Chronische Krankheiten nehmen dramatisch zu. Die klassische Medizin (=Schulmedizin, Allopathie) feiert zwar angeblich einen Durchbruch nach dem Nächsten, aber die Zahlen der chronisch Kranken sprechen eine deutliche Sprache! Ich sehe in der Praxis bereits Jugendliche, mit beispielsweise Morbus Crohn – etwas, was es vor 20 Jahren so nicht in dieser Häufigkeit gab. Der mittlere Erkrankungsbeginn verschiebt sich immer weiter nach vorne. In diesem Beitrag gehe ich auf die wichtigsten chronischen Erkrankungen ein. Sie finden zu jeder Beschwerde auch entsprechende Links mit weiteren Artikeln und Vorschlägen, was Sie selbst tun können.
Aber eins nach dem anderen. Zuerst einmal möchte ich der Frage nachgehen, was eigentlich als chronische Erkrankung definiert ist:
Was ist eine chronische Erkrankung?
Was als chronische Erkrankung gilt, ist eine Frage der Definition. Und das sehen Patienten und Betroffene manchmal ganz anders. Zeit für einen Blick auf die Millionen chronisch Erkrankter – und die werden immer mehr… Zuerst einmal ein Blick in die jüngere Geschichte:
Der medizinische Betrieb ist hauptsächlich auf Akut-Interventionen ausgerichtet. Darauf reagierte der Gesetzgeber 2002 mit der Schaffung des DMPs (Disease Management-Programm).
Das Konzept sollte die Versorgung chronisch kranker Menschen verbessern, umfasst aber laut Gesetz bisher nur die sechs wichtigsten Indikationen. Obwohl eine Ausweitung des Behandlungs-Spektrums geplant ist, sind bereits weitergehende Forderungen laut geworden: Die Behandlung chronischer Krankheiten sollte einer eigens etablierten Fachrichtung übertragen werden. Ein solcher Facharzt sollte dann einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Und dafür bräuchte er viel Zeit für Patienten-Gespräche, in denen die gesamte Lebenssituation des Kranken berücksichtigt wird.
Mehr Zeit für ihre Patienten bräuchten alle Ärzte. Aber Zeit honoriert die Gebührenordnung der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) nicht. Auch Mediziner sind ökonomischen Zwängen ausgesetzt und müssen täglich im Spannungsfeld zwischen Markt und Marktlenkung agieren. Die ausufernde Bürokratie des Gesundheits-Systems würgt gerade die Initiativen ab, die chronisch kranken Patienten zu Gute kämen.
Gehen wir einmal weg von der Bürokratie zu den Krankheiten. Krankheiten können gefährlich, unbedenklich, leicht, schlimm usw. sein.
Für einen ordentlichen Schulmediziner sind dies aber kaum ernstzunehmende Kriterien. Hier werden ganz andere Maßstäbe angesetzt, die ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit folgen. Denn hier spricht man von akuten oder chronischen Krankheitsverläufen, wobei der interessierte Laie aber immer noch nicht weiß, ob die Krankheit für ihn jetzt schlimm oder leicht ausfällt.
Aber vielen schwant jetzt an dieser Stelle, dass die chronische Variante doch vielleicht die Form ist, die in die Kategorie “schlimm, gefährlich, bösartig usw.” fällt. Es müssen also Definitionen her.
Definition “chronisch”
Aber das Verständnis von akut und chronisch richtet sich erst einmal nach dem zeitlichen Verlauf einer Erkrankung. Eine rasch zum Ausbruch kommende Erkrankung mit einer “kurzen” Dauer von maximal 14 Tagen wird der Schulmediziner als “akut” bezeichnen. Die Übergänge zur Definition von “chronisch” sind dagegen eher als fließend zu bezeichnen. Man hat sich deshalb darauf geeinigt, dass “chronisch” mit einem langsam sich entwickelnden und lang andauernden Krankheitsverlauf zusammenhängt.
“Lang andauernd” wird dabei in Deutschland als 4 Wochen und länger definiert. Andere Quellen aus dem englischsprachigen Bereich gehen dabei von einer Mindestdauer von 3 Monaten aus.
Andere Krankheitsverläufe zeichnen sich durch Anfälle, auch Schübe genannt, aus, die über einen längeren Zeitraum immer wieder auftreten. Auch diese Form wird als „chronisch“ bezeichnet. Diese Unterschiede in der Auffassung, was “chronisch” und was nur “akut” ist, zeigen wieder einmal deutlich, wie willkürlich Definitionen oft sein können. Die wissenschaftliche Attitüde solcher Definitionen verhüllt nur ihren willkürlichen Charakter.
Und da wir gerade so nett beim Definieren sind, es gibt da noch andere Dinge in der Welt der chronischen Definitionen. “Subchronisch” wird definiert als eine chronische Erkrankung, die sich durch eine schwache Symptomatik auszeichnet. Dann haben wir noch im Angebot den Begriff “chronisch-progredient”, der eine lang anhaltende Krankheit bezeichnet, deren Symptome sich von schwach zu fulminant entwickeln, bzw. wo die Zahl der Symptome zunimmt.
