Krankheiten/Beschwerden

Magenschleimhautentzündung – Naturheilkunde und Hausmittel die helfen

Als erfahrener Praktiker im Bereich der Naturheilkunde möchte ich Ihnen einen umfassenden Einblick in das Thema Gastritis bieten. Von der akuten bis zur chronischen Form, von den Ursachen bis zu den vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten – ich teile mein Wissen und meine Erfahrungen, um Ihnen zu helfen, die Zusammenhänge zu verstehen und Wege zur Linderung zu finden. Meine Perspektive ist geprägt von der Überzeugung, dass neben der schulmedizinischen Diagnostik und Therapie vor allem auch die Naturheilkunde mit ihren Hausmitteln, Heilpflanzen, Homöopathie, Ernährung, und noch viel mehr, einen wesentlichen Beitrag zur Heilung leisten können. Tauchen Sie mit mir in die Welt der ganzheitlichen Betrachtung von Magengesundheit ein und entdecken Sie, wie Sie Ihrem Körper auf natürliche Weise Gutes tun können.

Was ist eine Gastritis?

Die Gastritis (Magenschleimhautentzündung) zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Magens. Ursachen und Verlauf sind vielfältig, so kann die akute Form in die chronische übergehen. Ob dafür immer das Bakterium Helicobacter pylori verantwortlich ist, scheint heute fraglich. Eine Gastritis kann in jedem Lebensalter auftreten, die Erkrankungsrate wächst mit zunehmendem Alter.

Die Magenschleimhaut stellt eine Schutzschicht dar, die der Muskelschicht aufliegt und die durch Produktion von Magensäure (in den Belegzellen) die Verdauung der aufgenommenen Speisen unterstützt. Bei einer Gastritis ist diese Schutzschicht entweder unterbrochen oder die Magensäure produzierenden Zellen (Belegzellen) sind in ihrer Funktion gestört und reagieren mit einer Überproduktion.

Akute Gastritis

Eine akute Gastritis entwickelt sich durch verschiedene Gifte und Substanzen, die auf die Schleimhautzellen des Magens einwirken. Hierzu zählen der dauerhafte Genuss von Alkohol und Nikotin, der Schmerzmittelabusus (Missbrauch), z.B. mit Acetylsalicylsäure, sowie der Gebrauch von kortisonhaltigen Präparaten und Zytostatika (Chemotherapie).

Daneben spielen auch psychischer und physischer Stress, ein Schock, Verletzungen im Bereich des Magens, Verbrennungen, Infektionen, die Ernährung mit scharfen, süßen, heißen oder stark säurehaltigen Lebensmitteln sowie Teein und Koffein eine Rolle.

Fast jeder Mensch hat schon einmal eine akute Gastritis erlebt, die nach einigen Tagen wieder verschwindet, wenn Schonkost eingehalten wird.

Wenn die Gastritis nicht weggeht: die chronische Gastritis

Die chronische Gastritis ist wesentlich häufiger. Oft geht ein akutes Stadium voraus, doch kann sich die Erkrankung auch einschleichend chronifizieren. Abhängig von der Ursache unterscheiden Ärzte drei verschiedene Formen:

Die Autoimmungastritis (Typ A) betrifft ca. fünf Prozent der Erkrankungsfälle und zeigt sich vorwiegend im Körper (Corpus) des Magens. Hierbei identifizieren körpereigene Zellen die Magenschleimhaut mit ihren Belegzellen als Fremdkörper, greifen diese an und zerstören sie langsam, wodurch die Magensäureproduktion in ein Ungleichgewicht gerät.

Die bakterielle Gastritis (Typ B), die früher für die häufigste Entzündungsform der Magenschleimhaut gehalten wurde. Sie wird meist vom magensäureresistenten Bakterium Helicobacter pylori verursacht und entwickelt sich vorwiegend im unteren Abschnitt des Magens, dem Antrum.

