In diesem Beitrag gehe ich vor allem darauf ein: Wie die Schulmedizin Bluthochdruck und die Werte für zu hohen Blutdruck immer wieder neu definiert, die Schattenseiten der Bluthochdruck-Medikamente und natürlich: Was Sie selbst bei Bluthochdruck tun können und welche alternativen Hilfen es gibt…

Bluthochdruck ist in gewisser Weise heimtückisch

Das Heimtückische: Bluthochdruck bereitet kaum Beschwerden, wenn er nicht gerade extreme Werte annimmt. Der Blutdruckanstieg bei Anstrengung und Stress ist eine Anpassung des Körpers an aktuelle Anforderungen und daher nicht bedenklich und sogar sinnvoll. Dazu nützt uns im hektischen Alltag der hohe Druck sogar – wir spüren weniger Schmerzen und bekommen vom Ärger und Stress weniger mit.

Gefährlich hingegen ist der chronisch erhöhte Blutdruck. Die Risiken, die wir uns damit einhandeln, können folgenreich sein: Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenleiden werden damit in Zusammenhang gebracht.

Laut WHO fordert der Bluthochdruck jährlich weltweit 7,5 Millionen Todesopfer, was ungefähr 12,8 Prozent der jährlichen weltweiten Gesamtsterblichkeit entspricht. Da aber ein mittelgradiger Bluthochdruck nicht weh tut, gibt es eine große Grauzone an Betroffenen, die noch nichts von ihrem „Unglück“ ahnen. Laut einer Studie wussten 27 % der Frauen und 31 % aller Männer mit Hypertonie nicht, dass sie von der Erkrankung betroffen waren.

Dieselbe Studie offenbart, dass weltweit 31 % der Frauen und 34 % der Männer zu hohen Blutdruck hatten. Die Forscher berufen sich auf Daten, die zwischen 1990 und 2019 erhoben wurden. Das entspricht annähernd den Verhältnissen in Deutschland, wie die GEDA-Studie von 2017 zeigt, in deren Verlauf über 24.000 Menschen befragt wurden: Hierzulande haben 32,8 % der Männer und 30,9 % der Frauen zu hohen Blutdruck (12-Monats-Prävalenz). Bei den über 65-jährigen waren es sogar 65,1 % der Männer und 63,8 % der weiblichen Befragten. Wenn man die Zahl der unentdeckten Erkrankungen mit einbezöge, lägen die Werte sicher noch höher.

Noch 2008 hatten 40 Prozent der Weltbevölkerung über 25 Jahre einen erhöhten Blutdruck. Laut WHO fiel die Prozentzahl der Erkrankten von 1980 bis 2008 leicht, aber aufgrund des Bevölkerungszuwachses und Alterung stiegen die Gesamtzahlen von 600 Millionen in 1980 auf 1 Milliarde in 2008. In Europa lag die Zahl der Betroffenen bei 40 Prozent für beide Geschlechter kombiniert.

Aufgrund der fallenden Tendenz wollten uns Statistiker glauben machen, dass das Problem mit dem Bluthochdruck im Allgemeinen und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Speziellen kurz vor der Lösung zu stehen scheint (da ja die Prozentzahlen eindeutig eine Abnahme verkünden), dann verkünden die eben erwähnten gestiegenen Gesamtzahlen eine andere Mär.

Die ist auch als möglicher Grund dafür anzusehen, dass z.B. die Zahl der Schlaganfälle in den USA zwischen 1995 und 2008 von 15- bis 44-Jährigen um 37 Prozent angestiegen war. Die Ursache für einen Schlaganfall muss nicht unbedingt und ausschließlich in einem Hochdruck liegen.

Aber laut Analysen litt jeder dritte 15- bis 34-Jährige, der einen Schlaganfall erlitt, auch an Hochdruck. Bei den etwas Älteren (35- bis 44-Jährige) war es schon jeder Zweite, der einen Hochdruck aufwies.

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Ein Blick auf die Normwerte

Als „normaler“ Blutdruck wird (allgemein und „traditionell“) ein Wert von 130/80 mm Hg angenommen. Unterhalb von 120/70 sollte der Blutdruck nicht fallen. Diese Werte beziehen sich standardgemäß auf den Druck in der Oberarmarterie, an der gewöhnlich gemessen wird.

Wie der Blutdruck genau geregelt wird, können Sie in meinem Beitrag Blutdruckregulation lesen. Mehr zu den Blutdruckwerten lesen Sie in meinem Beitrag: Blutdruckwerte im Wandel der Zeit.

Der Bluthochdruck wird eingeteilt in die Graviditäts-Stufen I bis III sowie die Isolierte Systolische Hypertonie:

Diese Normwerte sind seit 2023 der empfohlene Standard der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) des Ärztlichen Zentrums für Qualität der Medizin (ÄZQ), dessen Träger die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Arbeitsgemeinschaften der Wissenschaftlichen Medizinischen  Fachgesellschaften (AWMF) sind. Die Leitlinien orientieren sich an denen der European Society of Hypertension (ESC/ESH-Guidelines for the Management of Arterial Hypertension) aus dem Jahr 2018. Die aufgeführten Blutdruckwerte stellen die Resultate der ärztlichen Messung dar. Patienten, die ihren Blutdruck selber messen, sollen dabei den Wert von 135/85 nicht überschreiten.

Der untere Blutdruckwert gilt allgemein als der “aussagekräftigere”. Dies ist der Druck, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz sich entspannt und wieder mit Blut füllt. Die Bezeichnung “Millimeter Quecksilbersäule” (mm Hg) ist ein physikalisches Maß für den Druck.

Die ESH-Leitlinien sind an diesem Punkt etwas strenger als die der NVL: Während die nationalen Empfehlungen einen diastolischen Wert von 90 mm Hg vorgeben, raten die europäischen Leitlinien zu einem Wert von 80 mm Hg. Grund dafür scheint zu sein, dass im Rahmen der ESH die Nieren-Problematik eine größere Rolle gespielt hat. Eine erhöhte Diastole ist gerade für die Nieren gefährlich, während für die Herzgesundheit ein ausgeglichener systolischer Blutdruck wichtiger ist.

