Hautprobleme

Was hilft bei Schuppen? Die besten Hausmittel und Schuppen-Shampoos

Gegen die lästigen Schuppen gibt es nicht ein Patentrezept gegen alle Störungen, die die weißen Flöckchen im Übermaß hervorrufen. Deswegen muss vor einer Behandlung die Ursache gefunden werden.

Die von vielen Menschen ungeliebten Schuppen (Squama) werden auch von der gesunden Haut ständig produziert. Denn die arg strapazierte Außengrenze unseres Körpers muss sich ständig erneuern. Also teilen sich Zellen in der obersten Schicht, der Epidermis, und werden nach nur 4 Wochen wieder abgestoßen. Diese Flöckchen aus den verhornten Zellen bezeichnen wir dann als Schuppen.

Die meisten sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar, mit Ausnahme der etwas größeren Kopfhautschuppen (Pityriasis simplex capillitii). Harmlose Hautveränderungen oder auch Erkrankungen lassen diese Schüppchen sich aber vergrößern und teilweise auch deutlich vermehren. Die Mediziner unterscheiden dann zwischen den kleineren, fein-lamellären, den etwas größeren mittel- und den bis zu einigen Zentimetern messenden grob-lamellären Schuppen.

Diese sogenannten “Sekundäreffloreszenzen“ sind je nach Hautkrankheit verschiedenartig geformt. Solche Schuppen entstehen aus Primäreffloreszenzen, unter denen man die zunächst unveränderte Form einer Hauterkrankung versteht, die sich dann bei chronischem Verlauf in ein fortgeschrittenes Stadium übergeht.

Art und Form der Schuppen sind für jede schuppende Hauterkrankung typisch

Helle, trockene, bis 1 Zentimeter große, psoriasisforme Schuppen kennzeichnen die Schuppenflechte oder Psoriasis. Die kleieförmigen oder pityriasiforme Schuppen kommen bei verschiedenen Erkrankungen vor. Dazu zählen Mykosen (Pityriasis versicolor) durch Infektion mit dem Hefepilz Malassezia furfur und die Röschenflechte (Pityriasis rosea), die mit ringförmigen Exanthemen unbekannter Ursache einhergeht. Auch die Haut von genesenden Masern-Patienten sondert die kleieförmigen Schuppen ab. Große, lamellenartige, sogenannte “exfoliative Schuppen“ hingegen sind für die Haut nach einer Scharlach-Infektion typisch. Die rundlich bis eckigen ichthyosiformen Schuppen treten bei der genetisch bedingten Fischschuppenkrankheit (Ichthyosis vulgaris) auf.

Trockene Schuppen entstehen meist durch starke Reizung der Kopfhaut (hohe Temperaturen, heißes Föhnen, Klimaanlage, zu heißes Waschwasser, aggressive Shampoos), zeigen sich aber auch vermehrt bei Allergikern oder einer Kopfhautbesiedelung mit Bakterien. Sie erscheinen silbrig-glänzend und lassen sich wie feiner Staub zerreiben. Daneben kann Stress die Schuppenbildung auf der Kopfhaut ebenfalls fördern. Außer dem erheblichen Schuppenaufkommen ist Jucken und eine sich gespannt anfühlende Kopfhaut zu beklagen.

Fettige, seborrhoische (talgige) Schuppen mit gelblicher Farbe: Diese Absonderungen entstehen beispielsweise beim seborrhoischen Ekzem, dessen Entstehungsgeschichte nicht genau geklärt ist. Jedoch wird auch hier eine erbliche Vorbelastung vermutet. Die starke Fettproduktion der Haut bietet der Hefe Malassezia furfur einen guten Nährboden, sodass sich der Pilz stark ausbreiten kann.

Fettigen Schuppen sind aber meist eine Funktionsstörung der Talgdrüsen (Überproduktion) der Kopfhaut, die durch den Talg ein gelbes Aussehen annehmen. Ursache können Hormon-Störungen oder Hormon-Umstellungen sein, wie beispielsweise die Pubertät oder die Wechseljahre.

