeschichte) die Diagnose einzuengen. Denn eine gründliche Anamnese enthält Informationen zu Ernährung und Alkoholkonsum. Hier lassen sich erste Rückschlüsse ziehen. Eine vergrößerte Leber fühlt sich prall-elastisch bis derb an.
Eine Analyse von Leberenzymen im Blut kann unter Umständen hilfreich sein. Sind die Werte der Gamma-GT, GOT, GPT und/oder GDH (Gamma-Glutamyltransferase, Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, Glutamat-Pyruvat-Transaminase, Glutamatdehydrogenase) mäßig erhöht, dann könnte eine Fettleber vorliegen.
Allerdings zeigen diese Werte auch auf andere mögliche Bedingungen hin, wie zum Beispiel Gallenstau, Hepatitis, Leberkrebs, toxische Ereignisse, Hypoxien, Leberzirrhose, akute virale Hepatitis und so weiter. Damit wissen wir nur, dass etwas mit der Leber im Argen liegt, aber nicht, was für ein Problem vorliegt.
Neben dem Tasten kann uns die Ultraschalluntersuchung ein klareres Bild von der Größe und Verfettungs-Status der Leber verschaffen. Aber auch hier wird man sich vergebens bemühen, im Ultraschallbild die Ursache für eine Vergrößerung zu ermitteln.
Eine diesbezügliche Lösung wäre die Biopsie, bei der ein Stückchen vom Gewebe der Leber entnommen und unter dem Mikroskop untersucht wird. Mit dieser Untersuchung lässt sich auch bestimmen, wie weit der Schädigungsgrad fortgeschritten ist und ob eine Entzündung (Hepatitis) vorliegt. Diese „Gewissheit“ muss jedoch vom Patienten mit einer nicht sonderlich angenehmen Prozedur bezahlt werden.
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Therapie 1 – wie behandelt man in der Schulmedizin eine Fettleber?
Es ist fast wie Ostern und Weihnachten zur gleichen Zeit – denn die Schulmedizin erklärt bei der Fettleber ausnahmsweise einmal, dass sie heilbar sei. Gleichzeitig gibt sie zu, dass es keine brauchbaren Medikamente für diesen Zweck gibt.
Da fragt man sich, wie will sie das denn machen, so ganz ohne die üblichen „Werkzeuge“? Hier öffne ich einmal vorsichtig die Zauberkiste der Schulmedizin, um eine Fettleber zu behandeln….
Falls es sich um eine alkoholbedingte Fettleber handeln sollte, dann ist die nächstliegende Maßnahme – rein theoretisch – die Alkoholabstinenz. Rein theoretisch deshalb, da es sich beim Alkohol nicht selten um eine manifeste Sucht handelt, die man nicht mit Ge- und Verboten einfach mal so abschalten kann.
Hier hat der behandelnde Arzt ein weiteres Krankheitsbild zu behandeln: Die Alkoholsucht. Ist der Patient nicht süchtig, sondern ein ganz „normaler“ Gewohnheitstrinker, dann wird eine „Saufpause“ über einen längeren Zeitraum seiner Leber einen außerordentlich guten Dienst erweisen.
Bei einer ernährungsbedingten Fettleber liegt oft eine andere Sucht vor, die in erster Linie von den Schulmedizinern nicht eingesehen und komplett unterschätzt wird – die Sucht auf Süßes, auf Zucker. Die in den industriell gefertigten Nahrungsmitteln enthaltene Fruktose unterstützt diese Sucht und schädigt damit nachhaltig die Leber ihrer Konsumenten.
Als Daumenregel lässt sich sagen, dass, je mehr ein Nahrungsmittel verarbeitet worden ist, desto mehr Fruktose und desto weniger Nährstoffe wird es enthalten. Also liegt die Therapie in der Vermeidung von Zucker, besonders von Fruktose.
