Vor allem ältere Menschen leiden unter Herzrhythmusstörungen, aber auch Jüngere können davon betroffen sein. Auch bei sonst Gesunden kann das Herz vorübergehend stolpern. Dann können organische Erkrankungen zugrunde liegen oder eine Mangelversorgung mit Vitalstoffen. Die meisten Patienten setzen auf die klassische Schulmedizin, aber auch die Naturheilkunde hat sehr interessante Optionen zu bieten, vor allem aus dem Bereich der Vitalstoffe (Mineralstoffe), Homöopathie und der Heilpflanzen!
Welche Formen von Herzrhythmusstörung gibt es?
Das Herz hat einen eigenen Schrittmacher (= Sinusknoten), der den Herzrhythmus steuert und mit dem Atrioventrikular-Knoten (AV-Knoten) in Verbindung steht. Die durchschnittliche Schlaganzahl pro Minute (= Puls) liegt in Ruhe bei 60.
Es gibt langsame (= bradykarde) und schnelle (= tachykarde) Rhythmusstörungen. Ein Beispiel für eine bradykarde Rhythmusstörung ist der AV-Block (= Atrioventrikular-Block), bei dem eine Erregungsüberleitungsstörung zwischen Herzvorhof und Herzkammer besteht. Eine Tachykardie kann entweder in den Vorhöfen (supraventrikulär) oder in den Herzkammern (ventrikulär) ihren Ausgang nehmen.
Ist der Herzschlag unregelmäßig, spricht man von einer Arrhythmie. Grundsätzlich kann es bei jeder Herzrhythmusstörung zu einem akuten Aussetzen der effektiven Herzleistung kommen, d.h. das Herz ist nicht mehr in der Lage, genügend Blut durch den Körper zu pumpen. So kann es unter Umständen zu einem ausgeprägten Sauerstoffmangel kommen. Verlaufen die Herzschläge sowohl zu rasch oder zu langsam und sind gleichzeitig unregelmäßig, spricht der Mediziner von Tachyarrhythmie oder Bradyarrhythmie.
Herzrhythmusstörungen können aber auch harmlos sein und vom Betroffenen unbemerkt bestehen. So kommen vorübergehende Herzrhythmusstörungen zum Beispiel häufig bei Jugendlichen vor.
Eine krankhafte Ursache lässt sich hier meist nicht finden. Man vermutet, dass Wachstumsschübe dafür verantwortlich sind, wenn das Herz gelegentlich aus dem Tritt kommt. In solchen Fällen verschwinden die Probleme nach einiger Zeit von selbst wieder.
Gelegentliche, zusätzliche Herzschläge (Extrasystolen) kommen bei fast jedem Menschen hin und wieder vor und sind nicht bedenklich. Wenn ab und zu ein Herzschlag ausbleibt, muss man sich auch keine Sorgen machen.
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Häufigste Variante: Vorhofflimmern
Die häufigste Variante der Herzrhythmusstörungen ist das Vorhofflimmern. Alleine an dieser Form der Erkrankung litten 2020 weltweit über 37 Millionen Menschen. 1 % bis 2 % der US-Bürger sind daran erkrankt. Dabei sind nur 0,1 % der unter 55-Jährigen betroffen, aber 6,4 % der 65 bis 69 Jahre alten Menschen. Mehr als ein Viertel aller über 85-Jährigen leiden an der Herzkrankheit.
Die Störung geht von den neuronalen Schrittmacherzentren des Herzvorhofes aus. Die Zusammenarbeit zwischen diesen Triggern der Herztätigkeit und dem übergeordneten Sinusknoten funktioniert nicht mehr richtig.
Infolgedessen kommt es dann zu unregelmäßigen Kontraktionen, wodurch sich im Blutvolumen des Herzens kreisende Verwirbelungen bilden. Dadurch wiederum können Blutklümpchen, sogenannte Thromben, entstehen.
Das passiert bei 100 von Vorhofflimmern betroffenen Patienten bei vier Patienten innerhalb eines Jahres. Diese Blutgerinnsel können, wenn sie ins Gehirn gelangen, einen Schlaganfall (= Hirninfarkt) verursachen. Jedes Jahr werden fast 200.000 Deutsche wegen Vorhofflimmern in eine Klinik eingewiesen.