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Bei fettigen Schuppen Pilze erkennen

Bei fettigen Schuppen kommt es durch den Pilzbefall zu einer Reizung der Haut, die sich mit vermehrter Bildung von Zellen zur Wehr setzt. Deswegen steht in diesem Fall eine Reduzierung der Pilze im Vordergrund.

Hier sind antimykotische Shampoos (Antipilz-Shampoos) angezeigt, die auf pflanzlichen oder synthetischen Wirkstoffen beruhen. Die Präparate mit Heilpflanzen sind allerdings besser verträglich, weshalb ich diesen unbedingt den Vorzug geben würde.

Wer die “Chemie” liebt: der Wirkstoff Pirocton-Olamin, der in vielen von Ökotest bewerteten Shampoos mit gut bis sehr gut beurteilt wurde, ist aus meiner Sicht noch “akzeptabel”. Zu nennen sind hier das „Seide Natural Hair Care Aktiv Shampoo“ von Annemarie Börlind, das bei Ökotest mit sehr gut abschnitt. Shampoos mit Pirocton-Olamin, die ein Gut erhielten waren im Test 2023: „Hairwell Antischuppen Shampoo Hydro Ballance“ von Netto, „Elkos Hair Anti Schuppen Shampoo Hydro Ballance“, „Isana Anti Schuppen Wasserminze & Grüner Tee“ von Rossmann, „Nivea Men Anti Schuppen Shampoo“ und „Kür Anti-Schuppen Shampoo Lemongras Extract“ von Aldi.

Ein anderes Shampoo gegen fettige Schuppen, das die Ökotester mit sehr gut bewerteten, ist „Urtekram Shampoo Anti Dandruff Sweet Ginger Flower“. Darin enthalten ist der Wirkstoff Propandiol-Caprylat, der als unbedenklich gilt.

Die Shampoos sollen gut einmassiert und erst nach einigen Minuten abgespült werden. Leider ist es auch erforderlich, die Behandlung dauernd beizubehalten. Sonst können sich die Pilze erneut vermehren und die Beschwerden kehren zurück. Zwischen den speziellen Anwendungen kann das Haar auch mal mit einem wirkstofffreien Shampoo gewaschen werden.

Bei trockenen Schuppen die Haut schonen

Trockene Schuppen sind die Folge einer beeinträchtigten Hautfeuchte. Die erste Maßnahme ist der Umstieg auf ein milderes Shampoo. Wenn man das gewohnte   Haarpflegemittel nicht wechseln möchte, kann das Präparat auch auf rund ein Drittel mit Wasser verdünnt werden.

Empfehlenswert sind Shampoos mit dem pH 5,5, der dem Säuregrad der Hautbarriere entspricht. Viele der hautschonenden Anti-Schuppen-Shampoos enthalten auch Antimykotika, obwohl die Wirkstoffe bei trockenen Schuppen nicht erforderlich sind.

Vorsicht bei kritischen Inhaltsstoffen!

Leider enthalten Shampoos wie viele andere Pflegemittel gesundheitsgefährdende Stoffe. So ist der Aufschäumer Natrium-Laurethylsulfat oft in Form eines Polyethylenglycol-Derivates (PEG-Derivat) hinzugefügt, weil  der Kunde eben viel Schaum will. Der Nachteil dieser Verbindungen ist aber, dass sie tief in die Haut eindringen und die Haut durchlässiger für Krankheitserreger und Toxine machen. Sogar viele renommierte Marken-Shampoos gegen Schuppen beinhalten PEG/PEG-Derivate wie Guhl, Salthouse, Sebamed, Alpecin, Mann & Schröder, Dr. Kurt Wolff und Garnier.

