Schmerzen

Nervenschmerzen (Neuralgie): Naturheilkunde, Hausmittel, Homöopathie und Vitalstoffe die helfen…

Nervenschmerzen (Fachbegriff: Neuralgien) gehören mit zu den schmerzhaftesten Leiden überhaupt. Und in den letzten Jahren kommt es mir in der Praxis so vor, als würden gerade diese Neuralgien immer mehr zunehmen. Was die Schulmedizin da im allgemeinen anzubieten hat, ist meines Erachtens (ich sage es mal sehr vorsichtig): suboptimal.

In diesem Beitrag gehe ich erst einmal auf ein paar “Definitionen” und Ursachen ein und weiter unten dann auf die Maßnahmen der Naturheilkunde, Alternativmedizin und Hausmittel; dabei auch Homöopathie, Vitamine und weitere Maßnahmen.

Zuerst aber etwas zur klassischen Medizin (Schulmedizin, Allopathie):

Nach Vorstellungen der Schulmedizin wird wird ein Nervenschmerz (=Neuralgie) durch eine Schädigung eines peripheren Nervs hervorgerufen und tritt genau im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven auf. Zu deutsch: Bei einer Neuralgie ist der Nerv selbst betroffen.

Natürlich haben Neuralgien etwas mit Schmerzen zu tun. Und auch die Schmerzleitung und Wahrnehmung wird ja über Nerven vermittelt.

Schmerzen und Neuralgien sind per Definition aber unterschiedlich, wobei dieser Unterschied den Patienten raltiv egal ist – vor allem wenn man Schmerzen hat. Ein Patient mit einer Neuralgie hat Schmerzen, aber ein Patient mit Schmerzen muss keine Neuralgie haben.

Noch ein Begriff der oft zu hören ist und der mit Neuralgien verwechselt wird: Neuropathien. Hierbei kommt es zu Schäden an den Nerven, die nicht unbedingt Schmerzen hervorrufen müssen. Zum Beispiel bei der Zuckerkrankheit kann es zu Nervenschäden kommen, bei denen der Patient in bestimmten Bereichen gar keine Schmerzen mehr spürt.

Das Besondere bei Nervenschmerzen

Eine Neuralgie hat eine typische Schmerzqualität. Es handelt sich um einen plötzlich einschießenden, elektrisierenden oder brennenden Schmerz, der immer an derselben Stelle vorkommt und auch nicht dauerhaft da ist.

Eine Neuralgie tritt typischerweise anfallsartig auf und kann durch bestimmte Reize (z.B. Bewegung, Berührung oder Kälte) ausgelöst werden.

Arten von Neuralgien

Eine häufige Form der “klassischen” Neuralgie ist die Trigeminusneuralgie. Der Trigeminus ist ein großer Gesichtsnerv, der u.a. die sensible und motorische Versorgung im Gesichtsbereich übernimmt. Eine Trigeminusneuralgie ist meist einseitig und kann mit einer Muskelkontraktion der Gesichtsmuskulatur einhergehen.

Häufig kommt es im Anfall auch zu einer Rötung im Gesicht und zu einer vermehrten Tränen- und Schweißausscheidung. Die Trigeminusneuralgie kann ohne erkennbare Ursache auftreten oder aber im Zusammenhang mit Erkrankungen im Gesichtsbereich (z.B. AugenerkrankungenNasennebenhöhlenentzündungenStoffwechselstörungen, nach Frakturen).

Eine weitere klassische Neuralgie ist der Ischias: dann ist nämlich der Nervus ischiadicus betroffen, und man hat die typischen ziehenden Schmerzen im Bein. Häufig werden Rückenschmerzen umgangssprachlich als “Ischiasbeschwerden” bezeichnet, obwohl der Ischiadicus-Nerv vielleicht gar nicht beteiligt ist.

Eine Post-Zoster-Neuralgie ist auch gar nicht so selten. Hier bestehen Nervenschmerzen in Folge einer Gürtelrose. Nach meiner Erfahrung treten die Zosterneuralgien immer nur dann auf, wenn eine klassisch schulmedizinische Behandlung (z.B. mit Cortison) nicht erfolgreich war.

Eine weitere häufige Neuralgie aus dem Bereich der Orthopädie: Das Karpaltunnelsyndrom, dass mit Schmerzen und Lähmungen im Bereich der Hand einhergeht.

Auch nach kieferchirurgischen Behandlungen kann es zu einer atypischen Gesichtsneuralgie kommen, bei der die Schmerzen nicht genau einem Nerven zugeordnet werden können und eher diffus und leider auch länger andauernd auftreten.