Leider werden Sie diese Empfehlung nur äußerst selten aus dem Mund eines Schulmediziners hören. Der wird Ihnen eine „Ernährungsumstellung“ (was immer er darunter versteht als Laie in Sachen Ernährungswissenschaft) verordnen, viel Bewegung und Abnehmen, wenn er glaubt, dass sie ein paar Pfunde zu viel mit sich tragen. Ist es wirklich nötig, für solche Art von Therapie fünf und mehr Jahre Medizin an der Universität zu studieren?
Dementsprechend sieht dann auch die Compliance (Patient macht, was man ihm sagt) aus: Keine Reduktion des Dickmachers Zucker, Bewegung nur, wenn es einem passt (Alibisport), Umstieg vom dickmachenden Bier auf den gesunden Rotwein (Prost), Abnehmkuren ohne Erfolg, weil die Ernährungsumstellung keine ist, sondern nur die alten Ernährungsgewohnheiten ab sofort in Grün.
Das sieht dann so aus, dass man aus gesundheitlichen Gründen – hat der Doktor ja so gesagt – auf die fette Schweinshaxe verzichtet und ab sofort Salat isst, aber mit ordentlich viel Sahne und Mayonnaise als Dressing. Und in der betriebsfertigen Sahne und vor allem Mayonnaise ist was drinne? Fruktose, damit sie so köstlich ist wie nie zuvor…. von den Fetten ganz zu schweigen.
Nachdem wir uns ein Bild haben machen können, wie man in der Schulmedizin in der Regel vorgeht, um eine Fettleber zu „reparieren“, ist es kaum verwunderlich, dass die Fettleber ganz ohne Alkohol zu einer weiteren Volksseuche geworden ist. Nimmt man den Alkohol noch mit dazu, dann hat die Erkrankung berechtigte Chancen, bald auf dem Siegerpodest zu stehen. Bei diesen Verhältnissen sollte die Bronzemedaille hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs bald in erreichbarer Nähe sein.
Der andere Weg
Das Angebot an Therapiemöglichkeiten seitens der alternativen Heilmethoden ist fast grenzenlos.
Das, was vom Hausarzt als „Ernährungsumstellung“ angeordnet wird, ist zwar grundlegend richtig, aber es kommt halt auf die Umstellung und deren Güte an. Mit anderen Worten: Was muss, darf, soll ich essen, damit ich meiner Leber einen Dienst erweise?
Die Antwort ist eigentlich einfach: Gesund essen. Denn es gibt kaum Diäten, die sich ähnlich wie ein Medikament auf die Leber „eingeschossen“ haben.
Fasten ist ebenfalls eine hervorragende Möglichkeit, die Leber zeitweise vollkommen zu entlasten und sich regenerieren zu lassen (Fasten bei chronischen Lebererkrankungen). Hier allerdings kann sich das Fasten auch zu einem zweischneidigen Schwert „verformen“.
Denn durch ein ausgiebiges Fasten werden wieder Toxine aus den Fettdepots freigesetzt, die Leber und Nieren belasten. Daher würde ich dringend empfehlen, bei einer Lebererkrankung, also auch bei einer Fettleber, eine solche Fastenkur nur unter Anleitung eines Fachmanns/einer Fachfrau zu machen. Denn hier sind weitere Maßnahmen notwendig, um die Giftdepots zu neutralisieren und so die Leber zu entlasten.
Wenn es um eine vorteilhafte Ernährungsumstellung geht, dann scheint die Ernährung, wie sie im Mittelmeerraum vorherrscht, für die Therapie einer ernährungsbedingten Fettleber sehr gut zu sein. Eine Studie vom Januar 2014 bestätigt dies:
In dieser Studie wurden 90 Patienten mit einer ernährungsbedingten Fettleber untersucht und behandelt.
Nach einem Zeitraum von 1 und 3 Monaten Mittelmeer-Diät zeigten sich noch keine signifikanten Veränderungen der Fettleber. Erst nach 6 Monaten wurden die Unterschiede so deutlich, dass sie sogar signifikant ausfielen.