Um den Definitionenkatalog abzuschließen, seien noch die Worte “prolongiert” und “transitorisch” genannt. “Prolongiert” bezeichnet eine außergewöhnlich lange Krankheitsgeschichte. “Transitorisch” dagegen bezeichnet vorübergehende gesundheitliche Probleme, die aber selten einen chronischen Charakter haben. Natürlich ist damit der “echte” schulmedizinische Definitionskatalog noch lange nicht ausgeschöpft. Aber diese Definitionen bringen nicht sehr viel für das Verständnis von chronischen Erkrankungen, sondern sind lediglich der Fachjargon des Schulmediziners, was ein gewisses Verständnis für den Sachverhalt voraussetzt.
Schauen wir uns einmal einige der chronischen Krankheiten näher an.
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Die chronischen Krankheiten
Die WHO ist eine Organisation, die sich der Gesundheit der Weltbevölkerung verschrieben hat. Dementsprechend werden die einzelnen Erkrankungen weltweit beobachtet und beurteilt. Für die WHO zählt die chronische Erkrankung zu den sogenannten NCDs, was „noncommunicable disease“ heißt oder „nichtansteckende Erkrankung“.
Laut WHO starben weltweit im Jahr 2008 57 Millionen Menschen, davon 63 Prozent an NCDs, die sich hauptsächlich aus Herzerkrankungen und Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebserkrankungen und chronischen Atemwegserkrankungen zusammensetzten. Die WHO vermeldet auch einen „dramatischen Anstieg“ gerade dieser Erkrankungen, der besonders ausgeprägt ist in Regionen dieser Welt, die ein mittelmäßiges bis niedriges Einkommen aufweisen (Quelle). Im Bericht für 2022 waren es bereits 74 % NCDs weltweit; Für Deutschland gibt der Bericht 91 % an, die an NCDs versterben.
Das ist insofern überraschend, da man diese Erkrankungen oft als „Zivilisationskrankheiten“ bezeichnet. Und Zivilisationskrankheiten kommen gehäuft in der Zivilisation und nicht in sogenannten „Dritte-Weltländern“ vor.
Aber die Statistik der WHO belegt, dass die überwiegende Zahl der Todesopfer aufgrund von chronischen Krankheiten zu 80 % in den armen und fast armen Ländern dieser Erde auftreten. Afrika nimmt in diesem Zahlenspiel eine Ausnahmestellung ein. Aber auch hier wird von der WHO bescheinigt, dass die ersten alarmierenden Anzeichen für einen dramatischen Anstieg chronischer Erkrankungen zu sehen sind. Soll wird erwartet, dass im Jahr 2030 in Afrika die chronischen Krankheiten die Zahl der ansteckenden Erkrankungen, ernährungsbedingten Erkrankungen und Kindersterblichkeit überholt haben wird.
Aber Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Atemwegserkrankungen sind nicht die einzigen chronischen Erkrankungen, wenn auch die häufigsten und wichtigsten. Andere chronische Krankheiten sind z.B.: Akne, Allergien, Arthritis, Autoimmunerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Lupus erythematodes, Morbus Crohn usw., Blindheit, chronisches Fatigue-Syndrom, chronische Graft-versus-Host-Reaktion, chronische Hepatitis, Taubheit und Hörprobleme, Epilepsie, Osteoporose, Sichelzellanämie und Störungen im Hämoglobinhaushalt etc. Alle genetisch bedingten Erkrankungen gehören laut oben erklärter Definition in die Kategorie der „chronischen Erkrankung“, denn sie bestehen seit der Geburt des Betroffenen und enden mit seinem Tod.
Damit ist auch schon ausgesagt, dass es für viele chronische Erkrankungen lauf Definition der Schulmedizin keine Heilung gibt. Dies soll aber keine Entschuldigung für die Schulmedizin sein, dass diese im Prinzip diesen Erkrankungen gegenüber ohnmächtig wäre.
Aber Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck sind bisher nicht zufriedenstellend in den Griff zu bekommen. Die Ursachen für den Hochdruck und seine Entstehung liegen in Bereichen, die bei der Behandlung durch die Schulmedizin leider zu wenig betrachtet werden. Und was für den Hochdruck gilt, gilt auch für fast alle anderen chronischen Krankheiten, mit Ausnahme der genetischen Erkrankungen.
Wenn ich mich weigere, die Ursachen für das Ungemach zu beseitigen, dann kann ich auch keine Heilung erwarten. Ich kann dann nur versuchen, die Symptome so gut wie eben möglich kurz zu halten.
Kommen wir einmal zu einzelnen ausgewählten Erkrankungsbildern.
Chronisch 1 – Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Laut WHO fordert der Bluthochdruck jährlich weltweit 7,5 Millionen Todesopfer, was ungefähr 12,8 Prozent der jährlichen weltweiten Gesamtsterblichkeit entspricht. Da aber ein Bluthochdruck an sich kein Problem darstellt und zudem auch nicht weh tut, gibt es eine große Grauzone an Betroffenen, die möglicherweise noch nichts von ihrem „Unglück“ wissen.
Denn: Der Hochdruck schädigt das Gefäßsystem im gesamten Körper. Davon sind besonders betroffen die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Nieren und die Blutbahnen, speziell die Arterien. Ein unbehandelter Hochdruck ist damit nicht selten die Ursache für Folgeschäden, wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, koronare Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz, Augenleiden usw. Und das Risiko, an einer dieser Erkrankungen zu erkranken, steigt um das Doppelte, wenn sich der Blutdruck um 20/10 mm Hg erhöht.
