Infektion

Was hilft gegen Schnupfen? Naturheilkunde und Alternativmedizin

Schnupfen (Rhinitis) ist eine entzündliche Erkrankung der Nasenschleimhaut. Auslöser sind meistens Viren, aber auch Allergien können die Ursache sein. Daneben gibt es eine Reihe von Faktoren, die die Krankheitsentstehung fördern. Typische Symptome sind das Niesen und ein Nasenausfluss sowie eine verminderte Geschmackswahrnehmung durch die eingeschränkte Geruchswahrnehmung. Bei der Erkrankung handelt es sich um einen Katarrh, worunter allgemein eine Entzündung von Schleimhäuten verstanden wird.

Zur Diagnose-Erstellung klärt der Arzt in der Anamnese zunächst ab, ob die Erkrankung akut oder chronisch ausgeprägt ist. Die akute Form wird in den allermeisten Fällen von Viren verursacht, wobei Rhinoviren die häufigsten Erreger sind. Daneben befallen Echoviren und Adenoviren ebenfalls die Nasenschleimhaut. Selten sind es auch Bocaviren, diese virale Rhinitis auslösen, die durch wässrigen, klaren Nasenausfluss gekennzeichnet ist. Die Ansteckung vollzieht sich durch eine Tröpfchen-Infektion.

Leicht greift die Entzündung auf die Nasennebenhöhlen über, dann liegt zusätzlich eine Sinusitis vor. Die Kombination der Erkrankungen wird dann “Rhinosinusitis“ genannt.

Oft sind auch die Schleimhäute der gesamten Atemwege mit betroffen, dann spricht der Arzt von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt, wobei die Begriffe nicht klar definiert sind. Diese erweiterte Form des Schnupfens ist dann durch Husten (Bronchitis) sowie Heiserkeit begleitet, wenn der Rachenraum mit infiziert ist (Pharyngitis).

Wenn die Nasenschleimhäute durch Viren vorgeschädigt sind, können sich Bakterien leichter vermehren und eine bakterielle Sekundärinfektion auslösen (eitrige, bakteriell superinfizierte Rhinitis). Der Nasenausfluss hier ist gelblich, schleimig (eitrig).

Besteht eine Allergie (z.B. gegen Gräserpollen, Hausstaubmilben) kommt es zur allergischen Rhinitis. Typisch hier sind Nies-Attacken, wässrig klarer Nasenausfluss und eine Schwellung der Nasenschleimhäute (verstopfte Nase). Der Heuschnupfen gehört dabei eher zu den akuten Formen des Schnupfens, wohingegen die Hausstaub-Allergie in den chronischen Verlauf übergeht.

Chronischer Schnupfen beruht auf Grunderkrankungen

Bei länger als 3 Wochen andauerndem Schnupfen kann schon von einer Chronifizierung gesprochen werden. Oft bestehen die Beschwerden aber sehr viel länger, besonders wenn ungünstige Faktoren vorliegen. So kann eine Immun-Schwäche dafür sorgen, dass Infektionen sich eher manifestieren und länger anhalten. Bei nicht infektiösem Schnupfen können eine verkrümmte Nasenscheidewand, vergrößerte Mandeln oder Nasen-Polypen die Ursache sein. Auch Menschen, die ständig toxischen Reizen in der Atemluft ausgesetzt sind, leiden verstärkt an chronischer Rhinitis. Möglicherweise ist auch das Flimmer-Epithel durch genetische Disposition oder durch Tabakrauch geschädigt. Dann können Staub-Partikel nicht mehr optimal heraus befördert werden und reizen permanent die Schleimhäute. Sogar hormonelle Störungen wie die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) fördern die Entstehung der Rhinitis.

Eine Reihe von Medikamenten kann ebenfalls zu chronischem Schnupfen führen. Allen voran sind dies abschwellenden Nasentropfen, die nach Dauergebrauch eine Gewöhnung zur Folge haben. Fehlen die Tropfen oder Sprays, reagiert die Nasenschleimhaut mit Schnupfen, sozusagen als “Entzugserscheinung“. Ungünstigerweise zählen auch entzündungshemmende Medikamente zu den Auslösern der chronischen Rhinits. Daneben können Antidepressiva die Beschwerden ebenfalls verursachen.

Die Behandlung bei Schnupfen

Der Arzt wird sich bei akutem Schnupfen eher auf eventuelle Sekundärinfektionen konzentrieren. Dann werden oft voreilig Antibiotika verordnet. Daneben kommen Entzündungshemmer wie Aspirin und Ibuprofen zum Einsatz.

