Zu wenig Schlaf und zu viel Schlaf – gleichermaßen schädlich

Wenn man der amerikanischen CDC – Center for Disease Control und Prevention – Glauben schenken darf, dann gibt es für fast jedes Lebensalter optimale „Schlaflängen“.

Unter http://www.cdc.gov/Features/Sleep/ erfahren wir, wer wie viel Schlaf benötigt:

  • Säuglinge bis zu zwei Monaten benötigen 12 bis 18 Stunden pro Tag.
  • Säuglinge vom dritten Monat bis zum 11. Monat 14 bis 15 Stunden.
  • Kleinkinder zwischen 1 und 3 Jahren – 12 bis 14 Stunden.
  • Kleinkinder zwischen 3 und 5 Jahren – 11 bis 13 Stunden.
  • Kleinkinder zwischen 5 und 10 Jahren – 10 bis 11 Stunden.
  • Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren – 8,5 bis 9,5 Stunden.
  • Erwachsene zwischen 7 und 9 Stunden.

Diese CDC hat unlängst eine neue Studie veröffentlicht, bei der gezeigt wurde, dass zu wenig Schlaf (6 Stunden und weniger) und zu viel Schlaf (10 Stunden und mehr) bei Menschen über 45 Jahren Lebensalter mit chronischen Erkrankungen verbunden ist. Dies sind zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Unruhe– und Angstzustände und Übergewicht. Die American Academy of Sleep Medicine (AASM) empfiehlt deshalb Patienten, die an den eben genannten Erkrankungen leiden, einmal einen „Schlafmediziner“ aufzusuchen und mit dem über die eigenen Schlafgewohnheiten und Schlafbedingungen zu sprechen.

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Dr. Safwan Badr, der leitende Arzt dieser Studie und Präsident der AASM, sagt, dass es unbedingt wichtig ist, dass Erwachsene mindestens 7, aber nicht mehr als 9 Stunden Schlaf pro Nacht bekommen. Dies ist wichtig für (noch) Gesunde, aber umso wichtiger für bereits Erkrankte, die ohne den richtigen Schlaf auf die gesundheitlichen Vorteile eines solchen Schlafs verzichten müssen.

Häufige Schlafstörungen (zum Beispiel SchlafapnoeEinschlafstörungen und Durchschlafstörungen), zeigen sich häufig bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung, die dann zusätzlich die Schlafquantität und Schlafqualität empfindlich stören können. Ein mögliches Zeichen für einen solchen Zusammenhang ist ein morgendlicher Zustand nach dem Aufwachen, wo man sich alles andere als ausgeschlafen und erholt fühlt. Im Gegenteil, man fühlt sich zerschlagen und als ob man die ganze Nacht kein Auge zugetan hätte. Hier wäre ein Gespräch mit einem Schlaf-Fachmann angesagt. Falls die Diagnose dann eine Form der Schlaferkrankung ergibt (bitte nicht verwechseln mit der afrikanischen Trypanosomiasis oder Narkolepsie), dann kann eine geeignete Therapie die Symptome signifikant lindern und die Lebensqualität verbessern, so Dr. Badr.

Die Koautorin Dr. Janet Croft von der CDC erklärt, dass eine Reihe von Verbindungen von ungesunder Schlafdauer (entweder zu lang oder zu kurz) und chronischen Erkrankungen durch eine dauerhafte mentale Stresssituation und Übergewicht erklärt werden können. Daraus ergibt sich, dass die Ärzte bei der Beurteilung ihrer Patienten auch ein Auge werfen sollten auf die mentale Situation der Patienten und das Körpergewicht, vor allem, falls ein Übergewicht vorliegt. Leiden diese Patienten dann noch an chronischen Erkrankungen, dann ist die Beurteilung des Schlafverhaltens ein weiterer wichtiger Faktor.

Die vorliegende Studie wurde Anfang Oktober 2013 in der Fachzeitschrift „Sleep“ veröffentlicht. Sie umfasste 54.000 Teilnehmer im Alter von 45 Jahren und älter. Ungefähr ein Drittel der Teilnehmer waren Kurzschläfer. 64 Prozent der Teilnehmer waren optimale Schläfer und vier Prozent schliefen chronisch zu lang.