Die Studie zeigte, dass hier Umstellungen in der Qualität der Ernährung notwendig sind, als auch das langfristige Beibehalten dieser Umstellungen notwendig ist, um einen Therapieerfolg zu sehen. Die gute Botschaft dieser Arbeit ist auch, dass diese Form der Ernährung keineswegs zu exotisch ist, als dass man hier von einer „Zumutung“ reden könnte.
Zur Behandlung einer Fettleber durch eine ausgewogene Diät wird also von niemandem verlangt, Dschungelcamp-Nahrung zu sich zu nehmen.
Die Bittermelone ist ein beliebtes Gemüse in Asien. Ihr wird eine Reihe von positiven Effekten auf den Stoffwechsel zugesprochen, so zum Beispiel einen blutzuckersenkenden Effekt.
Gleiches gilt auch für den Fettstoffwechsel und ihren Effekt auf Tumorzellen (Medicinal Uses and Molecular Identification of TwoMomordica charantia Varieties – a review). Eine Arbeit – leider nur an Mäusen – vom Februar 2014 zeigte, dass die Bittermelone in der Lage war, die sonst übliche Fettleber bei übergewichtigen Tieren zu verhindern beziehungsweise zu reduzieren.
Die Leberbiopsien in der Gruppe, die mit Bittermelone gefüttert worden waren, zeigten, dass die Konzentrationen an Triglyceriden und Cholesterin hier deutlich geringer ausfielen als bei den Tieren der Kontrollgruppe. Die Autoren schlossen, dass die Bittermelone in der Lage war, Entzündungen und oxidativen Stress zu verhindern.
Des Weiteren modulierte die Bittermelone die Aktivitäten von Mitochondrien, unterdrückte die Aktivierung der Apoptose (natürlicher Zelltod) und verhinderte die Akkumulation von Fetten im Lebergewebe (Bitter Gourd Inhibits the Development of Obesity-Associated Fatty Liver in C57BL/6 Mice Fed a High-Fat Diet.)
Wie es scheint, gibt es eine neue Diskussionswelle über Probiotika. Denn es mehren sich die Hinweise, dass die Gabe von Probiotika einen günstigen Einfluss bei der Prävention und Therapie der ernährungsbedingten Fettleber haben kann.
Progression in Rats: New Insight into the Probiotics for the Gut-Liver Axis – diese Arbeit zeigte ebenfalls eine deutliche Verringerung von Triglyceriden in den Leberzellen der mit Probiotika behandelten Tiere. Es verbesserte sich auch die Insulinresistenz, die Entzündungsreaktionen in der Leber und die Konzentrationen an endotoxischen Substanzen im Blut.
Daher schlossen die Autoren, dass Probiotika bei der Behandlung einer ernährungsbedingten Fettleber einen hohen Nutzen zu haben scheint.
Im Allgemeinen wird von der Schulmedizin abgestritten, dass Probiotika bei dieser Indikation einen Nutzen bringen könnten. Denn hier wird kein Zusammenhang gesehen zwischen Fettleber und der Flora im Gastrointestinaltrakt, der jedoch ohne Zweifel besteht. Und der scheint viel enger zu sein, als man vermuten mag.
Small Intestinal Bacterial Overgrowth: Roles of Antibiotics, Prebiotics, and Probiotics zeigt diesen Zusammenhang: Die Forscher aus Irland argumentieren, dass die gastrointestinale Flora eine Rolle spielt bei der Pathogenese einer ernährungsbedingten Fettleber. Durch eine Verschiebung im gastrointestinalen Milieu kommt es zu einer Freisetzung von Tumor-Nekrose-Faktor, einer entzündungsfördernden Substanz, die wiederum der Fettleber und einer sich anschließenden Hepatitis Vorschub leisten kann.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass durch die Verschiebung des gastrointestinalen Milieus unvorteilhafte Mikroorganismen gedeihen, die Äthanol und Lipopolysaccharide produzieren, was wiederum zur Aktivierung von Makrophagen in der Leber führt und eine damit verbundene Ausschüttung von noch mehr Tumor-Nekrose-Faktor. Daher führt eine Normalisierung des gastrointestinalen Milieus zu einer Abnahme der Fettleber und all ihrer weiterführenden Konsequenzen.