Am Bereich des Übergangs zum Darm (Pförtner = Pylorus) kann es zur chemischen Gastritis (Typ C) kommen, verursacht durch die Einnahme verschiedener Medikamente (Aspirin, Diclofenac, Antibiotika) oder  durch Noxen (Genussgifte, z.B. Alkohol, Nikotin, Kaffee). In Verdacht stehen auch Mykotoxine (Schimmel) und Schwermetalle, die aus quecksilberhaltigen Amalgam-Füllungen in den Stoffwechsel gelangen. Eine weitere Ursache kann der Rückfluss des Gallensaftes aus dem Darm in den Magen sein. Diese Form ist die zweithäufigste Gastritis, sie entwickelt sich in ca. fünfzehn Prozent aller Fälle.

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Welche Rolle spielt Helicobacter pylori?

Rund 50 % aller Europäer tragen den Magenkeim Helicobacter pylori in sich. Daher ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass das Bakterium bei einem Patienten mit Gastritis nachgewiesen wird. Doch sind die Mikroben auch die Ursache? Dann müssten die Hälfte der Menschen hierzulande unter der Erkrankung leiden. Doch so hoch ist die Inzidenz der Gastritis sicher nicht, auch wenn die Beschwerden weit verbreitet sind.

Laut der DGVS (Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten) sind in den Ländern der sogenannten Dritten Welt sogar 90 % der Menschen mit Helicobacter pylori befallen. Aber auch in diesen Regionen kommt die Gastritis nicht in dieser Größenordnung vor.

Die Schlussfolgerung daraus ist, dass der Magenkeim bei Weitem nicht in dem Maße an der Krankheitsentstehung beteiligt sein kann, wie es oft behauptet wird. In einer griechischen Studie (Helicobacter pylori infection and inflammatory bowel disease: Is there a link?) kommen die Forscher sogar zu dem Ergebnis, Helicobacter pylori könne vor entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen schützen. Zu diesen Krankheiten zählen beispielsweise Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Wahrscheinlich ist Helicobacter pylori nie die alleinige Ursache für Gastritis, sondern es müssen weitere Noxen hinzukommen. Ob die Keimbesiedlung bekämpft werden muss, ist daher eine Einzelfallabwägung. Die zweite Frage wäre, ob die Antibiose mit schulmedizinischen oder naturheilkundlichen Methoden erfolgen soll.

Symptome einer Gastritis

Die akute und die chronische Gastritis weisen zum Teil unterschiedliche Symptome auf, wobei chronische Entzündungen vielfach schmerzlos verlaufen und lange unentdeckt bleiben.

Akute Gastritiden führen zu starken, zum Teil kolikartigen Bauchschmerzen im Oberbauch, einem Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Besonders nach Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme verstärken sich die Symptome.

Die sich langsam entwickelnde chronische Gastritis ist dagegen gekennzeichnet durch ein Völlegefühl, BlähungenDurchfälle und auch Übelkeit. In seltenen Fällen oder bei sehr starker Reizung treten auch Schmerzen in der unteren Magenregion auf.

Diagnose einer Magenschleimhautentzündung

Die schulmedizinische Diagnostik stützt sich neben der Anamnese, Inspektion und Palpation der Magengegend vor allem auf bildgebende Verfahren wie z.B. die Gastroskopie, bei der der Magen mit einem speziellen Schlauch (Gastroskop) gespiegelt wird. Bei diesem Verfahren können auch kleine Gewebeproben zur histologischen Untersuchung entnommen werden.

Entzündungswerte und Laborunregelmäßigkeiten (z.B. Antikörpernachweis bei der chronischen Gastritis Typ A) lassen sich anhand einer Blutprobe auswerten. Der bakterielle Befall der Magenschleimhaut wird durch den Urease-Atemtest nachgewiesen.

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Mögliche Folgen und Komplikationen einer Gastritis

Zu Komplikationen kann es immer dann kommen, wenn die Zerstörung der Magenschleimhaut weiter fortgeschritten ist. Hierbei drohen Ulzera (Geschwüre), die massiv bluten können und die in ihrem Verlauf auch zu einer lebensbedrohlichen Magenwandperforation (Aufbrechen der Wand mit Entleeren des Mageninhalts in den Bauchraum) führen können. Spätestens dann wird sich der Patient beim Arzt vorstellen und von blutigem Erbrechen oder Blut im Stuhl berichten. Ein Anzeichen für die Verschlimmerung der Krankheit ist auch der klebrige, sogenannte Teerstuhl. Möglicherweise ist durch den Blutverlust auch schon eine Anämie (Blutarmut) eingetreten.