Bei bestimmten Nierenproblemen (wenn zum Beispiel mehr als ein Gramm Eiweiß pro Tag ausgeschieden wird), wird von manchen sogar ein Blutdruck von nur 125 zu 75 mm Hg angestrebt. Deswegen rät die ESH-Leitlinie zu einer Kontrolle der Nierenwerte wie der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (Estimated Glomerular Filtration Rate, eGFR oder Serumkreatinin). Auch auf Albuminurie (Eiweiß im Urin) sollten die Patienten untersucht werden. Die NVL empfiehlt die Kontrolle der Nierengesundheit nur bei schon bekannten chronischen Nierenerkrankungen (CKD).

Akute Höchstwerte wie über 180/110 mm Hg sollen nach der NVL nur dann stationär behandelt werden, wenn weitere Beschwerden und Symptome oder chronische Herzkrankheiten hinzukommen. Ansonsten sollte nach einer entsprechenden Medikation eine halbe Stunde abgewartet und nachgemessen werden. Die bisherige Praxis einer sofortigen Einweisung in die Klinik ist nach diesen Standards übertrieben.

Die NVL sieht daneben vor, den Patienten in die Therapieziele mit einzubeziehen. Dazu gehört, ob ein etwas höherer Blutdruck eher akzeptiert wird als eine höhere Dosierung der Medikamente. Mit betrachtet werden sollte auch die Gesamtheit der Risikofaktoren wie kardiovaskuläre Probleme, Nierenerkrankungen, individuell auftretende Nebenwirkungen der Medikation und deren Wechselwirkung mit anderen Pharmaka. Bei älteren Patienten „dürfen“ die Ärzte auch wieder höhere Blutdruckwerte zulassen.

Nur noch wenige Patienten können sich daran erinnern, dass “früher” einmal ganz andere Blutdruckwerte galten. Nämlich: 100 plus Alter. So ist es in vielen Beiträgen heute noch zu lesen.

Nun gelten nicht mehr die errechneten Standardwerte, sondern die Einschätzung des behandelnden Arztes in Absprache mit dem Patienten. Das Lebensalter ist dabei nur ein Kriterium.

Nach den alten Empfehlungen galt ein systolischer Wert von maximal 140 als akzeptabel.  Nach dem 60. Geburtstag durfte der Blutdruck jedoch auch auf (höchstens) 150 klettern

Diese Empfehlungen lösten zuerst einen Proteststurm aus: Nachdem anfangs sogar vermutet wurde, dass die veränderten Richtlinien Menschenleben kosten könnten, hat nun eine Studie die Richtigkeit der neuen Grenzwerte bestätigt.

Ein systolischer Wert um die 150 ab einem Alter von 60 Jahren sei in Ordnung, so die Forscher der Oregon State University damals. Nach einer umfassenden Untersuchung kamen sie zu dem Ergebnis, dass eine intensivere Behandlung von Bluthochdruck bei älteren Menschen keine gesundheitlichen Vorteile zu erwarten lässt.

Stattdessen kann ein zu niedriger Blutdruck, Schwindel oder Benommenheit und Bewusstlosigkeit zur Folge haben, was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Stürzen erhöht. Zwar war Forschern bewusst, dass Bluthochdruck potentiell gefährlich ist, weil er beispielsweise für Herzprobleme oder Schlaganfälle verantwortlich sein kann.

Doch gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass sich Hypertension mit einer Ernährungsumstellung, sportlicher Aktivität, Gewichtskontrolle und einer Veränderung des Lebensstils effektiv bekämpfen lässt. Aber dazu weiter unten mehr (Quelle der Studie: Drugs & Aging, 2014; doi: 10.1007/s40266-014-0219-8).

Nach Ergebnissen der NHANES-Studie (National Health And Nutrition Examination Survey) kam dann der Rat, den Blutdruck bei allen Menschen, auch ab 65 Jahren, unbedingt um unter 140 mm Hg zu senken. Die SPRINT-Studie (Systolic blood Pressure Intervention Trial) fordert sogar einen Wert von 120 mm Hg für Patienten um das 75. Lebensjahr.

Allerdings galt hier die Einschränkung, dass dies nur für „gesunde“ Patienten zutreffen sollte. Für Menschen mit Diabetes, Herzschwäche und durchlebten Schlaganfall wiederum sei dies nicht relevant. Das ist aber nur deswegen so, weil die Studienlage ausgerechnet zu Patienten mit den schweren Alterleiden wenig aussagekräftig ist.

Überhaupt waren die Richtlinien gerade für Senioren verwirrend. Die NHANES-Studie fordert, ab dem achtzigsten Lebensjahr die Systole keinesfalls unter 130 mm Hg zu senken. Bei gebrechlichen Patienten wurde hingegen festgestellt, dass ein Blutdruck von 180 mm Hg das Leben sogar verlängert (BENETOS, A. et al.: JAMA Intern. Med. 2015; 175: 989-95).

Fraglich ist, wie groß der Unterschied im Therapie-Bedarf zwischen dem 75. und 80. Lebensjahr ist. Wenn der Arzt dann noch den Gesamtzustand des Patienten berücksichtigen soll, kann er sich gleich auf seine Intuition verlassen.

Genau diese Empfehlung geht aus einer Studie aus dem Jahr 2014 hervor (The Lancet 2014; 384: 591-8). Im Ergebnis sagt die Untersuchung aus, dass (nach den damaligen Erkenntnissen!) eine “pauschale Behandlung” des Bluthochdrucks nicht sinnvoll ist. Die generelle Vorgehensweise der „traditionellen“ Behandlung war ja, den Blutdruck mit der Gabe von Medikamenten in den Normbereich herunterzudrücken – koste es was es wolle.

