Der Begriff Epilepsie (wörtlich = Fallsucht) wird den neurologischen Erkrankungen zugeordnet und ist gekennzeichnet durch ein Krampfleiden. In (sehr viel) früheren Zeiten, galt die Epilepsie noch als “heilige Krankheit”: man glaubte, im Anfall stünde der Epileptiker in direktem Kontakt mit Gott.

Heute sieht man die Epilepsie als Krankheit; und fast ein Prozent der Bevölkerung leidet an der Störung des zentralen Nervensystems (ZNS), wobei der Hauptanteil der Betroffenen im Kindes- und Jugendalter zu finden ist. Die Inzidenz liegt bei 50 pro 100.000 Menschen.

Ursachen für diese “Fehlfunktion” können idiopathischen oder symptomatischen Ursprungs sein.

Bei der idiopathischen (genuinen) Epilepsie sind keine organischen Veränderungen des Gehirns feststellbar. Man vermutet genetische Veränderungen an den Erregungsleitungen und Schaltstellen (Ionenkanäle und Transmitter) im Gehirn. Idiopathisch bedeutet also nichts anderes: “Ich habe keine Ahnung warum Sie das haben”.

Bei der symptomatische Epilepsie lassen sich “Ursachen” finden, fast immer Erkrankungen des ZNS (= Zentrales-Nerven-System). Hierzu zählen u.a. Fehlbildungen im Gehirn, Hirnverletzungen, Schlaganfall, Tumoren, Meningitis (Hirnhautentzündung), Vergiftungen (Noxen, Drogen, Alkoholabusus), Stoffwechselstörungen und Störungen des Ungeborenen im Mutterleib (z.B. durch Sauerstoffarmut oder Gehirnentzündung).

Die Mischform beider wird als kryptogene Epilepsie bezeichnet (Ursache nicht zu diagnostizieren, Auslöser wird im Gehirn vermutet). Einen epileptischen Anfall begünstigend wirken u.a. Schlafmangel, Sauerstoffmangel, psychische Belastungen sowie eine plötzliche Hyperventilation (stark erhöhte Atmung).

Die Epilepsie als chronisch neurologische Erkrankung führt zu einer unphysiologischen Erregungsbildung im Gehirn mit epileptischem Anfall als Folge. Dabei ist das Gehirn einer stetigen Übererregbarkeit ausgesetzt, bei der es zu Depolarisationen (krankhafte Entladungen von Nervenzellen) in Verbindung mit einer gesteigerten Erregbarkeit der Nervenzellen kommt. Diese Anfälle sind wiederkehrend und dauern in der Regel nicht länger als eine Minute.

Die Symptome sind stark abhängig vom Ursprungsort der Entladungen. Ein fokal begrenzter Anfall zeigt sich meist durch eine sehr geringe Symptomatik.

Es kommt zu leichten Muskelzuckungen, optischen und akustischen Empfindungen (Lichtblitze, Geräusche) sowie Berührungsgefühlen (Kribbeln). Der Betroffene ist bei klarem Verstand, wach und orientiert.

Der generalisierte Anfall weist neben kurzzeitigen Absencen (kurze Bewusstlosigkeit) starke Bewusstseinseintrübungen in Kombination mit unwillkürlichen Zuckungen der Extremitäten auf. Der Grand-Mal-Anfall beginnt mit der tonischen Phase, bei der es zu einer tiefen Bewusstlosigkeit, ausfallender Atmung sowie überstreckten Extremitäten kommt.

Nach wenigen Sekunden folgt die klonische Phase (Zuckungen von Armen und Beinen), welche sich nach ein bis zwei Minuten löst. Der Betroffene fällt in einen schlafähnlichen Zustand und ist nur schwer weckbar.

Die verschiedenen Krampfformen führen häufig zu Sturz, Zungenbiss, unkontrolliertem Stuhl- und Urinabgang, vermehrter Schweißsekretion, Übelkeit und Erbrechen.

Der Status epilepticus kennzeichnet eine lebensbedrohliche Situation, bei der der Betroffene von einem generalisierten Anfall in den nächsten gerät, ohne dazwischen das Bewusstsein wiederzuerlangen.

Bei ca. 70 Prozent der Betroffenen kann eine vollständige Beschwerdefreiheit durch medikamentöse Therapie erreicht werden.

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Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei einer Epilepsie in Frage kommen.

