Unter einer Hypermenorrhoe versteht man eine zu starke Menstruationsblutung mit Blutverlusten über 150 ml und größeren Blutkoageln. Ursachen können Erkrankungen der inneren Geschlechtsorgane (zum Beispiel des Uterus), allgemeine Erkrankungen oder hormonelle Störungen sowie spezielle Medikamente (zum Beispiel Antikoagulantien) sein.
Symptome einer Hypermenorrhoe
Der durchschnittliche Blutverlust bei der weiblichen Regelblutung beträgt etwa 50 Milliliter, kann aber nach oben und unten hin deutlich abweichen. Von einer behandlungsbedürftigen Hypermenorrhoe spricht man, wenn die betroffene Frau mehr als 150 Milliliter Blut ausscheidet. Meist sind bei einer so starken Blutung auch größere Blutkoagel dabei, also gallertartige Klümpchen.
Um den Blutverlust während der Menstruation festzustellen, wird der Frauenarzt/die Frauenärztin nach den nötigen Monatsbinden oder Tampons fragen. Wenn ein Tampon in weniger als zwei Stunden vollgesaugt ist oder mehr als fünf Binden pro Tag verbraucht werden, spricht das für eine Hypermenorrhoe, auch wenn der genaue Blutverlust nicht gemessen werden kann. Klarer ist die Diagnose bei Frauen, die Menstruationstassen verwenden: Sie können eine genaue Auskunft über die tatsächliche Blutmenge geben.
Allerdings kommt man inzwischen von der genauen Messung in vielen Fällen ab: Wenn eine Frau eine sehr starke Blutung beschreibt und angibt, dass dies früher anders war, ist auch das schon Grund genug, nach den Ursachen zu forschen. Da das verlorene Blut (und vor allem die wichtigen Inhaltsstoffe wie Eisen) bei einer Hypermenorrhoe oft nicht vollständig ersetzt werden kann, sind die Patientinnen oft blass, erschöpft und müde.
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Die Ursachen für eine Hypermenorrhoe lassen sich in drei Kategorien zusammenfassen.
Rund 80 Prozent der Ursachen sind organischen Ursprungs, rund 15 Prozent werden als „funktionell“ bezeichnet. Damit umschreibt die Schulmedizin elegant, dass sie nicht weiß, wo die Ursache zu suchen ist – kurz: keine organische Quelle der Beschwerden.
Die restlichen 5 Prozent sind organischer Natur, die aber nicht direkt auf Störungen im Genitalbereich zurückzuführen sind.
Zu den erwähnten 80 Prozent mit organischen Ursachen zählen als mit die häufigste Ursache Kontraktionsstörungen und herabgesetzte Kontraktionsfähigkeit der Muskulatur in der Gebärmutter. Anders ausgedrückt: Die Gebärmutter kann sich nicht mehr wie gewohnt zusammenziehen.
Ursache hierfür sind zum Beispiel Myome (gutartige Tumore), intramurale (in der Wand befindliche) Endometriosen (gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut), Uterushypoplasien (Abnahme von Zellen im Uterus) oder Entzündungen. Andere Ursachen hier sind Polypen, Karzinome des Endometriums und Intrauterinpessare („Spiralen“), die eine normale Kontraktion stören können.
Zu den extragenitalen Ursachen zu rechnen sind hormonelle Störungen, wie zum Beispiel ein Mangel an Gestagen, Anomalien bei der Blutgerinnung beziehungsweise die Einnahme von Antikoagulantien.
Neben Myomen (gutartige Geschwülste) und Polypen führen besonders die Endometriose (Gebärmutterschleimhaut an untypischer Stelle), chronische Entzündungen der weiblichen Genitale, verschiedene Herzbeschwerden und Nierenprobleme, Blutkrankheiten mit Gerinnungsstörungen sowie Krebserkrankungen zu einer abnormen Blutung. Eine über einen längeren Zeitraum unbehandelte Hypermenorrhoe kann zu Blutarmut (Anämie) führen.
Der Organismus ist meistens nicht in der Lage, den Blutverlust innerhalb von vier Wochen zu ersetzen. Es kommt daher zu blassem Aussehen und schneller Erschöpfung.
Bei länger anhaltender Menstruation und/oder überdurchschnittlich starker Blutung ist ein Besuch beim Frauenarzt durchaus ratsam, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen und eine Anämie zu verhindern. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung der Gebärmutterhöhle lassen sich die meisten Ursachen für die Beschwerden abklären.