Doch wie Forscher herausfanden, ist dieser Ansatz zu einfach und nicht geeignet, um Menschen vor dem Tod durch ein Herz-Kreislauf-Versagen zu retten. Bei der Einstellung des Blutdrucks werden heute von den Ärzten (so die Studie) andere gesundheitliche Risiken des Patienten wie beispielsweise Diabetes mellitus und der Einfluss des Lebensalters bei der Behandlung des Bluthochdrucks zu wenig berücksichtigt. Die neuen Vorgaben der NVL von 2023 schaffen hier etwas Spielraum und eröffnen auch Möglichkeiten für die Mitbestimmung des Patienten. Die oben gezeigte Normtabelle ist daher nur ein Anhaltspunkt für die Ausrichtung der Therapie.

Es wird oft noch über das Ziel hinausgeschossen

Bei den allermeisten Patienten denke ich, wird weit über das Ziel hinausgeschossen. Denn es wird immer noch streng nach den alten Richtlinien therapiert. Und so sind mit Sicherheit 60 bis 80 Prozent der Menschen jenseits des 60. Lebensjahres Hochdruckpatienten und jenseits des 70. Lebensjahres 100 Prozent – und natürlich brauchen diese MEDIKAMENTE.

Und trotz aller Medikamente: Bei ca. einem Viertel der Patienten geht der Blutdruck trotz der verschriebenen Mittel nicht zurück und bleibt dauerhaft erhöht. Resistente Hypertonie nennen die Mediziner das.

Mit Erklärungen ist man da schnell bei der Hand: Übergewicht, Diabetes, chronische Nierenleiden, Schlaf-Apnoe oder Hyperaldosteronismus (eine Überfunktion eines Nebennierenrindenhormons) werden dafür verantwortlich gemacht. Und dann gibt es noch das Problem, dass andere Medikamente, die sie möglicherweise einnehmen, die Wirkung der Blutdrucksenker stören: Ibuprofen, Naproxen, Nasensprays oder Methylphenidat (z.B. Ritalin, Concerta).

Schulmedizinische Therapie

Zur Behandlung des Bluthochdrucks steht dem Arzt eine ganze Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) erhalten meistens Betablocker, die die Herzkontraktion herabsetzen. Daneben sind Kalziumkanal-Blocker und thiazidartige Diuretika und Schleifen-Diuretika („Wassertreiber“) gängige Mittel zur Blutdrucksenkung. Auf hormonellem Wege wirken die ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer) und die Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARB).

All diese Medikamente werden manchmal kombiniert eingesetzt, um die gewünschte Wirkung zu erzwingen. Für die “hypertensive Entgleisung” (Blutdruck über 180/110) gibt es einige weitere Notfall-Medikamente. Seit 2007 gibt es eine „Impfung“ gegen Bluthochdruck. Das Serum soll die Bildung von Antikörpern gegen das blutdrucksteigernde Hormon Angiotensin II anregen.

Besonders bei essenzieller Hypertonie werden oft invasive Verfahren angewendet.  Bei der Renalen Denervation verödet der Arzt bestimmte Nervenfasern zwischen Gehirn und den Nieren. Seltener wird die Barorezeptor-Stimulation eingesetzt. Dabei werden Elektroden in die Halsschlagader implantiert, die die Druckrezeptoren (Barorezeptoren) beeinflussen.

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Nebenwirkungen bekannter Bluthochdruck-Mittel

Was viele Ärzte (auch) nicht sagen: Alle Medikamente gegen Bluthochdruck haben verschiedene Nebenwirkungen: Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Aber auch Schlaganfall kann eine Nebenwirkung sein, also genau das, was ja verhindert werden soll! (siehe mein Beitrag: Blutdruckmittel – Nebenwirkung: Schlaganfall?)

Aber damit noch nicht genug:

  • Diuretika, die als angeblich sicher eingestuft werden, erhöhen das Risiko für Diabetes um den Faktor 11.
  • Betablocker können bei älteren Männern Krebs verursachen und zu Gedächtnisschwäche führen.
  • ACE Hemmer können gravierende Nierenschäden hervorrufen (oder zum Tod führen, wenn sie zu früh nach einem Herzinfarkt gegeben werden).
  • Kalziumantagonisten werden mit schweren Hautproblemen wie dem Steven-Johnson-Syndrom in Verbindung gebracht.
  • Und wer damit noch nicht genug hat, der sehe sich mal diese schulmedizinische Katastrophe an: Betablocker für Alle! Um die Hypothese vom Nutzen der Betablocker zu beweisen und für die alltägliche Praxis zugänglich zu machen, kam ein berühmter niederländischer Kardiologe auf die Idee, eins, zwei, drei, ganz viele Studien zu machen, die genau dies beweisen sollten. Und diese Studien waren so schön, dass dies selbst manchen Ärzten “komisch” vorkam…

Die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Trotz aller Medikamente aus dem Arsenal der Pharmalabore: In Europa erreichten bei einer Umfrage von 12.000 Patienten aus fünf Ländern nur ca. 30% (!) das von den Ärzten angestrebte Ziel (vgl. Blood Pressure, 1993, S. 5ff.) Diese Zahl ist zwar schon älter – aber sieht es heute anders aus?

Da stellt sich die Frage:

  • Geben wir Menschen zunehmend Medikamente wie Betablocker, damit diese sich weniger an “emotionale Dinge” erinnern (was durch Studien zum Teil gezeigt wurde)?
  • Werden Grenzwerte gesenkt, damit mehr Medikamente verkauft werden?
  • Verkauft man gegen die Nebenwirkungen (wie zum Beispiel Potenzstörungen bei Betablockern) andere Medikamente gegen genau diese Nebenwirkungen (z.B. Viagra)?

Wenn man sich die entsprechenden Studien dazu ansieht, könnte man zu dieser Überzeugung kommen. Und falls Sie das in den Bereich der “Verschwörungstheorien” abtun, bitte ich Sie, sich einmal den Beitrag “Das Pharmakartell” anzusehen und zu lesen.

Die besten und natürlichsten Mittel

Dagegen haben Sie die natürlichsten Wirkstoffe gegen Bluthochdruck selbst in der Hand:

Bewegung, gesunde Ernährung, Stressreduktion, sowie die Vermeidung der Risikofaktoren: Übergewicht, Alkohol und Rauchen

… und das OHNE Nebenwirkungen. Ist das nicht wirkliche Naturheilkunde?

