Fleisch oder nicht Fleisch? Das muss jeder Mensch letzten Endes für sich alleine entscheiden.

Leider herrscht heutzutage zum Teil ein erbitterter Grabenkrieg zwischen Vegetariern (oder Veganern) und Fleischessern. Alberne Rechthaberei mischt sich mit wüsten Vorwürfen und Beleidigungen auf beiden Seiten. Statt die Ernährung als eine persönliche Entscheidung zu betrachten, wird sie von manchen fast zur Heilslehre erhoben …

Fleisch ist, ob man es wahrhaben will oder nicht, ein durchaus gesundes Nahrungsmittel. Aber natürlich dann, wenn man es in Maßen isst und wenn es auch von einem gesunden Tier stammt.

Und das mit dem “gesunden” Tier ist ja so ein Sache…

Wie Fleisch von kranken Tieren auf unseren Teller kommt

Die Unsitte zum Beispiel, dass das Kalbfleisch weiß sein muss, verdammt die armen Kälber zu einem erbärmlichen Dasein. Bloß keine Bewegung, bloß kein Spiel mit anderen Jungtieren, immer nur einen Schritt vor und einen zurück! Das Fleisch würde ja sonst rot, weil mit Blut gefüllt.

Die Kälber leiden alle unter einem starken Blutmangel! Und so was soll gesund sein? Von der „Lebensqualität“ der Tiere einmal ganz zu schweigen. Das Problem: Weißes Kalbfleisch wird „erwartet“ und nachgefragt. Ich hoffe sehr, dass alle Konsumenten, die dies hier lesen, ab sofort kein weißes Kalbfleisch mehr kaufen werden!

Dadurch werden die Landwirte auch nicht mehr gezwungen, krankes Fleisch zu produzieren. Sie sollten einmal das Fleisch eines natürlich aufgewachsenen Kalbes, das herumtollen und Gras fressen durfte, kosten – Sie werden staunen!

Die Schweine sind wirklich die „ärmsten Schweine“, denen geht es noch viel dreckiger als den Kälbern. Sie werden dermaßen geschunden, dass sie in ihrer aufgestauten Aggression sich selbst anfallen. Vollgestopft mit Antibiotika warten sie in ebenso vollgestopften Käfigen auf ihre Hinrichtung.

Schmeckt es Ihnen noch?

Schweinefleisch ist aber auch aus anderen Gründen nicht zu empfehlen: Sie können noch so „mageres“ Schweinefleisch kaufen, es enthält dennoch sehr viel Fett. Beim Schweinefleisch ist das Fett auch in den Zellen gelagert.

Das Fleisch ist zudem dem menschlichen Fleisch sehr ähnlich, deshalb werden Parasiten und Krankheitserreger von unserem Immunsystem nicht immer erkannt.

Außerdem enthält Schweinefleisch zu viel Arachidonsäure, die im Entzündungskreislauf bei allen Entzündungen eine wichtige Rolle spielt. Vor allem Rheumatiker sollten Schweinefleisch meiden. Generell rate ich aber allen Patienten davon ab, Schweinefleisch zu essen, wegen der Arachidonsäure.

Und die „armen Schweine“ werden es Ihnen auch danken. Noch ein Wort zum Schweinefleisch: Wer davon nicht lassen will, der besorge sich die einmalige Schrift des Arztes Hans-Heinrich-Reckeweg: “Schweinefleisch und Gesundheit”.

Darin schildert Reckeweg die giftige und zersetzende Wirkung jeglichen Schweinefleischs auf die menschliche Gesundheit.

Bei den Haltungsbedingungen wird einem schlecht

Egal ob bei Huhn, Schwein oder Rind: Schaut man sich die Haltungsbedingungen in der „konventionellen“ Tierhaltung an, wird einem schlecht.

Die Tiere sind auf engstem Raum zusammengepfercht, stehen oft auf blankem Stein oder in ihrem eigenen Kot und werden an ihrem natürlichen Verhalten gehindert, damit das Fleisch nicht „leidet“. Das Futter ist nicht an die natürlichen Bedürfnisse der Tiere angepasst, sondern nur darauf ausgerichtet, möglichst schnell viel Fleisch mit den gewünschten Eigenschaften zu erzeugen und dabei möglichst wenig zu kosten.