Probiotics as a Novel Treatment for Non-Alcoholic Fatty Liver Disease; A Systematic Review on the Current Evidences – diese Arbeit ist eine Meta-Analyse, die die Frage nach der Wirksamkeit der Probiotika bei einer Fettleber untersucht. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass es bereits eine Reihe von Arbeiten gibt, die aber nur eingeschränkte Aussagen über die Wirksamkeit machen können.
Es gibt vielversprechende Hinweise auf eine Wirksamkeit. Aber für die Autoren ist es noch zu früh, hier eine entschiedene Empfehlung auszusprechen.
Treatment of nonalcoholic steatohepatitis with probiotics. A proof-of-concept study. Diese Arbeit aus China untersuchte ein kleines Kollektiv an Patienten, mit 10 Patienten in der Verumgruppe und 10 Patienten in der Kontrollgruppe über den Zeitraum von 6 Monaten.
Als Probiotika kamen folgende Mikroorganismen zum Einsatz: Lactobacillus plantarum, L. delbrueckii, L. acidophilus, L. rhamnosus und Bifidobacterium bifidum. Auch hier zeigte sich nach Ablauf des Beobachtungszeitraums eine signifikante Verminderung des intrahepatischen Gehalts an Triglyceriden in der Verumgruppe.
Die Triglyceride in der Kontrollgruppe hatten sich über diesen Zeitraum nicht verändert. Andere Parameter, wie BMI, Hüftumfang, Glukose- und Lipidkonzentrationen blieben in beiden Gruppen unverändert.
Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie Hilfe und Hausmittel aus der Naturheilkunde und der Alternativmedizin, die bei Fieber oder erhöhte Temperatur in Frage kommen.
Akupunktur
Kein kurativer Anspruch, dient nur zur Milderung von unangenehmen Empfindungen bei einer Fettleber:
- Le 5, Le 9, BI 18 und BI 21, Ma 36, Mi 3, Mi 5, Ni 8, Le 13
Ausleitungsverfahren
Verschiedene Gelose-Formen (Polysaccharide) können zur Leber- Schröpfung beitragen. Die Wirkung besteht in einer gesteigerten Durchblutung (reflektorische Hyperämisierung), die eine Entstauung der Leber nach sich zieht.
Ernährung
Als erste Maßnahme empfiehlt sich eine Diät mit ausschließlich gedünstetem Gemüse und Omega-3-Fettsäuren-reichen Ölen (von Oliven, Maccadamia, Avocado und Walnuss). Die Kost sollte 1 Woche gehalten werden.
Dann folgt eine 2. Woche mit eiweißhaltigen Lebensmitteln wie Fisch, Eigelb, Geflügel, Wild und Lamm.
In der 3. Woche können wieder Kohlenhydrate verzehrt werden, aber bitte nur solche mit niedriger glykämischer Last. Dazu gehören Glasnudeln, Reis und Hafer. Gewöhnliches Brot und Alkohol sind tabu! Am besten wird die Ernährungsweise aus der 3. Woche dauerhaft beibehalten, eventuell mit einem Intervall-Fasten (siehe Heilfasten).
Sinnvoll ist eine Verbesserung der Leberentgiftung (der Phase II) durch den regelmäßigen Verzehr von Kreuzblütlern wie Kohl. Die darin enthaltenen Ballaststoffe unterstützen auch die Darmflora. So erhöht sich die Anzahl der positiven Bakterien Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii.