Die schulmedizinische Therapie der Gastritis

Die schulmedizinische Behandlung einer Gastritis hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Im Allgemeinen zielen die Behandlungsstrategien darauf ab, die Symptome zu lindern, die Ursache der Entzündung zu behandeln und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Hier sind die häufigsten schulmedizinischen Ansätze:

  1. Medikamente zur Reduktion der Magensäure: Um die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen, können Medikamente eingesetzt werden, die die Produktion von Magensäure reduzieren. Zu diesen Medikamenten gehören Protonenpumpenhemmer (PPIs) wie Omeprazol, Esomeprazol, Lansoprazol und andere, sowie H2-Blocker wie Ranitidin und Famotidin. Dadurch werden zwar auch meist die Schmerzen und Krämpfe gelindert, aber eine Beseitigung der wahren Ursachen ist dies jedoch nicht. Beim Dauergebrauch gewöhnt sich der Körper sogar an die Medikamente. In der Folge müsste die Dosierung dann angehoben werden, ähnlich wie bei einer Sucht. Wenn die PPIs dann abgesetzt werden, produzieren die Belegzellen mehr Salzsäure als je zu vor. Doch auch bei gelegentlicher Anwendung drohen Nebenwirkungen. Denn Magensäure ist  eine Art Sterilisator, der eindringende Keime abtötet. Ist die Funktion eingeschränkt, hat zum Beispiel Helicobacter mehr Chancen, sich im Magen zu etablieren. Der durch die PPIs steigende pH-Wert hemmt daneben die Aufnahme von Vitalstoffen. Deswegen kommt es durch die Einnahme leicht zu einem Mangel an Vitamin B12, worunter speziell das Nerven-System leidet. Verschlimmert werden diese Nebenwirkungen dadurch, dass auch zu wenig Magnesium resorbiert wird. Daneben tritt ein Mangel an Zink und Calcium ein. Zu allem Überfluss beeinträchtigen PPIs auch noch die Leber. Einige Forscher warnen vor den Medikamenten, weil sie die Lebenserwartung verkürzen können.
  2. Antazida: Antazida neutralisieren die Säure, reduzieren die Menge jedoch nicht. Mehr dazu im Beitrag: Antazida – Bedenkliche Mittel bei Sodbrennen; ich beschreibe dort u.a. eine Studie, die deutlich zeigte, dass unter Umständen die Antazida schlimmere Folgen auf die Gesundheit der Patienten haben als die Erkrankung, gegen die das Medikament eingesetzt wird.
  3. Behandlung von Helicobacter pylori-Infektionen: Wenn die Gastritis durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori verursacht wird, besteht die Behandlung normalerweise aus einer Kombinationstherapie aus Antibiotika (zum Beispiel Clarithromycin und Amoxicillin) und einem Protonenpumpenhemmer, um das Bakterium zu eliminieren und die Magenschleimhaut zu heilen. Natürlich hat auch dies potenzielle Nebenwirkungen.
  4. Änderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten: Auch dies empfiehlt die Schulmedizin. Es kann empfohlen werden, bestimmte Lebensmittel und Getränke, die die Magenschleimhaut reizen können (wie scharfe Speisen, Alkohol und Koffein), zu meiden. Übrigens auch das Rauchen.

Wichtig: Medikamente die als Nebenwirkung eine Gastritis bedingen können

Es gibt einige Medikamente und Substanzgruppen die eine Gastritis als Nebenwirkung verursachen, indem diese die Magenschleimhaut reizen oder die Produktion von Schutzschleim verringern.