Die Resultate: Für die Kurzschläfer zeigte sich hier ein deutlich erhöhtes Vorkommen von koronarer Herzkrankheit, Schlaganfällen und Diabetes in Verbindung mit Übergewicht und dauerhaftem mentalen Stress als für Leute mit normaler Schlafdauer. Das Gleiche galt auch für Langschläfer, wobei die Verbindung mit koronarer Herzkrankheit, Schlaganfällen und Diabetes sogar noch deutlicher zum Ausdruck kam.

Die letzte Beobachtung ist das eigentlich Überraschende an dieser Studie. Denn es ist durchaus logisch, dass ungenügender Schlaf früher oder später zu Problemen führt, da die Erholungszeiten für den Organismus beschnitten sind. Was aber ist dann dafür verantwortlich, dass zu langes Schlafen die gleichen Probleme produziert und das teilweise sogar in verschärfter Form?

Erst einmal heißt länger schlafen nicht unbedingt auch besser schlafen. Denn neben der Quantität an Schlaf spielt auch die Qualität eine wichtige Rolle. So ist zu vermuten, dass zu langes Schlafen auf einem weniger guten Schlafniveau basiert, wodurch der Organismus versucht, die fehlende Qualität durch Quantität zu kompensieren. Aber auch das hat seine physiologischen Grenzen, so dass der Schläfer unter dem Strich beziehungsweise am nächsten Morgen physiologisch gesehen zu wenig Schlaf bekommen hat, obwohl er 10 und mehr Stunden geschlafen hat. In diesem Fall haben auch 10 und mehr Stunden Schlaf nicht ausgereicht, um die notwendigen organischen Erholungsprozesse abzuschließen, die sonst unter physiologisch normalen Bedingungen nach 7 bis 9 Stunden Schlaf abgeschlossen worden sind. Ergo: Ein gesunder und erholsamer Schlaf zeichnet sich durch die richtige Qualität und Quantität aus.

Fazit

Es ist durchaus überlegenswert, den Katalog an Ratschlägen für einen gesunden Lebensstil zu erweitern. Denn Bewegung, gesunde Nahrungsmittel und so weiter reichen nicht aus, wenn die zweite Hälfte des Tages, die Nacht, nicht mit ins Boot geholt wird. Ein gesunder und ausreichender Schlaf ist mindestens ebenso wichtig wie die andern Vorschläge für ein gesundes Leben.

Wie ein gestörter Schlaf das Denkvermögen beeinträchtigen kann, das habe ich kürzlich erst zeigen können unter Dumm durch Energy Drinks, Kaffee & Cola? Riskanter Kick – vor allem für Jugendliche.

Unzureichender Schlaf – kann das auch verantwortlich sein für Übergewicht? Wie es aussieht, liegt das im Bereich des Möglichen: Übergewicht durch Schlafmangel?

Und zum weiterlesen empfehle ich auch meinen Beitrag zu Schlafstörungen und Schlafprobleme.

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René Gräber

René Gräber

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2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar

    Wieso wird aus „zu kurze / lange Schlafdauer“ und „gesundheitlich beeinträchtigt“ automatisch geschlussfolgert, dass die Schlaflänge verantwortlich ist für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen und nicht umgekehrt? Es könnte doch durchaus sein, dass die veränderte Schlafgewohnheit eine FOLGE der gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist und nicht deren Ursache. Bei Kurzschläfern kann ich mir schon gut vorstellen, dass die Schlaflänge eine der Noxen ist, wo zu kurzer Schlaf doch oft mit einem gestressten Lebenswandel einhergeht und im Organismus selbst Stress erzeugt. Aber bei Langschläfern scheint mir das Gegenteil naheliegender, nämlich dass das gesteigerte Schlafbedürfnis die Folge der eingetretenen Schäden bzw. der Versuch einer Kompensation ist – was in Ihren Gedankengängen aber auch angetönt wird.
    Ein gesunder Mensch, der einfach gern länger schläft, schädigt sich doch vermutlich damit nicht.

  2. Avatar

    Wenn ich so gut mit dem Schreiben waere haette ich alles was ich bis jetzt gelesen habe selbst geschrieben. Ich stimme allem zu. Ich abonniere auch newsletters von Dr. Whitaker, Dr. Nan Fuchs und Dr. J. Rowen. Alle die Erwaehnten sind der gleichen Meinung wie Sie. Ich bin 75 Jahre alt und nehme keinerlei Medikamente ein und esse gesund und bewege mich viel. Lebe in North Carolina. Nochmals vielen Dank fuer Ihren newsletter.

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