Achtung: Bevor Sie Mittel gegen Cholesterin nehmen, lesen Sie meinen Cholesterin-Report.

Eine andere, für viele vielleicht überraschende Empfehlung: Trinken Sie bloß nicht aus Plastik-Flaschen und sorgen Sie dafür, dass Ihre Lebensmittel keinen Kontakt mit Kunststoff haben!

Also: Bitte keinen Käse, der in irgendeiner Wegwerfhülle aus Plastik im Supermarktregal liegt usw. (Trocken-Produkte wie Erbsen sind relativ unbedenklich). Besonders Getränke nehmen Chemikalien auf, die Ihr Hormonsystem beeinflussen und auf diese Weise auch den Blutdruck erhöhen. Dabei handelt es sich um die Kunststoffweichmacher, vor denen ich (und viele Wissenschaftler) eindringlich warnen. Es ist sogar so, dass wir pro Woche 5 Gramm Mikroplastik in uns hineinschütten, wenn wir aus Plastik-Flaschen trinken! Wir tun gut daran, wenigstens die vermeidbaren Risiken zu umgehen, wenn wir der Gefahr ansonsten nur schwer ausweichen können:

Die Bedrohung unserer Gesundheit durch Mikro- und Nano-Plastik lauert an jeder Ecke und kein Organ scheint davor sicher zu sein:

Obwohl sich viele Leute dieser Tatsachen gar nicht bewusst sind, ist das Problem in der Wissenschaftsgemeinde hinlänglich bekannt. Und es kommen ständig neue Studien hinzu, die den Missstand bestätigen. Dass auch der Blutdruck durch die Aufnahme von Mikroplastik ungünstig beeinflusst wird, zeigt eine Arbeit aus dem Jahr 2024. Die Forscher hielten Probanden dazu an, nicht mehr aus Plastikflaschen zu trinken. Und tatsächlich sank bei diesen Teilnehmern der diastolische Blutdruck:

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei zu hohem Blutdruck (Hypertonie) in Frage kommen.

Zu den Ursachen noch ein Wort: Diskutiert wird unter anderem das Cytomegalievirus (CMV), ein Virus aus der “Herpesreihe”. Das Virus könnte die Produktion von Enzymen in der Niere erhöhen, was wiederum zur Erhöhung des Blutdrucks führen könnte (siehe hierzu die Studie: Cytomegalovirus Infection Causes an Increase of Arterial Blood Pressure.

Ich erwähne dies hier, weil manche Patienten wieder regelrecht Angst bekommen, wenn sie nur hören, dass sie einen “Virus” mit herumschleppen. Aber erstens haben Sie grundsätzlich ein Immunsystem, das sich um solche “Sachen” kümmert. Zweitens gibt es aus dem Bereich der Alternativmedizin einige Mittel, die auch bei Viruserkrankungen gut helfen können.

Und zur schulmedizinischen Therapie auch nochmal ein Wort: Werden Patienten erst einmal mit klassischen Blutdrucksenkern therapiert, gibt es kaum einen Arzt, der die einmal verordneten Mittel auch wieder verringert oder gar absetzt – auch wenn das aus schulmedizinischer Sicht angebracht wäre. Wir sprechen hier von einer Übertherapie, die, je älter der Patient wird, auch immer gefährlicher wird.

Ich lasse meine Patienten den Blutdruck dokumentieren. Brauchbare Geräte gibt es mittlerweile genug auf dem Markt. Ich übe mit den Patienten das Messen der Werte und gebe diesen eine Tabelle mit, in welche die Blutdruckwerte eingetragen werden.

Sie können diese Blutdruck-Tabelle ebenfalls nutzen und sich diese herunterladen:

Blutdruck Tabelle zum ausdrucken

Blutdruck-Tabelle zum ausdrucken. Sie können auf das Bild klicken und dieses dann speichern und / oder sofort ausdrucken.

 

Alternativ können Sie auch die Blutdruck-Tabelle als pdf herunterladen und ausdrucken:
Blutdrucktabelle zum selbst messen als pdf

Doch jetzt zu den Verfahren der Naturheilkunde, Hausmittel und mehr bei Bluthochdruck:

Aderlass

Die “alten” Naturheilärzte wussten: Ein regelmäßiger Aderlass senkt den Bluthochdruck. Auch neuere Erfahrungen und kleinere Studien zeigen beeindruckende Ergebnisse: Bis zu 16 mm Hg kann der Blutdruck gesenkt werden. Das ist relativ beeindruckend, denn in Medikamentenstudien würden solche Ergebnisse zu Jubelstürmen führen und man würde die Sektkorken knallen lassen. Man nimmt heute an, dass vor allem die Absenkung des Eisenspiegels der Grund sein könnte, warum der Aderlass auch die Herzinfarktrate oder gar die Krebsrate senkt.

Aromatherapie

Orale Einnahmen von Aroma-Essenzen sollten von erfahrenen Therapeuten begleitet werden.
In Frage kommen: Lavendel, Majoran, Melisse, Muskateller Salbei, Ylang-Ylang, Zitrone.

Bachblüten

Wenn der Bluthochdruck vor allem durch Stress verursacht wird, können Bachblüten ausgleichend wirken.

Entspannungsverfahren

Vor allem Menschen mit Stress profitieren von Entspannungsverfahren. Finden Sie ein Verfahren, das zu Ihnen passt. Ich favorisiere das Autogene Training, das bei verschiedensten Beschwerden ausgezeichnet untersucht ist.

Ernährung

Seit Jahrzehnten versucht die Forschung, die Vorteile einer salzarmen Ernährung beim Bluthochdruck zu belegen, bislang ohne Ergebnis. Im Gegenteil: die entsprechenden Diäten können sogar das kardiale (= das Herz betreffende) Risiko erhöhen. US-amerikanische Autoren vermuten, dass der Salz-Mythos aufgrund einer falschen Auswertung von früheren salzarmen Diäten entstanden ist.