Zu den häufigsten Medikamenten / Substanzen gehören:

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs): Diese Gruppe umfasst Medikamente wie Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac und Aspirin. NSAIDs können die Produktion des Magenschleims reduzieren, der die Magenschleimhaut vor der aggressiven Wirkung der Magensäure schützt. Dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Erosionen und Entzündungen führen.

Kortikosteroide: Langzeitgebrauch von Kortikosteroiden kann das Risiko für Gastritis erhöhen, insbesondere wenn sie in Kombination mit NSAIDs eingenommen werden.

Bisphosphonate: Diese Medikamente werden zur Behandlung von Knochenschwund (Osteoporose) eingesetzt und können die Magenschleimhaut reizen, was zu Gastritis führt. Von den Bisposphonaten halte ich sowieso nicht viel: Bisphosphonate: Mehr Wirkung oder mehr Nebenwirkung?

Kaliumpräparate: Oral eingenommene Kaliumsupplemente, besonders in Tablettenform, können die Magenschleimhaut reizen und Gastritis verursachen.

Eisenpräparate: Eisenpräparate, die zur Behandlung von Anämie eingesetzt werden, können bei einigen Personen Magenreizungen und Symptome einer Gastritis verursachen.

Chemotherapeutika: Bestimmte Medikamente, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden, können die Magenschleimhaut schädigen und Gastritis verursachen.

Antibiotika: Einige Antibiotika können die Magenschleimhaut reizen und zu Beschwerden führen. Zudem können sie die Balance der Magen-Darm-Flora stören. Ausführlich zum Problem Antibiotika habe ich hier berichtet: Der Fluch der Antibiotika.

WICHTIG: Wenn Sie den Verdacht haben, dass ihre Medikamente eine Gastritis auslösen, dann besprechen Sie das  mit ihrem Arzt, um das Risiko zu bewerten und gegebenenfalls Alternativen zu erarbeiten. Leider ist diese “Alternative” dann oftmals die Gabe von Protonenpumpenhemmern.

Sprache der Symptome

Wenn Sie Ärger mit dem Magen haben, ärgern Sie den Magen. Wer oft unter Magenproblemen leidet, sollte auch dringend sein Umfeld prüfen und gegebenenfalls auch hier aufräumen, nicht nur im Magen. Sie sollten sich auch fragen: „Was kann ich denn nicht richtig verdauen, was liegt mir denn so schwer auf dem Magen?”. Helfen können dabei nicht nur Therapeuten, sondern auch Gespräche in Selbsthilfegruppen.

Naturheilkunde, Alternativmedizin & Hausmittel

Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und alternative Therapieverfahren, die bei einer Magenschleimhautentzündung in Frage kommen.

Bachblüten

Liegen körperlichen Problemen seelische Ursachen zugrunde, können Bachblüten helfen. Bachblüten lösen keine Probleme, aber sie helfen, anders damit umzugehen und bringen Sie einer Lösung eventuell näher. Lassen Sie sich von einem/r Therapeuten/In eine Mischung zusammen stellen.

Ernährung – Was Essen bei Gastritis?

Bei einer akuten Gastritis sollten Sie für einige Tage völlig auf Nahrung verzichten, zum Beispiel mit einem vernünftigen Fasten. Bauen Sie Ihre Ernährung nach dem Fasten sehr langsam wieder auf und beobachten Sie dabei gut, welche Nahrungsmittel bei Ihnen zu Beschwerden führen. So können Sie möglicherweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufspüren, die zur Gastritis beigetragen haben.

Sie können auch die Regeln einer allgemeinen “Schonkost” einhalten. Daneben gibt es noch einige Grundsätze der Ernährung bei Gastritis. Ziel der Maßnahmen ist es auch, den Gallen-Reflux zu vermeiden:

  • Nehmen Sie über den Tag verteilt kleine, dafür aber mehrere Mahlzeiten zu sich.
  • Verteilen Sie Ihre Trinkmengen über den Tag, vermeiden Sie große Flüssigkeitsaufnahme auf einmal.
  • Verzichten Sie unbedingt auf Kaffee, auch auf koffeinfreien. Die Röst-Produkte regen eine vermehrte Säurebildung an.
  • Verzichten Sie auf Alkohol!
  • Auch auf Schweinefleisch in jeder Form sollten Sie für eine Weile (oder für immer) verzi Auch andere Fleischsorten sollten bis auf Weiteres reduziert werden, insbesondere sehr fettige.
  • Meiden Sie Hefe-Produkte, essen Sie lieber Knäckebrot.
  • Essen und trinken Sie Ihre Nahrung weder zu heiß noch zu kalt, um den Magen nicht weiter zu reizen.
  • Meiden Sie fettreiche, süße, frittierte, scharf gewürzte oder blähende Nahrungsmittel sowie Zitrusfrüchte, Zwiebeln und Schokolade.
  • Neben der Ernährungsumstellung sollten Sie unbedingt auf Rauchen verzichten, Stress vermeiden und regelmäßige Entspannungsübungen durchführen.
  • Trinken Sie ungesüßte Smoothies aus säurefreiem Obst. Kombinationen etwa aus Bananen und Blattgemüse sowie Avocados sind empfehlenswert. Eine Zugabe aus Kokos-Fetten ist leicht verdaulich.
  • Okra-Schoten setzen Schleimstoffe frei und schützen die Schleimhäute.
  • Diese Maßgaben erreichen auch ein Ziel, das ohnehin anzustreben ist: Sie reduzieren Übergewicht als Risiko-Faktor auch für Gastritis.

Frischpflanzentropfen (Urtinkturen)

30 ml Salbei, je 20 ml Kamille, Ringelblume, Melisse und 10 ml Tausendguldenkraut, als Mischung (Urtinkturen).

Sie können auch Folgendes versuchen: Drei mal täglich eine halbe Stunde vor dem Essen nehmen Sie je 10 Tropfen Engelwurzextrakt (Angelica archangelica).

Heilpflanzen

Für folgende Pflanzen liegen positive Studiendaten (positive Monographie der Kommission E) vor. Leinsamen, Pfefferminzblätter, Süßholzwurzel, Wacholder, Hopfen, Bärlauch (der oft empfohlene Ingwer ist zu scharf und verstärkt Schmerzen).

Zwei Substanzen will ich herausheben:

  1. Leinsamentee bereite man mit 3 Esslöffeln Leinsamen, die einen Tag in einem halben Liter kaltem Wasser gequollen sind. Nach kurzem Aufkochen durchfiltern und in kleinen Schlucken den ganzen Tag über trinken.
  2. Deglycyrrhiziniertes Lakritz (DGL): DGL kann die Heilung von Magenschleimhautentzündungen unterstützen und hat eine schützende Wirkung auf die Magenschleimhaut. DGL ist eine Form von Lakritz, bei der der Wirkstoff Glycyrrhizin entfernt wurde. Glycyrrhizin ist für die süße Geschmacksnote des Lakritzes verantwortlich, kann aber in größeren Mengen unerwünschte Nebenwirkungen wie Bluthochdruck oder Elektrolytstörungen verursachen. Entglycyrrhiziniertes Lakritz soll diese Nebenwirkungen minimieren und ist daher eine beliebte Alternative für Menschen, die den Geschmack von Lakritz genießen möchten, ohne die “Risiken” einzugehen. Die übliche empfohlene Dosierung für DGL-Kautabletten ist 2-4 Tabletten (je nach Stärke der Tabletten) vor den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen. Diese Dosierung kann je nach den Anweisungen des Herstellers und den Empfehlungen eines Gesundheitsdienstleisters variieren. Ich empfhele die DGL-Tabletten langsam zu kauen und nicht ganz zu schlucken. Das Kauen fördert die Freisetzung und Aktivierung der Inhaltsstoffe in DGL, die zur Schleimhautheilung beitragen.

Folgender Kräutertee wurde speziell gegen Gastritis entwickelt:

20 g Kalmus, 10 g Isländisches Moos, 5 g Fenchel und 40 g von Pfefferminze, Melisse und Kamille. Von der Mischung nehme man 1 Teelöffel auf eine große Tasse heißem Wasser und lasse es 10 Minuten ziehen.