Weitere Lebensmittel mit hohem Faseranteil sind Flohsamenschalen, Süßkartoffeln und grüne Bananen.
Lebensmittel mit hohem Anteil an AGEs (Advanced Glycation Endproducts) sind zu vermeiden, weil die zusätzliche Gefahr einer Gefäßschädigung droht. Ein Risiko stellt gegrilltes, gebratenes oder frittiertes Fleisch dar.
Unterlassen Sie den Verzehr industriell verarbeiteter Lebensmittel. Die sind meistens zu fettig und zu süß. Auch der Anteil von Omega-6-Fettsäuren, insbesondere von Linolsäure, ist darin viel zu hoch.
Cholinhaltige Lebensmittel unterstützen den Abtransport von Fett aus der Leber. Eigelb (Bio-Eier!) und Leber enthalten davon besonders viel, daneben auch Seefisch, Krill, Rucola und Weizenkeime.
Heilpflanzen
Mariendistelfrüchte wirken antagonistisch gegenüber zahlreichen Lebergiften, sie stabilisieren die Zellmembranen und haben regenerationsfördernde und anti-oxidative Eigenschaften. Einzusetzen als alkoholischer Extrakt beziehungsweise Silymarin-Gemisch. Tagesdosis 200 – 400 mg Silymarin (nach klinischen Studien initial 400 – 420 mg, Erhaltungsdosis 210 – 280 mg).
Gurmar (Gymnema sylvestre), Löwenzahn und Curcuma erhöhen die Insulinsensitivität. Zimt und Maulbeeren werden bei Diabetes-Folgen ebenfalls empfohlen.
Heilfasten
Das Fasten hatte ich ja oben bereits erwähnt. Und eine Verbesserung ist meiner Erfahrung nach sehr wahrscheinlich. Bei einer ernährungsbedingten Fettleber ist die Wahrscheinlichkeit einer Verbesserung sehr hoch. Fasten sehe ich auch als optimale Vorbereitung einer Ernährungsumstellung.
Wer nicht heilfasten möchte oder darf, sollte zumindest den Zucker ganz weglassen. Zum Süßen kann die Aminosäure Glycin verwendet werden.
Homöopathie
Acidum sulfuricum D 4, D 6, D 12: Kältegefühl des Magens, Verlangen nach Alkohol, Hitzewallungen mit saurem Schweiß, ungewöhnliche Mattigkeit, Schwäche mit Zittern.
Antimonium crudum D 3, D 4, D 6: weiß belegte Zunge, wunde Mundwinkel, ein Gefühl, als ob der Magen überladen ist, üble Laune, Verdrießlichkeit, Essen verschlimmert, Ruhe verbessert, ebenso frische Luft.
Carduus marianus D 2, D 3: Übelkeit, kolikartige Schmerzen, Obstipation, empirisch auch bei Ascites, Carduus verbessert die Syntheseleistung der Leber.
Iris versicolor D 2, D 3: ständiger Speichelfluss, Magenbrennen, Übelkeit, Sodbrennen, saures Erbrechen, reichliche, wässrige, saure Stühle, Migräne.
Jodum D 4, D 6: Heißhunger, Durst, Abmagerung, Obstipation mit trockenen Stühlen, Unruhe, Bewegungsdrang, Hitzegefühl (bei manifester Hyperthyreose nicht unter D 12).
Lycopodium D 3, D 4, D 6, (D 30): starker Meteorismus, Obstipation, Heißhunger, aber satt nach wenigen Bissen, Verschlimmerung durch Kleidung und Berührung, Reizbarkeit, Menschenscheu, Misstrauen, 16 bis 20 Uhr Verschlimmerung.
Natrium sulfuricum D 3, D 4, D 6: Berührungsempfindlichkeit der Lebergegend, Stechen der Leber bei tiefer Inspiration, frühmorgendliche Diarrhoe, reichliche Blähungen, missgelaunt, melancholisch, feuchtes Wetter oder Nebel verschlimmern.
