Auf das Blutzucker-Gedächtnis achten!

Bluttest im Labor

Im Fachblatt „New England Journal of Medicine“ berichten US amerikanische Forscher, dass schon ein leicht erhöhter HbA 1C-Wert das Risiko an Diabetes Typ II zu erkranken in den nächsten 15 Jahren auf 86 % ansteigen lässt. Dieser sogenannte „Alterszucker“ betrifft zunehmend auch jüngere Menschen.

Wenn im Blut eine erhöhte Menge an Zucker vorhanden ist, bindet er sich an das Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Mit steigendem Blutzucker bindet sich mehr Glucose an das Hämoglobin. Dieser so gebundene Zuckerüberschuss ist über das Hämoglobin A 1C (HbA 1C) messbar.

Deshalb empfiehlt Professor Stephan Jacob, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Herz der Deutschen Diabetes – Gesellschaft, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk, auch bei scheinbar gesunden, auch jüngeren Menschen den HbA 1C-Wert überprüfen zu lassen.

Während die direkte Glucose-Bestimmung den aktuellen Zuckerwert angibt, zeigt der „Langzeitzucker“ den durchschnittlichen Zuckerspiegel der letzten drei Monate an. Solange dauert es, bis der Komplex aus Glucose und Hämoglobin durch die Einschmelzung der roten Blutkörperchen wieder abgebaut ist.

Der HbA 1C-Wert ist daher das Blutzucker-Gedächtnis unseres Körpers. Durch diesen Wert kann die Gefahr an Diabetes zu erkranken schon frühzeitig entdeckt werden. Besonders gut geeignet ist der HbA 1C für die Diagnose des Diabetes-Typ-2.

Neue Einheiten

Seit 2010 wird der HbA 1C in der internationalen Einheit Millimol pro Mol (mmol/mol) angegeben. Der Normwert liegt bei 30 bis 45 mmol/mol. Werte von 48 bis 58 mmol/mol zeigen eine Diabetes-Erkrankung an.

Ältere Patienten können sogar Werte bis 65 mmol/mol aufweisen. Eine andere noch gebräuchliche Einheit ist die Prozent-Angabe, die den Anteil des glykierten Hämoglobins am Gesamt-Hämoglobin beziffert. Bei dieser Variante liegt der Normwert zwischen 5,5 % und 6,0 %.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter dazu an:

Senioren „dürfen“ höhere Werte haben

Der HbA 1C wird nach standardmäßig auf 6 % eingestellt (6 % des Hämoglobins sind glykiert, also mit Glucose verknüpft). Diese strenge Richtlinie ist aber seit einigen Jahren in Bearbeitung. Nach neueren Erkenntnissen soll der früher allgemeingültige Wert künftig nur noch für junge Patienten gelten, bei denen sich Spätfolgen des Diabetes noch einstellen können.

Menschen, die im vorgerückten Alter erkranken, haben dies in der Regel nicht mehr zu befürchten. Bei Senioren birgt eine zu starke Senkung des Blutzuckers mit der Gefahr einer Unterzuckerung noch andere Risiken.

So können ältere Patienten leichter stürzen und sich verletzen. Eine Hypoglykämie kann auch mit Herz-Rhythmus-Störungen einhergehen, die bei Senioren oft einen Herzinfarkt zur Folge haben. Studien zufolge beuget ein niedriger HbA 1C auch nicht einem Schlaganfall vor.

Für Senioren sollte ein HbA-1C-Wert von 7,5 % bis 8 % gelten. Eine individuelle Abstimmung des Wertes orientiert sich an den persönlichen Bedürfnissen und Lebensbedingungen des Patienten. Bei Dibetes-Typ-2-Diabetikern über 70 Jahren sollte der HbA-1C-Wert gar nicht mehr abgesenkt werden.

Langzeitzucker nicht isoliert betrachten

Der HbA 1C ist also nicht der alleinige Parameter, der im Rahmen eines Diabetes Ziel der Behandlung sein sollte. Der Langzeitwert erfasst keine kurzzeitigen Blutzuckerspitzen, die Gefäße und Nerven schädigen können.