Dass Bluthochdruck auch besser durch eine Ernährungsumstellung gesenkt werden kann, zeigte dagegen diese Studie: Alternativen bei hohem Blutdruck.

Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum und essen Sie stattdessen lieber zweimal wöchentlich Fisch: besonders Hering, Thunfisch, Lachs oder Makrele. Bevorzugen Sie Seefisch – und meiden Sie Zuchtlachs. Klar ist, dass Seefische alle in gewisser Weise mit Schwermetallen belastet sind.

Ein weiterer Zusammenhang, der relativ unbekannt ist: Getreide, vor allem Weizen, kann problematisch sein. Verantwortlich könnte das Gluten sein. Mehr zum “Glutenproblem” finden Sie in meinem Beitrag zur Zöliakie.

Generell rate ich auch dringend dazu den Konsum von Zucker zu reduzieren. Vor allem Fruchtzucker sollten Sie komplett streichen. Früchte selbst sind natürlich in Ordnung. Es geht um den Fruchtzucker in Fertigprodukten.

Grundsätzlich empfehle ich begleitetes Heilfasten um eine Umstimmung des Organismus zu erreichen. Mehr dazu unter: Heilfasten gegen Bluthochdruck.

Es gibt auch einige Lebensmittel, die einen günstigen Einfluss auf den Blutdruck haben:

Rosinen
So zeigte jüngst eine Untersuchung (Hypertension, 2010; 56: 274–81), dass bei einem nur leicht erhöhten Blutdruck – einer sogenannten Prehyptertension – Rosinen helfen. Werden diese drei Mal am Tag verzehrt, sinkt er innerhalb eines Monats auf ein gesundes Maß. Kekse, Cracker und vergleichbare Snacks können demnach sorgenfrei dazu gegessen werden. Sie haben laut Studie keinen negativen Einfluss.

Beeren
Eine Studie mit Männern und Frauen im mittleren Alter (J Nutr, 2013; 143: 1399–405) zeigte auf, dass besonders Beeren aller Art gut gegen zu hohen Blutdruck sind. In der Studie zeigten diejenigen Teilnehmer, die täglich 100 Gramm Beeren verzehrten und ein Glas Beeren-Saft tranken, Reduzierungen des oberen Blutdruckwerts (systolisch) um bis zu 7,3 mm HG, sowie verbesserte Cholesterin-Werte und verbesserte Blutfließeigenschaften (Thrombozytenaggregation).

Rote Beete
Nitrat ist ein Stoff, der allgemein dafür bekannt ist, dass er den Blutdruck senken kann. Der Stoff befindet sich in Roter Beete. Schon lange gab es den Verdacht, dass die Rote Beete deshalb einen günstigen Einfluss bei Bluthochdruck haben könnte. Dies wurde auch durch eine Untersuchung (Am. J. Clin. Nutr., 2008; 87: 323–31) bestätigt. Demnach reicht schon ein Glas Roote Beete Saft pro Tag.

Leinsamen
Leinsamen helfen wegen ihrer Wirkung auf unterschiedliche Fette bei der Verdauung. Eine neue Studie (Am. J. Clin. Nutr., 2011; 93: 338–47) stellte zudem fest, dass sie auch innerhalb von sechs Monaten den Blutdruck nennenswert senken, wenn man wenigstens 30 Gramm von diesen pro Tag zu sich nimmt und sie beispielsweise mit Wasser trinkt. Die Leinsamen müssen gemahlen sein. Die Mediziner attestieren diesen eine der besten Wirkungen bezüglich des Blutdrucks, die man durch eine Ernährungsumstellung erreichen kann.

Gazpacho
Menschen, die von einem erhöhten Risiko leiden, einen Herzinfarkt zu erleiden und deshalb zu hohen Blutdruck bekämpfen müssen, sollten Gazpacho regelmäßig in ihren Speiseplan integrieren. So zeigt eine Untersuchung (Hypertension, 2013; 62: 1081–9 ), dass diese in 27 Prozent der Fälle den Blutdruck im betroffenen Personenkreis signifikant senkt. Wer sich wegen des Salzes, das in die Suppe gehört, sorgt, kann laut Studie beruhigt sein: Die positiven Elemente überwiegen demnach diesen Nachteil.

Zartbitter-Schokolade
Eine weitere Studie (JAMA, 2007; 298: 49–60 ) wird auch die Freunde von Schokolade begeistern. Allerdings müssen diese eine starke Disziplin beweisen. Empfohlen wird der tägliche Verzehr von 6,3 Gramm (etwa drei kleine Quadrate) Zartbitter-Schokolade. Diese senkt den Blutdruck signifikant. Zusätzlich positiv: Die Testpersonen, die sich tatsächlich auf diese geringe Menge beschränken konnten, haben auch nicht zugenommen. Ich rate dazu, auf dieses “Experiment” zu verzichten.

Olivenöl
„Extra Vergine Olivenöl“ kann laut einer Studie (J Agric Food Chem, 2014; 62: 912–7), die allerdings ausnahmslos mit Frauen durchgeführt wurde, ebenfalls dabei helfen, einen leicht erhöhten Blutdruck zu senken. Nötig ist hierfür der Verzehr von etwa 30 mg pro Tag. Ausschlaggebend ist offenbar der Stoff Polyphenol, der in dem Öl enthalten ist. In einer Vergleichsuntersuchung mit Olivenölen, die ohne Stoff auskamen, gab es keine entsprechende Auswirkung auf den Blutdruck.

Fitnesstraining

Sie können es nennen, wie Sie wollen: Fitness, Sport, Bewegung. Eines der besten Mittel gegen Bluthochdruck haben Sie selbst in der Hand. Zwar zeigt Sport & Bewegung nicht bei allen Hochdruckpatienten den gleichen Effekt – aber bei vielen wirkt er wie eine Wunderdroge. In Frage kommen Ausdauertraining, aber auch Krafttraining.