Jeder fünfte Schlaganfall geht auf ein nicht erkanntes Vorhofflimmern zurück. In den Anfangs-Stadien des Vorhofflimmerns bemerken die Patienten keine oder nur geringe Symptome. Doch auch ohne Schlaganfall kann das Gehirn beeinträchtigt werden. So droht bei lang anhaltendem Vorhofflimmern eine beschleunigte Hirnalterung.
Mögliche Ursachen
Herzrhythmusstörungen können durch äußere Einflüsse, degenerative Prozesse und genetische Faktoren entstehen:
- Alle Herzkrankheiten (zum Beispiel koronare Herzkrankheit, Herzklappen-Anomalien, stattgehabte Herzmuskelentzündung nach einer Grippe)
- Hormonbeeinträchtigungen (zum Beispiel Schilddrüsenüberfunktion)
- Blutarmut (zum Beispiel durch Eisenmangel)
- Lungenerkrankungen (zum Beispiel Asthma) und Erkrankungen der Lungenvenen
- Mitochondriale Dysfunktion
- Medikamentennebenwirkungen zum Beispiel bei Medikamenten gegen Depressionen, Hyperaktivität, Allergien, Pilzbefall oder Magenübersäuerung)
- Vitalstoffmängel (dazu weiter unten mehr)
Eine Schilddrüsen-Unterfunktion kann zur Bradykardie führen, während eine Schilddrüsen-Überfunktion eine Tachykardie zur Folge hat. Vorübergehende Herzrhythmusstörungen können auch mit einem Übermaß an Koffein zu tun haben. Gerade Energy Drinks sehe ich hier als problematisch an.
Herzrhythmusstörungen können aber auch durch einen Nährstoff- und Vitalstoffmangel hervorgerufen werden. Besonders Kalzium und Kalium sowie Magnesium, sind hier wichtig. Sind diese Mineralstoffe über längere Zeit in zu geringem Maße vorhanden, können Herzrhythmusstörungen die Folge sein. Mehr zu den Vitalstoffen beschreibe ich bei den naturheilkundlichen Behandlungsmöglichkeiten weiter unten.
Und schließlich kann auch lange anhaltende chronische Übersäuerung der Grund für die Herzprobleme sein.
In den letzten Jahren ist die mitochondriale Dysfunktion als Ursache vieler Erkrankungen in den Fokus gerückt. Auch beim Vorhofflimmern scheint diese Störung eine erhebliche Rolle zu spielen.
Mitochondrien sind Mikro-Körperchen in den Zellen. Diese, sogenannte „Zell-Organellen“, sind quasi die Kraftwerke des Körpers, die den Großteil unserer Stoffwechselenergie erzeugen. Unter Sauerstoffverbrauch generieren Mitochondrien die „Energie-Währung“ des Organismus’ ATP (Adenosintriphosphat). In den Herzmuskelzellen sind daher besonders viele und hochaktive „Mitos“ beheimatet.
Vorhofflimmern führt zur Überlastung der Herzmuskelzellen, die in einen Energie-Engpass geraten, weil die Sauerstoffsättigung sinkt. Ein zellulärer Sensor (Adenosinmonophosphat-Proteinkinase, AMPK) sorgt für eine Umschaltung des Zellstoffwechsels auf die sauerstoffunabhängige Glykolyse. Diese Art der Energie-Produktion mündet in die Milchsäuregärung, bei der sich Laktat im Körper akkumuliert. Die Anhäufung der sauren Verbindung (Milchsäure) ist nicht das einzige Problem, mit dem der Körper konfrontiert ist.
Die verschobene Stoffwechsellage ist mit einem erhöhten Aufkommen freier Radikale wie der reaktiven Sauerstoff-Spezies (ROS) verbunden, die Zellschäden zur Folge haben. Entzündungsfördernde Botenstoffe (Zytokine) setzen den Herzmuskelzellen zu. Der kontraktile Apparat in den Zellen wird beeinträchtigt, Leberstärke (Glykogen) häuft sich an und Muskelzellen werden von Bindegewebszellen verdrängt. Denn der transformierende Wachstumsfaktor β1 (TGF-β1) wird bei schleichenden Entzündungen verstärkt produziert. Beeinträchtigt ist auch die Elektronentransportkette der Zellatmung, die in den Mitochondrien abläuft.