Allergien werden bei chronischem Schnupfen meistens mit Antihistaminika behandelt oder auch einer Desensibilisierungs-Therapie. Bei infektiösen Formen sollte eine Immun-Schwäche in Betracht gezogen und die Ursache gefunden werden. Operative Eingriffe angezeigt, wenn ein starkes Polypen-Wachstum oder eine schiefe Nasenscheidenwand zugrundeliegen. Sind Noxen im Lebensumfeld des Patienten aufgespürt worden, gilt es, die Exposition künftig zu vermeiden.

Sprache der Symptome

Ab und zu einen Schnupfen zu haben gilt als normal. Wenn das übermäßig oft vorkommt, können Sie sich fragen: Wovon haben Sie eigentlich die Nase voll?

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Naturheilkunde und Alternativmedizin gegen Schnupfen

Vermeiden Sie (wie bei jeder Entzündung) Milch, Milchprodukte, Fleisch, Weißmehlprodukte und alle Arten von Süßigkeiten und Alkohol. Ein oder zwei Tage Fasten ist sehr hilfreich.

Zur entzündungshemmenden Ernährung gehört grundsätzlich ein hoher Anteil von Gemüse und Obst. Viele dieser Lebensmittel enthalten sekundäre Pflanzenstoffe. Wichtig sind auch Omega-3-Fettsäuren, die in vielen pflanzlichen Ölen vorkommen (Lein, Kokos, Hanf, Oliven). Daneben stellen Fettfische eine gute Quelle dar.

Folgende Mischung aus Urtinkturen kann hilfreich sein: Je 20 ml Thymian, Salbei, Huflattich, Sonnenhut und Kamille.

Bei Schnupfen und Erkältungen helfen Engelwurzbalsam, Königskerze, Senf, Senega (Polygala senega) und Spitzwegerich. 

Nach Hildegard von Bingen kann bei chronischem Schnupfen folgende Kur helfen: Fenchel-Dill-Kur: 20 g Fenchelkraut, 80 g feine Dillspitzen werden gemischt und 1 Esslöffel davon auf einer Tonscherbe (Blumentopf) verbrannt. Den Rauch einatmen und die Asche essen, z.B. aufs Essen streuen. Das machen Sie täglich einmal für 1 bis 2 Wochen.

Bei einer Erkältung können relativ viele unterschiedliche homöopathische Mittel in Frage kommen, unter anderem: Aconitum, Belladonna, Cepa, Euphrasia, Sabadilla, Hepar sulfuris.

Man muss prüfen ob der Schnupfen im Vordergrund steht oder doch eine Erkältung. Je nachdem sieht dann auch die Mittelwahl aus. Hierzu finden Sie mehr in den Beiträgen: Homöopathie bei Schnupfen und Heuschnupfen oder Homöopathie bei Erkältung und Grippe.

Empfohlene Tagesdosis:
5 g bis 10 g Vitamin C (Ascorbinsäure) in Wasser auflösen und trinken, jedoch nicht abends, weil Sie dann vielleicht nicht schlafen können. Stellt sich aufgrund der Dosis ein Durchfall ein, ist die Dosis zu reduzieren.

In chronischen Fällen ist der Vitamin D Spiegel zu prüfen, ebenso weitere mögliche Vitalstoff-Defizite.

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.

Sonstiges

Ein bewährtes Mittel im Anfangsstadium (sofern Sie nicht unter einer Überfunktion der Schilddrüse leiden) nach Prof. Dr. Bier: täglich einen Tropfen Jodtinktur in einem Glas Wasser trinken.

Eine beginnende Erkältung (dazu gehört auch der Schnupfen), ist immer ein Leere-Zustand. Nehmen Sie deshalb Dampfbäder für den Kopf, aber vor allem ansteigende warme Fußbäder.

Nasenduschen (richtig angewendet) sind eine sehr gute Entlastung und Unterstützung. Ich kann die Modelle von Emcur und Emser (ca. 10 bis 15€ empfehlen). Ich rate auch dazu die abgepackten Salzportionen zu verwenden.

Heilsam sind auch heiße Brühe, Rotlichtbestrahlung, Zwiebelpackungen und Quarkwickel.

Weitere hilfreiche Maßnahmen beschreibe ich u.a. auch im Beitrag: Immunstimulation bei Erkältung, Schnupfen, Abwehrschwäche.

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Kleine Anmerkung: Die Sache mit den “5 Wundermitteln” ist mit Abstand der beliebteste Newsletter, den meine Patienten gerne lesen…


Beitragsbild: 123rf.com – iakovenko

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.08.2021 aktualisiert.

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