Der Zusammenhang von Bewegungsmangel und Bluthochdruck ist einfach klar. Forschungsergebnisse zeigen, dass bei leichter Hypertonie schon sechs bis zwölf Wochen Training die Gabe von blutdrucksenkenden Medikamenten ersetzen können. Verantwortlich dafür macht man u.a. die Entstehung neuer Gefäße im Muskel. Dies und die Erweiterung der „alten“ Blutgefäße lassen das Blut besser zirkulieren. Wer als eingefleischter Bewegungsmuffel noch einen weiteren Grund braucht, um das Sofa zu verlassen, den könnten die Forschungsergebnisse des dänischen Sportwissenschaftlers Michael Kjaer überzeugen: Muskeltraining stärkt die Knochen und lindert Gelenkbeschwerden. Und es wirkt wie ein Jungbrunnen. Durch die Bewegung wird Kollagen ausgeschüttet, das Bindegewebe und die Haut strafft. Zudem wirkt regelmäßiges Krafttraining stimmungsaufhellend. Ich kann es auch anders formulieren: Trägheit führt zu vorzeitigem Ableben.

Atemtraining

Atemtraining kann Studien zufolge den Blutdruck noch wirkungsvoller senken als Sport. Für viele Menschen sind die Übungen zur Optimierung der Atmung auch leichter realisierbar als sportliches Training. Das Atemtraining hat viele positive Wirkungen auf Herz und Kreislauf und auf die Gehirn-Funktion.

Das normale Atemvolumen beträgt 4 bis 7 Liter pro Minute oder 12 bis 14 Atemzüge pro Minute (Manche Lungenfachärzte meinen, 10 Atemzüge wären optimal). Asthmatiker und Menschen mit Herzerkrankungen bringen es auf 10 bis 18 Liter in der Minute.

Viele Menschen mit Hypertonie neigen ebenfalls zu einer Überatmung, die sie nahe an eine Hyperventilation bringt. Die Folge davon ist eine zu niedrige CO2-Konzentration im Blut. Das Gas ist zwar ein Stoffwechselabfall, erfüllt aber auch physiologische Funktionen. Zu wenig CO2 führt dazu, dass das Hämoglobin auch zu wenig Sauerstoff an die Zellen abgibt. Außerdem kommt es durch den CO2-Überschuss zur Verengung der Blutgefäße und Atemwege. Oft ist die Überatmung auch verbunden mit einer überwiegenden Mundatmung, die viele gesundheitliche Risiken mit sich bringt.

Um dieses ungünstige Verhalten zu korrigieren, kann ein Atemtraining helfen. Es hat bereits positive Wirkungen, sich die Mundatmung abzugewöhnen und durch die Nase zu Luft holen. Dadurch wird das Atmen ruhiger, weil der Luftstrom auf höheren Widerstand stößt. Die Nasenatmung stimuliert das parasympathische Nervensystem, was ebenfalls einen blutdrucksenkenden Effekt hat. Daneben stellt sich eine psychische Beruhigung ein.

Eine Atemübung ist diese:

  1. Eine Hand auf den oberen Brustkorb legen und mehr „in den Bauch“ atmen. Der Brustkorb hebt und senkt sich nicht. Nur durch die Nase Luft holen und den Luftstrom beobachten.
  2. Atemzüge abflachen, bis fast auf Null, wenn man automatisch wieder Luft holt. Die erhöhte CO2-Konzentration wird positiv spürbar.

Ein anderes Problem der Überatmung ist ein unvollständiges Ausatmen. Dann sollte man bei der Atemübung darauf achten, dass das Einatmen nicht länger dauert als das Ausatmen. Ein anderer Fehler ist die sogenannte „vertikale“ Atmung in den oberen Brustbereich hinein. Dabei heben sich die Schultern an und das sympathische Nervensystem wird angeregt. Das versetzt den Körper in den Stress-Modus. Abhilfe schaffen Übungen zur Umgewöhnung auf die horizontale Atmung nach Dr. Belisa Vranich („Richtig atmen“). Bei dieser Art des Atmens strömt das Luft-Volumen in den mittleren Bereich der Brust, das Zwerchfell wird trainiert, weil es mehr angestrengt wird:

  1. Den Mittelteil der Brust entspannen und langsam aber die durch die Nase einatmen, ohne dass sich der obere Brustkorb und die Schultern anheben.
  2. Ausatmen, indem man die Bauchmuskeln entspannt.
  3. Den Körper leicht nach hinten kippen und mit den Fingern leicht auf den Bauch drücken.

Korrektes Atmen steht im Zusammenhang mit der Lungen-Funktion und der CO2-Toleranz. Mit einem Selbst-Test kann jeder Anhaltspunkte dafür feststellen, wie es darum steht. Bei diesem BOLT-Test (Body Oxygen Level Test) nach Konstantin Pavlovich Buteyko wird einfach gesagt, die Fähigkeit zum Luftanhalten überprüft:

  1. Entspannen
  2. Langsam durch die Nase einatmen und die Nase mit den Fingern zudrücken
  3. Stoppuhr bereithalten.
  4. Erst einatmen, wenn man es „nicht mehr aushält“ und die Zeit nehmen.

So erhält man die Dauer der sogenannten Kontroll-Pause. Beträgt die Zeit zwischen  den Atemzügen 40 bis 60 Sekunden, deutet das auf eine gute Atem-Technik und eine optimale CO2-Toleranz hin. Wer schon nach 20 bis 40 Sekunden einatmet, hat bereits leichte pulmonale Beeinträchtigungen. Dann sollten Gegenmaßnahmen ergriffen werden wie regelmäßiger Sport. Eine  Kontroll-Pause von 10 bis 20 Sekunden oder sogar weniger sind ernste Anzeichen für Herz-Kreislauf-Probleme. Eine gute Methode zur Verbesserung des BOLT-Wertes ist diese Atemübung (nicht anwenden bei sehr schweren Herzerkrankungen, Diabetes Typ 1, Panik-Störungen sowie in der Schwangerschaft):

  1. Aufrecht hinsetzen und ruhig durch die Nase atmen.
  2. Luft anhalten und Nase mit den Fingern zuhalten.
  3. Mit dem Kopf nicken und leichte Körperbewegungen durchführen.
  4. Erst Einatmen, wenn man den Drang dazu verspürt. Dabei langsam durch die Nase Luft holen und ganz ruhig weiteratmen.