Natürlich können sich bei der räumlichen Enge und der unnatürlichen Haltung sehr leicht Krankheiten und Parasiten verbreiten. Deshalb werden die Tiere „vorbeugend“ mit allen möglichen Medikamenten vollgestopft, die dann im Fleisch anreichern.

Zu allem Überfluss landen die Exkremente oft als Gülle auf den Feldern. Die Folge ist eine kaum noch zu beherrschende Nitrat-Belastung, die unser Trinkwasser bedroht.

All diese scheußlichen Verhaltensweisen sind ganz „legal“ und entsprechen den gesetzlich vorgegebenen Haltungsbedingungen. Darüber hinaus laufen aber auch weitere Dinge schief.

Die Skandale, die immer wieder bekannt werden (BSE im Rindfleisch, Gammelfleisch im Döner, falsch deklariertes Pferdefleisch in Fertigessen, Dioxin in Hühnerfutter usw.), sind nur die Spitze des Eisbergs. Hier läuft ein kompletter Industriezweig in die vollkommen falsche Richtung!

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen Praxis-Newsletter dazu an:

Ist medizinisch Kälberserum gesund?

Übrigens: Nicht nur beim Fleischessen, auch in der Arztpraxis können wir mit „verseuchten“ Tierprodukten in Berührung kommen. Im August 2015 sorgte eine Enthüllung für Aufsehen, die die Produktion von Kälberserum betrifft: Beim Schlachten wird ungeborenen Kälbern das Blut abgezapft.

Dieses wird dann in der Pharmaindustrie verwendet, um zum Beispiel Nährlösungen, Medikamente oder Impfstoffe herzustellen. Nun stellte man allerdings fest, dass in weiten Teilen der Branche das fötale Kälberserum falsch deklariert ist.

Es wechselt einfach so lange den Besitzer oder das Etikett, bis nicht mehr nachvollziehbar ist, woher es eigentlich stammt. Auf diese Weise kann viel billigeres Serum beigemischt werden, dass zum Beispiel aus Seuchengebieten stammt und nach allen Regelungen und Gesetzen eigentlich gar nicht auf den deutschen Markt gelangen dürfte. Pfui Teufel!

Anmerkung: Aus gutem Grund steht im Beipackzettel mancher Impfstoffe, dass Reste von Fremdprotein drin sein können. Für Allergiker ist das fatal. Und welche möglichen weiteren Risiken davon ausgehen ist derzeit anscheinend völlig unklar – auch wenn öffentliche Institute wie das Paul Ehrlich Institut derzeit wohl keine Probleme sieht…

Mehr zum Impfen unter: Impfen oder der Verlust der Eigenverantwortlichkeit.

Biofleisch ist die bessere Wahl!

Grundsätzlich sollten Sie (aus egoistischen und ethischen Gründen) nur biologisch erzeugtes Fleisch essen. . In der Bio-Tierhaltung geht es den Tieren deutlich besser: Sie haben mehr Platz zur Verfügung, werden nur mit biologisch erzeugtem Futter gefüttert und dürfen keine vorbeugenden Medikamente bekommen.

Das reduziert das Tierleid und verbessert die Fleischqualität beträchtlich. Es wird auch kein Sojamehl verfüttert, das in anderen Ländern fehlt, wo meistens ohnehin schon Mangel herrscht.

Halten Sie sich an Wild, Lamm und Fisch, das sind Tiere, die man (noch) nicht in Massenhaltungen züchten kann, mit Ausnahme einiger Fischarten. Wurstwaren, inklusive sogenannte Kalbswurst, enthalten fast immer Schweinefleisch, beziehungsweise dessen Abfall.

Schauen Sie sich die Inhaltsstoffe vor dem Kauf gut an, Sie können sich diese auch beim Metzger zeigen lassen.

Und falls Sie meinen, das sei alles viel zu teuer, dann lesen Sie bitte auch gleich meinen Beitrag: Ist gesunde Ernährung zu teuer?

Wir essen viel zu viel Fleisch!

Anfangs habe ich behauptet, Fleisch sei ein gesundes Nahrungsmittel. Das gilt allerdings nur, wenn man es nicht im Übermaß isst. Die meisten Menschen in unserer „modernen“ Gesellschaft essen viel zu viel Fleisch. Morgens Wurst, mittags ein großes Stück Fleisch, abends noch einmal Wurst, so sieht der Speiseplan vieler Menschen aus.