2008 hatten 40 Prozent der Weltbevölkerung über 25 Jahre einen erhöhten Blutdruck. Laut WHO fiel die Prozentzahl der Erkrankten von 1980 bis 2008 leicht, aber aufgrund des Bevölkerungszuwachses und der Alterung stiegen die Gesamtzahlen von 600 Millionen in 1980 auf 1 Milliarde in 2008. In Europa liegt die Zahl der Betroffenen bei 40 Prozent für beide Geschlechter kombiniert.
Auch wenn uns die Statisten (äh Verzeihung…) die Statistiker glauben machen wollen, dass das Problem mit dem Bluthochdruck im Allgemeinen und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Speziellen kurz vor der Lösung zu stehen scheint (da ja die Prozentzahlen eindeutig eine Abnahme verkünden), dann verkünden die eben erwähnten gestiegenen Gesamtzahlen eine andere Mär.
Die ist auch als möglicher Grund dafür anzusehen, dass z.B. die Zahl der Schlaganfälle in den USA zwischen 1995 und 2008 von 15- bis 44-Jährigen um 37 Prozent angestiegen ist. Die Ursache für einen Schlaganfall muss nicht unbedingt und ausschließlich in einem Hochdruck liegen. Aber laut Analysen litt jeder dritte 15- bis 34-Jährige, der einen Schlaganfall erlitt, auch an Hochdruck. Bei den etwas Älteren (35- bis 44-Jährigen) war es schon jeder Zweite, der einen Hochdruck aufwies.
Eine weitere chronische Erkrankung, die einen Schlaganfall begünstigt, ist der Diabetes. Jeder Vierte der bis zu 44-Jährigen mit Schlaganfall war auch Zuckerkrank. Damit zeichnet sich nicht nur ein Trend nach „mehr“, sondern auch ein qualitativer Trend in Richtung „mehr und jünger“ ab. Es ist anzunehmen, dass das mit dem konstanten Auftreten von Bluthochdruck alleine nicht erklärt werden kann. Andere Risikofaktoren und Begleiterkrankungen werden bei der Pathogenese (Krankheitsentwicklung) eine bedeutende Rolle spielen müssen, wie z.B. Diabetes.
Chronisch 2 – Diabetes
Eine aus den Bahnen geworfene Glukosetoleranz und entgleiste Blutzuckerwerte sind laut WHO die entscheidenden Risikofaktoren für die Entwicklung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bestimmte Altersgruppen haben als Diabetiker ein doppelt so hohes Schlaganfallrisiko. Und Diabetes ist vor allem die wichtigste Ursache für die Entstehung von Nierenversagen.
Andere Diabetes-assoziierte Probleme sind Gefäßerkrankungen, die möglicherweise in einer Amputation von Gliedmaßen enden. Unterschenkelamputationen sind 10 mal so häufig bei Diabetiker als bei Gesunden. Aber nicht nur die Extremitäten werden vom Diabetes ungünstig beeinflusst. Gleiches erfolgt auch mit den Augen. Auch hier ist Diabetes einer der wichtigsten Gründe für die Entstehung von Sehstörungen und Erblindung. Auch hier haben Gesunde ein dreifach reduziertes Risiko für diese gesundheitlichen Probleme. Die WHO vermutet, dass ca. 15 Prozent der Krankenkassenleistungen nur für Diabetes und deren Folgeschäden ausgegeben werden.
Weltweit, so schätzt die WHO, gibt es etwa 10 Prozent aller Erwachsenen, die älter sind als 25 und an Diabetes leiden. Spitzenreiter sind unter anderem die Amerikaner mit 11 Prozent, während Europa als „Schlusslicht“ fungiert mit immerhin noch 9 Prozent. Das hört sich im Vergleich zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Hochdruck noch relativ moderat an. Aber die WHO warnt, dass die Folgeschäden von Diabetes, entgleistem Nüchternblutzuckerwert und anderen Abnormalitäten der Glukoseintoleranz weitaus höher liegen als die 9 bis 11 Prozent bzw. 10 Prozent weltweit.
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Chronisch 3 – Chronische Schmerzen
Kommen wir zu einer chronischen Krankheit, die ich so gar nicht in den Statistiken finde, dafür aber täglich in meiner Praxis. Eine der “beliebtesten” Schmerzformen ist der Rückenschmerz. Denn inzwischen leiden daran rund zwei Drittel der Deutschen. Und alleine Aussagen von chronischen Schmerzpatienten wie “Ich gebe mir bald die Kugel” oder “So will ich nicht weiterleben” – verdeutlichen die Dramatik dieses Schmerzproblems. Klar: an den Schmerzen selbst stirbt man nicht. Aber für viele Patienten wird das Leben unerträglich.
Und nicht nur mir kommt es so vor, also würde das mit den Schmerzen immer weiter zunehmen: Wenn man sich die Statistik anschaut, dann wird man feststellen, dass vor etwa 10 Jahren “nur” ein Drittel der Deutschen Rückenschmerzen hatte. Eine chronische Form der Rückenschmerzen verdoppelte sich ebenfalls seit 1998 von 17 auf über 30 Prozent. Damit sind noch nicht ganz, aber bald die Werte für den Bluthochdruck erreicht.
Rückenschmerzen sind nicht nur äußerst unangenehm, sondern oft auch hartnäckig beständig gegen die verschiedenen Formen der Behandlung. Immerhin versagen die Behandlungen zu mehr als 80 Prozent, so dass der Patient schon nach einer Woche wieder beim Arzt vorstellig wird. Das ändert auch nichts an der Tatsache, dass diese Rückenschmerzen oft nur “gelegentlich” auftreten, denn laut Statistik gehören 70 Prozent der Bevölkerung zu denen, die nicht chronisch von Rückenschmerzen betroffen sind. Die signifikante Zunahme an Rückenschmerzen wird in Zusammenhang gebracht mit einer Vermehrung von sitzenden Tätigkeiten, wie Computerarbeit.
Auch hier sagt uns die Statistik, dass vor 10 Jahren schon 40 Prozent der Betroffenen Schmerzen hatten aufgrund einer schlechten Körperhaltung. Heute sollen es über 60 Prozent sein. Ob das wirklich der Weisheit letzter statistischer Schluss ist, bleibt zu fragen.
Ich erinnere mich, dass früher (in den 70er und 80er Jahren) die Leute zum Arzt gingen, weil ihre Rückenschmerzen vom schweren Heben kamen. Wenn es also stimmt, dass sitzende Arbeit und Arbeit in Bewegung signifikante Zahlen an Rückenpatienten schaffen, dann kommt es nicht auf das Sitzen oder das Stehen oder Heben an, sondern auf die Natur der Arbeit. Oder: Arbeiten ist an sich ungesund bzw. risikoreich in Sachen Gesundheit. Statistisch käme allerdings alles wieder ins Lot, wenn die Kugelschreiber und Bleistifte der Büroangestellten 50 Kilogramm wögen. Denn dann müssten sie schwere Sachen heben, die “ins Kreuz schießen”.
Auch der Hinweis des Leiters des Rückenzentrums in Berlin, Dr. Marnitz: “Massagen, so wohltuend sie für den Moment auch sein mögen, bringen bei chronischen Rückenschmerzen gar nichts”, lässt Raum für die Vermutung, dass die wahren Ursachen für die Probleme nicht in schwerer oder sitzender Arbeit zu suchen sind. Hier werden Gründe herbeigezaubert, um nicht die Statistik umsonst aufgestellt zu haben.
Auch die rapide Zunahme der Rückenprobleme ist ein Hinweis auf die falsche Schuldzuweisung an die verschiedenen Formen von Arbeit. Ich will nicht behaupten, dass die Arbeitsbedingungen vollkommen schuldlos am Entstehen von Rückenproblemen sind. Aber ich bezweifele, dass sie die alleinige Ursache darstellen.
Warum? Wenn es nur die Arbeit ist, die den Rücken strapaziert, dann dürften alle Arbeitslosen hoffnungslos glücklich sein. Und auch die Kinder, denn Kinderarbeit gibt es nicht in Deutschland. Aber ausgerechnet bei dieser Bevölkerungsgruppe sehen wir immer mehr Probleme mit den Rückenschmerzen: Laut Krankenkasse lassen 65 Prozent der Ärzte verlauten, dass die Zahl der Kinder mit Rückenproblemen in den letzten 10 Jahren um 17 Prozent gestiegen sei. Über die Hälfte dieser Kinder hat ein Alter zwischen 11 und 14 Jahren.
Gründe für diese Beobachtung können nun schlecht zu schwere Kugelschreiber in der Schule sein oder permanentes Sitzen vor Computern, obwohl letzteres einen gewissen Beitrag leisten mag. Laut Krankenkasse spielen hier noch Übergewicht und Bewegungsmangel (also doch zu lange vor dem Computer gehockt) eine wichtige Rolle.
Die Probleme treten bei den Kindern dann auch deutlich schneller auf als vergleichsweise bei Erwachsenen. Im Alter zwischen 6 und 8 Jahren gibt es die ersten gesundheitlichen Einschränkungen aufgrund von Übergewicht. Motorische Veränderungen treten schon im Alter zwischen 3 und 5 Jahren auf. Dazu kommt dann noch eine Ernährung mit Fertiggerichten, ohne nennenswerte Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe etc. und schon ist die Basis für die Entwicklung von Langzeitschäden gelegt.
Chronisch 4 – Krebs
Wenn wir der Marketingabteilung der Pharmaindustrie Glauben schenken dürfen, dann würden spätestens nächstes Wochenende alle Krebsformen ausgerottet sein.
Denn die Pharmaindustrie feiert einen medizinischen Durchbruch nach dem anderen, wenn es um die medikamentöse Therapie von Krebs geht. Aber diese Marktschreierei scheint auch die notwendige Begleitmusik für ein für die Pharmaindustrie interessantes Phänomen zu sein: Die deutliche Zunahme an Krebserkrankungen in Europa. Hier warten potentielle Kunden auf teure Behandlungen, die Profite verheißen. Das nur am Rande.
Laut Statistik der Internationalen Krebsforschungsagentur liegt die Zahl der jährlichen Krebs-Neuerkrankungen in Europa im Jahr 2004 bei ca. 2,9 Millionen und 1,7 Millionen Krebstoten. Wer hat Schuld laut Agentur? Das Alter bzw. der größer werdende Prozentsatz alter Menschen.
Auch die WHO sagt voraus, dass Krebs die Morbidität und Mortalität in den nächsten Jahrzehnten weltweit deutlich erhöhen wird. Und auch die WHO sieht das Älterwerden der Menschen als den größten Übeltäter an. Von daher sieht die Organisation einen Anstieg der Neuerkrankungen von 12,7 Millionen in 2008 auf 21,4 Millionen in 2030.
Brustkrebs und Prostatakrebs sind die häufigsten Krebsarten, gefolgt von Lungenkrebs und Dickdarmkrebs. Die Häufigkeit dieser und anderer Krebsarten, wie Gebärmutterhalskrebs, Leberkrebs, Magenkrebs und Speiseröhrenkrebs variiert hier auch wieder zu Ungunsten der Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen.
Damit scheint auch Krebs keine „Zivilisationserkrankung“ zu sein, sondern ein Problem der Armut (und weniger des Alterns). Andere Erklärungen für das Auftreten bestimmter Krebsformen sind Infektionen.
So vermutet man das Auftreten von Gebärmutterhalskrebs als Folge einer Infektion mit dem humanen Papillomvirus – und hat dafür auch eine (umstrittene) Gebärmutterhalskrebsimpfung parat. Aber auch hier tappt die Schulmedizin im Dunkel der selbst gebastelten Vermutungen. Denn eine Infektion bedeutet nicht, dass die Infizierte übermorgen an Krebs erkrankt. Es dauert seltsamerweise oft mehrere Jahrzehnte, bis dass eine Erkrankung “ausbricht”.
Ob die dann immer auf eine Infektion vor langer Zeit zurückgeführt werden kann, ist mehr als fraglich. So sollen die HPV (humanen Papillomviren) für 5 Prozent aller weltweit vorkommenden Krebsformen verantwortlich sein. Hepatitis-B-Viren und Hepatitis-C-Viren sind für bis zu 85 Prozent aller Formen von Leberkrebs verantwortlich. Und der Helicobacter pylori ist der Verantwortliche für 80 Prozent der Magenkrebse.
Chronisch 5 – psychische Erkrankungen
Die Welt wird immer verrückter, verlautete schon damals mein Großvater. Und vielleicht hatte er sogar recht? Denn immer mehr Menschen entwickeln psychische Störungen, die sie ins Krankenhaus bringen.
Zunahme dieser Entwicklung: Fast 130 Prozent in den letzten 20 Jahren. Laut Statistik der Krankenkassen gab es 1990 0,37 Prozent betroffene Versicherte. 2010 waren es dann schon 0,85 Prozent.
Depressionen scheinen hier der absolute Spitzenreiter zu sein, denn die stiegen seit dem Jahr 2000 um 117 Prozent. Und Patienten mit psychischen Problemen werden häufig „rückfällig“. Etwa 30 Prozent der Patienten kommen innerhalb von 2 Jahren nach Entlassung aus dem Krankenhaus wieder mit den gleichen Problemen zurück. Bei fast 40 Prozent liegt eine weitere oder andere psychische Erkrankung vor. Fast die Hälfte der behandelten Patienten kommt schon nach 3 Monaten wieder zurück und knapp ein Drittel steht im Folgemonat wieder auf der Matte.
Der Grund für diese katastrophalen Misserfolge in der Behandlung wird in der mangelnden Zeit des behandelnden Arztes für seine Patienten gesucht. Argument: Wenn der Arzt wenig Zeit hat, dann kommt der Patient dafür umso öfter. Wenn das so richtig sein sollte, dann versucht der Arzt nur das zu machen, was jeder Geschäftsmann auch macht: Umsatz. Je mehr Patienten er durchschleust, desto mehr kann er bei den Kassen abrechnen.
Und der Einsatz von bequemen Therapiehilfen, wie Antidepressiva, garantiert den sicheren und leicht verdienten Erfolg der Behandlung. Aber sind psychische Erkrankungen wirklich mit ein paar Pillchen zu therapieren?
Eine andere Ursache für schlechte Prognose von stationär behandelten Patienten ist im Sparprogramm der Krankenhäuser begründet. Diese müssen aus Kostengründen die Liegezeiten verkürzen. 1990 betrug die Verweildauer mehr als 2 Wochen. 2010 war sie auf 8,3 Tage gesunken. Der Schuss ging dann sofort nach hinten los, denn das baldige Wiedersehen mit den Patienten steigerte die damit verbundenen Behandlungstage deutlich um 17 Prozent. Die Zunahme der Depressionen und Schizophrenien dagegen stellt für die Pharmaindustrie einen Markt mit Wachstumspotenztial dar. Nicht umsonst wird an der Entwicklung von neuen und neuartigen Antidepressiva gearbeitet.
Chronisch 6 – Medikamentöse Nebenwirkungen
Chronisch krank durch Medikamente? Wenn man versucht, in der WHO-Statistik, wie oben angegeben, nach tödlichen Nebenwirkungen zu fahnden, dann geht man mit leeren Händen nach Hause. Denn die aufgeführten Statistiken sind Todesfälle aufgrund von Erkrankungen.
Aber Todesfälle durch Medikamente, falsche Diagnosen mit anschließend falscher Behandlung und nosokomiale Infektionen gelten nun mal nicht als Krankheiten, wobei es für die Betroffenen auf das Gleiche hinausläuft: Man ist nicht weniger oder mehr tot aufgrund von tödlichen Erkrankungen oder Behandlungsfehlern. Ein bisschen tot gibt es nicht.
Prof. Frölich von der Universität Hannover verweist auf 58.000 Tote jährlich in Deutschland nur durch Medikamenten-Nebenwirkungen. Und er sieht diese Zahl nur als die Spitze des Eisberges an. Dazu kommen noch ca. 30.000 Tote durch nosokomiale Infektionen in den Krankenhäusern, so dass wir jährlich schon auf 88.000 Tote kommen, die die ärztliche Heilkunst uns beschert. Dass diese enormen Zahlen nicht sofort aufstoßen, liegt daran, dass entweder die wahre Todesursache nicht als solche erkannt wird oder aber bewusst „umetikettiert“ wird.
Da wird aus einer missachteten Kontraindikation, wie z.B. einer dekompensierter Herzschwäche, die dennoch unbedachterweise mit einem Betablocker behandelt wurde, um Tachykardien z.B. zu vermeiden, ein Todesfall aufgrund von Herzversagen. Der wahre Grund aber lag in der falschen Medikation durch die Gabe des Betablockers.
Nicht selten kommt es auch vor, dass Virusinfektionen mit Antibiotika behandelt werden – gerne mit der Begründung, dass man eine Superinfektion vermeiden wolle. Kann man machen, halte ich aber generell für fragwürdig.
Um wie viel mehr Verständnis ist gefordert, wenn es um wesentlich komplexere Erkrankungen geht? Und da die Ausbildung der meisten Ärzte in Biochemie (und auch meine) fast gegen Null geht und es für die Pharmakologie nur wenig besser aussieht, ist es nicht verwunderlich, dass eine solch hohe Zahl an Problemen mit und ohne tödlichen Ausgang in der medikamentösen Therapie zustande kommt. So muss ich auch bei einigen Patienten erst einmal wegen deren Medikamention Rücksprache mit einem mir bekannten Pharmakologen oder Apotheker halten.
Besonders kritisch wird es, wenn mehrere Medikamente gleichzeitig gegeben werden. Denn hier gibt es nicht nur Nebenwirkungen, auf die man zu achten hat, und natürlich die einschlägigen Kontraindikationen. Hier treten auch noch oft unübersehbare Wechselwirkungen zwischen den eingesetzten Arzneien auf, die teilweise üble Folgen haben können.
Dies kann sein, dass Medikament A die Wirkung von B herabsetzt, so dass es zu einem therapeutischen Ausfall kommt. Ober aber A verstärkt B so stark, dass es zu überproportional starken Nebenwirkungen kommt, die für ein Medikament, wie Digitalis z.B. mit lebensbedrohlichen Zuständen verbunden sind. Nicht selten können zwei Medikamente für sich allein relativ gut verträglich sein, aber in der Kombination leber- oder nierentoxisch werden.
So scheint es nur logisch, wenn Prof. Frölich argumentiert, dass 10 Prozent der Krankenhausliegezeit auf diese Nebenwirkungen zurückzuführen sind. Bei den älteren Patienten sind es sogar 15 Prozent der Krankenhausaufnahmen, die durch medikamentöse Nebenwirkungen verursacht werden. Die Schlussfolgerung des Professors aus Hannover lautet: Medikamentöse Nebenwirkungen ist die häufigste Krankheit, die es überhaupt gibt.
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Ursachen und was Sie selbst tun können
Bei einem so vielfältigen Spektrum chronischer Erkrankungen lässt sich natürlich keine einzige Ursache benennen. Nur wenige dieser Beschwerden sind genetisch bedingt, andere bezeichnen die Ärzte als „idiopathisch“, was nichts anders heißt, als dass die Ursachen schlicht unbekannt sind.
Verschleiß ist gerade bei “orthopädischen Syndromen” eine beliebte Diagnose. Allerdings ist dies auch nur eine Verlegenheitsdiagnose, denn der “Verschleiß” selbst muss ja auch eine Ursache haben.
Besonders der moderne Lebensstil mit Bewegungsarmut und schlechter Ernährung spielt sicherlich eine Rolle. Die enorme Kontamination mit Umwelt-Toxinen, technischen und lebensmittelchemischen Hilfsstoffen fördert eine ganze Reihe von Krankheiten. Einige Wissenschaftler wie Dr. Ahvie Herskowitz sehen darin sogar den Hauptgrund für die zunehmenden chronischen Erkrankungen. Bevor der Arzt eine Klinik für integrative Medizin gründete, war er Professor an der Universität von Kalifornien.
Er ist nicht der einzige Mediziner, der die Störung der Darmflora durch schlechte Ernährung für zahlreiche Grundkrankheiten verantwortlich macht. Demzufolge leiden viele Menschen an der Flut von ungünstigen Nährstoffen sowie Giften in unserem Essen, denen eine Unterversorgung mit Vitalstoffen gegenüberstehen. Herskowitz vermutet, dass fast alle Menschen heutzutage am Leaky-Gut-Syndrom („durchlässiger Darm“, LGS) erkrankt sind. Die Störung könnte die Ursache für das in den USA weit verbreitete metabolische Syndrom sein. Rund 80 % bis 90 % der US-Amerikaner sind von Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten betroffen.
Die „verdorbene“ Darmflora verursacht über das biologische Kommunikations-System auch eine mitochondriale Dysfunktion. Dabei handelt es sich um eine Schädigung der Mitochondrien, die wir aus der Schule als „Zellkraftwerke“ kennen. Diese Zellorganellen erzeugen den überwiegenden Teil unserer Stoffwechsel-Energie. Wenn dies nicht optimal funktioniert, sind der ganze Organismus geschwächt und die Selbstheilungskräfte beeinträchtigt.
Ein Beispiel für schädliche Verbindungen in den hoch verarbeiteten Lebensmitteln ist die Linolsäure. In Fertig-Produkten, die kostengünstige Pflanzenöle (Sonnenblumenkerne, Raps) in großen Mengen enthalten, kommt die Fettsäure in hohen Anteilen vor. Dieser Nahrungsbestandteil gilt bei vielen Wissenschaftlern als Ursache für die Störung der Dickdarmflora. Dort herrscht „normalerweise“ ein sauerstoffarmes Milieu vor. Doch ungünstige Verbindungen wie Linolsäure führen zu einer Anhebung der Sauerstoff-Konzentration in dem unteren Abschnitt des Verdauungstraktes.
Infolgedessen gedeihen dann sauerstofftolerante Bakterien im Dickdarm, die zu den pathogenen Keimen zählen. Die Mikroben sondern Lipopolysaccharide ab, die entzündliche Prozesse in der Darmschleimhaut auslösen. Daraufhin können Autoimmunkrankheiten entstehen und die geschwächte Darm-Barriere beim LGS lässt zu viele weitere Toxine in den Körper einfließen.
Die Symptome all dieser Störungen müssen nicht immer gravierend sein. Zunächst leiden die betroffenen Menschen unter Verdauungsbeschwerden, Mykosen oder Hypertonie. Viele gehen damit gar nicht zum Arzt, und wenn, werden sie symptomorientiert behandelt. Welche Konsequenz es haben kann, wenn die Ursachen außer Acht gelassen werden, zeigt eine Studie über Morbus Alzheimer. Patienten mit der neurodegenerativen Erkrankung hatten in der Vorgeschichte 2,5 Mal häufiger die genannten unterschwelligen Beschwerden als die Kontrollgruppe.
Mit einer frühzeitigen Bestimmung des biologischen Alters könnten solche Verwerfungen erkannt werden. Maßstab wären beispielsweise die Lipidperoxide und 8-OHdG (8-Hydroxy-2-Desoxyguanosin) als Marker für die oxidative Kapazität im Stoffwechsel. Der Indikator lässt auch Rückschlüsse auf die Immunfunktion, die Krebsentstehung und den Zustand der Mitochondrien sowie die Zahl gealterter Zellen zu. Der Spiegel des Serum-Ferritins („Speichereisen“) ist laut Herskowitz ebenfalls ein Marker des langfristigen Risikos für chronische Erkrankungen.
Nehmen wir also die „Mahner in der Wüste“ ernst, und sorgen wir mit einer gesunden Ernährung für ein gesünderes, längeres Leben. Das Thema „Darmflora“ ist nicht ohne Grund doch ein Aspekt, der zunehmend sogar in der Schulmedizin Beachtung findet.
Elektromagnetische Felder: Ein unterschätztes Risiko
Oft vergessen wird hier die ständige Exposition mit elektromagnetischen Feldern. (EMFs). Die stetige Zunahme solcher Felder durch Stromkabel, W-LAN und PCs umgeben uns überall und wir können wenig dagegen tun. Allenfalls im Haushalt können wir W-LAN durch Kabel-Anschlüsse ersetzen und auf Baby-Fons und Kompaktleuchtstofflampenabschaffen verzichten. Alternative Möglichkeiten gibt es bei diesen Techniken immer. Wenn es schon ohne Handy nicht geht, sollten sie nicht zu dicht am Körper getragen oder in speziellen Faraday-Taschen transportiert werden.
Die Risiken durch EMFs gehören keineswegs ins Reich der Mythen. Dr. Martin Pall, war bis zu seiner Pensionierung an der Washington State University damit beschäftigt. Der Wissenschaftler untersuchte die Wirkung elektrischer Felder auf die Kalzium-Kanäle von Körperzellen. Die Transport-Proteine sind in den Zellmembranen lokalisiert und werden durch biogene elektromagnetische Felder gesteuert. Werden solche Felder von außen angelegt, öffnen sich die Kanäle und schleusen enorme Mengen Kalzium in die Zellen (Scientific evidence contradicts findings and assumptions of Canadian Safety Panel 6: microwaves act through voltage-gated calcium channel activation to induce biological impacts at non-thermal levels, supporting a paradigm shift for microwave/lower freque).
Die hohe Konzentration des Erdalkalimetalls triggert verschiedene Prozesse, die ihrerseits schädlich sind. Den geringsten Schaden verursacht sicher die erhöhte Konzentration von Stickstoffmonoxid (NO). Leider zerfällt es auch zu Superoxid und Peroxynitrit. Die Kaskade der biochemischen Kettenreaktion führt dann zu reaktiven Stickstoffspezies, Sauerstoffspezies, NO2-Radikalen, Hydroxylradikalen und Carbonatradikalen. Diese freien Radikalen führen zu Schädigungen an Zellen. So kommt es zur Nitrierung von Eiweißen, die funktionsunfähig werden. Vermutlich fördert dieser Prozess Erkrankungen wie Herzschäden, Amyotrophe Lateralsklerose, Darmentzündungen und septischen Lungenerkrankungen.
Als besonders kritisch beurteilen Wissenschaftler aber die DNA-Brüche durch die Flut der freien Radikale. Dass Krebs und Mutationen immer häufiger auftreten, ist vor diesem Hintergrund kein Wunder. Betroffen sind aber auch die Mitochondrien. Die kleinen Zellkraftwerke stellen nicht mehr ausreichend Stoffwechselenergie bereit und die Alterung des Organismus verläuft schneller. Dadurch entstehen zwangsläufig auch mehr chronische Erkrankungen. Niederfrequente Strahlen sollen für das wachsende Vorkommen von Gehirntumoren verantwortlich sein.
Die Steigerung einiger chronischer Erkrankungen beobachten US-amerikanische Wissenschaftler mit Sorge. Die Zunahme der Zöliakie nahm von 1990 bis 2017 um weit über 1000 % zu, bei ADHS, Hyperthyreose und Lupus war eine Zunahme um 800 % zu verzeichnen. 300 % mehr Menschen mit Depressionen mussten therapeutisch behandelt werden. Geringere, wenn auch signifikante Zunahmen der Fallzahlen, waren bei Fibromyalgie, Autismus, Bipolaren Störungen und dem Fatigue-Syndrom feststellbar.
Nach bisherigen Erkenntnissen ist der Effekt der EMFs auf die spannungsabhängigen Kalzium-Kanäle die gefährlichste Wirkung. Deswegen sind natürlich besonders die Zellen betroffen, die auf diese Ionen-Kanäle essentiell angewiesen sind. Gefährdet sind hier Nerven- und Retina-Zellen aber auch die Urkeimzellen, die Spermien und Eizellen hervorbringen. EMFs verursachen daher Unfruchtbarkeit, Gehirn-Tumore, Autismus und Angststörungen Das alle sind weitere Folgen der elektromagnetischen Kontamination.
Einen gewissen Schutz vor den Strahlenschäden kann eine spezielle Ernährungsform bieten. Ziel ist die Erhöhung der NFr2-Ausschüttung. Das Protein ist ein Transkriptions-Faktor, der die körpereigene Produktion von Antioxidantien ankurbelt. Lebensmittel wie das Sulforaphan der Kreuzblüter und die Phenolichen Verbindungen vieler Gemüsesorten mildern die Schädigungen durch den Strahlenbeschuss. Schwefelhaltige sekundäre Pflanzenstoffe wirken in die gleiche Richtung sowie die Lycopine und Carotoniode der Nachtschattengewächse (Tomatan, Paprika). Empfehlenswert sind auch Omega-3-Fettsäuren in See- und Meeresfischen und besonders Krllöl. Eine weitere Methode, die NFr2-Konzentration zu erhöhen ist jedes intensive sportliche Training.
In gewissem Maße helfen kann auch die Supplementierung mit Magnesium, das Kalzium zu verdrängen vermag und so die empfindlichen Kalzium-Kanäle schützt. Freier Wasserstoff gilt ebenfalls als hilfreich. Appliziert als Raumluftbegasung, Injektion oder medikamentös kann das Gas vor den Strahlen-Risiken schützen. Molekularer Wasserstoff machte speziell die Peroxynitrite, die aus der EMF-Belastung resultieren, unschädlich.
Fazit
Es gibt noch eine lange Liste an chronischen Erkrankungen, wie Eingangs schon angeführt. Es würde hier zu weit führen, alle diese Erkrankungen in einem Artikel abzuhandeln. Sie finden aber hier auf Naturheilt.com zu jeder genannten chronischen Erkrankung einen Beitrag, in dem ich auch die Ursachen behandle, sowie die Möglichkeiten der Naturheilkunde und der Alternativmedizin.
Sie können auch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sich das Bild der hier diskutierten chronischen Leiden auch bei den meisten hier nicht besprochenen Leiden wiederfinden lässt.
Anhand der chronischen Erkrankungen zeigt die Schulmedizin ihr wahres Gesicht. Sie ist entweder nicht willens oder unfähig, diese in den Griff zu bekommen. Um nicht als vollkommen unfähig dazustehen, werden Statistiken über Todesfälle durch Medikamente versteckt oder verschönt. Obwohl die Schulmediziner sehr wohl wissen (wie es auch im WHO Bericht steht) welches die Ursachen dieser chronischen Erkrankungen sind, beschränkt sich die klassische Therapie vor allem auf verschreibungspflichtige Medikamente. Die Medikamente führen in den meisten Fällen zu keiner wirklichen Heilung, sondern behandeln allenfalls Symptome dieser Erkrankungen. Natürlich gibt es einige lebensrettende Medikamente wie zum Beispiel Insulin, wenn der Körper selbst keines mehr produziert – aber dies trifft nur für einen geringen Teil der Patienten zu.
Für die meisten chronischen Erkrankungen hält die Naturheilkunde vor allem mit den Aspekten der Ernährung und Bewegung eine Menge Möglichkeiten bereit, auf die ich in einzelnen Beiträgen auch eingehe. Darüber hinaus finden Sie weitere Maßnahmen aus dem Bereich der Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, usw.) oder aus dem Bereich der Homöopathie, Schüssler-Salze usw.
So lange sich die Menschen immer weiter von der ursprünglichen Lebensweise entfernen, desto schmerzhafter werden diese mit den Folgen ihres unnatürlichen Lebens (wozu auch die Symptomunterdrückung usw. zählt), konfrontiert werden. Die gute Nachricht lautet: Sie selbst haben es in der Hand und können immer etwas tun.
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Dieser Beitrag wurde letztmalig am 09.10.2024 überarbeitet und ergänzt.