Daneben  gibt es einige empfehlenswerte Yoga-Übungen:

Nadi Shodhana (Nadi Shuddhi):

  1. Die rechte Nasenöffnung mit dem Daumen zudrücken und durch das linke einatmen.
  2. Die linke Nasenöffnung zudrücken und durch das rechte ausatmen.
  3. Dies in mehreren Runden einige Minuten wiederholen.

Surya Bhedana:

  1. Die linke Nasenöffnung mit dem Daumen zudrücken und durch das rechte einatmen.
  2. Die rechte Nasenöffnung zudrücken und durch das linke ausatmen.
  3. Dies in mehreren Runden einige Minuten wiederholen.

Surya Anuloma Viloma: Die linke Nasenöffnung zudrücken und nur rechts atmen.

Ujjayi: Durch die Nase atmen und dabei einen Widerstand durch leichtes Schnarchen erzeugen.

Bhramari: Die Augen schließen und durch die Nase atmen. Beim Ausatmen summen „wie eine Biene“.

Mit speziellen Geräten erfolgt das Inspiratorische Atemmuskel­training (IMT). Die Apparate hält der Patient in der Hand und atmet dadurch ein und aus. Ein Ventil-System nimmt dabei Einfluss auf den Widerstand, gegen den der Luftstrom führt. Dabei soll das Einatmen bei größerem Widerstand erfolgen als das Ausatmen. Mit dieser Methode wird das Zwerchfell trainiert. Die Technik wurde zur Rehabilitation von Menschen entwickelt, die längere Zeit künstlich beatmet werden mussten und dann unter Schwierigkeiten beim Luftholen litten. Heute wird das Verfahren auch für die Optimierung ungünstiger Atemtätigkeit verwendet.

Heilpflanzen

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: HelmkrautKnoblauch, Mistel (Kraut), Rauwolfiawurzel. Ich empfehle gerne die “Knoblauchkur”.

Gute Erfahrungen liegen auch mit folgenden Heilpflanzen vor: Alpenrosenblätter, Fuchskreuzkraut, Honigkrautblätter, Immergrünblätter, Waldgamanderkraut, Weißdorn, Zwiebel und auch Hibiskustee.

Ein Thema, das in den letzten Jahren in “Publikumszeitschriften” immer wieder auftaucht, ist Grüner Tee. Tatsächlich enthält Grüner Tee, gewonnen aus der Camellia sinensis-Pflanze, eine Vielzahl von nützlichen Polyphenolen, darunter die Katechine Epigallocatechingallat (EGCG), Epicatechingallat, Epigallocatechin und Epicatechin. Insbesondere kann EGCG dazu beitragen, Arteriosklerose, zerebrale Thromben, Herzinfarkte und Schlaganfälle vorzubeugen – unter anderem aufgrund seiner Fähigkeit, die Arterien zu entspannen und den Blutfluss zu verbessern. Eine regelmäßige Konsumierung von Grüntee über mindestens zwei Wochen in Form von Getränken oder Extrakten kann den systolischen und diastolischen Blutdruck signifikant senken. Eine Metaanalyse mit 25 randomisierten, kontrollierten Studien kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass langfristiger Teekonsum – definiert als 12 Wochen oder länger – den Blutdruck nachhaltig verbessert. Personen, die täglich 0,5 bis 2,5 Tassen grünen Tee über mindestens ein Jahr trinken, senken ihr Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, um 46 %, während diejenigen, die mehr als 2,5 Tassen konsumieren, ihr Risiko um 65 % reduzieren.

Diese vielversprechenden Ergebnisse sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Probleme im Zusammenhang mit Grüntee gibt, auf die ich in meinem Beitrag näher eingehe:

Klassische Homöopathie

Die Homöopathie kann eine äußerst elegante Herangehensweise sein, um selbst die anspruchsvollsten Erkrankungen mit einfachen Mitteln zu heilen. Ein erfahrener Homöopath und die Geduld der Patienten, vor allem zu Beginn der Therapie, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Homöopathie-Mittel beim sog. “roten” Bluthochdruck (Blutandrang zum Kopf, Kopfschmerz, Schwindel, Schlaflosigkeit, Herzklopfen etc.):

Homöopathie-Mittel beim sog. “blassen” Bluthochdruck (frostige Patienten, Vergreisung, hohes Lebensalter, Gedächnisschwäche, allgemeine Paralyse):

  • Barium Carbonicum D6
  • Plumbum Metallicum D6
  • Cuprum Metallicum D6
  • Arsenicum Album D6

Blutdruck einmal zu hoch – dann wieder zu tief:

Medizinische Massagen

Eine gute Massage kann zur inneren Entspannung beitragen, vor allem, wenn Ihr Bluthochdruck durch Stress bedingt ist.

Orthomolekulare Medizin

Nur wenigen Ärzten jedoch ist bekannt, wie effektiv ein erhöhter Blutdruck auch durch Vitalstoffe gesenkt werden kann.

Earl Mindell empfiehlt zum Beispiel: 3 x 3 Kapseln Lecithin, 2 x 1 Multivitamin, 100 IE Vitamin E steigernd bis 400 IE, 3 x 1 Spirulina-Kapsel, 3 x 1 Knoblauch-Kapsel.100µg Chrom/Tg. Auch Vitamin C und Magnesium werden häufig genannt. Diese Therapie mit Vitalstoffen wird ja häufig angezweifelt. Aber:

Die Ergebnisse einer im August 2014 im Internet veröffentlichten Meta-Analyse im “Journal of Nutrition” lassen vermuten, dass eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, der altersbedingten Verhärtung von Arterien vorbeugen kann. 