Fenchel-Pulver oder Presslinge sind als Abend-Medikation empfehlenswert, wenn die Schmerzen vorwiegend bei leerem Magen auftreten.

Brokkoli-Sprossen können Helicobacter pylori bekämpfen. Die Kohlsorte ist reich an dem Antioxidans Sulforaphsan. Einer Studie zufolge wirken 70 g täglich (Frischgewicht) antibiotisch.

Homöopathie

Die Anwendung von Homöopathie kann sowohl bei akuter als auch chronischer Gastritis unterstützend wirken, wobei besonders bei chronischen Fällen die Betreuung durch einen erfahrenen Homöopathen notwendig ist.

Nux vomica ist bei der Gastritis eines der wichtigsten Mittel, vor allem wenn Stress und Alkohol die wichtigsten “Verursacher” sind. Typische Nux Vomica Beschwerden sind: Magendruck und -schmerz nach dem Essen, Unverträglichkeit von enger Kleidung, Sodbrennen, Blähungen und Übelkeit.

Antimonium crudum: Für Personen, die zu schlechter Laune neigen und übermäßig essen; Symptome umfassen Völlegefühl und ein Bedürfnis nach sauren Speisen.

Argentum Nitricum: Geeignet bei nervösen, eiligen Personen mit einer Vorliebe für Süßes; kennzeichnend sind brennende Magenschmerzen und Blähungen. Merke: wenn der Patient nicht über Blähungen klagt, ist es nicht Arg. nitr.!

Chamomilla: Bei starken, kolikartigen Magenschmerzen und Reizbarkeit; typisch sind auch Übelkeit nach Kaffee und eine Abneigung gegen warme Getränke.

Colocynthis: Hilfreich bei krampfartigen Schmerzen, die sich durch Beugung verbessern; Zorn und Ärger sind oft auslösende Faktoren.

Ignatia: Angezeigt bei Magenschmerzen, die durch emotionale Belastungen wie Trauer verstärkt werden; paradoxes Hungergefühl mit Übelkeit ist möglich.

Ipecacuanha: Für anhaltende Übelkeit und Brechreiz ohne Erleichterung nach dem Erbrechen.

Pulsatilla: Passend bei Magenschmerzen nach dem Konsum von fetthaltigen Speisen, mit dem Gefühl eines Steins im Magen.

Anwendung und Dosierung der Mittel:

Für die Selbstbehandlung rate ich generell zu Potenzen der D6 oder D12, mit einer Dosierung von 3-4 Globuli 3-4 mal täglich bei D6 oder 1-2 mal täglich bei D12, je nach Schwere der Symptome. Ausführlich zur Einnahmen homöpathischer Mittel: Anwendung, Dosis und Einnahme von homöopathischen Mitteln (yamedo.de)

Darüber hinaus gibt es natürlich einige Hersteller die Mittel aus dem Bereich der Komplex-Homöopathie anbieten:

Regenaplex Nr. 64a bei akuter Gastritis, Regenaplex Nr. 64b fördert die Regeneration der Magen- und Duodentalschleimhaut bei / nach Gastritis.

Von der Firma Hevert ist das Gastritis Hevert Komplex bekannt.

Von der Firma Heel bietet sich u.a. das Gastricumeel an. Dieses bietet Unterstützung bei Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Gastritis und Dyspepsie. Dazu das Mucosa compositum: Ein umfassendes Mittel zur Unterstützung der Schleimhautfunktion im gesamten Magen-Darm-Trakt. Das Mucosa comp. setze ich sehr gerne zur Regeneration der Schleimhäute ein. Es ist ein gutes Universalmittel.

Orthomolekulare Medizin (Vitamine, Mineralstoffe, usw.)