Viele können sich gar nicht vorstellen, auch nur hin und wieder eine Mahlzeit ohne Fleisch zu essen. Und das hat Folgen: Zu viel Fleisch erhöht die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma, Fettleibigkeit (mit all ihren negativen Folgen) und viele weitere Krankheiten. Hoher Fleischkonsum fördert zudem die Übersäuerung und beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt negativ.

Besonders rotes Fleisch gilt, im Übermaß genossen, sogar als Auslöser für Krebs. Über die Gründe wurde lange spekuliert, bis Wissenschaftler 2013 einen Faktor für die Kanzerogenese identifizieren konnten:

Es ist ein Zucker namens „N-Glycolylneuraminsäure“ (Neu5Gc), der im Säugetierfleisch vorkommt, vom menschlichen Organismus aber nicht produziert werden kann. Eine Mutation hat das Enzym für die Synthese von Neu5Gc außer Funktion gesetzt.

Wenn nun der Mensch Neu5Gc mit rotem Fleisch (auch „weißes“ Kalbfleisch gehört dazu) aufnimmt, kommt es daher zu einer Immunreaktion, weil die Körperabwehr Neu5Gc als Fremdkörper betrachtet. Die Folge sind heftige Entzündungs-Reaktionen, die auch für die Krebsentstehung verantwortlich gemacht werden.

Forscher der University of California deckten den Sachverhalt im Tierversuch auf. Mäuse mit einem vergleichbaren Enzym-Defekt wie dem des Menschen, die also kein Neu5Gc produzieren konnten, reagierten auf die Gabe des Zuckers mit der Synthese von Antikörpern.

Weniger kann mehr sein

Solche Forschungs-Ergebnisse sprechen eindeutig für einen moderaten Fleisch-Konsum. Uns allen ginge es gesundheitlich erheblich besser, wenn wir, wie in alten Zeiten, das Fleisch wieder zur Beilage machen würden anstatt zur Hauptsache.

Gemüse oder Salat und wieder viel mehr Kartoffeln anstelle der Teigwaren und dem langweiligen weißen Reis würde auch helfen, die Gesundheitskosten zu senken und unsere Lebensqualität zu erhöhen. Generell sollte nur zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Portion Fleisch auf dem Speiseplan stehen, Wurst und Schinken inbegriffen.

Übrigens ist der hohe Fleisch-Konsum einer der Hauptgründe dafür, warum die Lebensmittel-Produktion den Klimawandel im Wortsinne anheizt. Die 5 größten Konzerne dieses Wirtschaftszweiges belasten die Atmosphäre mit mehr Treibhausgasen als einer der großen Erdöl-Gesellschaften wie Shell und BP.

Nicht nur CO2 blasen die Lebensmittelhersteller in die Luft, sondern auch Methan, das bei der Rindermast in enormen Mengen freigesetzt wird. Methan speichert Wärme 20 Mal wirksamer als CO2. Auch die Rodung von Wäldern geht größtenteils auf das Konto der ausufernden Tierhaltung.

Weiteres dazu auch in meinem Artikel: Krank durch Fleisch?

Meine Empfehlungen im Überblick

Wie schon erwähnt: Ob Sie Fleisch essen oder darauf verzichten wollen, ist letzten Endes Ihre persönliche Entscheidung. Ich selbst gebe gerne zu, dass ich noch Fleisch esse, wenn auch nur ausgesuchte Sorten und sehr selten (ca. einmal im Monat).

Aus gesundheitlichen und ethischen Gründen empfehle ich Ihnen jedoch folgenden Umgang mit Fleisch:

  • Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum: Mehr als zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Portion sollte es nicht sein, Wurst und Schinken schon mit eingerechnet.
  • Kaufen Sie nur Biofleisch. Der höhere Preis gleicht sich locker durch die kleineren Portionen aus, die Sie kaufen müssen.
  • Verzichten Sie Ihrer Gesundheit zuliebe völlig auf Schweinefleisch!
  • Sorgen Sie für regelmäßige Entschlackung, zum Beispiel durch Heilfasten.


Beitragsbild: 123rf.com – PAPAN SAENKUTRUEANG

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 5.5.2019 aktualisiert.

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