Der jeweilige Zustand stehe jedoch immer in Verbindung mit Arteriosklerose, Diabetes oder anderen Krankheiten. Ammar W. Ashor und sein Team der “England´s Newcastle University” führten 20 zufällig ausgewählte Tests durch, die insgesamt 1909 Probanden im Alter von 22 Jahren von 63 Jahren beinhalteten. Die Studien basierten auf der Einnahme von Vitamin C oder von Vitamin E, das jeweils in Kombination oder alleine zu sich genommen wurde.

Zudem wurden auch andere Kombinationen von Antioxidantien oder entsprechenden Ergänzungsmitteln eingesetzt. Die arterielle Verhärtung wurde dabei durch Pulswellen-Messungen und andere aussagekräftige Methoden überwacht. Die Studie zeigte, dass eine erhebliche Verbesserung von arterieller Verhärtung festgestellt werden kann, wenn viele Antioxidantien eingenommen werden. Wurden Placebos verabreicht oder gar keine spezielle Behandlung durchgeführt, konnten solch derartige Verbesserungen der Gesundheit nicht festgestellt werden.

Aminosäuren: Wer als Patient Bluthochdruckmittel einnehmen “muss”, profitiert von der Einnahme der Aminosäure Arginin. Dosierung: bis zu zwei mal 1000 mg täglich.

Pycnogenol kann chinesischen Studien zufolge ebenfalls dazu beitragen, dass Blutdrucksenker reduziert werden können. Pycnogenol hemmt das Angiotensin-umwandelnde Enzym (ACE), das bei der Blutdruckregulation eine wichtige Rolle spielt. Allerdings ist diese positive Wirkung minimal, so dass der Rindenextrakt nicht als alleiniges Medikament zur Blutdrucksenkung in Frage kommt.

Nattokinase: die zum Teil deutliche Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks unter Nattokinase-Gabe ist in einigen Studien beeindruckend.

Darmsanierung

Eine Darmsanierung beginnt mit einer Colon-Hydro-Therapie und anschließendem Aufbau einer optimalen Darmflora mit Probiotika. Was mich persönlich wirklich überraschte, war folgende Metastudie. Wie die Zeitschrift “Hypertension” 2014 verlauten lies (vgl. doi: 10.1161 / HYPERTENSIONAHA – 114.03469), hatten die Wissenschaftler neun verschiedene Studien ausgewertet, die mit insgesamt 543 Erwachsenen als Probanden durchgeführt wurden.

Die Teilnehmer verzehrten dabei probiotische Kulturen, die beispielsweise in Joghurt, in Käse oder in saurer Milch enthalten wurden. Zudem wurden diese ebenfalls als Nahrungsergänzungsmittel gereicht. Wenn man täglich sogenannte “probiotische Kulturen”, enthalten beispielsweise in speziellen Joghurtgetränken oder in Nahrungsergänzungsmitteln, konsumiert, kann das dabei helfen, den Blutdruck zu senken.

Jedoch sei die Einnahme von probiotischen Kulturen nur über einen längeren Zeitraum dauerhaft wirkungsvoll, so die Wissenschaftler der Studie, die von der “Griffith University School of Medicine” durchgeführt wurde. Probanden, die diese Kulturen nicht länger als 8 Wochen eingenommen hatten, erzielten nachweisbar keinen nachhaltigen Effekt für ihre Gesundheit. Der Kopf des medizinischen Teams, Jing Sun, ist überdies der Meinung, dass Probiotika außerdem einen positiven Einfluss auf andere Bereiche des Organismus haben. Neben der Senkung des Cholesterinspiegels soll laut ihm auch der Blutzucker positiv beeinflusst und die Insulinverträglichkeit gefördert werden.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Generell stellt sich die Frage, welche Mittel beim Bluthochdruck überhaupt gegeben werden können oder sollen. Natriumsalze erscheinen wegen einer möglichen Ödembildung etc. als weniger sinnvoll. Allerdings zeigt die Praxis und teilweise auch “kleinere” Studien, dass der systolische Blutdruck unter Natriumbicarbonat-Einnahme um ca. 5 mmHg sinkt.

Schröpfen

Nierenzone auf der Höhe Th 12 bis eine Handbreit kaudal des Kreuzbeins auf dem Blasen-Meridian. Evtl. mit dem Hypertoniepunkt L5 (Hypertonie-Sülze) kombinieren, jedoch nur, wenn die Systole über 160 mmHg liegt.

Schüssler Salze

Sonstiges

Aus der Kneipptherapie: Knie- und Schenkelgüsse, Armgüsse, Wechselfußbäder, Wassertreten, Taulaufen. Aber: extreme Temperaturwechsel meiden.

Ein Kohlensäurebad wirkt antiseptisch, desinfizierend und schmerzlindernd, fördert es die Durchblutung und begünstigt die Fließeigenschaften des Blutes.

Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußrefelexzonenmassage.

Man liest oder hört selten davon: Biofeedback. Auch dieses Heilverfahren halte ich für geeignet.

Störfelder

Wenn Sie unter besonderen Beschwerden bei Wetterwechsel leiden, finden Sie weitere Informationen in meinem Beitrag Wetterfühligkeit.

Spenglersan Kolloide

Spenglersan Kolloid A ist ein homöopathisches Arzneimittel und allgemein einsetzbar bei allen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens auftreten, wozu auch der Bluthochdruck gehört.

Traditionelle Chinesische Medizin

Akupunktur ist für mich beim Bluthochdruck NICHT das erste Mittel der Wahl. Besser geeignet sind nach TCM Vorstellung YIN-stärkende Lebensmittel, die den Körper eher kühlen. Zusätzlich Qi Gong oder Tai Chi.

Wirbelsäulensegmente

Eine Fehlstellung des C1 (Atlas) kann Bluthochdruck verursachen. Gemäß der Dorn-Methode kommen folgende Segmente in Frage: Th 2 (H), Th 4 (G), Th 5 (Le), Th 10 + 11 (N), Th 12 (Dü), L 1 (Di), L 3 (B), auch C 2 und 4.

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Bildquelle: fotolia.com – 7activestudio

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 27.08.2024 aktualisiert.

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