Findet sich keine körperliche Ursache für die starke Blutung, haben meist Stress oder Überforderung einen Anteil an den Beschwerden. Die Patientin „blutet aus“ und sollte in einem solchen Fall dringend darüber nachdenken, wie sie sich entlasten kann.
Schulmedizinische Therapie
Die Therapie hängt von den Ursachen ab. Die Schulmedizin setzt aber häufig drastische Mittel ein: Hormone, Uterotonika (Medikamente, die die Kontraktionsfähigkeit der Gebärmutter erhöhen sollen und zum Beispiel auch für die Geburtseinleitung verwendet werden), Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut, Ablation (Entfernung) des Endometriums bis hin zur Hysterektomie (operative Entfernung der gesamten Gebärmutter). Diese „Behandlungsformen“ gehen mit drastischen Folgen für die betroffene Frau einher und sollten sehr gut abgewogen werden.
Die schulmedizinischen Maßnahmen zielen oftmals auch auf eine Substitution hin, in vielen Fällen mit synthetischen Hormonen. Auf die Problematik dieser Hormontherapie gehe ich im Beitrag “Wie Frauen mit Hormonen abgefüttert werden” genauer ein.
Oftmals wird aber auch gleich zu einer Operation geraten – frei nach dem Motto: „Dann sind Sie das Problem los!“ (= Hysterektomie), ohne dabei die eigentliche Ursache zu eliminieren oder die körperlichen und psychischen Folgen für die Patientin zu bedenken. Sowohl Hormontherapien mit synthetischen Hormonen als auch „Total-Operationen“ sind mit einem erklecklichen Ausmaß an Nebenwirkungen verbunden, die nicht der Verbesserung der Lebensqualität dienen müssen.
Aus alternativmedizinischer Sicht basieren viele der oben erwähnten Ursachen auf einer Regulationsstörung des Organismus. Über einen therapeutischen „Umweg“ und die Beseitigung der zugrunde liegenden Regulationsstörung kann die Hypermenorrhoe günstig beeinflusst werden. Oft bringt auch eine Stressreduktion den erwünschten Effekt.
siehe auch: Frauenkrankheiten – Regelschmerzen – Tod durch die Pille
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Naturheilkunde und Alternativmedizin bei zu starker Menstruation oder Regelblutung
Wenn die Reaktionsfähigkeit des Organismus (noch) gegeben ist, dann werden relativ “unspezifische Reize” (wie wir das in der Naturheilkunde nennen) benötigt, um die Störungen zu beheben. Diese werden durch Therapieverfahren vermittelt, deren Ziel es ist, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Hierzu zählen unter anderem:
- Akupunktur
- Ausleitende Verfahren
- Eigenbluttherapie
- Heilfasten
- Homöopathie
- Physikalische Therapieformen wie Bewegungstherapie, Hydrotherapie (Wassertherapie, Kneipptherapie) und Thermotherapie (Wärmetherapie).
Diese Verfahren benötigen zwar oft eine Kooperation der betroffenen Patientin und sind zeitlich gesehen eher als „langwierig“ einzustufen – im Vergleich zu den schulmedizinischen Maßnahmen. Dafür haben sie aber keine negativen Nebenwirkungen und können das Problem auf sanfte Art lösen.
Im Folgenden noch einige weitere Verfahren und Methoden, die helfen können:
AKUPUNKT-MASSAGE nach Penzel
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum Fließen zu bringen.
Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)
Blutarmut und Eisenmangel vorbeugen:
1-2mal täglich 1 EL Brennnesselsaft zu den Mahlzeiten trinken.
Sonst:
Orthomolekular-Medizin
- Vitamin E 400 mg
- Niacin 100 – 300 mg zusammen mit 500 mg Vitamin C
- 400 mg Magnesium
- Gammalinolensäure in Form von Nachtkerzenöl 4-6 Kapseln
Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema “Übersäuerung” können bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen.
Schüssler-Salze
Calcium fluoratum Nr. 1 zur Stärkung der Bänder. Calcium phosphoricum Nr. 2.
Homöopathie
Zu starke Regel:
Kalium carbonicum D 6 und Calium carbonicum Hahnemanni D 6 alle drei Tage abwechselnd einnehmen.
Wirbelsäulensegmente
Eine Fehlstellung des 3. Lendenwirbels kann Menstruationsprobleme verursachen.
Sonstiges
Ausgleichend und insgesamt sehr entspannend wirkt eine Fußrefelexzonenmassage.
Beitragsbild: 123rf.com – Kerdkanno