Aber bevor ich zu einigen Alternativen komme, muss ich hier erwähnen, dass ich selbst mit der alternativen Therapie der Epilepsie kaum Erfahrung habe. Die wenigen Fälle, die ich in der Praxis gesehen habe, waren bereits bekannt und diese Patienten nahmen bereits Arzneimittel (Antiepileptika, AED) deswegen.

Dennoch will ich hier einmal die gängige Therapie hinterfragen, die sich auch stark auf bestimmte Leitlinien stützt. In meinem Beitrag “Medizinische Leitlinien” erwähne ich u.a auch das Beispiel Gabapentin:

“Gabapentin ist ein solcher pharmakologischer Flop (keine Wirkung und üble Nebenwirkungen in beträchtlicher Zahl), über die Leitlinien exzellent im Markt platziert worden, auf Kosten der Kunden = Patienten.” (https://naturheilt.com/blog/medizinische-leitlinien-2013/)

Erwähnen möchte ich hier noch das AED Vaproinsäure. Das Medikament stört den mitochondrialen Stoffwechsel, indem es Coenzym A bindet und die Phosphorylierung hemmt. Wenn die Zellorganellen durch diese Effekte geschädigt sind, können besonders in der Leber Zellen zugrunde gehen.

Wer das Mittel einnehmen muss, sollte gleichzeitig den Glutathion-Speicher mit N-Acetylcystein kräftig aufstocken.

L-Carnitin fördert den behinderten Fettstoffwechsel. Zusätzlich sind noch Supplementationen mit Vitamin C und E erforderlich, um die Leber bestmöglich vor Schäden zu bewahren.

Einen absoluten Schutz vor den Nebenwirkungen gibt es aber nicht. Menschen, die unter einem Gen-Defekt des mitochondrialen Stoffwechsel leiden, dürfen Valproinsäure nicht einnehmen.

Jetzt aber zu einigen Alternativen:

Ernährung

Bestimmte Formen von epileptischen Anfällen, die in der Kindheit auftreten, können durch eine spezialisierte, kohlenhydratarme, fettreiche Diät (eine sogenannte ketogene Diät) behandelt werden, die allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht begonnen werden sollte. Chronischer, starker Alkohol- oder Koffeinkonsum kann epileptische Anfälle auslösen.

Andererseits kann sich auch ein plötzliches Absetzen des Alkohols nach chronischem starkem Konsum in Form von epileptischen Anfällen manifestieren. Der künstliche Süßstoff Aspartam kann, in großen Mengen genossen, epileptische Anfälle auslösen – insbesondere bei Kindern. Eine Eliminationsdiät kann Nahrungsmittelempfindlichkeiten ermitteln, die bei Epileptikern (ganz besonders bei Kindern mit Epilepsie, die gleichzeitig zu Allergien neigen) Anfälle auslösen können.

Ich rate daher dazu vor allem die Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu beseitigen, vor allem mittels Homöopathie und Darmsanierungen.

Heilpflanzen

Eine israelische Studie mit 74 Kinder und Jugendlichen wurde sechs Monate lang CBD-Öl mit einem Mischungsverhältnis von 20:1 (CBD:THC) gegeben. Bei fast 90 Prozent (bei denen eine “koventionelle” Epilepsie-Behandlung mit den herkömmlichen schulmedizinischen Medikamente versagte), war eine deutliche Anfallsminderung zu verzeichnen.

Das Helmkraut konnte in Tierexperimenten ebenfalls anti-epileptische Wirkungen zeigen.

Orthomolekular-Medizin

Empfohlene Tagesdosis:
Vitamin E: 400 mg / Selen: 100 µg / Vitamin B6: 100 bis 250 mg / Niacin (nur als Niacinamid) 1 bis 3 g / Magnesium: 400  600 mg / Zink: 50 bis 100 mg / Mangan: 1bis 0 bis 20 mg / Taurin: 0,5 bis 2 g / Dimenthylglycin: 100 bis 200 mgEpileptiker sollten jedoch hohe Dosen Folsäure und Omega-3-Fettsäuren vermeiden, weil diese die Empfänglichkeit für Anfälle erhöhen können.

Bei Epileptikern wird oft ein Manganmangel festgestellt.

Schüssler Salze

Grundsätzlich: Calcium phosphoricum Nr. 2, Natrium phos. Nr. 9Silicea Nr. 11.
Vorbeugend: Calcium phos. Nr. 2, Kalium chloratum Nr. 4Magnesium phos. Nr. 7.


Bildquelle: 123rf.com – ian allenden

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 20.1.2020 aktualisiert.

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