Zudem gibt es einige Erkrankungen, die den Langzeitzucker beeinflussen, ohne mit Diabetes in Zusammenhang zu stehen. Dazu gehören Störungen der Milz und Nieren sowie Eisenmangel und Blutverlust. Die Gefahr einer Fehldeutung des HbA 1 C ist immer dann groß, wenn nicht weitere diagnostische Parameter herangezogen werden.

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Dieser Beitrag wurde im April 2010 erstellt und letztmalig im Juni 2019 ergänzt. Beitragsbild: istock

René Gräber

René Gräber

Ich brauche ihre Hilfe! Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des "Medizin-Mainstreams" anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.

2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Avatar
    Frau Eisenbach

    13. März 2015 um 21:41

    Sehr geehrter Herr Gräber,
    Mich persönlich interessiert das Thema Obst enorm. Mein älterer Sohn ist von der Geburt an Vegetarier, er schafft es sich an Obst und Gemüse, Salate satt zu essen. Er liebt auch aller Art Nüsse er mag jedoch keine Eier und Milchprodukte. die Frage an Sie ist, ist seine Lebensweise richtig, weil er instinktiv auswählt, worauf er Hunger hat, oder kann er weil er vier Jahre alt ist, irgendwann Mangelerscheinungen bekommen? Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen.

    Antwort René Gräber:

    Hallo Frau Eisenbach, diese Frage ist sehr speziell – seine Blutwerte etc. würde ich nicht aus der Ferne beurteilen wollen. Bitte sprechen sie darüber mit Ihrem Kinderarzt vor Ort. Wenn sie Lust haben, sich mit anderen Eltern darüber auszutauschen, empfehle ich Ihnen das Yamedo-Forum: http://yamedo.de/forum/

  2. Avatar
    Helmut Schlabach

    25. März 2020 um 20:21

    Sehr geehrter Herr Gräber,
    ich bin 79 Jahre, noch gut dabei, wie man sagt, allerdings zuckerträchtig. Ich kämpfe gegen die kritischen Werte wie 150,130, manchmal mehr.
    Was nehme ich an Medikamenten? Ich nehme das „gesunde“ Yanumet! Ich will aber weg von diesem Zeug – lebe seit 60 Jahren mit Naturheilkunde und löse viele
    Probleme mit diesen Methoden. Gott sei es gedankt!
    Was ich – nach meiner Meinung – benötige ist ein oder zwei durchschlagende Medikamente, die diesen Zucker und somit auch den HbA1c nach unten bringen. Selbstverständlich muß die Ernährung entsprechend angepasst sein. Ich lebe – so meine ich – gesund, Mahlzeiten morgens mit Vollkornbro/Ei/Käse/ Wurst. Absolut
    keinen Zucker,wenig Kohlehydrate. Mittags folgt die 2. Mahlzeit. Vorausgehend nehme ich je 1 Yanumed! Die folgenden Stunden vielleicht 1 Joghurt-zuckerfrei mit
    Sonnenblumenkernen oder Kürbiskernen. Das war es in der Regel. Manchmal esse ich abends 1 Apfelsine oder auch 2. Schon steigt selbstverständlich der Zucker-
    wert. Das war meine Zuckergeschichte! Was können Sie mir raten? Wie sieht es mit Ihrem Honorar aus?
    PS: Leider wird die Homöopathie zu einem unerträglichen Maße verteufelt, so wie vor wenigen Tagen im NDR. Ich habe viel Erfahrung durch meine jahrzehntelange
    Beschäftigung mit Naturheilkunde und habe auch schon vielen Menschen viel Gutes raten können.

    Antwort René Gräber:
    Lieber Herr Schlabach,
    ich kann Ihnen nur kurz antworten – leider. Schauen Sie mal bitte hier:
    https://www.diabetiker-experte.de
    Dort habe ich zahlreiche Informationen die hilfreich sein können…

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert