Meteorismus kennzeichnet eine übermäßige Gasansammlung in Magen oder Darm. Die mitunter gleichzeitig auftretenden Blähungen (Flatulenzen) zeigen sich, wenn eine funktionelle oder organische Störung im Bereich des Darms (meist im Dickdarm) vorliegt.
Ein gewisser Prozentsatz an Gas befindet sich auch unter physiologischen Bedingungen im Organismus.
Vom Arzt bekommen Sie meist zu hören, dass die Ursache zu viel verschluckte Luft (Aerophagie) sei, z.B. bei hastigem Essen oder schneller Atmung. Oder Sie hören.
Die Probläme kämen durch eine Störung in der Zusammensetzung der Darmbakterien, die der Verdauung von Nahrungsbestandteilen dienen. Durch die Zersetzung entstehen Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan, welche als Kombination bei abgehenden Winden für den schwefeligen Geruch sorgen.
Im Normalfall werden die meisten Gase vom Darm aufgenommen, zu den Lungen transportiert und von dort einfach ausgeatmet. Ein anderer Teil wird durch Aufstoßen wieder ausgeschieden. Normalerweise verlässt nur ein kleiner Teil der Gase als „Winde“ den Darm.
Kommt es zu vermehrten Blähungen über den Tag verteilt (häufiger als fünf Mal), liegen pathologische Blähungen vor. Neben einem Meteorismus zeigen sich ein geschwollener oder gespannter Bauch (Peritonismus), Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, kolikartige Schmerzen, vermehrtes Aufstoßen, Mundgeruch, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, zum Teil mit Übelkeit oder Brechreiz sowie Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation), häufig begleitet von Hitzewallungen oder starkem Schwitzen.
Ein eine Flatulenz begleitender Stuhlabgang wird umgangssprachlich als “Falscher Freund” bezeichnet.
Drückt die Blähung nach oben auf das Zwerchfell, kann es zu Herzbeklemmungen kommen, hier spricht man vom Roemheld-Syndrom.
Falsche Ess- und Trinkgewohnheiten (zum Beispiel hastig, schlingend) sowie vor allem blähende Speisen (zum Beispiel Kohl, Zwiebel, Bohnen), kohlensäurehaltige Getränke und eine Vielzahl an Medikamenten führen zu der ausgeprägten (und für viele Betroffene peinlichen) Symptomatik.
Neben zentralnervösen Ursachen (Stress, hohe körperliche Aktivität) kommen auch unterschiedliche Erkrankungen und Störungen als Auslöser in frage zum Beispiel Unverträglichkeiten oder Allergien bei Nahrungsmitteln, chronisch entzündliche Darmbeschwerden, Reizdarm, Magenbeschwerden, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Leberentzündung.
Eine Rolle spielt auch die Straffheit der Bauchdecke. Eine muskulöse Bauchdecke hindert den Darm an der Ausdehnung. Was zunächst wie ein Nachteil klingt, hat aber große Vorteile: Der Darm wird dadurch angeregt, mehr Gas ins Blut und damit an die Lunge abzugeben.
Somit können schlaffe, weiche Bauchmuskeln zum Problem mit den Blähungen beitragen. Auch Verstopfung ist ein Grund für die Blähungen. Der Körper wird nicht los, was eigentlich schon zur Abgabe vorbereitet ist.
Dadurch müssen sich die Darmwände viel stärker dehnen, was zu den genannten Symptomen führt. Infekte, Anspannung, Magenprobleme oder schlechtes Kauen können außerdem zu einer beschleunigten Dünndarmpassage führen. Im Darminhalt befinden sich dann noch zu viele Speisereste, die den Bakterien als Nahrung dienen. Und diese produzieren dadurch noch mehr Gase.
Die Therapiemöglichkeiten von Blähungen hängen stark von der Ursache ab. Hilfreich ist ein Aufbau von Bauchmuskeln und ein Abbau innerer Anspannung und Stress. Bei Unverträglichkeiten und Allergien ist Meidung das Mittel der Wahl.
Überhaupt spielt die Ernährung eine große Rolle: Wer viel mit Blähungen zu tun hat, sollte blähende Nahrungsmittel und Getränke mit Kohlensäure meiden oder zumindest reduzieren. Wichtig ist außerdem eine möglichst geregelte Verdauung und langsames Essen mit ausreichendem Kauen.
Auch eine Darmsanierung kann notwendig werden. Hierbei wird durch verschiedene Maßnahmen das Bakterienmilieu im Darm verbessert und normalisiert. Fasten kann festsitzenden Darminhalt lösen und die Verdauung wieder normalisieren. Im Akutfall helfen warme Wickel oder Wärmflaschen auf dem Bauch.
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- Blähungen – Ursachen und Hilfen
Sie sind weit verbreitet, unangenehm und meist peinlich. Die Rede ist von Blähungen. Viele Menschen leiden unter den störenden Nebenwirkungen mancher Lebensmittel oder ihrer generell erhöhten Darmaktivität.
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Blähungen in Frage kommen.
Wie oben bereits erwähnt spielt die Darmflora eine entscheidende Rolle, ebenso wie eine gute Verdauung. Dazu ist eine ideale “Besaftung” durch Magen, Bauchspeicheldrüse und Galle notwendig.
Es ist grundsätzlich daran zu denken, dass der Patient auch eine “Leberschwäche” (im Sinne einer Dysfunktion haben kann) – obwohl keine erhöhten Leberwerte vorliegen. Das gilt vor allem dann, wenn der Patient nicht gut auf Heilpflanzen, Homöopathie oder Enzyme anspricht.
Im allgemeinen zielt eine naturheilkundliche Therapie aber darauf ab, die Minderfunktionen auszugleichen und die Darmflora zu unterstützen.
Akupunkt-Massage nach Penzel
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt.
Bachblüten
Bachblüten lösen keine Probleme, aber sie helfen, anders damit umzugehen und bringen sie einer Lösung näher. Lassen Sie sich von einem/r Therapeuten/In eine Mischung zusammen stellen.
Ernährung
Zum Thema Ernährung im Zusammenhang mit Blähungen gäbe es viel zu schreiben.
Vermeiden Sie grundsätzlich erst einmal Rohkost (Salate, Obst etc) zum Abendessen. Zum Mittagessen entweder Salat oder Gemüse, niemals beides zusammen. TIPP: Kauen Sie gründlich: jeden Bissen mindestens 33 mal – Das hilft sehr vielen Patienten.
Versuchen Sie die Richtlinien einer allgemeinen Schonkost zu befolgen. Ansonsten rate ich auch gerne zu einem Heilverfahren wie dem Heilfasten.
Enzymtherapie
Liegt eine Bauchspeicheldrüsenschwäche vor, kann mit Enzymen gut unterstützt werden. Es sollten Enzyme gewählt werden, die Lipasen für die Fettverdauung, Proteasen für die Eiweißverdauung und Amylasen für die Kohlenhydratverdauung beinhalten. Die Enzympräparate sind dabei auf die Aktivität der Lipase abgestimmt – z.B. Panzytrat 40.000, Pangrol 25.000, Catazym 10.000). Die Dosis ist abhängig von der Schwäche der Bauchspeicheldrüse und der Mahlzeit.
Frischplanzentropfen (Urtinktur)
Folgende Mischung aus Urtinkturen kann helfen: Je 20 ml Kamille, Erdrauch, Fenchel und Melisse. Je 10 ml Tausendguldenkraut und Schafgarbe.
Heilpflanzen
Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Artischocke, Fenchelfrüchte,
Kümmel, Kümmelöl (innere Anwendung).
Homöopathie
Aus dem Bereich der “großen” Mittel sind die wichtigsten: Carbo vegetabilis, Lycopodium und Argentum nitricum.
Ansonsten kommen aus dem bereich der “kleineren” Mittel in Frage: Dioscorea villosa, Aloe, Chamomilla, Colchicum, Magnesium carbonicum, Magnesium phophoricum.
Säure-Basen-Haushalt
Grundsätzlich sollte bei starken (und immer wiederkehrenden Blähungen) an eine Bauchspeicheldrüsenschwäche gedacht werden und im diesem Zusammenhang auch der ph Wert im Darm kontrolliert werden. Die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse arbeiten (nach derzeitigem Wissen) bei einem ph Wert von über 7. Damit dieser Wert im Dünndarm erreicht wird, produziert die Bauchspeicheldrüse auch noch Natriumhydrogencarbonat. Diese Produktion kann bei schweren Störungen ebenfalls problematisch sein.
Schüssler Salze
nach schwerem, fetten Essen: Natrium phosphoricum
mit Druck im Bauch und gelbschleimiger Zunge: Kalium sulfuricum
mit Bauchschmerzen und Aufstoßen von Luft: Magnesium phosphoricum “Heiße Sieben”
mit Schmerzen im Unterleib: Natrium sulfuricum
mit übelriechenden Winden: Kalium phosphoricum
mit sauer riechendem Durchfall: Natrium phosphoricum
Sonstiges
Zum Aufbau und Stabilisierung der Darmflora kommt natürlich grundsätzlich auch eine Darmsanierung in Frage. Ausführlich zu diesem Thema habe ich im Beitrag: www.gesund-heilfasten.de/Darmsanierung.html
Aus dem Bereich der Probiotika stehen mehrere gute Mittel zur Verfügung, z.B. BactoFlor für Erwachsene und in Pulverform für Kinder von 0-12 Jahren. Mehr zum Thema Probiotika finden Sie in meinem Beitrag unter: www.gesund-heilfasten.de/nahrungsergaenzung/
probiotika.html
Vor allem nach der Einnahme von Antibiotika
rate ich zur Einnahme z.B. von Acidophilus.
Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußreflexzonenmassage.
Und zum Schluss vielleicht noch etwas, von dem Sie wahrscheinlich noch nie gehört haben und das auch etwas “kurios” anmutet: Das Ano-Darmpessar. Richtig und regelmäßig angewendet, kann dieses Röhrchen dazu beitragen das Problem der Blähungen dauerhaft zu reduzieren.
Bildquelle: fotolia.com – Tonpor Kasa
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 16.05.2014 aktualisiert.