In einigen Shampoos sind zudem noch halogenorganische Verbindungen enthalten wie in den Produkten von Alkmene, Balea, Bevola und Schwarzkopf. Das Antischuppen-Shampoo von Crisan ist gar mit dem Antimykotikum Climbazol versetzt, das in erheblicher Kritik steht. Ökotest kanzelte das Haarwaschmittel deswegen als ungenügend ab. Zwei weitere Marken erhielten dasselbe vernichtende Urteil: Neben anderen Risiko-Verbindungen war in den Shampoos von Head & Shouldes und Pantene Pro-V auch noch künstlicher Moschus-Duft (Galaxolid) enthalten.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Schuppen in Frage kommen können.

Ernährung

Legen Sie Wert auf Nahrungsmittel, die viel Vitamin A und E enthalten. Täglich 1 bis 2 Esslöffel kaltgepresstes Sesam-, Leinsamen-, Mais- oder Distelöl versorgen die (Kopf-) Haut mit essentiellen Fettsäuren.

Empfohlene Tagesdosis:

  • Vitamin A: 25.000; hohe Vitamin-A-Dosierungen nur unter therapeutischer Begleitung einnehmen. Einnahmezeit maximal 2 bis 4 Monate.

Orthomolekular-Medizin 

  • Vitamin E: 400 mg; hilft, die Durchblutung der Kopfhaut zu gewährleisten.
  • Vitamin-B-Komplex: hält die Kopfhaut gesund.
  • Zink 30 bis 45 mg: hält die Kopfhaut gesund. Gamma-Linonlessäure: 4 bis 6 Kapseln Nachtkerzenöl
  • Mischen Sie Brennnesselgeist im Verhältnis von 1:5 mit Apfelessig und massieren die betroffene Stelle damit ein.

Heilpflanzen 

Reiben Sie die Kopfhaut mit angewärmtem Olivenöl ein.

Weidenrindenauszug ist ebenfalls zur äußerlichen Anwendung zu empfehlen. 200 g von klein geschnittenen Zweigen sollen 1 Tag in einem halben Liter Wasser ziehen. Der Auszug wird auf die Haut gerieben. Der Wirkstoff darin ist biogenes Aspirin (Salicylsäure).

Einreibungen mit Teebaumöl, Neembaumöl, Rosmarinöl, Lavendelöl und Klettenwurzelhaaröl helfen ebenfalls gegen schuppige Kopfhaut. Ein von Ökotest mit gut beurteiltes Shampoo, das einige dieser ätherischen Öle enthält, ist „Khadi Neem Balance Shampoo Anti Schuppen“. Die Wirkstoffe sind Rosmarinöl, Teebaumöl und Neembaumblatt-Extrakt sowie Salicylsäure.

Thymian-Aufguss aus 1 Esslöffel Rohdroge auf eine Tasse heißen Wasser kann nach dem Abkühlen zum Einmassieren der Kopfhaut verwendet werden.

Wenn Sie unter fettigen Kopfhautschuppen leiden, mischen Sie den Saft einer halben Zitrone in Ihr Shampoo. Lassen Sie diese Zubereitung eine Viertelstunde einwirken.

Säure-Basen-Haushalt 

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und
chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Homöopathie 

Wenn der Schuppenbefall mit Kopfhautjucken verbunden ist, kann dreimal täglich Arsenicum album D12 eingenommen werden.

Mittel die auch infrage kommen: Staphisagria D2 oder D3, Kalium chloratum D2 bis D12 und Graphites D6 bis D12.

Bei Ekzemen und Kopfhautschuppen hat sich Kalium muriaticum D12 bewährt.

Sonstiges

Haare mit Borax-Wasser oder Kern-Seife (der natürlichsten aller Seifen) waschen und mit Zitronensaft neutralisieren. Oder benutzen Sie wenigstens ein Shampoo, das Selen oder Zink enthält, das vermindert die Schuppenbildung und den Juckreiz.

Hilfreich ist es auch, Luft an die Kopfhaut kommen zu lassen. Nach dem Waschen ist es besser, auf den Föhn zu verzichten. Bei Fettschuppen sollten keine Haaröle oder andere fetthaltige Kosmetika angewendet werden.

Vermeiden Sie Stress und treiben Sie Sport.

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Beitragsbild: 123rf.com – kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 05.05.2023 aktualisiert.

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