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Weitere seltenere Neuralgien sind u.a.:

  • Aurikulotemporalisneuralgie (Frey-Syndrom)
  • Laryngeus-superior-Neuralgie
  • Morton-Neuralgie
  • Nasoziliarisneuralgie (Charlin-Syndrom)
  • Okzipitalis-Neuralgie
  • Spermatikus-Neuralgie
  • Ulnarisrinnen-Syndrom (Musikantenknochen-Syndrom)

Neuralgien können aus den verschiedensten Ursachen auftreten: Alkohol, Bandscheibendegeneration, BlutarmutDiabetes, Entzündungsherde an Zähnen, Mandeln oder Nebenhöhlen, ErkältungGrippeInfektionen, Malaria, Narben, Nikotin, Prellungen, Rheuma, Sitzen auf kalter Unterlage, Verletzungen, Verwachsungen, GürtelroseWechseljahresbeschwerden.

Naturheilkunde, Hausmittel und Alternative Medizin

Im folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Nervenschmerzen in Frage kommen.

Akupunkt-Massage nach Penzel

Diese Therapieform halte ich für geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre, wird aber ohne Nadeln durchgeführt. Mein Kollege Hermann Kaufmann ist APM Therapeut und schreibt dabei speziell zu Nervenschmerzen:

“Ich selber habe einem Patienten, dem selbst eine Operation nicht geholfen hat mit der APM helfen können. Er ist die meiste Zeit beschwerdefrei, nur ab und zu verspüre er ein kurzes Zwicken. Was habe ich gemacht? Ich habe den Dickdarm-Meridian immer und immer wieder tonisiert. Interessanterweise hat er keine Berührung auf der linken Wange toleriert, das Stäbchen zur Tonisierung jedoch problemlos!”

Nach meiner Erfahrung kann ich die APM bei Neuralgien unbedingt empfehlen.

Ernährung

Am sinnvollsten ist es, wenn Sie zu Beginn der Behandlung ein paar Fastentage einlegen. Ich rate dringend dazu die Ernährung zu überdenken! Alle Genussgifte, Kochsalz (nur minimale Mengen), Zucker und Schweinefleisch sollte gestrichen werden. Ebenso das Trinken von Kuhmilch!

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

40 ml Johanniskraut, 30 ml Silberweide, 20 ml Kamille und 10 ml Arnika. Eine andere Komposition ist folgende: 40 ml Johanniskraut, 30 ml Weidenrinde, 20 ml Kamille und 10 ml Melisse.

Homöopathie

Die Homöopathie ganz extrem schnell und gut wirken, vor allem wenn folgende Ursachen vorliegen:

  • plötzliche, reißende Schmerzen nach Zugluft: Aconitum C30
  • plötzlich aus einer Schmerzüberempfindlichkeit heraus, besonders bei launischen Patienten: Chamomilla C30
  • rheumatisch bedingt und besser bei fortgesetzter Bewegung: Rhus toxicodendron C30
  • rheumatisch bedingt und schlimmer bei Bewegung: Bryonia C30
  • bei Wetterwechsel, akut auftretend: Gelsemium C30
  • nach Unfall, Trauma mit Beteiligung der Nerven: Hypericum D6
  • Nervenschmerzen die täglich zur gleichen Zeit wiederkehren: Cedron D4

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen. Gerade im Zusammenhang mit Nervenschmerzen sollte das unbedingt geprüft und ausgeglichen werden.

Spenglersan Kolloide

Die Spenglersane sind homöopathische Arzneimittel. Spenglersan Kolloid A ist allgemein einsetzbar bei allen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens auftreten. Spenglersan Kolloid R: Der Zusatz “R” steht dabei für Rheuma, Rekonvaleszenz oder Reaktion.

Vitamine, Minerarlstoffe, sonstiges Vitalstoffe

Hier habe ich einen Grundsatzbeitrag zu Vitalstoffen bei Nervenschmerzen verfasst: Vitamin B und Magnesium bei Schmerzen. Ein Versuch mit Magnesiumöl ist es immer wert. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag zu den Magnesiumpräparaten.

Vor allem wenn bereits Nervenschäden eingetreten sind (z.B. Polyneuropathie, diabetische Neuropathie), geht es ohne bestimmte Vitalstoffe gar nicht. Hervorheben will ich hier vor allem die Alpha-Liponsäure, sowie das Vitamin B1 (auch in der Form des Benfotiamin, eine fettlösliche Vorstufe des B1).

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind bedenklich. Sie sollten sie durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt sanieren lassen.

Volksheilkunde, Hausmittel

Kümmelsamen in ein Stoffsäckchen einnähen, in warmem Wasser anfeuchten und auf die schmerzende Stelle legen. Mit einer Wärmeflasche zudecken.

Mischen Sie Brennnesselgeist im Verhältnis von 1:5 mit Apfelessig und massieren die betroffene Stelle damit ein.


Bildquellen:

  • 123rf.com – staras
  • 123rf.com – ian allenden

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 31.7.2018 aktualisiert.

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