Ordnungstherapie
Ernährung umstellen, Gewicht senken, Alkoholkarenz. Übergewicht sollte unbedingt abgebaut werden. Alkoholkonsum ist drastisch zu reduzieren (auch bei einer ernährungsbedingten Fettleber). Diabetes mellitus oder Fettstoffwechselstörungen sollten gut eingestellt werden.
Orthomolekulare-Medizin
Lecithin 10 Gramm pro Tag zur Unterstützung des Leberstoffwechsels.
Das Alkaloid Berberin ist bekannt dafür, die Insulinsensitivität zu erhöhen und die Folgen der Fettleber zu lindern.
Die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure, wie sie in Fischöl reichhaltig enthalten ist, soll bei Diabetes-Folgeerscheinungen positive Effekte zeitigen.
Alphaliponsäure ist als Supplement zu erwägen.
Pycnogenol aus der Französischen Strandkiefer hemmt Entzündungen und fördert die Durchblutung der Kapillaren.
Vitamin B3 ist für die Oxidation von Fetten erforderlich. Daneben sind die Vitamine B1, B3 (Nicotinamid), B9 (Folsäure), B12, D und K2 sinnvoll.
Chrompolynicotinat soll angeblich den Zuckerstoffwechsel unterstützen. Die Anwendung darf nur nach Absprache mit dem Arzt erfolgen. Vanadylsulfat wird auch immer wieder genannt, das Mineral ist aber nicht zugelassen!
Cholin ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Eine Kapsel mit 100 mg täglich ist mehr als ausreichend, wenn man einen Mangel vermutet.
N-Acetylcystein (NAC) liefert einen Bestandteil des antioxidativen Glutathions, das auch zum Leberschutz beiträgt.
Physikalische Therapie
Hydrotherapie: täglich 1 – 2 mal ansteigendes Sitzbad und Leibumschlag, täglich heiße Auflagen (Lehm, Heublumensäcke, Fango, Kartoffeln) auf die Lebergegend.
Massagen: Bindegewebsmassage im Lebersegment, Kolonbehandlung.
Elektrotherapie: Kurzwellen- und Ultraschallbehandlung im Lebersegment.
Bewegungstherapie: bei fehlender Akutsymptomatik niedrig dosiertes Fettstoffwechseltraining (Ausdauertraining).
Besonderer Hinweis
Die nachgewiesene Wirksamkeit wird nur bei Anwendung von alkoholischen Zubereitungen beziehungsweise standardisierten Extrakten erreicht (Ob Präparate mit Alkohol geeignet oder kontraindiziert sind, muss abgewogen werden!). Das Flavonoidgemisch Silymarin ist schwer löslich in Wasser. Mariendistelfrüchte werden als Teezubereitung bei dyspeptischen Beschwerden gegeben.
Fazit
Die Fettleber ist eine weitere Zivilisationserkrankung, auf die die Schulmedizin mit fragwürdigen Konzepten reagiert. Die Tatsache, dass hier Ernährungsumstellung, Bewegung etc. „verordnet“ werden, ist nur ein Verlegenheitssymptom einer Medizin, die nicht weiß, was sie machen soll, wenn es kein Medikament gegen die zu behandelnde Erkrankung gibt. Dementsprechend unpräzise fallen diese Ratschläge und Verordnungen aus, dementsprechend unwirksam sind sie.
Das Resultat dieser Unfähigkeit hat sich schon eingestellt: Die Fettleber ist auf dem Vormarsch, ohne dass die Umsatzzahlen der Alkoholvertreiber gleich stark in die Höhe gehen. Dafür geht der Umsatz von Zucker, speziell Fruktose, steil nach oben.
Warum will man diese Zusammenhänge nicht sehen?
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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 15.11.2023 aktualisiert.