Zu den Substanzen die hilfreich sein können gehören:

Vitamin C: Es hat antioxidative Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung der Magenschleimhaut zu unterstützen. Bei Sodbrennen braucht es allerdings gepuffertes Vitamin C. Mehr dazu: Welches Vitamin C ist das Beste? (vitalstoffmedizin.com)

Zink: Dieses Spurenelement ist wichtig für die Wundheilung und kann die Regeneration der Magenschleimhaut unterstützen. Fast jeder Patient hat einen Zinkmangel. Mehr dazu: Wann sollte man Zink nehmen? Wieviel Zink? Kann man überdosieren? (vitalstoffmedizin.com)

Omega-3-Fettsäuren: Sie wirken entzündungshemmend und können bei der Reduktion von Magenschleimhautentzündungen helfen. Mehr dazu: Für was ist Omega 3 gut? Wirkung, Nutzen und Anwendung (vitalstoffmedizin.com)

Vitamin A: Es ist wichtig für die Aufrechterhaltung der Gesundheit der Schleimhäute und kann zur Heilung der Magenschleimhaut beitragen.

Glutamin: Diese Aminosäure kann die Integrität der Magenschleimhaut unterstützen und ihre Fähigkeit zur Selbstheilung verbessern. Mehr dazu: L-Glutamin – Was es bringt und was es kann (vitalstoffmedizin.com)

Schüssler-Salze

Schüssler-Salze können hiflreich sein, in einer Dosierung von 2 Presslingen dreimal am Tag, je nach Schwere der Symptome:

Säure-Basen-Haushalt

Zu viel Magensäure? Das ruft ja geradezu nach einer Entsäuerung. Was fast immer übersehen wird: die Produktion von Säure im Magen gehört zu den effizientesten Verfahren unseres Organismus, um überschüssige Säuren zu eliminieren. Daher führt die Verwendung von Säurehemmern lediglich dazu, dass dieses Problem zeitlich verschoben wird, denn letztlich müssen die Säuren ausgeschieden werden.

Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und der Abbau von Stress sind ebenfalls entscheidend für die Entsäuerung. Ein Buch* von einem führenden Experten im Bereich des Säure-Basen-Gleichgewichts bietet hierzu eine umfassende Zusammenfassung.

Bis der Magenschutz vollständig regeneriert ist, empfehle ich zusätzliche entsäuernde Maßnahmen wie die Einnahme eines Basenpulvers, Basentabletten oder das Trinken von Basentee. In verschiendenen Beiträgen finden Sie dazu von mir Tipps: Entsäuerung: Mit einfachen Mitteln gegen die tägliche Säureflut

Darmsanierung

Bringen Sie Ihre Darmflora ins Gleichgewicht. Nach einer professionellen Darmreinigung (Colon-Hydro-Therapie) folgt der Aufbau einer positiven Keimbesiedlung mit Probiotika. Einige Bakterien-Stämme können Helicobacter pylori verdrängen. Bewährt hat sich die gemeinsame Aufnahme von Bifidobacterium lactis und Lactobacillus acidophilus. Lacobacillus reuteri und Lacobacillus rhamnosus sollen Resistenz-Entstehungen bei Helicobacter pylori entgegenwirken. Damit wird die Bekämpfung des Magenkeims erleichtert, falls eine Antibiotika-Medikation infrage kommt.

Zahnstörfeld

Tote Zähne stören grundsätzlich den ganzen Organismus. Auch Amalgam-Füllungen sind gefährlich. Quecksilber gilt als Mitverursacher von Gastritis. Sie sollte eine Gebiss-Sanierung  durch einen in diesen Sachen erfahrenen Zahnarzt durchführen lassen.

Sonstiges

Ein bewährtes Naturheilmittel ist Heilerde. Leider wird dies immer wieder mal wieder in Abrede gestellt. Mehr dazu in meinem Beitrag (auch zur Dosierung): Heilerde bei Gastritis / Magenschleimhautentzündung (gesund-heilfasten.de)

Vermeiden Sie Stress. Wenn Ihnen das kaum möglich erscheint, sorgen Sie für Ausgleich. Es gibt zahlreiche Entspannungsübungen, die hier hilfreich sein können: Yoga, Chi Gong, Meditation, Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen und Autogenes Training.

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Beitragsbild: 123rf.com – Kerdkanno

Dieser Beitrag wurde letztmalig am 3.2.2024 aktualisiert.

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