Diese Prozesse stören die Weiterleitung von Nervensignalen, wodurch sich Herzrhythmusstörungen verschlimmern. Hinzu kommt eine Schädigung der Natrium- und Calcium-Kanäle in den Zellmembranen. Auch dies erweist sich für die Signalfunktionen von Nerven- und Muskelzellen als fatal.
Eine weitere Folge der mitochondrialen Dysfunktion ist die gestörte Neubildung der energieproduzierenden Zellorganellen. Im Tierversuch konnten im Zuge des Syndroms sogar sichtbare Schäden an Mitochondrien nachgewiesen werden.
Die mitochondriale Dysfunktion ist nicht unbedingt der Initialfunke, der Herzrhythmusstörungen auslöst. Vielmehr ist die Störung die Folge des stolpernden Herzens, die allerdings eine Kettenreaktion, beziehungsweise einen Teufelskreis, heraufbeschwört. Einmal in Gang gesetzt führt die organschädigende Kaskade zu einer stetigen Verschlimmerung der Krankheit.
Neben körperlichen Problemen kommen auch psychische Ursachen infrage: Lang anhaltender Stress, Trauer, Ängste oder Sorgen können das Herz aus dem Tritt bringen.
Symptome
Die unregelmäßigen Füllungen des Herzens und unregelmäßigen Blutauswürfe der Herzkammer führen dann im fortgeschrittenem Stadium zu Blutdruckschwankungen, die man als Schwindel, Schwitzen und Schwäche empfindet. Zudem verspüren die Patienten Herzrasen sowie kurzzeitige Bewusstseinsverluste oder Benommenheit. Das anfallsartige Vorhofflimmern bei jüngeren Patienten (paroxysmales Vorhofflimmern) dauert oft nur maximal 48 Stunden.
Neben dem Schwindel merken die Patienten selbst auch eine gewisse Kurzatmigkeit sowie eine deutlich nachlassende Leistungsfähigkeit. Der unregelmäßige Herzschlag ist aber das sicherste Erkennungszeichen.
Auch das Kammerflimmern ist wie das Vorhofflimmern sehr gefährlich. Die unregelmäßige Aktivität der Hauptkammern des Herzens kann im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herzstillstand und damit meist zum Tod führen.
Die Sprache der Symptome
Das Herz soll ebenso regelmäßig schlagen, wie auch unser Alltag von Regelmäßigkeit geprägt ist. Einige Menschen möchten vielleicht aus dem „Hamsterrad“ ausbrechen. Dann kann eine Herzrhythmusstörung darauf hinweisen.
Oder können unvorhergesehene Ereignisse schnell dazu führen, dass der gewohnte Alltagsrhythmus nicht mehr eingehalten werden kann, obwohl man es eigentlich möchte?
Eventuell macht sich Herzklopfen bemerkbar, weil ein Mensch nicht genug auf sein Herz hört. Gemeint ist hier nicht nur der Hohlmuskel, sondern auch das emotionale „Herz“. Melden sich vielleicht unterdrückte Gefühle, wenn der Hohlmuskel „stolpert“?
Schulmedizinische Therapie
Die medikamentöse Therapie bei Herzrhythmusstörungen besteht aus Antiarrhythmika und Blutgerinnungshemmern (zum Beispiel Marcumar, Xarelto, Aspirin, Heparin).
Einige altbekannte Mittel und diverse Neuentdeckungen haben es noch nicht in den Bereich von Therapiestandards geschafft. Probucol ist ein altes Präparat, das eigentlich zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen eingesetzt wird. Das Mittel könnte aufgrund seiner antioxidativen Kapazität auch bei Vorhofflimmern gute Dienste leisten, wie Forscher im Tierversuch festgestellt haben. In die gleiche Richtung wirken das Antidiabetikum DPP-4 (Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor) sowie Fibrate und das Tetrapeptid Elamipretid. Ein fast vergessenes Herzmittel ist Strophanthin, das ebenfalls wieder in Erwägung gezogen werden könnte.
Wenn Medikamente nicht helfen, bieten sich chirurgische Verfahren an. Infrage kommen zum Beispiel ein Herzschrittmacher. Eine andere Möglichkeit sind die elektrische Kardioversion (“Stromschlag” unter Narkose, um das Herz wieder “einzutakten”), sowie Operationen am Sinusknoten.
Das akute Vorhofflimmern behandelt der Schulmediziner entweder medikamentös mit Procain oder elektrophysiologisch. Diese elektrische Cardioversion erfolgt in Vollnarkose. In einer kanadischen Studie verglichen Wissenschaftler den Erfolg der Medikation mit der physikalischen Methode.
Dabei erhielt eine Patienten-Gruppe eine Procain-Infusion in der Dosis von 15 mg/kg Körpergewicht innerhalb von 30 Minuten, wonach anschließend eine elektrische Cardioversion durchgeführt wurde. Die Patienten der zweiten Gruppe bekamen vor den Elektro-Pulsen nur eine Placebo-Infusion.
Dabei zeigte sich, dass in 50 % der Fälle die medikamentöse Behandlung völlig ausreicht. Die elektrische Cardioversion ist demnach für die Hälfte aller Patienten überflüssig.
Das stressige und wegen der Vollnarkose riskante Verfahren könnte damit in die zweite Reihe verwiesen werden und nur dann zum Einsatz kommen, wenn Procain nicht hilft.
Vor allem bei paroxysmalem Vorhofflimmern bietet sich die Pulmonalvenen-Isolation an. Dabei werden Nervenknoten in den Lungenvenen, die in den linken Vorhof einmünden, via Herzkatheter verödet. So können nervöse Übersteuerungen gestoppt werden.
Antiarrhythmika
Alle diese Maßnahmen zeigen meiner Erfahrung nach oft nur wenig zufriedenstellende Erfolge. Gerade die Antiarrhythmika werden gerne und oft eingesetzt. Die verschiedenen Wirkstoffe dieser Antiarhythmika sind aber nicht “ohne”, denn diese können selbst Herzrhythmusstörungen auslösen! Außerdem haben sie starke Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und können eine möglicherweise bestehende Herzschwäche verschlimmern.
Die Erfolge der Antiarrhythmika-Therapie sind ebenfalls nicht überzeugend, weswegen ich diese Therapieoption meistens nicht empfehlen kann. Auch von den Gerinnungshemmern der “neuen” Art halte ich nicht viel. Mehr dazu finden Sie in meinem Beitrag: Xarelto – Mittel der Wahl oder Mittel der Qual?
Auch die Blutverdünner sind nicht ungefährlich: Sie beinhalten die Gefahr von übermäßig starken Blutungen bis hin zu gefährlichen Hirnblutungen. Außerdem belasten die Medikamente die Leber und die Nieren stark.
Generell gilt natürlich: Liegt den Herzrhythmusstörungen eine andere Erkrankung zugrunde, sollte diese natürlich in die Therapie mit einbezogen werden.
Alternative Therapie, Hausmittel, Homöopathie & Co. bei Herzrhythmusstörungen
Unabhängig davon, welche schulmedizinische Therapie Sie ins Auge fassen: Die Vitalstoffe müssen stimmen. Leider finden diese in der ärztlichen Praxis oft keine Beachtung.
Alleine mit Vitalstoffen sind nach meiner Erfahrung wesentlich bessere Erfolge zu erzielen, als mit der konventionellen Therapie.
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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel
Verfahren der Naturheilkunde im Überblick:
Entspannungsverfahren
Wenn die Herzrhythmusstörungen psychische Ursachen haben, muss vor allem der Stress im Leben reduziert werden. Dabei können Entspannungsverfahren sehr hilfreich sein. Bewährt haben sich zum Beispiel Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Klopf-Akupressur, Meditation, Yoga und die EFT (Emotional Freedom Technique).
Ernährung
Um die Herzrhythmusstörungen zu verbessern, ist eine basische Ernährung wichtig. Damit kann eine chronische Übersäuerung (die bei den meisten Menschen in unserer „modernen Kultur“ vorliegt) verbessert werden. Zucker sollte nur in sehr geringen Mengen oder am besten gar nicht verzehrt werden. Das säurebildende Lebensmittel ist riskant, weil es die Entzündungswerte in die Höhe treibt.
Um das Herz nicht übermäßig zu belasten, sollten Sie außerdem Übergewicht abbauen. Zu viele Kilos belasten das Herz und engen die Atmung ein. Mäßige Nahrungsaufnahme wirkt Blähungen entgegen, die auf den Hohlmuskel drücken (Roemheld-Syndrom). Eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung sind immer noch die besten Mittel zu diesem Ziel.
Eine abwechslungsreiche Kost mit viel frischem Obst und Gemüse ist der beste Garant für eine optimale Versorgung mit Mineralien. Hülsen- und Nussfrüchte sowie Vollkorngetreide liefern viel Magnesium und Kartoffeln, Bananen und Trockenobst viel Kalium. Grüne Blätter wie Feldsalat und Spinat enthalten große Mengen Calcium.
Omega-3-Fettsäuren sind in guten Pflanzenölen enthalten. Hierhin gehören die Öle von Lein, Hanf und Chia.
Zuviel verarbeitete Lebensmittel sind Gift für das Herz. So kann das Phosphat in Wurst Herzrhythmusstörungen fördern.
Womöglich kann auch Histamin-Intoleranz Herzrhythmusstörungen Vorschub leisten. Dann ist eine entsprechende Diät erforderlich: Kein lange gereifter Käse, keine Schokolade und kein Rotwein.
Heilfasten
Einer sinnvollen Ernährungsumstellung kann eine Heilfasten-Kur vorausgehen. Achtung: Beim Fasten darf der Kalium- und Magnesium-Haushalt auf keinen Fall aus dem Ruder laufen!
Orthomolekular-Medizin
Als Erstes wäre an Kalium und Magnesium zu denken, die für einen gleichmäßigen Herzschlag unerlässlich sind. Die beiden Metall-Ionen sind elektrophysiologische Effektoren, die an der Reizweiterleitung zwischen den Herzmuskelzellen, beziehungsweise den Nerven, beteiligt sind. Patienten mit Herzrhythmusstörungen müssen ihre Magnesium- und Kalium-Werte regelmäßig kontrollieren lassen. Beide Mineralien sollten aus dem Vollblut analysiert werden und nicht aus dem Blutserum, wie das in vielen Praxen immer noch gemacht wird – die Serumbestimmung ist nämlich viel zu ungenau.
Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie Medikamente einnehmen, die den Mineralstoffwechsel stören (Antazida, Antikonvulsiva, Korikosteroide, Antiallergika, Antibiotika, Antimykotika, Antidepressiva, Ritalin). Speziell die „Wassertabletten“ (Diuretika) treiben Elektrolyte aus. Medikamente, die den Natrium- und Kalium-Haushalt in der Niere (Aldosteron-Antagonisten) beeinflussen, sind ebenfalls zu berücksichtigen. Das Gleiche gilt für blutdrucksenkende Mittel (Sartane, ACE-Hemmer) und Präparate mit Digitalis-Wirkstoffen. Besprechen Sie das Problem mit dem Mediziner! Sprechen Sie dabei auch andere Faktoren an, die Ihren Elektrolyt-Stoffwechsel negativ beeinflussen: Starkes Schwitzen, Durchfall, Gallenwegsstörungen, Nierenschwäche und Diabetes.
Verfahren Sie bei Kalium und Magnesium nicht nach dem Motto „viel hilft viel“! Die bilanzierte Gesamtaufnahme (Ein- und Ausfuhr) von Kalium und Magnesium kann nur der Arzt präzise einschätzen. Schwierig ist das deswegen, weil die Blutwerte innerhalb einer definierten Spannbreite liegen müssen (Kalium: 3,5 bis 5,5 mmol/l, Magnesium: 0,76 bis 1,05 mmol/l). Dabei wirken die Konzentrationen der beiden Minerale wechselseitig aufeinander ein. Ein Kalium-Defizit zu beseitigen erfordert einen optimalen Magnesium-Wert. Wenn der Körper über zu wenig Magnesium verfügt, verschlimmern sich damit die Beschwerden eines Kalium-Mangels.
Als Richtwert für die Supplementierung mit Kaliumchlorid gilt eine Dosierung von 1500 mg täglich. Führt dies zu Magen-Problemen, sind Retard-Präparate sinnvoll, deren Einnahme über den Tag verteilt werden soll.
Für Magnesiumcitrat empfehlen Wissenschaftler maximal 250 mg pro Tag.
Manchmal ist auch ein Mangel an Calcium und ein Überschuss an Phosphor das Problem. Eisen ist für die Herzfunktion ebenfalls unentbehrlich.
Bewährt sind auch: Omega-3-Fettsäuren und hier besonders Alpha-Linolensäure.
Wichtig sind bei Vorhofflimmern auch Coenzym Q10 und die Aminosäure L-Carnitin. L-Carnitin verbessert die Energieversorgung des Herzens, ebenso wie Coenzym Q10, das „nebenbei“ auch der mitochondrialen Dysfunktion entgegenwirkt.
Omega-3-Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen. Zwei bis drei Gramm aus Fischölkapseln sind eine günstige Lösung.
Studien zufolge kann eine optimale Versorgung mit Vitamin D das Risiko für Vorhofflimmern senken.
Heilpflanzen
Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor: Besenginsterkraut, Campher, Maiglöckchenkraut (Vorsicht vor Überdosierung!), Meerzwiebel, Herzgespann, Grüner Hafer, Weißdorn. Die Heilpflanzen sollten von Laien nicht selbst gesammelt und zubereitet werden. Bei zu hohen Dosierungen können ernste Nebenwirkungen auftreten!
Melisse beruhigt das vegetative Nervensystem.
Gute Erfahrungen liegen auch mit Granatapfelsaft, bzw. Granatapfelkonzentrat vor.
Homöopathie
Es gibt ganz verschiedene homöopathische Mittel, die bei Herzrhythmusstörungen infrage kommen, zum Beispiel: Coffea D6, Cactus D6, Convallaria majalis D6, Digitalis D6, Crataegus oxyacantha D6, Ignatia D6, Lycopus D6, Nux Vomica D6.
Bei überwiegend psychosomatisch bedingten Herzrhythmusstörungen konnte in einer Studie ein Kombinations-Präparat (Rytmopasc®) helfen. Die Inhaltsstoffe mit den Potenzierungen D2 und D3 sind: Apocynum cannabinum, Cheiranthus cheiri, Crataegus, Cytisus scoparius, Gelsemium sempervirens, Lilium lancifolium, Nitroglycerinum, Veratrum viride. Die erwähnte Anwendungsbeobachtung zeigte, dass das Präparat den Puls senken und die Häufigkeit von Extrasystolen der Herzkammern und der Herzvorhöfe reduzieren kann.
Sie sollten bei Herzrhythmusstörungen allerdings auf Selbstversuche verzichten. Solche ernsteren Beschweren gehören in die Hände eines erfahrenen Therapeuten.
Schüssler-Salze
Bei Herzrhythmusstörungen können folgende Schüssler-Salze hilfreich sein: Nr 2 – Calcium phosphoricum; Nr 5 – Kalium phosphoricum; Nr 7 – Magnesium phosphoricum und Nr 8 – Natrium chloratum (Natrium Muriaticum). Empfohlen werden Potenzierungen von D6 bis D12.
Um Ihre übrigen Behandlungswege zu unterstützen, nehmen Sie pro Schüssler-Salz vier bis sechs Tabletten pro Tag ein. Verteilen Sie die Gabe über den Tag und lassen Sie die Tabletten auf der Zunge zergehen.
Darmsanierung
Eine Darmsanierung harmonisiert die Verdauung und entlastet so das Herz.
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt muss ins Gleichgewicht gebracht werden, damit keine “Übersäuerung” entsteht. Wichtig ist hier in erster Linie eine dabei eine basenfördernde Kost.
Störfelder
Wenn Sie unter besonderen Beschwerden bei Wetterwechsel leiden, finden Sie weitere Informationen in meinem Beitrag Wetterfühligkeit.
Versuchen Sie, soweit es geht, elektromagnetische Felder (EMF, „Elektrosmog“) zu meiden.
Sonstiges
Der Osteopath kann Wirbelfehlstellungen beseitigen, die eventuell die Herz-Innervation beeinträchtigen.
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Beitragsbild: fotolia.com
Dieser Beitrag wurde letztmalig am 12.07.2024 aktualisiert.